Zweimal waren wir schon in Thüringen, aber haben uns die Städte Eisennach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera für eine Städtetour aufbewahrt und jetzt in unserem Herbsturlaub ist es soweit. Ich habe die Stellplätze für uns sehr Stadt nah ausgesucht, da wir keine Fahrräder mitnehmen und somit alles ablaufen werden. Je nach dem für das eine oder andere auch mal den Bus oder die  Straßenbahn nehmen. Auch das Wetter spielt mit und wir werden jeden Tag von der Sonne begleitet. Besser geht es doch nicht. Natürlich haben wir auch einige Sehenswürdigkeiten mit im Gepäck.Wir fahren zuvor aber noch in Harsum vorbei, denn wir fahren in Begleitung. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir am frühen Morgen nach Eisenach zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Eisenach“ 50°58`44„N/10°19`25„E. Eisennach ist eine Lutherstadt im Wartburgkreis im Westen von Thüringen und liegt an der Hörsel am Rand des Thüringer Waldes. Bekannt ist Eisenach  durch die Wartburg oberhalb der Stadt, in der Martin Luther das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche übersetzte. Außerdem wurde Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren. Hier gibt es also viel zu entdecken. Der Stellplatz liegt nur 5 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt und hat sogar noch eine Einkaufsmöglichkeit. Wir bekommen sogar zwei Plätze nebeneinander und richten erst einmal alles her. Jetzt geht es in die Stadt. Ich habe schon im Vorfeld von den Städten, die wir besuchen wollen, Stadtpläne mit Rundgang ausgedruckt. Wir kommen zuerst am Landestheater vorbei und gehen weiter Richtung Gedenkstätte Synagoge in der Karl-Max Straße und Goethegarten mit Eselsbrunnen. Hier ist auch ein Stück alte Stadtmauer mit Turm zu sehen. Dort am Jakobsplan steht das Denkmal mit Drachentöter St.Georg. Wir sehen den schwarzen Brunnen und die Stadtbibliothek. Weiter am Rundgang steht die Predigerkirche ein Thüringer Museum. Wir kommen zum Markt mit Rathaus, Rathaus Apotheke und das Stadtschloss. Hier steht die Georgenkirche und wir sehen den Brunnen mit der vergoldenden Figur des heiligen Georg. Etwas weiter steht das Theater und wir gehen zum Lutherhaus. Es ist das älteste und schönste Fachwerkhaus. Daran angeschlossen gibt es die Luther Werkstatt. Im Verlauf der Straße kommen wir zum Frauenplan und sehen das 400 Jahre alte Bachhaus mit Bachdenkmal und Bachmuseum. Wir biegen nach links ab und finden das schmalste Haus in Eisennach. Es ist wirklich klein, schmal und so schön bunt. Unterwegs sehen wir auch eine alte Gaststätte Wartburghof mit Foto von Innenhof der Wartburg. Außerdem erblicken wir auch immer wieder Häuser mit tollen Ornamenten, Figuren und Fassadenschmuck. Darunter auch das Max und Moritzhaus. Nach drei Stunden kommen wir zum Karlsplatz. Der Karlsplatz ist der zentrale Platz der Stadt. Es wird schon etwas dunkel. Es ist ein so schöner Platz mit dem Lutherdenkmal, der Nikolaikirche, dem Nikolaitor und dem Ärztedenkmal. Hier verweilen und genießen unsere erste Thüringer Bratwurst. Den guten Geschmack habe ich noch von den letzten Fahrten in Erinnerung. Wir machen uns auf den Weg zurück zum Platz. Ich glaube ich habe bestimmt noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit vergessen mit auf zu schreiben. Das macht aber nichts, denn die wichtigsten habe ich hier genannt.

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Da wir in Eisenach sind, gehört ein Besuch im AWE Museum natürlich dazu. Vor dem Gebäude steht eine Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse. Ganz schön groß diese Maschine. Im Automobilwerk Eisenach  produzierte zunächst Wartburg Motor-Zweiräder und dann folgte ab 1898 die Produktion des ersten Wartburg-Motorwagens. 1928 erwarb die Bayerische Motoren Werke AG die Fahrzeugfabrik Eisenach. 1955 kam dann der erste Wartburg Typ 311 auf den Markt. Da das Werk dann irgendwann zu klein wurde, entstand 1976-1984 ein neues Werk am Stadtrand von Eisenach. Unter den Markennamen DIXI, BMW, EMW, IFA, WARTBURG und OPEL künden sie in aller Welt von Eisenacher Ingenieurkunst und automobiler Tradition. Seit dem 4. Juni 2005 befindet sich hier das Museum unter den Namen „automobile welt eisenach“ und zeigt deutsche Automobilgeschichte des Standorts Eisenach. Wir betreten das Museum und sind sofort begeistert. Das Museum ist so liebevoll angelegt und hier in den historischen Gemäuer werden mehr als 110 Jahre Eisenacher Automobilbaugeschichte dokumentiert. Zu sehen sind Fahrzeuge aus Eisenacher Produktion, aber auch Gegenstände, die Zeitzeugnisse des Fahrzeugbaus und der Lebensverhältnisse aus der entsprechenden Zeit sind. Auf zwei Ebenen zeigt uns die Automobile Welt viele Exponate zur Geschichte des Werkes in Eisenach. Besonders spannend fanden wir den Einblick in die ehemalige Konstruktions-Abteilung, in der sowohl Reißbretter, technische Zeichnungen und fertige Versuchsträger zu sehen sind. Außerdem sehr interessant und informativ fanden wir den Film über die Fertigungsbedingungen der Wartburg-Fahrzeuge in der ehemaligen DDR. Auch außergewöhnliche Wartburgfabrikate, Polizei –  und Rennfahrzeuge sind hier ausgestellt. Toll auch die Nachbauten der alten Werkstätten. Neben den vielen, teilweise im Urzustand belassenen Exponaten stehen kurze aber informative Texte auf Tafeln, die diese in den historischen Kontext setzen. So erfährt man nicht nur etwas über die Autos, sondern auch über die politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten zu jeder Zeit. Ich fahre einen gelben Pick Up und konnte hier den Aufbau bewundern. Das Museum ist ein Muss, auch für Besucher, die nicht so sehr an Technik interessiert sind.

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Da die Sonne so schön scheint unternehmen wir einen Spaziergang zur Drachenschlucht. Wir parken auf dem Parkplatz Mariental und gehen los. Die Drachenschlucht ist eine Klamm im Thüringer Wald im Naturschutzgebiet „Wälder mit Schluchten zwischen Wartburg und Hohe Sonne“. Nach circa 15 Minuten kommen wir zum Eingang der Drachenschlucht. Die Drachenschlucht ist eines der spannendsten Geodenkmäler Thüringens. Über Jahrmillionen hat sich das Wasser eines Baches fast zehn Meter tief in die roten Felsen unterhalb der Wartburg gegraben. Es wurde durch die gut 200 Meter lange Klamm ein Weg eingerichtet, auf dem man direkt über dem kleinen Bach durch die phantastischen Felsformationen spazieren kann. Zuerst gehen wir noch ein Stück durch den Wald, der durch die Sonne so ein tolles Farbenspiel hat. Am Weg entlang fließt ein kleiner Bach und die Felsen werden immer größer und höher. Erst ist der Weg noch breit, doch je weiter wir gehen je enger wird der Weg. An manchen Stellen muss man schon ein bisschen aufpassen. Rechts ist der Aufstieg zur Elfengrotte. Dann sind wir da angekommen, wo sich die Wände verengen und steil ansteigen. Am Wasserfall war nicht so viel Wasser. Ein großes A steht auf einem Felsen. Hier beginnt die wildromantische Klamm, die manchmal nur schulterbreit ist. Überall sind die Felsen mit Moos bedeckt und der Farn wächst aus den Mauerritzen. Hier erleben wir die Natur hautnah. Unter den Füssen rauscht der Bach. Der Weg führt weiter durch das Annatal bis hin zur Hohen Sonne. Wir aber kehren um. Wir wollen diesen Eindruck der Schlucht noch mal von der anderen Seite haben und außerdem wollen wir noch zur Wartburg hoch. Dies ist eine wunderschöne kleine, zum Teil sehr enge Schlucht, die man einfach besucht haben muss. Einfach toll zwischen den engen Felsformationen zu wandeln. Festes und wasserfestes Schuhwerk ist von Vorteil.

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Den Nachmittag verbringen wir auf der Wartburg. Wir können oben auf dem Parkplatz gut parken und das letzte Stück gehen wir zu Fuß. Oben angekommen genießen wir erst einmal den herrlichen Ausblick bei diesem sonnigen Wetter. So schön. Die Wartburg liegt 220 Meter über der Stadt Eisenach hoch am Ende des Thüringer Waldes und ist wie kaum eine andere Burg Deutschlands mit der deutschen Geschichte verbunden. Zum Beispiel hielt sich Martin Luther als Junker Jörg hier versteckt und übersetzte das Neue Testament der Bibel in nur 11 Wochen ins Deutsche. Mehrfach verweilte Johann Wolfgang von Goethe auf der Burg und es trafen sich hier die deutschen Burschenschafter zu ihrem Wartburgtreffen. 1999 wurde sie zum UNESCO Welterbe erklärt. Die Wartburg war eine wehrhafte Festung,  eine prächtige Residenz, eine Herberge, eine Stätte der Geborgenheit und Einkehr für ihre Bewohner aus vergangenen Jahrhunderten. Niemals in ihrer Geschichte ist diese Burg in Vergessenheit geraten. Wer sich die Burg genauer ansehen möchte, kann an einem Rundgang durch den romanischen Palas teilnehmen. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und am Ende besucht man das Wartburgmuseum. Zu sehen gibt es Bildteppiche, Plastiken, Reliquienkästchen, historisches Kunsthandwerk und Mobiliar. Da wir  schon zweimal hier waren und diese nun unseren Bekannten zeigen, haben wir beschlossen uns die Burg diesmal nur von außen anzuschauen. Über eine Zugbrücke und ein Torgebäude betreten wir die Vorburg. Gebäude stammen aus dem Mittelalter und dienten als Ritterhaus und Vogtei. Dann kommen wir in Burghof. Wir gehen weiter zur Hauptburg und sehen hier den Südturm, der noch aus dem Mittelalter stammt. In der Wartburg befindet sich eine der bekanntesten Konzertsäle Thüringens. Es gibt ein nettes Café und von jeder Seite haben wir einen fantastischen Ausblick sogar bis hin zum Burschenschaftsdenkmal. Das Kriegerdenkmal liegt  im Süden von Eisenach auf der Göpelskuppe. Langsam machen wir uns auf den Rückweg, denn es wird schon langsam dunkel.

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Als nächstes fahren wir nach Gotha zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Brückenstraße in Gotha“ 50°56`60„N/10°42`44„E. Auch hier sind es wieder nur ein paar Minuten zur Altstadt und zum Schloss Friedenstein. Gotha ist die fünftgrößte Stadt von Thüringen. Wie wir erfahren, ist Residenzstadt Gotha geprägt von einer glanzvollen Geschichte und besitzt eine ganz eigene Ausstrahlung. Neben dem imposanten Schloss Friedenstein und dem Herzoglichen Museum begeistern auch die ausgedehnten Parkanlagen, die herzogliche Orangerie, die Kasematten sowie die stattlichen Bürgerhäuser, die Wasserkunst auf dem Hauptmarkt und Denkmäler in der historischen Innenstadt. Wir machen uns auf den Weg zur Altstadt und sehen als erstes eine Holzstatue bestehend aus vier Köpfen. Dann begegnen wir Arnoldi am Arnoldiplatz. Der Kaufmannssohn Ernst Wilhelm Arnoldi gründete die erste Feuerversicherungsbank auf Gegenseitigkeit und  die erste Lebensversicherungsbank auf deutschem Boden. Wir gehen weiter und sehen schöne und alte Häuser. Schnell sind wir dann auch am Neumarkt und besichtigen die Margarethenkirche. Hier steht auch das Löfflerhaus. Dieses Haus unter Denkmalschutz. Wir gehen weiter und kommen auf den Hauptmarkt. Hier steht in einer Nebenstraße das  ausgebaute ehemalige Spital Maria-Magdalena-Hospital. Die Heilige Elisabeth persönlich ließ im frühen 13. Jahrhundert hier eine Einrichtung zur Pflege von Armen und Kranken bauen. Auf der linken Seite befindet die Innungshalle mit Glockenspiel. Es diente als Ratskeller, Theater und früher als Gefängnis. Blickfang und schmückendes Detail ist die weiße Figur in der Mitte der Hausfassade. Es handelt sich um den lieben Augustin der zu Hungerzeiten in unserer Stadt Brot an die Kinder verteilte.  Dann blicken wir auf das rote Rathaus. Das rote Rathaus ist der unübersehbare Mittelpunkt des Hauptmarktes und teilt den innerstädtischen Platz in den oberen und den ehemals Jacobsplatz genannten unteren Hauptmarkt. Wir biegen links ab und kommen zum Buttermarkt und wie der Name es schon sagt, war hier früher der Umschlagplatz für Molkereiprodukte und Fleisch. Jetzt sehen wir hier auf dem kleinen verträumten Platz Cafés und Kneipen, die hinter farbenfrohen Barock- und Renaissancefassaden residieren. Nicht weit entfernt stehen das neue Rathaus, die Stadtbibliothek und das KunstForum Gotha. Das KunstForum Gotha bildet mit moderner Kunst, u. a. bestehend aus Malerei, Fotografie, Bildhauerei und Installationen ein künstlerisches Kleinod in der Stadt. Dann gibt es das Lucas-Cranach-Haus. Der große Maler Lucas Cranach der Ältere ist eng mit der Stadtgeschichte Gothas verbunden, auch wenn er nie dauerhaft hier gelebt hat. In Gotha gibt es auch sehr schöne Brunnen. Unter anderem auch den St. Gothardus Brunnen. Einige von ihnen waren schon im Winterschlaf. Auch sehr sehenswert ist die Augustinerkirche. Eine ehemalige Klosterkirche. An die Kirche schließt sich nördlich das ehemalige Augustinerkloster an, mit 700 Jahren einst das älteste in Thüringen. Zu guter Letzt wäre da noch das  Kulturhaus und Theatercafé Gotha. Eine Spielstätte für Oper, Operette, Musical, Konzerte, Schauspiel, Unterhaltung und Show im Flair der siebziger Jahre. Einst als Kino gebaut ist es heute ein Kreiskulturhaus mit Bühnenhaus und Theater Café. Wieder am Neumarkt angelangt, gehen wir nun zur Wasserkunst. Die Wasserkunst Gotha ist eine sehenswerte Wasserspiel- und Brunnenanlage und verbindet Schloss Friedenstein mit dem Hauptmarkt. Sie ist ein  fertiggestelltes System zur Bewässerung von Brunnen und Springbrunnen sowie zur örtlichen Wasserversorgung und zugleich eine Sehenswürdigkeit in der historischen Altstadt. Über drei Ebenen fließt das Wasser vom Springbrunnen unterhalb des Schlosses über ca. 75 Meter bis zum Hauptmarkt. Die Anlage ist sehr gut gepflegt und in Gotha ein beliebtes Fotomotiv. Auch zu dieser Jahreszeit sehr schön, obwohl jetzt natürlich kein Wasser fließt, springt oder sprudelt. Auf dem Schlossberg angekommen kaufen wir uns ein Eis und genießen den Blick über die Wasserkunst auf den oberen Hauptmarkt mit dem alten Rathaus. Absolut sehenswert.

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Wir wenden uns jetzt dem imposanten Schloss Friedenstein zu. Hier oben  stehend auf einem Hügel über Gotha erhebt sich, umringt von Park und Orangerie Garten, das Schloss Friedenstein, eines der am besten erhaltenen Baudenkmäler des Frühbarocks. Es ist einer der bedeutendsten Schlossneubauten Deutschlands aus dem 17. Jahrhundert. Vor dem Schloss auf einem Sockel steht Ernst der Fromme. Er war bestrebt, neben seinen Wohn- und Repräsentationsräumen alle Wirtschaftsbereiche und sämtliche Staatsbehörden in seiner Residenz unterzubringen. Daher wurde der Friedenstein eines der größten Schlösser seiner Zeit. Im Norden, mit Blickrichtung zur Stadt, liegt der viergeschossige Hauptflügel mit den herzoglichen Appartements und der Schlosskirche, an den sich zwei dreigeschossige Seitenflügel anschließen. Eine Besonderheit der Schlosskirche ist das Portal. Geht man durch das rundbogige Portal in die Schlosskirche, so ist man überwältigt, da sich von außen nicht erahnen lässt, wie imposant und schön sie ist. Heute beherbergt das Schloss mehrere Museen und Einrichtungen. Da wären das Schlossmuseum, das Museum der Natur und das Museum für Regionalgeschichte. Nicht zu vergessen das Ektheater im Turm. Wir besichtigen im Schloss die ehemaligen herzoglichen Wohn- und Repräsentationsräume. In der Kunstkammer befinden sich unter anderem Kunstwerke aus Elfenbein, Bernstein, Silber und Email von internationalem Rang. Im Museum der Natur haben wir uns auch die Ausstellung Tiere im Turm angesehen. Wirklich sehr interessant und richtig gut dargestellt. Aber total begeistert sind wir von dem Ekhof-Theater. Ein einmaliges Denkmal der deutschen Theaterkultur ist das  errichtete Theater im Schloss mit seiner komplett erhaltenen barocken Bühnentechnik, die rein mechanisch durch ein kompliziertes System aus Seilen und Wellbäumen spektakuläre Kulissenwechsel erlaubt und auch beeindruckende Effekte wie Wind und Donner beherrscht. Es befindet sich im Westturm vom Schloss. Hinter dem Museum befindet sich das Herzogliche Museum. Hier werden uns Kunstsammlungen gezeigt. Der „Thüringer Louvre“ präsentiert Keramik und andere Kunstschätze aus aller Welt und allen Epochen sowie altdeutsche und niederländische Malerei vom unbekannten Meister des berühmten „Gothaer Liebespaars“ bis hin zum sehnsuchtsvollen Blick des romantischen Malers Caspar David Friedrich. Die unterirdischen Gänge und Verteidigungsstellen sowie die Kasematten haben sich weitgehend erhalten und können zum Teil besichtigt werden. Neben dem Schloss steht der Marstall und wurde lange als Reithalle genutzt. Schloss Friedenstein ist umgeben von einer großzügigen Parklandschaft. Die barocke Orangerie mit dem Sommerschloss Friedrichstal gehört zu den ältesten Englischen Gärten. Die kunstvoll angelegten Seen gehören auch zum Park, in dem man gut sparzieren gehen kann. Bevor wir das Schlossgelände durch das prunkvolle Tor wieder verlassen, gehen wir noch ins Café und lassen die Eindrücke von heute noch einmal auf uns einwirken. Wir sind jetzt auch nicht unbedingt Schlossbesucher. Aber da es schöne und sehenswerte gibt, sollte man das eine oder andere unbedingt gesehen haben.

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Die nächste Stadt die wir besuchen ist Erfurt. Hier fahren wir zu dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilpark Trautmann in Erfurt“ 50°57`15„N/11°4`1„E und werden hier nett empfangen. Wir bekommen schöne Plätze und jede Menge Informationen zur Stadt. Keine 5 Minuten Fußweg fährt die Straßenbahnstation und die Bahn fährt uns direkt zur Altstadt. Alles ganz Problemlos. Erfurt ist die Landeshauptstadt und größte Stadt von Thüringen. Bekannt ist Erfurt durch den Erfurter Dom, der Universität und der Fachhochschule. Übrigens Martin Luther war ihr bekanntester Student. In der mittelalterlich geprägten Altstadt gibt es 25 Pfarrkirchen,  die Zitadelle Petersburg, die älteste erhaltene Synagoge in Mitteleuropa und zahlreiche Fachwerk- und Bürgerhäuser. Verzweigt in mehrere Arme fließt die Gera durch Erfurt. Wir haben natürlich auch mehrere Sehenswürdigkeiten auf dem Zettel und damit wir nichts verpassen oder vergessen, nehmen wir hier an einer Stadtführung teil. Nachdem wir uns auf dem Platz eingerichtet haben, geht es zur Straßenbahnstation und wir fahren keine 15 Minuten bis in die Altstadt direkt zum Fischmarkt. Hier ganz in der Nähe befindet sich die Tourist Information. Wir holen unsere Karten für die Stadtführung und begeben uns zum Sammelplatz am Till Eulenspiegel Denkmal. Dann geht es auch schon los. Zuerst geht es zu einem der bemerkenswertesten Plätze und Mittelpunkt der Stadt, dem Fischmarkt. Hier befindet sich das Rathaus. Das Neugotische Gebäude ist nicht nur der Sitz der Verwaltung und das Zentrum der politischen Macht in Erfurt, es ist auch eine Touristenattraktion. Hier sehen wir bedeutende Bürgerhäuser. Zum einen das Haus Nr.7 – Zum roten Ochsen und das Haus Nr.6 – Zur güldenen Krone. Auf der Nordseite steht das prächtige Haus mit Renaissancefassade – Zum breiten Herd. Die Brüstungsplatten über dem Erdgeschoss stellen die fünf Sinne dar: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. In der Mitte des Platzes gibt es eine Standfigur. Wir gehen weiter und kommen zu der Predigerkirche. Davor steht das Gustav Adolf Denkmal. Dann sehen wir das  Theater Waidspeicher. Der historische Waidspeicher diente ursprünglich der Lagerung und Verarbeitung von Waid, einer Pflanze, aus der in einem aufwändigen Verfahren der blaue Farbstoff für Textilien gewonnen wurde. Diese Pflanze durften wir kennlernen. Weiter kommen wir an verschiedenen Kirchen und interessante Gebäuden vorbei. Jetzt befinden wir uns auf dem großen Marktplatz, dem Domplatz. Einst war er Hauptmarktplatz und Gerichtsplatz. Auf dem Platz stehen der Minervabrunnen und der Erthal-Obelisk. Wir blicken hoch zum Erfurter Dom und zur Severikirche. 70 Domstufen führen auf den Domberg. Nachdem wir die Stufen hoch gegangen sind, haben wir einen superschönen Blick auf die bunten Häuserreihen vor uns. Interessant sind die verschieden Dächer. Wir gehen weiter und sehen links von uns die Zitadelle Petersberg. Über die Zufahrtsbrücke kommt man zum Peterstor und zum Kommandantenhaus. Auf der linken Seite steht das Landgericht und von da aus blicken wir in die Andreasstraße. Hier befindet sich die Andreaskirche und die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in einem ehemaligen Gefängnis. In diesem Gefängnis war zu DDR-Zeiten eine Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit (kurz MfS oder „Stasi“) untergebracht. Mehr als 5000 Menschen wurden hier inhaftiert, weil sie sich dem kommunistischen Regime widersetzt hatten. Auf drei Etagen kann man sich die Dauerausstellung mit den Themen Haft, Diktatur und Revolution ansehen. Wir gehen weiter und kommen wieder an so schöne Häuser vorbei. Wir gehen in die Waagegasse mit einer langen Front stattlicher dreigeschossiger Speichergebäude in einer alten Fachwerkbauweise. Es waren Lagergebäude für die Waren, die auf dem Transport durch Erfurter Gebiet nach dem Stapelrecht zum Verkauf angeboten werden mussten. Heute sind in den meisten Speicherhäusern Werkstätten und Denkmalpflege untergebracht. Dann wird uns die Alte Synagoge gezeigt. Die Alte Synagoge ist mit ihren ältesten Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa. Hier ist  ein außergewöhnliches Museum entstanden und ein Ort geschaffen worden, an dem mittelalterliche Sachzeugnisse der jüdischen Gemeinde Erfurts der Öffentlichkeit zugänglich sind. Weiter geht es Collegium maius. Dies war das Hauptgebäude der Alten Universität in Erfurt. Der berühmteste Student war Martin Luther. Jetzt geht es zur berühmten Krämerbrücke. Auf dem Weg dorthin begegnen wir dem Sandmann auf einer Parkbank. Damals gab es einen für die Bundesrepublik und einen für die DDR. Nach der Wende wurde das DDR-Sandmännchen beibehalten. Mit ausgestrecktem Arm freut er sich über jeden, der für ein Erinnerungsfoto neben ihm Platz nimmt. Wir kommen hier am Wenigemarkt zur Krämerbrücke, dem wohl schönsten Wahrzeichen und vielleicht schönsten Platz von Erfurt. Die Krämerbrücke ist das älteste Bauwerk Erfurts mit einer beidseitigen, geschlossenen Brückenbebauung mit Fachwerkhäusern. Außerdem ist die längste durchgehend mit Häusern bebaute Brücke Europas. Die Fußgängerbrücke überspannt hier die Gera und verbindet den Wenigemarkt mit dem Benediktsplatz. Sie wurde zunächst aus Holz und später aus Stein gebaut. Ursprünglich waren auf der 120 Meter langen Brücke 62 schmale Häuser, die später auf 32 zusammengefasst wurden. Wir gehen dann durch einen Torbogen auf die Brücke und die schönen Galerien und Lädchen mit Thüringer Blaudruckstoffen, handbemalter Keramik, Lauschaer Glas, Schmuck, Holzschnitzereien sowie unter anderem Unstrut-Weinen, die zum Verweilen und zum Entdecken der Historie einladen. Von der Krämerbrücke aus gelangen wir zum Benediktsplatz und hier endet unsere Stadtführung. Wir verweilen noch ein bisschen auf dem Fischmarkt und fahren dann mit der Straßenbahn zurück zum Platz.

Bevor es zu nächsten Stadt geht, besuchen wir die Gedenkstätte Buchenwald. Das KZ Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschen Boden und zwischen 1937 und 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Haftstätte zur Zwangsarbeit betrieben. In diesem Zeitraum waren in etwa 266.000 Menschen aus allen Ländern Europas im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert.  Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. Am Südhang des Ettersberges errichtet die DDR 1958 ein weithin sichtbares KZ-Denkmal. Seine Monumentalität sollte zwar auch das Ausmaß der Buchenwalder Verbrechen widerspiegeln, doch der DDR diente es vorrangig als Nationaldenkmal. Im Zentrum stehen die deutschen kommunistischen Widerstandskämpfer. Mit ihrer Geschichte soll der Führungsanspruch der SED in der DDR legitimiert werden. Die „Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“ wird mit Ausstellungen, Archiv und Bibliothek zur größten deutschen KZ-Gedenkstätte ausgebaut. Im ehemaligen Kammergebäude finden beeindruckende Ausstellungen statt. Die dort ausgestellten Dokumente erklären die Vorgänge und Abläufe im Lager. Es wird dort sehr viel gezeigt. Ich glaube jeder von uns weiß was damals geschehen ist und deshalb werde ich jetzt hier nicht weiter darauf eingehen. Die gewaltige, leere Anlage ist nur schwer zu ertragen. Man kann sich kaum vorstellen, was sich hier ereignet hat. Ein trauriges aber dennoch wichtiges Thema der deutschen Geschichte, welches man sich doch bei einem Besuch in Erfurt oder Weimar ansehen sollte.

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Auch wenn sich schon die Dämmerung einschleicht nutzen wir die Gelegenheit und unternehmen noch Abstecher zum  Schloss Belvedere hier in Nähe von Weimar. Die gesamte Anlage einschließlich des Parks mit seinen vielen exotischen Gewächsen wurde  als Teil des Ensembles Klassisches Weimar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Das Schloss mit seinen zahlreichen Nebengebäuden befindet sich auf der Eichenleite bei Weimar, einer ca. vier Kilometer in südlicher Richtung vom Stadtzentrum entfernten Anhöhe. Wir erreichen das Schloss über die eindrucksvolle Belvederer Allee, die als geradlinige Achse vom Stadtzentrum direkt bis zur Eichenleite hinaufführt. Irgendwie haben wir die Einfahrt zum Parkplatz verpasst und sind mit dem Wohnmobil direkt vorm Schloss gelandet. Da wir uns das Schloss sowieso nur von außen ansehen wollten, sind wir da einfach eine halbe Stunde stehen geblieben. Das gelbfarbene Schloss ist in einen beherrschenden Mittelbau mit kleinem Aussichtsturm und in zwei seitliche Pavillons mit Kuppeln gegliedert, die jeweils auf 8 Säulenpaaren ruhen. Vor dem Schloss befindet sich die Schlossfontäne. Rechts und links gruppieren sich die Kavaliershäuser. Irgendwie sieht es aus wie ein Märchenschloss. Wir beenden unseren Rundgang und fahren hier schnell wieder weg.

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Wir fahren direkt zum Wohnmobilstellplatz Wohnmobilstellplatz Hermann-Brill-Platz in Weimar“ 50°59`5„N/11°18`59„E und bekommen auch gute Plätze. Auch dieser Stellplatz liegt sehr Stadt nah. Weimar ist eine Stadt im zentral gelegenen deutschen Bundesland Thüringen. Sie ist eine bedeutsame und charmante Residenzstadt. Hier gibt es Kulturgeschichte auf engstem Raum. Wir machen uns zeitig auf den Weg um Weimar zu erkunden. Hier habe ich den Rundgang wieder selbst ausgearbeitet und ein Museumsbesuch eingeplant. Davon später mehr. Zuerst gehen wir durch eine tolle Allee bis zum Stephane-Hessel-Platz.  Dort befindet sich das Bauhaus-Museum Weimar. Es präsentiert die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Dort steht auch Kongress Zentrum Weimarhalle und das Stadtmuseum, in dem man viel über die Stadtgeschichte erfährt. Dann kommen wir am Museum Neues Weimar vorbei. Ein Museum der Klassik Stiftung Weimar für Kunst und Design um 1900 mit eigener Museumswerkstatt für handwerkliche Arbeiten. Hier am Jorge-Semprün-Platz im ehemaligen Gauforum  entsteht ab Herbst 2023 das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.  Wir gehen rechts weiter und sehen das Palais Schardt mit Goethepavillion und etwas weiter das Druckkunstmuseum Pavillion Presse. Wir kommen zum Harderplatz  mit der Stadtkirche St.Peter und Paul. Sie ist das bedeutendste Kirchengebäude in Weimar. Das Kirms-Krackow-Haus hier in der Jakobstraße ist ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert. Unser nächstes Ziel ist das Stadtschloss Weimar in der Stadtmitte und am nördlichen Ende des Ilmsparkes. Das Stadtschloss mit vorgelagertem Torhaus, Schlossturm und Hofdamenhaus besitzt eine wechselvolle, jahrhundertelange Geschichte. Wehrhaft erhebt es sich vor dem Weimarer Residenzschloss – das Ensemble Bastille. Es ist der älteste Teil des Schlosses, Überbleibsel des frühzeitlichen Schlosses Hornstein und sichtbares Zeichen dynastischer Altehrwürdigkeit. Alle Zerstörungen hat die Bastille weitgehend unbeschadet überstanden. Im Ilmpark steht Goethes Gartenhaus. Wir kommen zum Platz der Demokratie. Hier befinden sich mehrere denkmalgeschützte Gebäude. Der Mittelpunkt ist das Carl-August-Denkmal. Hier befindet sich auch die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit dem Stadtturm. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist eine öffentlich zugängliche Archiv- und Forschungsbibliothek für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der Epoche zwischen 1750 und 1850. Außerdem stehen hier auch das Rößlersche Haus und das Fürstenhaus. Das nächste Ziel ist Frauenplan. Hier gibt es das Goethe-National-Museum mit dem früheren Wohnhaus von Johann Wolfgang von Goethe inklusive Hausgarten. Es gibt in Weimar viele Brunnen. Unter anderem den Ildefonso-Brunnen mit zwei Jünglingen, den Neptunbrunnen auf dem Marktplatz, den Donndorf-Brunnen, den gusseiserne Herderbrunnen und den Goethebrunnen hier am Frauenplan. Um nur ein paar zu nennen. Auf dem Markt befinden sich das Rathaus und viele schöne alte Häuser. Auf dem Weg  zur Schillerstraße kommen am Ginkgo Museum vorbei. In der Schillerstraße ist das Schillerhaus Weimar oder auch Schillers Wohnhaus genannt. Hinter dem Wohnhaus befindet sich das Schiller Museum.  Das Museum ist mit dem historischen Wohnhaus verbunden und war ursprünglich dem Leben und Wirken Schillers gewidmet. Jetzt besuchen wir das Weimar Haus. Ich hatte anfangs schon darauf hingewiesen. Das Weimar Haus ist ein Museum zur Stadtgeschichte der Stadt Weimar von der Steinzeit bis zur Weimarer Klassik. Die einzelnen Epochen werden in Dioramen durch Wachsfiguren mit aufwändigen Lichtinstallationen und passender Geräuschkulisse präsentiert. Hier schaut man sich keine Geschichte an, sondern man ist mittendrin und erlebt die Geschichte hautnah. Wir sind begeistert. Selten so ein schönes Museum besucht. Das hat sich gelohnt. Jetzt belohnen wir uns in einem netten Café mit Kaffee, Kuchen und Eis. Die Pause haben wir uns verdient. Langsam begeben wir uns auf den Rückweg und kommen zum Theaterplatz. Hier steht das Deutsche Nationaltheater Weimar. Wir bicken auf das enorm große Goethe-und-Schiller-Denkmal. Das Goethe-Schiller-Denkmal ist ein bronzenes Doppelstandbild der deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller. Gegenüber sehen wir das Haus der Weimarer Republik. Dieses Museum thematisiert die Weimarer Republik, die Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung und die Entstehung der Demokratie in Deutschland. Als letztes kommen wir an der Herz Jesu Kirche vorbei. Das ist schon ein imposantes Gebäude. Wir haben die wichtigsten Weimarer Sehenswürdigkeiten gesehen und  viel von der spannenden Stadtgeschichte erfahren. Absolut sehenswert.

Eigentlich wollten wir auch noch nach Jena und Gera fahren. Da bei uns aber das Motto zählt – die Reise ist das Ziel – haben wir uns in den anderen Städten länger aufgehalten als geplant. Für Jena und Gera brauchen wir mehr Zeit und da unser Urlaub langsam zu Ende geht, haben wir uns dazu entschieden nach Rudolstadt zu fahren. Unsere Begleiter hatten auch erst kürzlich von der Stadt etwas im Fernsehen gesehen und jetzt passt das. Wir fahren zu dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Freizeitbad ­Saalemaxx in Rudolstadt“ 50°42`18„N/11°19`1„E und da es nicht so voll ist, können wir uns einen schönen Platz aussuchen. Rudolstadt liegt im Saaletal zwischen Saalfeld und Jena. Rudolstadt liegt eingebettet in einem von Wald umgebenen Tal und zieht sich bandartig an einem weiten Bogen der Saale entlang, in einer der schönsten Landschaften von Thüringen. Das können wir nur bestätigen. Als wir uns der Stadt nähern, sehen wir gleich das Wahrzeichen der Stadt. Hoch oben thront majestätisch Schloss Heidecksburg. Es ist das am prunkvollsten ausgestatte Barockschloss Thüringens. Die ehemalige Residenzstadt Rudolstadt – Schillers heimliche Geliebte –  wird auch Schillerstadt genannt, weil Friedrich Schiller hier erstmals auf Goethe traf, und zwar im Beulwitzschen Haus, das heute Museum ist. Wir aber fangen mit dem Schloss an und machen uns auf den Weg zum Aufstieg. Davon gibt es fünf  an der Zahl. Entweder nimmt man die Treppen oder man geht einen Kopfsteinpflaster Weg hinauf. Wir entscheiden uns für diesen Weg. Hier befindet sich der  historische Quermania Brunnen. Oben angekommen eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und Renaissance-Bürgerhäusern. Wir gehen durch das Schlosstor und kommen im Innenhof wieder raus. Jetzt sehen wir wie groß das Schloss ist. Das mächtige, dreiflügelige Barockschloss entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf den Resten einer abgebrannten Renaissance Anlage. Wir lesen, dass der große Festsaal aus dem 18. Jahrhundert zu den schönsten des deutschen Rokoko gehört. Das sehen wir uns an. Am Anfang besichtigen wir eine umfangreiche Zierporzellansammlung. Dann kommen wir zu den fürstlichen Wohn und Festräumen. Also wirklich, wir haben ja schon einige Schlösser von innen gesehen, aber so pompös. Wir wissen gar nicht wo wir zuerst hinsehen sollen. Das Schloss birgt in seinem Inneren architektonisch und kulturhistorisch wertvolle Kostbarkeiten. Außerdem sehen  wir noch eine Gemäldegalerie und immer wechselnde Ausstellungen können besichtigt werden. Nachdem wir den Rundgang beendet haben, bewundern wir noch fünf seltene, prunkvolle Schlitten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Hier ist der Einlass zu einem besonderen Museum in dem wir natürlich auch waren, aber dazu komme ich gleich. Wir verlassen das Schloss nach hinten  raus und gehen durch den Garten. Hier steht das Teehäuschen vor dem Westflügel bedeckt mit roten Rosen. Das Teehäuschen mit kleinem Garten bot damals so wie heute Platz für gesellige Teerunden. Nach einem kleinen Rundgang kommen wir wieder in den Schlosshof. Dieser wird auch als Obere Terrasse bezeichnet und im Osten durch eine Balustrade begrenzt. Von hier können wir die beiden Gartenterrassen überblicken und zugleich eröffnet sich uns ein Panorama auf die umliegende Landschaft. Über zweiläufige Rampen- und Treppenanlage erreichen wir die Mittlere Gartenterrasse mit Kanonenhaus und die Untere Gartenterrasse mit Schallhaus. Das Schallhaus stellt in seiner Doppelfunktion als Gartenpavillon und Klangkörper eine Seltenheit dar. Ursprünglich war es als Gartenhaus am Schnittpunkt der Wegeachsen der unteren Schlossterrasse errichtet worden, wodurch es eine zentrale Funktion in der Gartenanlage innehatte. Unter der Schieferkuppel des achteckigen Pavillons verbirgt sich ein Schallsaal, der letzte erhaltene seiner Art in Thüringen. Die Mittlere Terrasse ist ehemaliger Reitplatz. Hier steht eine lebensgroße Bronze-Pferde-Skulptur. Wir verlassen das Schlossgelände durch den Schlossgarten.

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Von hier oben haben wir einen schönen Blick auf die Ludwigsburg. Schloss Ludwigsburg ist ein dreiflügeliges Stadtschloss. Wir verlassen den Schlossgarten und kommen zur Stadtkirche St Andreas. Etwas weiter am Schulplatz befindet sich die Stadtbibliothek. Den Grundstock der Bibliothek bildeten theologische Werke, die später durch die fürstliche Privatbibliothek, sowie durch Schenkungen ergänzt wurden. Dann kommen wir zum Alten Rathaus mit Glockenturm. In dem Glockenturm befindet sich die Glocke der  gestifteten Lazaruskapelle. Etwas weiter entdecken wir am Schlossberg die Häusergruppe, die auch Pagenhäuser genannt wird. Dies waren die Wohnungen für die  Bediensteten des Rudolstädter Hofes. Ausstattungselemente wie Gewölbekeller, Holzbohlendecken, historische Türen sowie die komplett erhaltene Rauchküche haben sich erhalten. In Rudolstadt gibt es so viele schöne alte Häuser. Darunter auch das Kunst-Auktionshaus. Da wir jetzt Hunger haben, gehen wir zum Markplatz. Da steht nicht nur das Neue Rathaus, sondern da gibt es auch Thüringer Bratwurst. Immer wieder lecker. Das neue Rathaus an der Nordseite des Rudolstädter Marktplatzes entstand in seiner heutigen Form im Jahr 1912. Damals erhielt das ehemalige, schmucklose Amtsgebäude seinen prägnanten Turmanbau und als Verzierung einen Erker im Renaissancestil. Gleichzeitig wurde eine baukünstlerisch reichhaltige, lichte und sachliche Innenarchitektur umgesetzt. Im Rathaus selbst und dem Nebengebäude des ehemaligen Hotels „Zum Löwen“ ist die Stadtverwaltung untergebracht. Der Marktbrunnen vor dem Rathaus wurde aus Anlass des 100. Geburtstags Friedrich von Schillers erbaut. Wir biegen rechts ab, weil wir uns den Handwerkerhof ansehen  wollen. Das 1513 erbaute Hauptgebäude beherbergte als Bernhardinen-Stift alleinstehende Damen adliger Herkunft. Am Eingangsportal sehen wir ein prächtiges Wappen. Es erinnert an die Gründerin Fürstin Bernhardine Christiane Sophie von Schwarzburg-Rudolstadt. Im malerischen  Innenhof gibt es Gastronomie und es gibt kleine Lädchen mit handwerklichen Produkten. Bevor wir zurück zur Markstraße gehen, wollen wir noch zum Schillerhaus. Hier hatte sein unstetes Wanderleben ein Ende und erlangte er neue Zuversicht für sein künstlerisches Schaffen. Er lernte Goethe und seine spätere Frau Charlotte von Lengefeld kennen, die er später heiratete. Im Schillerhaus finden Theateraufführungen, Konzerte und im parkartigen Garten des Hauses finden Freiluftkonzerte und Kinovorführungen. Sehr schön an dem Museum angeschlossen ist  das Restaurant & Café Schiller. Zurück zur Markstraße stehen wir vor dem gewaltigen Gebäude des Amtsgerichts. Es wurde anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes errichtet. Hier in der Altstadt sehen wir viele Brunnen mit den unterschiedlichsten Darstellungen, wie auch hier vor dem Amtsgericht. Dieser Brunnen ist denkmalgeschützt. Gegenüber gibt es noch einen schönen Brunnen. Der Güntherbrunnen verdient besonders Augenmerk. Die seitlichen Ausflussarme haben die Gestalt von vier Fabeltieren. Den oberen Abschluss des Brunnens bildet der Löwe, das Wappentier der Stadt. Außerdem begegnen wir immer wieder Plastiken von Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen. Unter anderem Charlotte Freifrau von Stein, Charlotte von Lengefeld und Friedrich Schiller. Noch sehenswert in Rudolstadt sind das Stadthaus, das Theater und die Richtersche Villa. Benannt wurde das märchenschlossartige, große Haus nach seinem Bauherren, dem Fabrikanten Friedrich Adolf Richter. Geht man über die Stadtbrücke, kommt man zum Heinrich-Heine Park. Hier stehen die Thüringer Bauernhäuser, die als das älteste Freilichtmuseum Deutschlands gelten und das RSC Rudolstädter Senioren-Convent Denkmal. Wer Lust hat und sich für Porzellan interessiert, kann sich die Porzellanmanufakturen ansehen.  Kaolin, Feldspat und Quarz drei Zutaten, die ein ganz besonderes Material entstehen lassen: das Porzellan. Weiß und strahlend kann es sein, ganz zart und filigran, besonders groß und robust. In Thüringen lebt eine über 250jährige Tradition fort, die weltweit ausstrahlt. Wir haben für heute genug gesehen und eine tolle Stadt kennengelernt.

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Das besondere Museum, das ich kurz erwähnt habe, befindet mit im Schloss Heidecksburg. Hier kann man die Fantasiewelt Rococo en miniature ansehen. Aber von vorne: Es waren mal zwei Schüler, die sich anscheinend in der Berufsschule ein wenig langweilten und so die Fantasiewelt von Pelarien und Dyonien schufen und im Laufe von 50 Jahren immer mehr ausbauten. Zuerst begannen sie mit Schattenschlachten der Halmasteine unter der Schulbank. Doch schnell wurden die Halmasteine zu selbst entworfenen und bemalten Figuren. Die Steine bekamen Gesichter und Füße, später auch Kleider und Perücken. Im Laufe der Zeit entstand eine Halma-Hierarchie mit Königen und Fürsten und natürlich imposanten Barockschlössern. Im Laufe der Jahre sind die skurrilsten Persönlichkeiten und die abenteuerlichsten Geschichten aus dem Fantasy-Universum entstanden. Ich verrate euch ein wenig über das Universum von rococo en miniature, da ich nämlich die Geschichte gelesen habe. Die Gepriesene Insel ist zweigeteilt, ein Grenzfluss trennt die zwei einst verfeindeten Königreiche Pelarien und Dyonien. Jahrhunderte haben die zwei Staaten Krieg gegeneinander geführt. Doch die jungen Herrscher Königin Ondine I. von Dyonien und König Talari III. von Pelarien haben Frieden geschlossen und die Königreiche erblühten im neuen Wohlstand. Mal sehen, wie lange der Frieden hält? Das Königreich Dyonien ist ein stark militärisch geprägter Staat und das Militär langweilt sich und schaut zurück auf den Ruhm vergangener Schlachten. Die Könige und der Adel müssen natürlich pompöse Schlösser besitzen. In Dyonien gibt es eine Vielzahl kleiner, jedoch sehr luxuriöser Schlösser. Zu den schönsten und bekanntesten gehört das Residenzschloss Eulenlust, nach dem Lieblingstier von Königin Ondine I. benannt und das Prinzenpalais Musenhof, das dem Kronprinzen Olarich gehört. Olarich ist übrigens ein begeisterter Sammler erotischer Gemälde, man bekommt auch einen Einblick in seine Sammlung. In Pelarien dagegen wurde hauptsächlich das Schloss Perenz aus- und umgebaut. Auf der gepriesenen Insel stehen mittlerweile 10 Schlösser, die von über 1000 Figuren bewohnt werden und die mit mindestens 1000 Gegenständen ausgestattet sind. Selbstverständlich hat die Gepriesene Insel eine eigene Sprache, pezanisch wird dort gesprochen. Es ist aus der Geheimsprache der beiden Berufsschüler entstanden. Dank der Briefe der zwei Künstler kennt man auch diese Sprache. Natürlich existieren auch detaillierte Karten der gepriesenen Insel. Was Gerhard Bätz und Manfred Kiedorf erschaffen haben, ist einmalig und genial. Dies ist eine künstlerische Glanzleistung im Maßstab 1:50. Die Künstler haben eine phänomenale Phantasie beim erschaffen dieser Welt bewiesen. Die Ausstellung Rococo en miniature in der alten Schlossküche ist der absolute Knaller. Wir sind froh, dass wir es  gesehen haben, sonst hätten wir es nicht geglaubt.

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Unser letztes Ziel ist das Kyffhäuser Denkmal. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Bad Frankenhausen in Bad Frankenhausen/Kyffhäuser“ 51°21`22„N/11°6`11„E am Bad und bekommen auch hier noch gute Plätze. Hier ist im Gegensatz zu den anderen Plätzen viel los. Das Zentrum ist zu Fuß erreichbar und das ist auch gut so, denn wir wollen hier heute Abend unsere Reise mit einem leckeren Essen beenden. Aber zuerst geht es zum Kyffhäuser Denkmal. Hier im Kyffhäusergebirge auf dem Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen steht eines der bedeutendsten Denkmäler Deutschlands, das Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmal. Wie ein Thron ragt es über 80 Meter in die Höhe. Es ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. Gebaut zu Ehren Kaiser Wilhelm I. und zur Erinnerung an die Reichseinigung im Jahre 1871. Der Standort ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch eng verbunden mit der bedeutendsten deutschen Nationalsage – der Barbarossasage. Deshalb spricht man auch Barbarossadenkmal. Demnach sitzt Kaiser Barbarossa schlafend im unterirdischen Schloss an einem steinernen Tisch. Während seines jahrhundertelangen Schlafes wächst sein Bart durch den Tisch. Alle hundert Jahre erwacht der Kaiser aus seinem tiefen Schlaf und lässt nachschauen, ob die schwarzen Raben noch um den Berg fliegen. Wenn die Raben nicht mehr zu sehen sind, wird Barbarossa zurückkehren und sein Kaiserreich neu erschaffen. An der Ostseite des 81 m hohen Denkmals ist Kaiser Friedrich I. Barbarossa als Sagenkaiser in Stein gemeißelt. Darüber reitet Kaiser Wilhelm I. Das Reiterstandbild mit einer Höhe von 9,70 m und die beiden allegorischen Nebenfiguren, Krieger und Geschichte, bestehen aus 3 mm starken Kupferplatten. Nach dem Aufstieg der 250 Stufen auf den Denkmalturm hat man einen beeindruckenden Blick über die Landschaft vom Harz bis zum Thüringer Wald. Außerdem befinden sich im Denkmalturm und im Burgmuseum interessante Ausstellungen. Sie berichten über die Geschichte des Kyffhäuser-Denkmals sowie die der Reichsburg Kyffhausen. Im Burgbrunnen erfolgte die Suche nach einem legendären Schatz. Heute berichtet die multimediale Ausstellung über die Bergungsarbeiten und die Besucher können eine simulierte 3D Brunnenfahrt erleben. Im Barbarossaturm befindet sich die Ausstellung zu den Bodenbildern und zum mittelalterlichen Wehrtum. Bereits in urgeschichtlicher Zeit war dieser Höhenzug besiedelt und im Mittelalter entstand hier mit 608 m Länge und 60 m Breite eine der größten Burganlagen Deutschlands. Die Reichsburg Kyffhausen wurde im 12. Jahrhundert während der Regierungszeit Friedrich I. Barbarossa fertiggestellt. Die Burganlage bestand aus Oberburg, Mittelburg und Unterburg. Während eines Besuches lohnt auch die Besichtigung der Ruinen der Unterburg, die in der Ruinensubstanz am besten erhalten ist. Hier erlebt der Betrachter mittelalterliche Baukunst hautnah. Im Bereich der Oberburg wurde zwischen 1890 und 1896 das Kyffhäuser-Denkmal errichtet. Der restaurierte Bergfried, der Barbarossaturm und der tiefste Burgbrunnen der Welt mit 176 m sind Relikte der ehemaligen Oberburg. Geschichtlich wird viel geboten abgesehen von der umgesetzten Baukunst. Das Kyffhäuser Denkmal ist ein sehr sehenswertes und imposantes Denkmal. Der Ausblick vom Denkmal ist einfach nur faszinierend. Der Besuch hat sich absolut gelohnt. Können wir wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Immer auf der Suche nach versteckten Schätzen? Dann sind Thüringens Städte genau der richtige Geheimtipp. Durch gelungenen Einklang von historischem Charme und moderner Gelassenheit steckt Thüringen voller neuer Erlebnisse. Wildromantische Ausblicke umringt von tiefen Wäldern genießen. Den Geschichten einer Jahrhunderte alten Burg lauschen. Einen ausgiebigen Bummel durch eine belebte Altstadt machen. Kunst und Kultur an authentischen Orten entdecken. Thüringen, wo Naturschönheiten, Kulturschätze und Geheimtipps dicht beieinander liegen.

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