Kurz entschlossen und inspiriert von einem Gespräch geht unsere Reise Richtung Cuxhaven nach Otterndorf. Wir finden einen Wohnmobilstellplatz „am Seglertreff-Kiosk, Schleuse 5“ 51°56`48„N/9°24`9„E. Die historische Stadt Otterdorf liegt an dem Fluss Medem, die direkt vor dem Ort in die Elbe mündet. Hier an der Elbmündung haben wir eine Aussicht auf einer der meistbefahrenden Weltschifffahrtwege. Hier in Otterndorf haben wir das Gefühl immer am Wasser zu sein. Wir nehmen unsere Fahrräder und radeln in die Altstadt. Wir stellen unsere Fahrräder am Marktplatz ab und sehen als erstes zwei Otter auf dem Otter-Brunnen. Die Fischotter sind das Wappentier des Nordseebades. Wir wollen erst mal ein Café besuchen und blicken direkt auf den Utröper. Es ist eine Bronzestatue  und stellt den Ausrufer dar, der schnell alle Neuigkeiten im Ort bekannt machte. Hier erzählt man, dass man sich den Ausrufer ausleihen konnte um seine Waren an zu preisen. Gestärkt gehen wir durch die Altstadt und finden wirklich schöne Häuser vor. Da mein Lieblingsvogel der Kranich ist, fällt mir dieses Haus sofort auf. Es ist das Kranichhaus und gilt als eines der bedeutendsten Baudenkmäler. Eine Frau  gab dem Haus auch den heutigen Namen, als sie den Kranich Symbol der Wachsamkeit auf dem Dachfirst aufstellen ließ. Er steht erhaben auf dem Dach und wacht noch heute. Dann gibt es hier noch das gelbe Barockgiebelhaus, das Rathaus, das Voß-Haus ein Museum, das Otterdorfer Teehaus und das Torhaus. In einigen Häusern sehen wir im Giebel die Steine wie ein Besen gemauert. Diese sollten nach einem Aberglauben die bösen Geister abwehren.

Wir sehen wünderschöne Alleen und natürlich überqueren wir den Fluss Medem. Es gibt zwei ehemalige Hamburger Hafenbarkassen die Fahrten auf der Medem anbieten und wir fahren mit. Die Fahrt dauert ungefähr 95 Minuten vorbei an den Ufern der Altstadt, vielen Tieren und viel Grün. Als sich der Fluss teilt wird das Schiff gewendet und wir blicken auf das Schöpfwerk und der Medemschleuse. Schnell sind wir wieder am Ausgangspunkt und holen die Räder und radeln wieder zurück. Der Seglerhafen mit 190 Liegeplätzen liegt geschützt in der Weite der Elbmündung. Der Strand ist breit, großzügig und ca. 300 Meter lang.  Er lädt zum Sonnenbaden, Entspannen, Buddeln und natürlich auch zum Baden ein. Wer es mag kann sich hier auch sportlich betätigen, denn es gibt ein Fußball- und Volleyballfeld. Es war echt kurzweilig hier in Oterrndorf und somit der Tag schnell zu Ende. Wir verbringen noch einige Zeit am Strand und sehen tatsächlich noch das eine oder andere Schiff.

Wir fahren weiter auf der Landstraße, weil da Orte sind die wir noch besuchen wollen. Als erstes kommen wir nach nur kurzer Zeit in Wanna an. Hier befindet sich die Moorbahn, eine umgebaute Feldbahn eines ehemaligen Torfwerkes, von der man uns erzählt hat. Und da ist sie auch schon und nicht weit von hier ist auch das Ahlenmoor. Im Landkreis Cuxhaven ist es mit 40 Quadratkilometer das größte Hochmoor mit einer der letzten naturnahen Hochmoorreste, die natürlich geschützt sind. Da wir ja nun schon mal da sind wollen wir natürlich auch alles Wissenswerte über dieses Moor erfahren. Der Moorbahn-Rundkurs dauert ungefähr 2 Stunden 15 Minuten und fährt eine Strecke von 5,7 Kilometer mit vielen interessanten Haltepunkten. Wir sehen seltenen Pflanzen und auch mal das eine oder andere Tier. Und besonders gut ist, ich konnte hier mein Lieblingstier entdecken und zwar den Kranich, wenn auch nur von weitem. Holzstege und Plattformen bieten einen guten Überblick. Wir machen sogar ein paar Experimente und der fachkundige Moorbahnfahrer erzählt uns spannende Geschichten. Einmalig-fahrt einfach mal mit!

Danach geht es weiter auf der Landstraße und wir kommen durch einen kleinen Ort Namens Krempel. Ein ländliches Dorf wir im Bilderbuch durchzogen von einer wunderschönen Allee in den prächtigsten Farben.

Als nächstes erreichen wir Neuenwalde. Wir wollen uns das Kloster, die Kirche und das Museum ansehen. Wir finden auch gleich einen guten Parkplatz und machen uns auf den Weg zum Kloster Neuenwalde. Dieses wurde im Jahre 1219 gegründet. Im Krieg abgebrannt und kostenaufwendig wieder aufgebaut. Und es hat sich gelohnt. Noch heute ist es als Stift bewohnt. Zu dem Kloster gehören noch die Heilig-Kreuz-Kirche, das Pfarrhaus, das Küsterhaus, Torfstall und Kornscheune. Die Kirche ist auch gleich die Pfarrkirche für Neuenwalde und Krempel. Das Kloster mit seinem Garten ist schon beeindruckend. Wir gehen weiter zum Heimatmuseum. Der Vorhof ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt und hier beginnt auch schon die Ausstellung. Da stehen ein wiederentdeckter Brunnen und eine aus Beton gegossene Mühle. Altes Werkzeug und bäuerliche Geräte stehen in einer Remise. Das Beste ist der nachgebaute Dorfladen. Ich kenne so einen noch aus meiner Kindheit und habe mich sofort daran erinnert als ich noch da einkaufen ging. Außerdem kann man noch alte Handwerke besichtigen. Fazit: Interessant. Ein kurzer Sparziergang durch den Ort war zeitlich noch drin und das nutzen wir dann auch.

Das nächste und letzte Ziel ist Dorum-Neufeld und fahren zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilhafen am Deich“ 53°44`19„N/8°31`10„E. Wir hätten auch am Wasser stehen können, aber das war uns heute doch zu windig. Dorum-Neufeld ist der Sielhafen von Dorum. Auf dem Deich begegnen wir einem Denkmal zum Gedenken der Opfer der Sturmfluten an der Nordsee. Wir blicken runter zum Kutterhafen im Dorumer Tief und sehen bunte Kutter wie an einer Schnur im Wasser. Da ist er. Von weitem sehen wir ihn schon: den Leuchtturm Obereversand. Er ist das Wahrzeichen von Dorum. Der Leuchtturm ist 37,4 Meter hoch und wer zu ihm möchte muss über eine 84 Stufen hohe Außentreppe. Innen befindet sich eine Art Museum über die Arbeit und das Leben der Leuchtturmwärter. Oben auf der Galerie haben wir einen einmaligen Blick übers Wattenmeer bis hin zu Insel Neuwiek an der Elbmündung. Natürlich gibt es hier auch einen Strand mit diversen Strandkörben in denen man mal die Seele baumeln lassen kann. Für das leibliche Wohl ist hier in jeder Form gesorgt. Wir genießen leckeren Fisch, gönnen uns zum Nachtisch ein Eis und lassen den Abend ein klingen. Zurück zum Platz blicken wir noch einmal über den Deich. Hier kommen wir bestimmt noch einmal her.