Unser nächstes Ziel ist die Burg Dinklage. Auf der ältesten Wasserburg im Oldenburger Münsterland befindet sich die Abtei St. Scholastika eingebettet in eine wunderschöne Landschaft. Die Burganlage mit ihren im 15. Jahrhundert entstandenen Fundamenten und ihrem Gräften-System ist nicht nur die älteste im Oldenburger Münsterland, sondern zugleich eine der bedeutendsten. Durch die Jahrhunderte prägten die Bewohner der Burg die Gegend: der Name „Dinklage“ leitet sich von den ersten Bewohnern ab. Von Burg Dinklage aus wurde die Herrlichkeit Dinklage regiert. Damals war die Burg schon im Besitz der Familie von Galen. Hier wurde Clemens August von Galen, der spätere Kardinal und Löwe von Münster, geboren. In der alten Burgmühle ist eine Dauerausstellung „Clemens August von Galen“ eingerichtet. Hier können wir sehr viel für die alte Zeit nachlesen. Sehr schön ist auch die Burgkapelle mit ihrem prächtigen Hochaltar und schönen Glasfenstern. An der Burgkapelle gibt es auch eine Gruft. Außerdem gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an den Gottesdiensten in der Klosterkirche. Unweit der Burg Dinklage liegt die ehemalige Rentei.
Doch die Burg ist nicht nur voller Geschichte und Geschichten, sondern auch heute noch voller Leben. Die Bendiktinerinnen der Abtei St. Scholastika, Burg Dinklage sind eine Gemeinschaft von Frauen, die ihr Leben als einen Weg der Nachfolge Jesu Christi in der Kirche und Welt gehen wollen. Die Regel des Hl. ist Richtschnur und Wegweisung in den Bemühen, dieses Leben aus der Heiligen Schrift im Hier und Heute zu gestalten. Das Leben in und als Gemeinschaft ist getragen von der gemeinsamen Feier der Liturgie, der Arbeit, den Zeiten der Stille und des Austauschs. Zur Abtei St. Scholastika und Burg Dinklage gehört seit einigen Jahren auch das über die Grenzen Dinklages hinaus beliebte Klostercafé mit leckeren Kuchen und den Klosterladen. Hier herrscht ein Kommen und Gehen und auf der Suche nach etwas Besonderem. Denn im Klosterladen gibt es ein reichhaltiges Angebot von Klosterprodukten, religiöses und regionales Sortiment, Geschenkartikel, selbstkreierte Kerzen, Karten, Bücher und vieles mehr. Beides ist im idyllischen Burgwald gelegen. Sehr schön ist auch die Burgkapelle mit ihrem prächtigen Hochaltar und schönen Glasfenstern. An der Burgkapelle gibt es auch eine Gruft. Außerdem gibt es die Möglichkeit zur Teilnahme an den Gottesdiensten in der Klosterkirche. Unweit der Burg Dinklage liegt die ehemalige Rentei. Sehr schön die großen Felder voller Schneeglöckechen.
Sehr schön ist der Mut-Weg. Hier ist man Etappe für Etappe auf dem Kardinalsweg unterwegs. Dieser Pilgerweg dreht sich rund um das Leben und Wirken des in Dinklage geborenen Clemens August Kardinal von Galen. Der 24 Kilometer lange Weg, der innerhalb eines Tages zurückgelegt werden kann, verbindet Damme und Dinklage. Dabei ist er in fünf Stationen und somit vier Etappen unterteilt. An den fünf Stationen erhalten wir wertvolle Gedankenanstöße zu den „Kardinals“-Tugenden. Und zwar: mutig sein – beständig sein – entschieden sein – (gem)einsam sein – einfach sein. Außerdem sehen wir auf diesem Mut-Weg mehrere Skulpturen zum Thema Mut woher und Mut wozu. Eine richtig tolle Sache. Wir sind begeistert, werden tatsächlich zum Denken angeregt und finden auch sehr viel Gesprächsstoff über diese Idee. Jetzt wissen wir auch die Bedeutung dieser großen Kugel im Kreisverkehr am Ortsrand von Dinklage zu deuten. Es ist die Mut-Kugel mit 3,80 Meter Durchmesser. Sie gehört zu dem Mut-Weg dazu.
Wir besuchen das Fachwerkdorf Bussjans Hof und lernen das Leben zwischen Pferdestall und Backhaus kennen. Von außen betrachtet, sieht es aus als leben die Bewohner in einem Pferdestall, einen Göpelhaus, einer Remise, einer Zimmermannswerkstatt, im Backhaus, im Speicher, im Torhaus oder in Heuerhäusern. Jedes Haus hat seinen eigenen Garten, aber wir sehen fast keine Zäune zwischen den Häusern. Es gibt eine Veranstaltungsscheune und eine Gemeinschaftsgrünfläche die von genutzt werden kann. Nicht zu vergessen den kleinen Teich und die Schafsweide. Bei unseren Rundgang stellen wir fest, dass die Fachwerkhäuser genauso aussehen, wie sie früher auf den Höfen standen. Das lässt die gute alte Zeit wieder lebendig werden. Das Herzstück der Anlage ist das Hofcafé. Es befindet sich im Niedersächsischen Hallenhaus von 1786. Als wir das Café betreten, sind wir begeistert von den hausgemachten Torten Kuchen und Pfannkuchen. Nicht zu vergessen die leckeren Waffeln. Wir wissen erst gar nicht wo wir uns hinsetzen wollen. Entweder im Fleet, auf der Diele oder in der guten Stube. Alles ist so liebevoll dekoriert und so gemütlich. Wir suchen uns einen schönen Platz und entscheiden uns für die leckere Waffel und einem Glas Tee. Alle zwei Jahre kann man sich auf die Suche nach einem Lösungswort im Maislabyrinth machen. Garantiert ein toller Spaß. Nicht weit entfernt steht die Schweger Mühle. Hier beginnt immer sonntags die Arbeit. Ruhig und ganz lautlos drehen sich dann die imposanten vier Meter hohen Flügel der 27 Meter hohen Holländer Galeriewindmühle im Wind und erinnern so an vergangene Zeiten, als in den Mühlen im ganzen Land noch regelmäßig Korn zu Mehl vermahlen wurde. Immer wieder ein faszinierendes Schauspiel, wenn sich im Inneren die vier zentnerschweren Mahlsteine behäbig drehen und so den Grundstoff für die leckersten Backwaren produzieren. Im Volksmund wird sie auch Bäuken’s Möhl genannt. Heute ist sie die einzige Mühle im Landkreis Vechta, die wieder ausschließlich mit Windkraft mahlen kann. Direkt neben der Mühle liegt außerdem das Backhaus, in dem regelmäßig im alten Steinofen kernige Schwarz- und Landbrote gebacken werden. Denn auch das hat an der Schweger Mühle Tradition. Die Mühle kann natürlich auch besichtigt werden.
Wer einfach mal zur Ruhe kommen und ein wenig Zeit für sich haben möchte, seine Gedanken ordnen will, oder einfach nur ein wenig Bewegung und frische Luft braucht, für den könnte ein Besuch in Dinklage ein schönes Erlebnis werden.