Eigentlich hatten wir eine andere Tour geplant, aber wir haben im Fernsehen einen Bericht über Uckermark gesehen und haben sofort beschlossen, da fahren wir hin. Die neue Planung war schnell realisiert, da wir uns bei dieser Tour ziemlich genau an den Bericht halten wollten. Die Uckermark hat eine so schöne Landschaft, so viele See, Kanäle und romantischen Wasserstraßen, das wir uns dafür entschieden haben, möglichst immer am Wasser zu stehen. Unser erstes Ziel ist die Stadt Neuruppin und hier geht zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Campingplatz Rottstielfließ in Neuruppin“ 53°1`7„N/12°48`48„E. Der Platz liegt am Tornowsee in der Ruppiner Seenplatte in der Natur Brandenburgs. Der Weg dorthin geht über eine ziemlich holperige Straße durch einen Wald. Wir bekommen einen schönen Platz, aber leider regnet es heute bei der Ankunft. Am Abend klärt sich das Wetter aber auf und nächsten Tag scheint schon wieder die Sonne. Wir gehen erst mal runter zum See und sind erstaunt wir idyllisch es hier ist. Ein kleiner Sandstrand, die Kanus und Ruderboote schaukeln im Wasser und auch die Zweige der Bäume neigen sich dem Wasser entgegen. So lässt es sich doch aushalten. Wir unternehmen auch noch einen Sparziergang um den See. Uns fällt auf, dass wir hier immer wieder mit dem Namen des Dichters Theodor Fontane konfrontiert werden und lesen nach, das dieser Dichter hier geboren ist. Außerdem sehen wir hier richtig schöne Schmetterlinge.

Wir fahren nach Neuruppin die Kreisstadt des Landkreises Ostprignitz-Ruppin des Landes Brandenburg und finden auch schnell einen Parkplatz. Man nennt Neuruppin auch Fontanestadt, zum Gedenken des  Dichters. Wir nehmen die Fahrräder und machen uns auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Als erstes geht es zur Uferpromenade. Hier am Ruppiner See sehen wir die 17 Meter hohe Edelstahlfigur „Parzival“ des Künstlers Matthias Zágon Hohl-Stein und interessante Hausboote auf dem See. Hier verweilen wir eine Zeitlang, bevor wir weiter fahren. Vor uns sehen wir die Klosterkirche St. Trinitatis mit ihren 63 Meter hohen Doppeltürmen. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Kultur- und Pfarrkirche St. Marien in der Altstadt ist sehr imposant. Außerdem sehenswert sind unter anderem die alten Fachwerkgebäude, die Stadtmauer, der Tempelgarten, das Museum Neuruppin, Fontanes Geburtshaus an der Karl-Marx-Straße 84 und sein Denkmal, das Predigerwitwenhaus und das Rathaus. Nachdem wir so alles gesehen haben, machen uns auf den Rückweg zum Parkplatz.

Weiter geht es nach Rheinsberg. Rheinsberg liegt im Ruppiner Land im Nordwesten von Brandenburg. Durch die kleine Stadt fließt der kleine Fluss Rhin. Rheinsberg liegt am Ufer des Grienericksees. Hier steht das Schloss Rheinsberg. Ursprünglich war das Schloss eine Wasserburg mit nur einem Turm und heute ist es die Sehenswürdigkeit der Stadt. Wie kein anderes Schloss besticht Rheinsberg durch seine malerische Lage am Grienericksee. Wir machen einen Sparziergang, um uns das Schloss natürlich genauer anzusehen. Am Grienericksee angekommen sehen wir über den See und entdecken den Rheinsberger Obelisk. Er ist ein Heldendenkmal und steht auf einem Hügel gegenüber vom Schloss im Park. Wir umrunden das Schloss und können nicht an dem leckeren Eisstand vorbei, ohne noch ein Eis zu essen.

Jetzt geht nach Fürstenberg zum nächsten Stellplatz. Hier fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstelplatz Marina Fürstenberg in Uckermark“ 53°11`35„N/13°8`58„E. Hier haben wir einen Blick auf den Schwedtsee. Fürstenberg ist eine Stadt an der Oberhavel und liegt im  Norden Brandenburgs auf drei Inseln zwischen Röblinsee, Baalensee und Schwedtsee. Weil es hier so viele Seen, Flüsse und Bäche gibt, nennt man die Stadt auch Wasserstadt. Wir gehen erst mal vorne zu Marina, setzen uns auf eine Bank und sehen dem Treiben vom Be- und Entladen der Hausboote zu. Ein kommen und gehen und schon fahren die ersten Boote wieder los. Interessant und irgendwie bekommt man Lust auch mal so ein Hausboot zu mieten. Jetzt erst mal einen Tee trinken und den Tag ausklingen lassen. Wir starten mit den Fahrrädern zur Innenstadt. Hier kommen wir zuerst an einem kleinen Kurgarten vorbei. Von hier aus kann man kleine Rundfahrten mit dem Schiff unternehmen. Dann kommen wir am Marktplatz mit der neogotischer Stadtkirche und  dem Eiszeitbrunnen vorbei. Etwas weiter kommen wir zur Havelschleuse. Die sehen wir uns etwas genauer an. Hier stehen auch nette Fischerhäuser und der mittelalterlicher Brunnen. Nördlich des Altstadtkerns befindet sich das Schloss Fürstenberg. Wir fahren noch mal zur Schleuse und sehen den Booten beim Schleusen zu. Dann geht es auch schon langsam wieder zurück. Wir wollen nämlich am Nachmittag noch eine Radtour nach Himmelpfort unternehmen. Kurz vorm Platz an einer Straßenecke werde ich auf ein Denkmal aufmerksam und fahre ein bisschen dichter ran. Hier erfahre ich, dass Fürstenberg ebenso für ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte steht. Im Ortsteil Ravensbrück liegt das ehemalige Frauen-Konzentrationslager, wo die leidvollen Ereignisse in der heutigen Mahn- und Gedenkstätte dokumentiert sind. Wir fahren zum Wohnmobil und machen eine kleine Pause, um etwas zu trinken. Das tut gut, denn es ist ziemlich warm.

Jetzt machen wir uns erstmal auf den Weg nach Himmelpfort, denn auf dem Rückweg werden wir uns das Mahnmal noch ansehen. Der Weg dorthin ist sehr ruhig und führt uns durch einen Wald. Hin und wieder kommt uns mal ein Fahrradfahrer entgegen. Dort angekommen begegnen wir als erstes eine Weihnachtspyramide und danach einen Weihnachtsmann. Himmelpfort ist ein kleiner beschaulicher Ort und bekannt für seine Weihnachtsstube im Weihnachtspostamt. Außerdem sehenswert ist die ehemalige Klosteranlage mit der Ruine der Klosterkirche. In der Nähe der Schleusenbrücke steht die Ruine vom Brauhaus. Es sieht hier so gemütlich aus. Die Straßen rechts und links umgeben von Bäumen, wie kleine Alleen. Dann kommen wir zum Marktplatz. Hier gibt es einen kleinen Laden und wir gönnen uns ein Eis. Rechts geht es weiter zur Schleuse und zum Kloster. Nachdem wir unsere Runde gedreht haben, sehen wir noch einen Weg, der uns zum Stolpsee führt. Dort fahren wir  noch eben hin und kühlen uns im See erstmal ein bisschen ab. So schön gelegen und ideal zum Baden. Dann geht es langsam wieder zurück.

Jetzt wollen wir uns die Gedenkstätte ansehen. Die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück ist eine Gedenkstätte für die Opfer mehrere NS-Lager des Konzentrationslager, des KZ Uckermark für weibliche Jugendliche Häftlinge und benachbarte Konzentrationslager und Produktionsstätten im Rahmen der SS-Zwangsarbeit. Wir haben schon auf dem Hinweg immer wieder Hinweisschilder gesehen, die uns auf bestimmte Besichtigungspunkte aufmerksam machen. Zuerst halten wir an den Gleisen, die eigens für das Lager gelegt worden. Ein bisschen weiter führt uns ein Weg zu einem Turm. Von hier können wir über den ganzen Komplex schauen und bekommen eine Ahnung davon, wie es hier gewesen sein musste. Etwas weiter entdecken einen roten Wagon, mehrere Hütten und Schilder mit Fotos auf denen wir nachlesen können, was hier passierte. Wir fahren wieder zu dem ursprünglichen Weg zurück. Hin –und wieder halten wir an und haben einen Blick auf das gesamte Lager. Wir entdecken auch noch einen Panzer. Dann fahren zum Eingang der Gedenkstätte. Hier erklärt uns ein Pförtner noch einige Dinge über die anliegenden Häuser. Dann gehen wir und ich denke, ich brauche nicht weiter schreiben. Hier wird jeder seine eigenen Gedanken haben.

Wir fahren weiter über Lychen nach Templin. Lychen ist eine kleine Insel mitten in Brandenburg. Sieben Seen umrahmen die Altstadt. Wir sind hier sehr langsam durchgefahren und haben einen netten Eindruck bekommen. Angekommen in Templin fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz an der Natur-Therme in Templin“ 53°6`9„N/13°31`24„E . Da hier nicht so viel los ist, suchen wir uns einen schönen Platz aus und melden uns anschließend in der Sauna an. Hier habe eine Verabredung mit einer Dame, mit der ich eine Woche vorher zuvor telefoniert habe. Von ihr habe ich im Gespräch noch ein paar gute Infos über diese Stadt erhalten. Zum Beispiel, das es hier eine Westernstadt gibt und auch darüber, dass Frau Merkel hier aufgewachsen ist. Templin ist die flächengrößte Stadt im Landkreis Uckermark. Wir  fahren mit den Fahrrädern in die Innenstadt um uns hier genauer umzusehen. Vorher machen wir aber noch einen Abstecher zum Lubbesee, denn hier kann man gut baden gehen. Wir kommen am Museum an und entdecken, dass hier mal die Ortstankstelle gewesen sein musste. Übrigens: Überall sehen wir an den Häusern tolle gemalte Bilder. Dann fällt und diese große Maria-Magdalenen-Kirche auf. Gegenüber befindet sich der Marktplatz mit dem ältesten Gebäude der Altstadt. Das historische Rathaus. Auf dem quadratischen Marktplatz, umgeben mit einer doppelreihigen Lindenallee, finden heute kleine Feste oder der Wochenmarkt statt.  Dann kommen wir zum großartigsten Bauwerk, zur Stadtmauer. Diesen lückenlosen Ring von 1735 Meter Länge mit 3 Stadttoren, Türmen und Tortürmen fahren wir ab. Der Weg ist ganz schön holprig. Immer wieder halten wir an, um uns umzusehen und den Anblick zu genießen, denn die sieben Meter hohe Mauer wurde aus Feldsteinen gebaut. Kleine Lämpchen verschönern die Mauer. Wir kommen wieder am Marktplatz an, suchen uns ein nettes Plätzchen, trinken noch was und sehen dem Treiben hier zu. Manchmal könnte man an einem Platz stundenlang sitzen, aber irgendwann muss man mal wieder zurück.

Heute geht es zur Seestraße in Templin zur Liegestelle des Fahrgastschiffes Uckermark. Wir nehmen an eine zweistündige  spannende Rundfahrt über 5 Seen teil. Schnell sind alle Personen an Bord und dann es zuerst über den langgezogenen Templiner See. Wir haben einen super Blick auf die Uferpromenade und noch mal auf die Stadt. Anschließend geht es über den Bruchsee und es bieten sich wunderschöne Naturansichten. Immer mal wieder sehen wir einen Raubvogel der über das Wasser gleitet und nach Futter sucht. Genauso naturbelassen ist der Gleuensee, über den wir jetzt fahren. So viele Teich-und Seerosen auf einem Fleck sind schon gewaltig. Zwischendurch genießen wir hier an Bord eine leckere Berliner Weisse. Dann geht es auch unter einer Brücke durch und wir kommen zum Fährsee. Hier sieht es so ruhig und still aus, als wenn die Natur hier entdeckt werden will. Sehr idyllisch. Die letzte Station ist der Zaarsee. Immer wieder hat der Bootsführer viel Interessantes zu erzählen. Ehe wir uns versehen, sind wir schon wieder auf dem Rückweg zum Bootsanleger. Wie schnell die Zeit vergangen ist. Hier am Anlieger liegt auch die MS Templin das Oldtimer Schiff anno 1925.

Auf dem Rückweg, kurz vorm Stellplatz, entdecken wir auf der rechten Seite einen Streichelzoo. Da halten wir doch erst einmal an. Ich finde es immer schön, wenn Tiere es gut haben und hier können wir sofort sehen, dass es den Tieren richtig gut geht.  Hier können Kinder viel über Esel, Lamas, Ziegen, Hasen und anderen Tieren aus nächster Nähe kennenlernen.

Am späten Nachmittag nehmen wir noch mal die Fahrräder und fahren zum Templiner Kanal. Dort wollen wir uns die Ziegeleibrücke ansehen. Sie überquert den Templiner Kanal. Wir kommen nochmal an einen der Stadttore vorbei. Das Berliner Tor. Es gilt als eine der schönsten der norddeutschen Backsteingotik. Dann erhaschen wir einen Blick auf den alten Bahnhof  und sehen viele schöne alte Häuser. Dann geht es links ab und schon sind wir da. Es ist so schön hier. Als wenn die Zeit hier stehen geblieben ist. Herrlich. Wir stellen die Räder ab und gehen ein ganzes Stück am Kanal entlang. Hier entdecken wir auch eine  Kanueinsetzstelle. Hier mal Kanu fahren. Das wäre es. Wir wissen jetzt schon, hier kommen wir noch mal her. Am Abend erleben wir noch einen richtig schönen Sonnenuntergang.

Wir fahren heute sehr früh los, denn wir uns Kaserne Vogelsang –  alte verlassene russische Stadt ansehen. Sie befindet sich circa 12 Kilometer entfernt in einem Wald. Ich hatte davon im Fernsehen gesehen und war total fasziniert. Wir fahren bis zum alten Bahnhof Vogelsang. Etwas geht eine Straße rechts rein und da entdecken wir einen guten Parkplatz. Wir nehmen die Fahrräder, weil wir nicht wissen, welche Größe an Fläche uns erwartet. Wir kommen an eine Schranke und wissen hier sind wir richtig. Dann sehen wir auch schon die Mauer die das Gelände eingrenzt. Ich hatte natürlich im Internet recherchiert und somit ausfindig gemacht, was wir hier alles vorfinden. Es soll hier bis zu 500 Gebäuden gegeben haben und bis zu 15000 Menschen bis 1994 gelebt haben. Wir haben so viel Glück!! Wir treffen eine Person und dieser hatte als kleiner Junge mit den russischen Kindern gespielt. Er erzählt uns so viel über diesen Ort und erklärt uns wo wir welche Gebäude finden können. Das ist doch wie ein Sechser im Lotto. Ich habe ja einen Plan dabei und male die weiteren Positionen der Gebäuden ein. Dann geht es los, wir fangen beim offiziellen Eingang an verbringen 4 Stunden hier im Wald. Wir sind erstaunt was hier alles sehen. Manchmal sind die Gebäude nur schwer hier im Wald zu erkennen, aber wir wissen ja jetzt wo sie stehen und wenn man genau hinsieht, erkennt man im hohen Gras die gepflasterten Wege, um dahin zu kommen. Unter anderem sehen wir uns zwei Turnhallen, ein Kino, einen Supermarkt, ein Theater, ein Gebäude mit Panzer und Wasserbecken, einen Kindergarten, einen Bunker, alte Garagen, einen Turm, ein Gefängnis und so viele Gebäude in dem die Personen gewohnt haben an. Am interessantesten finden wir die Mauer mit den Bildern und russischen Symbolen. Es ist so faszinierend. Leider sind viele Gebäude zerfallen und Bäume wachsen aus ihnen heraus, aber dennoch können wir alles gut erkennen. Langsam übernimmt die Natur  wieder dieses Gelände. Irgendwie schade. Wir sind gespannt, was wohl aus diesem LOST PLACE wird. Wer hier in der Nähe ist, sollte sich das unbedingt ansehen.

Unsere Tour führt uns weiter an die polnische Grenze nach Schwedt. Hier fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Wassersportzentrum in Schwedt/Oder “ 53°3`27„N/14°17`53„E. Schwedt/Oder liegt im Nordosten der Uckermark an der Grenze zu Polen. Diese Stadt ist eine Nationalparkstadt und verweist auf den Nationalpark Unters Odertal. Zwischen der Stadt und der Oder verläuft der Kanal Hohensaater-Frierichsthaler Wasserstraße parallel zum Grenzfluß Oder. Im Auen-Nationalpark findet noch ungestörtes Naturleben statt. Ich habe diesen Platz ein Tag vorher reserviert. Leider wurde uns nicht mitgeteilt, dass es hier eine große Baustelle und Mückenplage gibt. Wir haben schon die ganze Fahrt über mal mit Mücken zu tun, das ist nun mal so, wenn man immer wieder am Wasser ist. Aber hier sitzen glaube ich Millionen in den Hecken. Wir können hier auch nichts nutzen. Also werden wir morgen gleich wieder abreisen. Eigentlich schade, denn ich hätte mir diese Stadt gerne noch ein bisschen genauer angesehen und eine Radtour nach Polen gemacht. Außerdem war eine Radtour auf dem Oder-Neiße-Radweg geplant. Aber aufgehoben ist ja nicht aufgeschoben. Diese Stadt und das Odertal werden wir auf jeden Fall noch mal bereisen.

Wir brechen noch vor dem Frühstück auf und fahren zum Stolper Turm. Der Parkplatz ist leer und schön gelegen, dass wir hier in Ruhe frühstücken. Leicht Bergauf in 500 Meter liegt der Turm. Er ist das Wahrzeichen der Stadt Stolpe. Mit seinen 18 Meter Durchmesser ist er ganz schön dicker Turm. Über eine Wendeltreppe außen angebracht, gehen wir zum Turm hinauf. Hier oben auf der Aussichtsplattform haben wir einen super Ausblick über den Nationalpark Unteres Odertal. Dieser Ausblick bestätigt nochmal ein Wiederkommen. Im Erdreich verborgen befindet sich der Turmverlies. Im Turm befinden sich meherer Räume, die man besichtigen kann.  Nach einer alten Sage wird der Stolper Turm auch als „Grützpott“ bezeichnet. Warum, das erfahrt ihr bei einer Führung. Langsam gehen wir zurück, denn wir haben noch ein paar Sachen auf dem Plan.

Jetzt geht es zum Geopark und  Eiszeitmuseum nach Groß Ziethen. Auf dem Weg dorthin sehen wir ein Gebäude in Form eines Flugzeugs. Was man unterwegs alles entdeckt, wenn man auch mal nach links und rechts schaut. Die Anfahrt durch dieses schöne Dorf mit Dorfanger ist schon sehenswert. Das Besucher- und Informationszentrum befindet sich in der Alten Dampfmühle. Wir beginnen die Besichtigung in einem Gletschertunnel und spüren schon ein bisschen Eiszeit. Dann geht es über drei Etagen mit interessanten Erklärungen weiter und endet in der heutigen Landschaft von Ziethen. Außerdem bietet der Geopark neben dieser wunderbaren Atmosphäre noch so einiges an Wissen über die Entstehung der Landschaft an. Wieder draußen sehen wir zwei Tiere, die längst ausgestorben sind, ein Mammut und ein Säbelzahntiger. Wir erfahren, dass es ein Wanderweg durch den Buchenwald Grumsin führt. Gekennzeichnet ist der 7 Kilometer lange Weg durch ein grünes Buchenblatt. Der Weg führt anfangs durch die wellige Feldflur des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin und dann zu dem Buchenwald. Höhepunkt der Wanderung ist der Geo-Erlebnisort „Sperlingsherberge“ mit großer Sonnenuhr.

Er geht weiter zum Kloster Chorin. Die Klosterruine liegt im wald- und seenreichen UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Das Kloster ist eine ehemalige gotische Zisterzienserabtei. Von dem Kloster sind heute noch der Ost- und Westflügel erhalten sowie das Hospital (Abtshaus) und im Norden die Kirche. Von den Wirtschaftsgebäuden überdauerten eine Mühlenruine und ein Brauhaus. Wir umrunden das Kloster über einen schönen angelegten Weg und kommen am Amtssee vorbei. An der Klosterschänke machen wir halt und gönnen uns ein leckeres kühles Alster. Manchmal weiß man nicht wo die Zeit geblieben ist.

Jetzt geht es ins Joachimsthal zum Werbellinsee. Hier fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „JATOUR Camping am Spring Werbellinsee“ 53.06245°N/14.27346°E und bekommen einen schönen Platz mit Blick auf den See. Da es ziemlich warm ist, bleiben wir zwei Tage. Der Werbellinsee ist ein schmaler langer See und 9,5 Kilometer lang. An einigen Stellen ist bis zu 50 Meter tief. Als erstes gehen wir es einmal runter zu dem malerisch gelegenen See. Wir sehen, dass auf dem See viel los ist. Nicht nur Ausflugsdampfer drehen hier die Runden, sondern auch Surfer und jede Menge Segler sind zu sehen. Alle Bootsarten auch Motorboote sind auf dem See zugelassen. Man kann sogar Tretboote oder Kanus ausleihen. Ich weiß, hier in diesem super klaren See werden wir viel baden gehen. Jetzt aber erst einmal Stühle und Tisch raus und gemütlich Tee trinken. Ja, hier lässt es sich aushalten.

Nachdem wir nun ein paar Tage die Sonne genossen und viel gebadet haben, setzen wir unser Tour fort und fahren zum Wildtierpark Schorfheide bei Groß Schönebeck. Dieser Park ist so groß, das wir geplant haben diesen 8 km langen Weg durch den Park mit dem Fahrrad abzufahren. Man kann auch mit einem Kremser (Pferdewagen) durchfahren, aber diese armen Pferde. Wir können außerdem da anhalten wo wir wollen und so lange da bleiben wie wir wollen. Der Park ist sorgfältig die Landschaft eingefügt. Er liegt im größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Der Park ist so groß (über 100 Hektar), da sich Großwildtiere und sehr seltene ursprüngliche Haustierrassen, die in ihrem Bestand bedroht sind, in großzügig angelegten Gehegen befinden und zu beobachten sind. Wir erleben wie Fischotter, Rothirsche Wildschweine und Wölfe hier in der Natur leben und sich bewegen. Sehr schön sind die osteuropäischen Pferde. Am Eingang befindet sich auch ein Streichelzoo. Wir dürfen auf unserem Weg bei der Fischotter- und Wolfsfütterung zusehen und erfahren noch einiges über diese Tiere. Interessant sind auch die Elche. Einen Elch habe ich nämlich noch nicht in der Natur gesehen. Ein schöner weitläufiger Park. Manchmal mussten wir die Tiere ein wenig suchen, aber sie waren da.

Nachdem wir hier einige Stunden verbracht haben, fahren wir nach Eberswalde. In Eberswalde geht es zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Marina Park Eberswalde“ 52°50`19„N/13°49`55„E an einer alten Badeanstalt am Finowkanal. Als wir uns anmelden entdecken wir, dass es sich hier die Badeanstalt Eberswalde am Finowkanalaus aus DDR Zeiten handelt. Das Bad wurde in 1990er Jahren eingestellt. Seit 2009 wird das Bad zum Marina Park Eberswalde ausgebaut. Der nette Betreiber erzählt uns einiges über die Geschichte des Bades. Er selbst hat als Kind darin gebadet und war auch später dort tätig. Jetzt baut er es wieder auf. Und wie toll. Alles wird wieder so aufgebaut wie es mal war. Echt super. Wir suchen uns draußen einen Platz und trinken eine super leckere Erdbeerbowle. Immer wie er Zeit hat kommt er an unsren Tisch und erzählt weiter. Ich finde das richtig gut, denn nur so bekommt man tolle Informationen. Bevor wir zum Platz zurückgehen, sehen wir uns das ganze Areal noch mal an. Aber seht selbst…

Eberswalde erstreckt sich entlang des Finowkanals. Hier an älteste noch intakte künstliche Wasserstraße reihen sich die Industriedenkmäler. Da man diese gut mit dem Fahrrad erkunden kann, unternehmen wir erst einmal  eine Stadtbesichtigung und dann fahren wir am Kanal entlang. Auf dem zur Stadt kommen wir zuerst an der Stadtschleuse vorbei. Sie ist die älteste betriebsfähige Schleuse zwischen Elbe und Oder, deren hölzerne Obertore mittels Schiebestangen geöffnet bzw. geschlossen werden und gleich daneben steht das Schleusenwärterhaus. Wir fahren zum Marktplatz. Hier gibt es ein Einkaufszentrum. Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten kaufen und das bietet sich hier an. Eine Spezialität von Eberswalde ist der Spritzkuchen. Der Eberswalder Spritzkuchen ist ein Gebäck aus Brandteig, der in Fett frittiert wird. Der wird natürlich erst mal probiert. Wir kennen dieses Gebäck unter den Namen Viktoria. Zur Erinnerung an den Erfinder steht am Bahnhof eine Skulptur aus Kupfer. Die Backsteinbasilika St. Maria Magdalena, das Museum Eberswalde sowie das Alte und Neue Rathaus gehören unter anderem auch zu den Sehenswürdigkeiten. Auch der Familiengarten, der Forstbotanische Garten gehören dazu. Da bis zur Wende die Schwerindustrie hier das Stadtbild bestimmte, gibt es viele Industriedenkmäler. Dazu zählt das Hüttenwerk Kupferhammer, die Messingwerksiedlung, altes und neues Walzwerk, Eisenspalterei Borsighall, Kraftwerk Heegermühle und die Papierfabrik Wolfswinkel. Schon von weiten sieht man den Wasserturm der Papierfabrik. Und nicht zu vergessen der 50 Meter hohe Wasserturm Finow mit einer Grundfläche von 11×11 Meter. Jetzt unternehmen wir noch die geplante Fahrradtour am Finowkanal entlang. Wir kommen noch mal an einer Schleuse vorbei, sehen einen kleinen Wasserfall und dann machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Heute besichtigen wir das älteste  noch arbeitende Schiffshebewerk Niederfinow. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße. Dieses Bauwerk ist ein geschütztes Industriedenkmal. 60 Meter hoch und 94 Meter lang ist dieses Eisenkoloss.Parallel zum bisherigen Hebewerk wird das Schiffshebewerk Niederfinow Nord, das für größere Schiffe geeignet ist, errichtet. Dieses wird 130 Meter lang und 60 Meter hoch. Wir wollen eine Besichtigungs- und Hebe-Fahrt durch das Schiffshebewerk Niederfinow mit machen. Wir haben Glück, denn die nächste Fahrt geht um 13.00 Uhr los. Wir fahren mit dem Fahrgastschiff zum Hebewerk, dann geht es hinein und es dauert nicht lange und wir fahren hoch. Diese 36 Meter sind schnell überwunden und wir fahren aus der Schleuse raus. Nach einer kleinen Rundfahrt fahren auch schon wieder rein und runter. Dann wieder eine kleine Rundfahrt und es geht zum Anlieger zurück. Die ganze Fahrt dauerte 1,5 Stunden. Jedes Mal wenn wir rausfahren, gibt es umsonst eine kleine Dusche. Aber bei der Wärme eher angenehm. Das Schiffshebewerk ist absolut sehenswert. Macht dieses Erlebnis mal zu eurem eigenen.

Wir essen und trinken noch etwas und fahren dann weiter nach Oranienburg. Hier fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Schlosshafen Oranienburg“ 52°45`30„N/13°14`18„E. Es sieht hier ziemlich voll aus, aber zum Glück bekommen wir noch einen Platz. Für eine Übernachtung ist es so okay. Wir gut das wir immer auch mal wieder autark sein können. Wir wollen eigentlich zum KZ-Sachsenhausen. Da wir hier sehr nah am Schloss stehen, unternehmen wir erst einmal einen Sparziergang an der Havel entlang. Dann überqueren wir eine Brücke und stehen auch schon auf dem Platz vorm Schloss Oranienburg. Dies ist das älteste Barockschloss von Brandenburg. Oranienburg ist heute eine lebendige Stadt am Waser, die von drei Wasserstraßen durchzogen ist: der Havel, dem Oranienburger Kanal sowie Oder-Havel-Kanal. Dann gibt es hier den Grabow- und den Lehnitzsee. Gleich neben dem Schloss befindet sich das imposante Eingangstor zum 30 Hektar großen Schlosspark. Hier neben dem Eingangstor gibt es eine Ausstellung über die Stadt auf Plakatwänden. Diese Plakatwände stehen auf einem hölzernen Weg. Wir gehen diesen Weg entlang und erfahren geschichtlich viel über diese Stadt. Am Ende angekommen, bekomme ich Lust auf ein Eis und wir entdecken das ehemalige Hofgärtnerhaus. Eine Gedenktafel erinnert an die früher hier lebende jüdische Bankier Familie Blumenthal. Wir gehen am Schlosspark entlang zurück und kommen so noch zum Innenhof des Schlosses und zur Orangerie. Dann wir auf der anderen Seite der Havel zurück und kommen zum Schlosshafen. Hier  sehen wir eine historische niederländische Staatsyacht. Die sehen wir uns an und verweilen wir noch eine Zeitlang bevor wir zum Platz zurückgehen.

Wir fahren zu der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen. Diese befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen KZs. Wir finden ein modernes zeithistorisches Museum vor und merken schnell dass man dem Besucher die Geschichte an den authentischen Orten erlebbar machen möchte. Dies ist auch gut gelungen. Auch für uns war es anschaulich und gut erklärt. Es gibt eine Dauerausstellung und Räume, die wir besichtigen können. Mehr brauche ich nicht zu schreiben.

Wir fahren weiter zum Otto Lilienthal Museum nach Stölln am Gollenberg. Hier wurden die ersten Flugversuche unternommen. Flugmodelle, Dokumente und Fotos beschreiben Leben und Wirken des Flugpioniers Otto Lilienthal.  Auf dem Gollenberg steht eine große Skulptur zur Erinnerung. Die Windharfe auf der Spitze des Berges und ein Gedenkstein an der Absturzstelle. Der experimentierte er mit seinen Fluggeräten. Er verunglückte mit seinem Gleiter und stürzte aus 17 Meter in die Tiefe. Zu seinem Gedenken und als eine Besonderheit schmückt am Fuße des Berges die „Lady Agnes“, eine von der früheren DDR Fluggesellschaft  Interflug ausgemustertes Langstreckenflugzeug vom Typ Iljuschin Il-62. Das Flugzeug wurde nach seiner Frau benannt. Wir hätten gerne das Flugzeug von innen gesehen, aber leider war es geschlossen.

Nicht weit von hier ist der Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Pension am Beetzsee“ 52°28`12„N/12°33`55„E am Breetzsee in Brielow. Wir kommen an einem älteren Haus vorbei und werden auf einer großen Wiese verwiesen. Hier suchen wir uns ein Platz aus der uns am besten gefällt. Der Inhaber gibt erst mal ein frisches gezapftes Bier aus. Der Platz ist ein wenig Gewöhnungsbedürftig, aber was solls. Für eine Nacht ist alles gut. Wir gehen runter zum See. Wir sehen einen idyllischen See mit einem Boot. Diese Ruhe. Später gehen wir noch mal hin und sehen den Angler, die sich mittlerweile hier versammelt haben, beim Angeln zu. Der Grill war auch schon an. Hier wird gleich der geangelte Fisch gegrillt. Es ist sehr gemütlich. Wir verweilen hier noch eine Zeitlang und gehen dann schlafen.

Wir haben noch 3 Tage übrig und entschließen uns dazu noch mal nach Ferropolis zu fahren, denn es darf wieder auf FERROPOLIS gecampt werden. Mal mit dem Wohnmobil unter Bagger zu stehen, das hat doch was. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Ferropolis51.75857°N/12.44695°E und stehen im Freilichtmuseum umgeben von fünf gigantischen Tagebaugeräten am Ufer des Gremminer Sees. Wir waren im Frühjahr schon mal hier, aber da alles geschlossen. Jetzt hat das Museum auf und das sehen wir uns jetzt einmal an. Hier sehen wir die Ausstellung über die regionale  Bergbaugeschichte. Attraktion ist das Skelett eines Waldelefanten, der vor 120.000 Jahren in dieser Region lebte. Wir sehen in dem Gebäude der 30 kV-Station alte Messgeräte aus dem Bergbau, ein technisches Gerät eines Bergbaubetriebes und vieles mehr. Draußen in der Arena versammeln sich Personen vom roten Kreuz und halten Übungen ab. Sehenswert ist der Trabbi, mit dem einer von denen gekommen ist. Wir dürfen uns den genauer ansehen und sogar mal reinsetzen. Das hat schon was von Nostalgie. In der großen Arena finden unter anderen auch Konzerte, Festivals und Events statt. Auf dem Gelände ist auch eine Grubenbahnlokomotive zu besichtigen. Wir gehen gegen Abend noch mal an den Strand und genießen diese spannende Atmosphäre.

Jetzt geht es Richtung Heimat und noch zu einem Zwischenstopp am Steinhuder Meer zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Steinhuder Meer“ 52°29`10„N/9°18`0„E. Auch hier ist es natürlich bei diesem tollen Wetter voll, aber wir ergattern noch einen Platz. Da wir heute Morgen nicht so richtig Hunger hatten, wird hier erst einmal in Ruhe gefrühstückt. Jetzt wollen wir zum See runter und natürlich den letzten Tag des Urlaubs genießen. Herrlich. Wir machen noch einen längeren Spaziergang und am Abend gönnen wir uns leckeres vom Grill. Wir sitzen noch lange draußen und lassen den Urlaub noch mal Revue passieren. Alles richtig gemacht. Es war mal wieder schön.

Hier in der Uckermark kann man sich  auf Entdeckertour durch die Naturlandschaften begeben und ein kaum besiedeltes Stück Natur zu Fuß, mit dem Rad und mit dem Kanu durchstreifen. Man begegnet verträumte Gutsdörfer, kleine Städtchen, Kopfsteinpflasterstraßen oder historische Stadtkerne eingebettet in die hügelige Landschaft der Uckermark.