Wie so oft wird man von etwas inspiriert und findet es dann so gut, das man es selbst erleben möchte. So erging es uns, als wir an einem Sonntag durch eine Reportage im Fernsehen über Autos auf
„Schuppen 1“ in Bremen aufmerksam wurden. Schon so oft in Bremen gewesen und irgendwie noch nie was von gehört. Da wollen wir hin. Autos und Oldtimer jeglicher Art interessieren uns. Gesagt, getan. Momentan ist ja auch der
Bremer Freimarkt und da bietet es sich geradezu an. Wir fahren gleich heute am Samstag nach dem Frühstück los. Nach einer Stunde sind wir am Wohnmobilstellplatz
„Wohnmobilstellplatz Reisemobilstellplatz am Kuhhirten in Bremen“ 53°3`55„N/8°49`8„. Der Platz befindet sich an der Weser und wir bekommen einen schönen Platz. Das schöne ist, wir brauchen keine 20 Minuten von hier bis zum Schuppen 1 und keine 15 Minuten bis zur Bürgerweide. Nach einer gemütlichen Tasse Tee nehmen wir die Fahrräder und fahren zum Schuppen 1. Die Sonne scheint, der Himmelmist blau. Die besten Voraussetzungen. Der Weg dorthin führt uns teils am Wasser entlang. Von weitem können wir es schon sehen. Auf einem großen Container ist ein Fahrzeug platziert. Es folgen weitere interessante Fahrzeuge. Der Schuppen 1 ist ein Zentrum für Automobilkultur und Mobilität für Bremen und den Nordwesten Deutschlands. In dem historischen Stückgutumschlagschuppen leben Hafen- und Automobilgeschichte wieder auf. Direkt am Europahafen in der Überseestadt ist ein einmaliger Ort entstanden. Wir stellen die Räder ab, gehen zum Eingang und betreten die Halle. Cool, kein Eintritt. Wir können jetzt auf dem 150 Meter langen ‚Boulevard‘ mehr als 60 Oldtimer aus allen Automobil-Epochen ansehen. Auf geht’s. Der 150 Meter lange und 9 Meter hohe Boulevard im Erdgeschoss ist gleichermaßen Flaniermeile sowie auch Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche. Die Passage bildet den Rahmen für das Oldtimer-Kompetenzzentrum mit Dienstleistungen wie Handel, Wartung, Pflege und Restauration von Oldtimern und Liebhaberfahrzeugen. Häufig präsentieren sich hier auch Oldtimerclubs auf dem Boulevard, wechselnde Fahrzeug-Ausstellungen und Messen ergänzen das Angebot. Darüber hinaus finden regelmäßig sogenannte Classic-Treffs sowie offene Treffen für Youngtimer, Oldtimer, Sportwagen und Liebhaber-Fahrzeuge auf dem Gelände statt. Hier ist eine tolle Atmosphäre dafür, da das Gelände hier direkt am Wasser liegt. Wir lassen das Ganze erst mal auf uns einwirken. So wie die Fahrzeuge hier mit der Hafendeko platziert sind, ist schon klasse. Gleich links entdecken wir einen großen Stadtplan von Bremen. Die gläsernen Werkstätten laden dazu ein, den Leuten hier bei der Arbeit zuzusehen. Wir können uns hier zudem über aktuelle und zukünftige alternative Mobilitätsformen und -angebote informieren. Auf der Wasserseite finden sich Einzelhandels- und Gastronomieangebote sowie eine Kunstgalerie. Wir sehen uns alles ganz genau an und kommen auch mit einer älteren Dame in ein Gespräch. Sie erzählt uns, dass sie irgendwie verwandt ist mit Personen der Marke Borgwart. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, stellt ihr Neffe hier auch aus. Eine tolle jung gebliebene ältere Dame. Und ein tolles Gespräch.Wir gehen weiter uns lassen kein Detail aus. Nach 2,5 Stunden Besichtigung gehen wir noch in das Café und trinken was. Bevor es weiter geht, schauen wir uns draussen auch noch mal um und entdecken noch ein oder andere interessante Fahrzeug.
Nicht weit entfernt befindet sich das
Pier 2. Da fahren wir auch noch hin, wenn wir schon mal hier sind. Keine 4 Kilometer und schon sind wir da. Das Pier 2 befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen
Bremer Werft „AG Weser“. Die Halle mit großem Freigelände befindet sich an der Weser. Hier finden Konzerte, Comedy, Partys und andere große Veranstaltungen statt. Wir waren mal vor Jahren zu einem Konzert im Pier 2 zu Gast und waren angenehm überrascht. Es handelt sich hierbei um eine alte Lagerhalle, direkt an der Weser, die perfekt ist für Aufführungen jeglicher Art. Die Akustik ist sehr gut. Gleich daneben befindet sich das
Einkaufszentrum Waterfront. Wer gerne shoppen geht, ist hier bestens aufgehoben. Wir gehen noch ein bisschen an die Weser und genießen den Ausblick und das herrliche Wetter. Hier haben wir einen schönen Ausblick auf die kreuzenden Fährschiffe, die von Ufer zu Ufer fahren. Man kann nämlich auch mit der Fähre zum Pier 2 und der Waterfront kommen.
Jetzt geht es einmal zurück zum Stellplatz. Hier gehen wir noch einmal eine Runde an der Weser sparzieren und als es langsam dunkel wird, nehmen wir noch mal unsere Fahrräder und machen uns auf zur
Bürgerweide. Denn heute ist ja auch
Freimarkt. Den werden wir besuchen und lecker schlemmen. Da es nicht sehr weit ist, sind wir schnell da. Nachdem wir die Räder sicher abgestellt haben, müssen wir nun durch die Kontrolle. Wir haben richtig Glück, denn zu diesem Zeitpunkt ist hier so gut wie nichts los. Schnell sind wir durch. Ich mag auf den Freimarkt oder auf unserem Oldenburger Kramermarkt immer gerne den Augenblick zwischen noch hell und gleich dunkel werden. Wenn die Lichter der Fahrgeschäfte und der Buden immer heller und deutlicher werden. Es ist sowieso schon unglaublich, was sich da alles getan hat. Wenn ich da an die Kindheitstage vom ersten Oldenburger Kramermarkt denke. Gar nicht mehr zu vergleichen. Lebkuchenherzen, rote Liebesäpfel, dampfende Schmalzkuchen und viele andere Leckereien so weit das Auge reicht. Da hat man die Qual der Wahl. Der Duft von Zuckerwatte, gebrannten Mandel und die leckeren Gerüchte der Speisebuden haben uns schnell eingeholt und somit essen wir erst mal was. Die Situation ist gut geregelt. Einbahnstraßensystem und nicht so voll, so können wir den Abend hier in vollen Zügen genießen. Spät am Abend und gut genährt geht es dann zum Stellplatz zurück.
Bremen an der Weser. Da kann man immer was erleben.