Schon viel davon gehört, aber noch nicht dagewesen. Das sollte sich jetzt ändern und somit ist unser Ziel der Nord-Ostsee-Kanal. Vorher fahren wir nach Schleswig im Norden von Schleswig Holstein an der Schlei. Wir finden einen tollen Platz direkt am Stadthafen auf dem Wohnmobilstellplatz „Am Schleswiger Stadthafen“ 54°13`42„N/9°34`11„E mit Blick auf die Schlei. Da wir zeitig da sind machen wir noch einen Sparziergang entlang am Wasser zur Fischersiedlung Holm, auch kleine Insel genannt. Holm ist ein Stadtteil von Schleswig. Zentral liegt ein kleiner Friedhof mit eigener Kapelle um der sich die einzelnen Fischerhäuser gruppieren. Wir gehen einmal rundherum und genießen die Atmosphäre hier in Holm.

Wir gehen weiter durch eine Baumallee und sehen hinter einer hohen Ziegelmauer das St.- Johanneskloster. Die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage von Schleswig Holstein. Wie sparzieren durch das Parkähnliche Gelände mit der romantischen Kirche. Auch der Bibelgarten ist sehenswert mit all seinen Pflanzen, Blumen und Kräutern. Auch die Skulpturen sind besonders. Wir gehen zurück und genießen den Abend am  Wasser.

Heute gehen wir in die Altstadt. Wir kommen zum Rathaus und zum Graukloster. Sehen die alte Hofapotheke mit Café und gönnen uns eine Erfrischung. Überall stehen schöne Häuser bei denen es sich lohnt wirklich genau hinzu sehen. Wir gehen weiter und vor uns steht der St. Petri Dom. Er zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern von Schleswig Holstein. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören das Landestheater, der Bischofshof und das prächtige Gebäude Plessenhof. Wir besuchen auch noch das Schloss Gottorf. Es ist ein bedeutendsten profanes Bauwerk. Leider haben wir heute nicht mehr so viel Zeit uns hier alles anzusehen. Wir wissen aber, dass wir hier nicht das letzte Mal waren und dann nehmen wir das Schloss genauer unter die Lupe. Das Wetter ist herrlich und wir verbringen noch Zeit am Wasser. Wir entdecken die Möweninsel im westlichen Teil der Schlei. Sie gehört auch zu Schleswig und ist ein Vogelschutzgebiet. Unser Blick geht immer wieder zu dem hohen Turm der in der Ferne zu sehen ist. Der Wikingturm ist ein markantes Wohnhochhaus. Das achteckige Gebäude mit einer Höhe von 90 Metern hat einen hohen Wiedererkennungswert. Ob er hierher passt? Geschmacksache.

Wir wollen weiter nach Oströnfeld und kommen noch an dem Wikinger Museum Haithabu vorbei. Dies ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Die Häuser, die sich auf dem historischen Gelände befinden, zeigen eindrücklich, wie die Menschen dort im Frühmittelalter gelebt haben. In Rendsburg angekommen fahren wir zu dem neuen Wohnmobilstellplatz „ Am Kanal-Café“ 54°17`24„N/9°40`10„E in Oströnfeld . Hier steht jeder in der ersten Reihe, denn die Flächen wurden mit jeweils 1,50 Meter Höhenunterschied terrassenförmig angelegt. Wir stehen oben und haben einen wunderbaren Blick auf Rendsburg, auf den Nord-Ostsee-Kanal und auf die Schiffe die hier vorbeikommen. Die Sonne geht langsam unter und wir genießen jeden Eindruck.

Wir nehmen unsere Fahrräder und  fahren durch den Fußgängertunnel rüber nach Rendsburg, denn der größte Teil der Stadt befindet sich auf der anderen Seite. Die eigentliche Tunnelröhre ist 131 Meter lang, der Höhenunterschied von ca. 28 Meter zum Bodenniveau wird mit je zwei Rolltreppen von 55,9 m (Fahrzeit zwei Minuten) und einem Aufzug auf jeder Seite des Kanals überwunden. Diese Rolltreppen waren damals die längsten in Europa. Wir nehmen den Aufzug, weil das mit den Rädern besser ist. Schnell sind wir drüben. Als erstes fahren wir zur Altstadt die auf dem Stadtplan als Insel zu erkennen ist. Die alte Handelsstraße der Ochsenweg, führt am Schloss und Marktplatz vorbei. Sehenswert ist die St. Marienkirche, das Rathaus, der Altstädter Markt, die engen  verwinkelten Gassen und die verschachtelten Häuser. Das Rathaus, ein wunderschöner Backsteinbau, lässt aus seinem Giebel alle 2 Stunden ein Glockenspiel erschallen. Dann radeln wir zum Paradeplatz. Dieser ist noch gut  erhalten. Arsenal, Nordmarkthalle, Provianthaus, an der Basis der Festung des imposanten Bau der Christkirche dominiert das Ensemble und in der Königstraße haben sich viele Geschäfte angesiedelt die zum Bummeln einladen. Ein Haus mit Geschichte ist das Schifffahrtsarchiv bzw. Schifffahrtsmuseum. Auf dem Schlossplatz befindet sich heute kein Schloss mehr, dafür aber der Gerhardbrunnen und ein Bronzeguss der das Stadtbild zeigt. Hier in Rendsburg gibt es außer dem NOK auch noch viel Wasser. Zum einen ist da die Obereider die einen breiten See bildet an der eine Werft steht. In der Altstadt endet die Eider in den Obereidersee mit seinen Fahrgastschiffen, Sportbootfahrer und der Uferpromenade. Die Untereider schlängelt sich parallel zum Kanal. Ideal zum Kanu fahren.

Das Wahrzeichen von Rendsburg ist die Eisenbahnhochbrücke. Die Höhe von 42 Meter, eine Schleife von ca. 4 Kilometer Länge, die Hauptbrücke von 295 Meter Länge ergeben das Stahlbauwerk. Dieses wunderschöne, filigrane Bauwerk kann man schon von weitem bewundern. Die mächtige Rendsburger Eisenbahnhochbrücke mit ihrer an langen Stahlseilen eingehängten Schwebefähre ist wohl das imposanteste Bauwerk der Stadt Rendsburg und zählt auch heute noch zu den bedeutenden technischen Baudenkmälern Deutschlands. Einmalig auf der Welt ist die Schwebefähre auch „Eiserne Lady“ genannt. Insgesamt noch sieben ähnliche Konstruktionen gibt es auf der Welt. An einem Stahlgestell über ein Gewässer wird ein Transportkorb hin und her bewegt, deswegen heißen sie eigentlich auch in anderen Ländern Transporterbrücken. Nur über den Nord-Ostsee-Kanal verbindet ein Fährkorb unter einer Eisenbahnbrücke die beiden Ufer. Auf Schienen, die außerhalb der Brückenfahrbahn angebracht sind, hält ein Fährwagen, angetrieben von 4 Elektromotoren à 12 KW, mit 12 Stahlseilen die Fähre. Nach einer Kollision mit einem Frachter bleibt die Schwebefähre vorerst außer Betrieb. Eine Attraktion an der Eisenbahnhochbrücke gibt es noch. Die „Begrüßungsanlage“ Rendsburg. Wir sitzen hier in dem dazugehörigen Café und lauschen den Erklärungen über die vorbeifahrenden Schiffe, die hier für alle durch ein Lautsprechen erzählt werden. Länge, Größe und vorher die Schiffe kommen bzw. wohin die Schiffe fahren. Das ist echt interessant und wir merken gar nicht wie die Zeit vergeht.

Wir fahren weiter nach Schacht-Audorf an einer typischen Norddeutschen Knicklandschaft. Der Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilpark Schacht-Audorf“ 54°18`11„N/9°42`38„E bietet durch seine erhöhte Uferlage einen traumhaften Ausblick auf den Kanal. Wir bekommen einen Platz direkt am Wasser. Wir wollen den Kanal, auch die Straße der Traumschiffe genannt, genauer unter die Lupe nehmen. Der Nord-Ostsee-Kanal als die meist befahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt hat auf seinen fast 100 Kilometern von Brunsbüttel nach Kiel mehr erlebenswerte Attraktionen zu bieten denn je. Hier sorgen die Kanal-Fähre für eine nie unterbrochene Verbindung zwischen Rendsburg und Schacht-Audorf. Wie unternehmen mit den Fahrrädern einen Ausflug am Kanal und sehen nicht nur Containerschiffe und Frachter, sondern auch kleine Segler und große Yachten. Der Fernradwanderweg bietet uns echt reizvolle Eindrücke. Wir genießen die Aussicht und einen wundervollen Sonnenuntergang.

Wir wollen noch ein Stück weiter und fahren zum Wohnmobilstellplatz „ Nordostseekanal“ 54°13`29„N/9°367„E  in Schachtholm Gemeinde Hörsten. Auch hier stehen wir wieder direkt am Wasser und können jedes vorbei fahrende Schiff bestens sehen. Hinter uns befindet Verkehrslandeplatz bzw. der Flugplatz Rendsburg-Schachtholm. Vom Platz aus können wir  sogar den Kleinflugzeugen beim Flugverkehr zusehen. Starts und Landungen teilweise alle paar Minuten von überwiegend Propellerflugzeugen.

Wir fahren mit den Rädern zur Kanalfähre Breiholz. Der Biergarten an der Breiholzer Fähre soll richtig klasse sein und das wollen wir mal gleich testen. Wir stellen fest: Nichts besonderes, aber ganz in Ordnung. Kaffee und Kuchen gibt es auch und eine sehr große Getränkekarte. Außerdem auch noch Eis. Das gönnen wir uns. Und dann wollen wir einmal mit der Fähre fahren. Hin und zurück. Die Fähren kosten nichts und das ist mal was Gutes. Mit uns fährt ein Trecker. Auch die müssen ja hin und her. Wir fahren wieder zurück und sind immer wieder fasziniert wenn die riesigen Containerschiffe die Wasserstraße passieren. Das weckt schon das Fernweh.

Lasst euch auch mal mitreißen und geht auf Entdeckertour am Nord-Ostsee-Kanal.