In der Zeitung habe ich gelesen, dass dieses Wochenende die Norwegian Cruise Line von der Meyer Werft ausgedockt wird und das nehmen wir zum Anlass uns das mal anzusehen. Dieses Schiff ist speziell für Alaska-Kreuzfahrten konzipiert. Da wir aber nicht in Papenburg stehen wollen, fahren wir vorher nach Weener zum Wohnmobilstellplatz „Reisemobilplatz am alten Hafen“ 53°10´8´´N/7°21´´42´´E. Da der alte Hafen sehr markant und idyllisch sein soll und dort die Friesenbrücke vor ein paar Jahren von einem Frachter zerstört worden ist, wollen wir uns das mal aus der Nähe ansehen. Wir bekommen da auch gleich einen tollen Platz am Hafenbecken vom alten Hafen. Er ist mittlerweile ein kleines El Dorado für Traditionsschiffe geworden. Ob historische Binnen- oder See-, Segel- oder Motorschiffe – viele haben in Weener ihren Heimathafen gefunden. Um uns herum mittelständische Bürgerbauten, Arbeiterhäuser, Speicher viele Traditionsschiffe. Darüber hinaus gibt noch einen großen Sportboothafen, der ein Begriff für Wassersportfreunde geworden ist.
Die Sonne scheint vom Himmel und somit holen wir die Stühle raus und genießen diese wunderbare Umgebung mit einer Tasse Tee. Es passiert so viel, so dass wir erst mal nur mit hingucken und zuschauen beschäftigt sind. Dann machen wir uns auf um diese kleine Stadt zu erkunden. Weener ist übrigens die einzige Stadt der Region am westlichen Ufer der Ems. Hier gibt es nette Sehenswürdigkeiten und sogar eine kleine Altstadt. Wir fangen mit einem Rundgang an. Da ist der Kaakebogen, der Treffpunkt für die Stadtführungen. Am Hafen steht das Törfwieven Denkmal. Dies steht zur Würdigung der schweren Arbeit der Frauen und um die Erinnerung an den lebhaften Hafenbetrieb von früher wach zu halten. In einer prunkvollen Villa aus dem Jahre 1870 befindet sich das Organeum und beherbergt eine bedeutende Sammlung historischer Tasteninstrumente. Das Heimatmuseum wurde in dem ehemaligen Armenhaus untergebracht und führt durch Weeners Vergangenheit. Das ist schon interessant. Und natürlich die Georgskirche in der Stadtmitte. Am alten Hafen befindet sich auch die Weener Schleuse. Sie ist eine Bootsschleuse an der Tideems.
Weener verfügt aber auch über ein ausgedehntes Wanderwegenetz. Dieses lädt dazu ein in der Natur aktiv zu sein. Somit führt auch unserer Spaziergang weiter durch die Natur bis hin zum Deich. Unterwegs treffen wir auf den Aussichtsturm Monte Teichmann. Wir steigen natürlich sofort die Treppen hinauf und haben einen wunderbaren Ausblick bis hin zur Meyer Werft. Dieser Aufstieg hat sich wirklich gelohnt. Vom Deich sieht man das Schöpfwerk Coldemüntje. Wir gehen weiter am Deich entlang, weil wir zur Friesenbrücke wollen. Dann sieht man sie auch schon. Im Jahr 2015 rammte ein Frachtschiff den Klappteil der geschlossenen Brücke, zerstörte ihn und verschob durch die Wucht des Aufpralls die Aufbauten der Brücke um einige Meter. Das sieht schon heftig aus. Ein paar Infotafeln informieren über dieses Geschehnis. Oben am Deich entlang gehen wir wieder zurück und verweilen dort oben an der Schleuse, weil wir den Blick auf diese schöne Kulisse nicht abwenden wollen. Dann geht die Sonne langsam unter. Wir genießen noch den Sonnenuntergang und gehen langsam zurück.
Nach dem Frühstück fahren wir rüber nach Pappenburg zur Meyer Werft. Von weiten können wir das Schiff schon sehen. Wir waren schon ein paar Mal hier, aber dieses Schiff übertrifft die anderen. Zum einen wegen der Größe und vor allem aber durch die Bemalung. Dann strahlt die Sonne noch mit voller Kraft auf das Schiff und lässt es hell erleuchten. Fantastisch. Irgendwie kann man sich gar nicht sattsehen, aber leider müssen wir wieder los in Richtung Heimat.
Ich kann nur jedem empfehlen sich dieses Schauspiel mal anzusehen.