Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Zwischen unserer Heimat und der Nordseeküste gibt es so viele tolle Plätze. Dafür muss man nicht so weit fahren und man kann dort wunderbar mit dem Fahrrad Teile der Fehnroute abfahren oder einfach andere Fahrradtouren unternehmen. Heute führt uns der Weg zum Wohnmobilstellplatz „Reisemobilpark Sagter Ems“ 53°07`17„N/7°40`06„E. Dieser Stellplatz liegt kurz vor der Ortschaft Strücklingen im Saterland. Auch dieser Teil gehört zur Fehnroute und die wollen wir wieder ein Stück abfahren. Heute machen wir nur eine kleine Tour und fahren nach Strücklingen. Gleich fällt uns die große Kirche St.Georg mit ihrer historistischen Farbverglasung an der Westfassade auf. Dann kommen wir an die Stelle, wo der Utender Kanal in die Sagter Ems mündet. Da gibt es einen kleinen Hafen mit einem Anleger für Sportboote. Ohne eine Schleuse passieren zu müssen, kann von hier aus die Nordsee erreicht werden. Dort liegt auch, auf dem Grundstück der Gaststätte „Strücklinger Hof“ direkt an der Fehnroute gelegen, die Paddel- und Pedalstation. Die Station hat unmittelbare Wasserwegeverbindungen zur Station in Barßel und den weiteren Stationen an dem verbundenen Wasserwegenetz. Wer Lust hat kann hier sein Kanu oder Kajak gegen ein Fahrrad oder einen Planwagen als anderes Fortbewegungsmittel tauschen oder umgekehrt. So kann man das Saterland und seine Umgebung mit seinen typischen Klappbrücken, Schleusen und Mühlen auch auf eigene Faust erkunden. Natürlich bekommt jeder eine Streckenkarte, damit man sich nicht verirrt. Wir fahren noch ein Stück durch den Ort und halten uns dann rechts. Wir überqueren die Sagter Ems über einer idyllisch gelegenen Brücke und kommen von hinten wieder zu unserem Platz. Direkt am Platz gibt es einen schön angelegten Kräutergarten und eine Weide mit Pferden und Ponys. Eines der Ponys sah lustig aus mit seinem langen Pony. Gegen Abend gehen wir noch ein bisschen sparzieren und sehen wir schön das Saterland ist.

Unsere Fahrradtour beginnt heute Richtung Ramsloh. Wir fahren erstmal ein Stück die Hauptstraße entlang und kommen am Motodrom, eine Indoor-Kartbahn sowie eine Outdoor-Kartbahn, vorbei. Die raffinierte Streckenführung mit einer Länge von ca. 680 Meter und einer Breite von 5 bis 8 Meter steht dem Besucher ob jung oder alt, fast ganzjährig zur Verfügung. Hier schauen wir eine Weile zu und fahren dann weiter in den Ort. Hier fahren rechts und kommen zur Moorbahn „Seelter Foonkieker“. Mit der Moorbahn lässt sich vom Torfwerk Moorkultur Ramsloh aus die Hochmoorlandschaft des Saterländer Westermoores auf interessante Art weiträumig erkunden. Dabei erläutern erfahrene Moorführer ausführlich den Aufbau des Moores und zeigen die typische Vegetation wie Torfmoos, Wollgras, Bentgras und Heide. Die Führung beinhaltet auch Informationen zum Torfabbau und zu den anschließenden Renaturierungsbemühungen. Die Fahrt mit der Moorbahn dauert ca. 2 Stunden. Wurden die großen Hochmoore bis vor zwei oder drei Jahrhunderten als für den Menschen lebensfeindliche Landschaft empfunden, so rückten bei steigenden Bevölkerungszahlen die Hochmoore als Lieferant für Brenntorf und zur Nahrungsmittelproduktion in das Bewusstsein der Menschen. Anfangs in mühseliger Handarbeit, später mit zunehmender Technisierung und Maschinenunterstützung wurden die Hochmoore kultiviert und abgetorft. Wir fahren aber mit dem Fahrrad weiter und kommen an einer Weide voller Tiere vorbei. Kühe, ein Schwein, ein Esel und Enten machen auf sich Aufmerksam und wir bleiben stehen und sehen ihnen kurz zu. Auch an einem Modellfluggelände kommen wir vorbei. Am Ende des Weges befindet sich die Marinefunkstelle der Deutschen Marine und ist das ist das höchste begehbare Bauwerk Westeuropas. Die acht 354,8 Meter hohen rot-weißen Masten sind bis zu einer Entfernung von mehr als 20 Kilometern zu sehen. Die besondere Leitfähigkeit des feuchten Moorbodens spielte bei der Standortwahl eine wichtige Rolle.

Hier geht es nicht weiter und somit drehen wir um, fahren ein Stück zurück und dann weiter in Richtung Scharrel. Dort ist unser erstes Ziel der Maiglöckchensee. Hier gibt es auch einen Stellplatz und den wollen wir uns mal ansehen. Der Maiglöckchensee liegt in einem Bogen der Sagter Ems. Der See entstand aus einer Bodenentnahme für den Neubau der Bundesstraße 72. An den See grenzt ein Wäldchen mit knorrigen Eichen auf Flussdünen der Sagter Ems an, dessen Bodenrelief die Umgebung bis zu acht Meter überragt. Der Maiglöckchenwald ist auch Lebensraum für größere Wurm- und Adlerfarnbestände. Wir fahren einmal um den See und dann weiter in den Ort. Wir entdecken einen alten Bauernhof aus dem Jahre 1823 und die St. Peter und Paulkirche. Der alte Bahnhof wurde zum saterfriesischen Kulturzentrum umgestaltet und beherbergt ein Archiv und eine Außenstelle des Radiosenders Ems-Vechte-Welle. Der Bahnhof ist Haltestelle auch der Museumseisenbahn. Dann sehen wir das Schmuckstück von Scharrel. Die Galerieholländerwindmühle von 1870 mit einem Heimatmuseum und einer Wagenremise. Im Inneren der Mühle sind zahlreiche alte landwirtschaftliche Geräte ausgestellt. Außerdem befinden sich im Ort zudem verschiedene Baudenkmäler. Weiterhin gibt es das Naturdenkmal Langhorster Esch und die größte Saatkrähenkolonie Deutschlands. Diese befinden sich im Naturschutzgebiet mit über 500 Horsten auf hunderjährigen Eichen.

Wir sehen ein schönes Eiscafé und kehren dort erstmal ein, um uns mit einem leckeren Eis zu verwöhnen. Jetzt geht die Tour weiter Richtung Hollen. Mitten in der idyllischen Ortschaft sehen wir ein Storchenpaar. Es hat hier wohl wieder seinenPlatz gefunden. Ein bisschen außerhalb befindet sich der 9,5 Hektar große Hollener See. Seinen besonderen Reiz erhält dieser von idyllischer Landschaft umgebene Badesee durch ein angrenzendes Wäldchen, das zum Spazieren gehen und Wandern einlädt. Der See darf sogar als Angelgewässer genutzt werden. Wir verweilen hier einige Zeit und sehen dem Treiben hier am See zu. Die Zeit vergeht so schnell und wir machen uns auf dem Weg zurück zum Platz. Wir kommen noch an einem Baggersee vorbei und sind auch schon sind auch schon wieder am Ziel. Schnell hat man 25 Kilometer Fahrstrecke zusammen.

 

Radelt doch auch mal durch charmante Landschaften abseits der Hektik dicht besiedelter Städte.