Als wir letztes Jahr in
Zwolle waren, haben wir ein interessantes Plakat entdeckt. Da stand nämlich drauf, dass vom 17. Dezember 2022 bis 5. März 2023 ein
Eisskulpturen-Festival stattfindet. Ich habe diesen Termin sofort in unseren Terminkalender eingetragen. Das wollten wir uns immer schon mal ansehen. Wir haben uns den 25.02.2023 als Termin ausgesucht und schon die Tickets online gebucht. Jetzt ist es schon so weit. Der Tag ist gekommen und es geht los. Die besten Eiskünstler der Welt sind nach Zwolle gefahren und haben sich in einer großen Tiefkühlhalle mit 275.000 kg Eis und 275.000 kg Schnee an die Arbeit gemacht. Zu sehen gibt es bis zu 6 Meter hohe Eisskulpturen unter dem Motto
„Was für eine wundervolle Welt“. Wir haben schon tolle Skulpturen aus Sand an der Ostsee, tolle Skulpturen aus Holz in der Nähe von Dresden gesehen, aber jetzt ist mal Eis und Schnee in Zwolle dran. Damit das Eis und der Schnee nicht schmelzen, erwarten uns in dieser Halle frostige minus Temperaturen bis zu 15 Grad. Deshalb sind natürlich eine dicke Jacke, Handschuhe, Mütze und Schal mit im Gepäck. Ich kann es gar nicht erwarten, mir diese Skulpturen anzusehen. Wir fahren deshalb jetzt erst mal zu der IJsselhallen in Zwolle und suchen uns einen Parkplatz. Übernachten werden wir auf dem Wohnmobilstellplatz
„Wohnmobilstellplatz Jachthafen de Hanze Zwolle“ 52°31`50„N/6°4`30„E. Den Platz kennen wir schon von unserem letzten Besuch. Nicht nur das er sehr gefällt, er ist auch noch dicht bei. Das Wetter spielt auch mit, denn die Sonne scheint und der Himmel ist so schön blau. Je dichter wir kommen, desto mehr steigt die Spannung. So angekommen. Warm anziehen, Tickets nicht vergessen und los. Es werden immer nur ein paar Personen eingelassen. Als wir drin sind verstehen wir auch warum, denn so gibt es kein Gedränge und wir können uns alles in Ruhe ansehen. Es ist schon ein kleiner Wahnsinn was sie Künstler geschaffen haben. Mittels Hammer und Meißel, Kettensägen und Gasbrennern haben sie binnen vierzehn Tagen eine ganz eigene Welt entstehen lassen. Architektonischer Meisterwerke und wunderschöner Naturlandschaften. Wir merken auch ganz schnell diese minus Temperaturen. Wir gut das wir so dick eingepackt sind. So können wir alles in Ruhe bewundern. Das chinesische Neujahrsfest, Karneval in Venedig oder der mexikanische Dia de los Muertos. Der Spaziergang durch die 1.200 Quadratmeter großen Eishallen führt uns zunächst von einer Feierlichkeit zur nächsten. Dann glitzern imposante Bauwerke aus Eis um die Wette. Die berühmte Jesus-Statue aus Rio de Janeiro steht neben dem Taj Mahal, dem Colosseum und der Sagrada Familia. Der niederländische Maler Vincent van Gogh steht neben gefrorenen Sonnenblumen. Im nächsten Teil begegnen wir Elefanten, Nilpferde und riesige Insekten aus Eis. Überall setzen Licht- und Klangeffekte die Skulpturen gekonnt in Szene. Ein Highlight ist das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt in farbiges Eis gehauen. Es gibt sogar eine Eisbar mit warmen Getränken. Das wärmt dann wenigsten ein bisschen von innen. Nachdem wir uns alles in Ruhe angesehen haben, gehen wir in das kleine Restaurant und wärmen uns mit heißer Schokolade und einen warmen Apfelstrudel. Hier befinden sich jede Menge Fernsehgeräte an den Wänden auf den Filme laufen. In diesen Filmen wird gezeigt wie alles entsteht. Von der Einfuhr von Eis und Schnee bis zur fertigen Skulptur. Das ist richtig interresant zuzusehen, wie die Künstler arbeiten. Jetzt sehen wir wie viel Arbeit in der Erstehung der Skulpturen steckt.
Wir haben uns ja letztes Jahr
Zwolle genauer angesehen und weil Zwolle eine so schöne Stadt ist, beschließen wir uns noch ein bisschen bummeln zu gehen. In 8 Minuten Fußweg sind wir auch schon im Zentrum und wir haben Glück, denn heute ist Wochenmarkt. Wer in den Niederlanden schon mal auf einem Wochenmarkt war, der weiß wie toll die sind. Lecker Obst und Gemüse. Ich kann es nicht lassen und muss auch was kaufen. Allein die Käsestände sind ein Gedicht. Ich liebe Käse und kann mich an diesen Ständen gar nicht sattsehen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Außerdem habe ich noch den Soudhollandse Poffertjeskraam van Nederland entdeckt. Poffertjes sind auch immer lecker. Die Innenstadt ist geprägt durch viele verwinkelte Gassen und Viertel in roter Backsteinoptik. Es gibt Sehenswürdigkeiten, die wir uns gerne noch mal ansehen. Da ist unterer anderer Sassenport, das wuchtige historisches Stadttor. Das Museum de Fundatie und schon von weiten zuerkennen der Perperbus, der Turm der Liebfrauenbasilika. Der Turm wird wegen seiner Spitze Pfefferbüchse genannt und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Großen Markt steht die Sint-Michaëlskerk, auch Grote Kierk genannt. Hier steht auch der Überlebensgroße gläserne Engel und hält stille Wacht. Das Museumsviertel ist das einzigartigste und modernste Einkaufsviertel in Zwolle und Umgebung. Viele exklusive Geschäfte sind in wunderschönen historischen Gebäuden. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen und bestellen uns holländische Pommes. Die sind so lecker. Dann machen wir uns langsam wieder auf den Weg, denn die Sonne geht langsam unter.
Bevor wir nach Hause fahren, nehmen wir den kleinen Umweg von knapp 15 Kilometer in Kauf und fahren noch mal nach
Kampen. Auch Kampen ist eine so schöne alte Stadt. Die Sonne strahlt immer noch. Das nutzen wir aus und unternehmen noch einen Sparziergang durch die Stadt und anschließend an der Ijssel entlang. Hier steht eine alte Häuserzeile, die Ijsselfront und wir sehen viele tolle Schiffe im Alten Hafen von Kampen. Der Hafen hatte immer eine große Bedeutung, die das Leben durch die Schifffahrt und den Handel mit anderen Städten bestimmt hat. Hier befindet sich auch die größte Brücke von Kampen. Und zwar die Stadtbrücke mit den goldenen Rädern.
Das IJsbeelden Festivals und der kleine Stadtbummel in Zwolle war ein voller Erfolg. Die Entscheidung dahin zu fahren, war Gold Richtung.
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