Für dieses Wochenende haben wir uns den Wohnmobilstellplatz „Reisemobilhafen Greven – Camp Marina Alte Fahrt Fuestrup“ 52°02`43“N/7°41`10“E am Dortmund-Ems-Kanal in Fuestrup an einem Yachthafen ausgesucht. Wir haben einen schönen Rasenplatz nur ein paar Schritte entfernt vom Kanal bekommen. Dieser Kanal ist eine Bundeswasserstraße zwischen dem Dortmunder Stadthafen und Papenburg/Ems in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Er ist 223,45 Kilometer lang. Wir sehen viele mit verschiedener Fracht beladene Schiffe. Auch Kanufahrer, Stand-Up Paddler, kleine und große Motorboote und Yachten gibt es zu sehen. Auch zum Baden eignet sich der Kanal. Der Stellplatz ist eingebettet zwischen Vogelkolonien des Rieselfelder-Naturparadieses und den grünen Weiden des Münsterlandes. Beim Rundgang über dem Platz kommen wir zum Yachthafen Marina Alte Fahrt Fuestrup mit einem netten Restaurant. Mit über 150 Liegeplätzen lädt die Marina zum erholsamen Verweilen in der umgebenden Naturlandschaft ein und bietet einen günstigen Ausgangspunkt die nahegelegene Kulturstadt Münster und die Emsstadt Greven zu besuchen. Außerdem bietet ein Food Truck Getränke, Essen und Eis. Auf einer Wiese rechts der Zufahrt vom Platz befinden sich Nandus und ein alter Flagturm. Etwas weiter gibt es eine liebevoll gestaltete Wiese für ein Picknick oder ähnliches. Radfahrer oder auch Besucher vom Stellplatz können sich dort niederlassen. Ihr merkt also schon, hier wird es nicht langweilig. Da das Wetter heute so toll ist, sitzen wir lange draußen und beobachten das Treiben hier auf dem Platz.

Heute fahren wir mit dem Fahrrad  am Kanal entlang nach Münster. Zwischendurch halten wir immer mal wieder an, weil es immer wieder was zum Ansehen gibt. Jetzt kann ich verstehen, was diese spannenden Kontraste zwischen Naturerlebnissen und dem geschäftigen Treiben entlang der bedeutenden Wasserstraße, zwischen Landschafts- und Kulturgenuss den besonderen Reiz durch Münsterland und Emsland ausmacht. Wir nehmen uns auf dieser Strecke entlang der Wasserstraße genügend Zeit, um sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Hier gibt es historische Schleusen, Schiffshebewerke, Brücken und alte Schiffe zu sehen. Zwischendurch halten wir auch mal und setzen uns ins Gras und genießen die Ruhe und die Stille. Die Sonne scheint so schön auf der Haut und man verspürt die Lust hier ewig liegen zu bleiben. Aber wir haben heute noch ein Ziel und somit fahren wir weiter. Wir sind ja noch länger hier und können noch oft zum Kanal gehen.

Kurz vor Münster kommen wir an eine Schleuse. Die wollen wir uns erstmal genau ansehen.Über zwei Becken direkt nebeneinander verfügt jetzt die Schleuse in Münster. Damit können zeitgleich Schiffe in beide Richtungen abgefertigt werden. Die Zwillingsschleuse in Münster überwindet einen Höhenunterschied von 6,20 Meter. Südlich der Schleuse liegt der Kanal bei 56,50 Meter über Normal-Null, nördlich der Schleuse bei 50,3 Meter. Die Besonderheit der Schleuse besteht darin, dass zeitgleich jeweils zwei Schiffe in nördliche (Talfahrt) beziehungsweise in südliche Richtung (Bergfahrt) geschleust werden können. Dazu wird schlicht das Wasser von einem Becken ins andere gepumpt. Jede Schleusenkammer ist 190 Meter lang und 12,50 Meter breit. Wir haben Glück und es kommen gleich 2 Schiffe angefahren. Und tatsächlich passen beide in eine Kammer. In der anderen Kammer steht eine kleine Yacht. Es ist ein interessantes Schauspiel und wir sehen gespannt zu. Nachdem die Schiffe aus der Kammer sind und weiterfahren, fahren auch wir weiter in die Stadt.

In Münster angekommen, schließen wir unsere Fahrräder nahe der Innenstadt an und sparzieren los. Wir haben Glück, denn heute ist hier Wochenmarkt. Ich finde Wochenmärkte immer sehr interessant und beobachte auch gerne das Treiben auf diesen Märkten. Wenn noch Marktschreiermit dabei sind, ist das noch besser. Vielleicht stellt sich ja auch bei euch Liebe auf den ersten Blick ein, wenn ihr unter den wunderschönen Arkaden des Prinzipalmarktes im Stadtkern flaniert. Der Prinzipalmarkt ist von Giebelhäusern, dem gotischen Rathaus und der Lambertikirche aus dem Spätmittelalter umgeben. Wie nebenbei können wir den Friedenssaal entdecken und den mächtigen St. Paulus Dom mit Domplatz. Unübersehbar sind auch die herrlichen Barockbauten vom großen Baumeister Johann Conrad Schlaun, etwa die sechseckige Clemenskirche, das Schloss Münster oder der Erbdrostenhof. Der Prinzipalmarkt geht dann in den Roggenmarkt über. Der Roggenmarkt führt uns auf den Kiepenkerl zu, der seit dem 7. April 2018 durch eine Amokfahrt mit drei Toten nicht mehr nur regional bekannt ist. Wir gehen weiter, denn wir sind so ein bisschen auf den Spuren vom Tatort Münster im Ersten sowie die Wilsberg-Reihe im ZDF und wollen zu dem Antiquariat Wilsberg, das in Wirklichkeit Antiquariat Solder heißt. Das passende Schild über der Tür ist natürlich nur während der Dreharbeiten anzutreffen. In den Serien vom Tatort Münster mit Boerne und Thiel werden viele Szenen aus der Stadt eingestreut, um zumindest ein bisschen Flair und Lokalkolorit mitzunehmen. Weitere Drehorte befinden sich ein klein wenig außerhalb der Altstadt, vor allem der Aasee im Südwesten sowie der Hafen im Osten hinter dem Hauptbahnhof sind hier zu nennen, zu sehen unter anderem in „Mörderspiele“ und „Schwanensee“. Nachdem wir unseren Rundgang beendet haben, machen wir uns auf den Weg zurück zu den Fahrrädern und fahren durch den Promenadenring zum Aasee. Münsters 4,5 Kilometer langer Promenadenring ist der einzige komplett geschlossene seiner Art in Deutschland. Er bildet die grüne Trennlinie zwischen der Altstadt Münsters und dem Rest der Stadt. Am Aasee angekommen gehen wir ein nettes Lokal und finden ein Plätzchen direkt am Wasser und lassen uns bei diesem schönen Wetter eine Eisschokolade schmecken. Dann geht es immer am Kanal lang zurück zum Stellplatz. Am Abend gehen wir noch mal am Kanal sparzieren und sehen einen tollen Sonnenuntergang.

Wir machen noch mal eine Fahrradtour und fahren ein Stück ins Land zum nächsten Ort. Zuerst fahren wir zum alten Kanal und sehen die Reste der alten Brücke. Dann fahren wir noch mal an den Kanal und verweilen hier noch einige Zeit. Am Platz haben wir erfahren, dass es  hier einen großen Hofladen gibt. Wir wollen uns Spargel und Erdbeerkuchen holen. Der Hofladen ist ganz schön groß und hier ist auch eine Menge los. Nachdem wir beides bekommen haben geht es zurück und wir lassen uns beides schmecken. Manchmal geht die Zeit viel zu schnell vorbei.

Wir wissen, dass wir hier nicht das letzte Mal waren. Es ist hier Besonders für Fahrradfahrer.