Heute fahren wir nach Emden. Ich habe da in meiner Jugend mal gearbeitet und jetzt wollen wir mal sehen, ob sich die Stadt vielleicht etwas verändert hat. Es gibt zwei Wohnmobilstellplätze. Zuerst fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Alter Binnenhafen“ 53°21`49„N/7°12`31„E und bekommen sogar einen Platz in der ersten Reihe. Das ist hier nicht selbstverständlich. Dieser Platz liegt an einer Marina und ziemlich zentral. Alles kann man gut zu Fuß erreichen. Emden ist eine Stadt im Nordwesten von Niedersachsen und die größte Stadt in Ostfriesland. Sie liegt an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts. Bekannt ist Emden zudem als Geburtsort der Komiker Otto Waalkes und Karl Dall, die den Ostfriesenwitz geprägt haben. Otto hat mit seinen Otti Fanten, Filme und Musikalben zur größeren Bekanntheit geholfen. Otto hat hier sein eigenes Haus bekommen. Das Otto Huus. Im Otto Huus ist das alles und vieles mehr noch einmal zu bestaunen. Außerdem wuchs hier der Filmregisseur Wolfgang Petersen, bekannt durch Das Boot, auf. Emden ist auch eine Stadt des Wassers. 865 Hektar Wasserfläche. Ein großer Teil besteht aus Hafenbecken und das andere verläuft sich in 150 Kilometer Kanäle durch das Stadtgebiet. Nach einer Tasse Tee, die wir immer bei Ankunft trinken, gehen wir in die Stadt. Jetzt haben wir auch mal Zeit uns ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen. Die Kunsthalle Emden ist bekannt für seine Sammlung, vorwiegend Kunst der Klassischen Moderne. Das Rathaus am Delft beherbergt das Ostfriesische Landesmuseum. Der Chinesen Tempel. Ein Gebäude ohne Ecken und Kanten, dafür mit Kunst im Innern. Das Bunkermuseum ist ein Regionalmuseum für die Epoche von 1933 bis 1948 in Emden und Ostfriesland. Das Museum befindet sich in einem authentischen Bunker des Zweiten Weltkriegs. Das Museumsfeuerschiff „Amrumbank Deutsche Bucht“ im Emder Ratsdelft wurde auf der Meyer-Werft, Papenburg gebaut. Das Feuerschiff  war 65 Jahre lang in der Deutschen Bucht unermüdlich im Einsatz. In das Maritime Museum – Freunde der Seefahrt e.V. gibt es Fotos, Bilder, Reedereiflaggen, Reedereibroschüren, Nachschlagwerke, Schiffsmodelle, Exponate aus vergangener Seefahrtzeit. Die Pelzer Häuser 11+12 sind die ältesten Häuser der Stadt Emden. Das Hafen Tor ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen wie auch für Einheimische. Der Weg durch das Emder Hafen Tor führt direkt am Ratsdelft entlang zum Alten Markt. Der Wasserturm steht in der Abdenastraße nahe dem heutigen Hauptbahnhof. Das Bauwerk mit seinen 42 Metern Höhe überragt die meisten Gebäude der Stadt. Die Neue Kirche mit beeindruckender Architektur, Klarheit im Innern und ihrer hervorragenden Akustik. Dies sind nur einige Sehenswürdigkeiten von vielen. Für jedes Interesse wird hier was geboten. Beim Bummeln durch die Stadt haben wir natürlich auch ein nettes Café gefunden. Pausen um sich zu stärken sind immer gut. Außerdem macht es immer wieder Spaß dem Bunten Treiben in den Innerstädten zu zusehen. Wer ausgiebigerer Shoppen möchte für den hat Emden das DollartCenter mit rund 40 Fachgeschäften. Eine attraktive Mischung aus Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie sowie abwechslungsreichen Aktionen und Events

Jetzt gehen wir noch zum Emder Stadtwall, der früher als Schutz diente. Der Wall wurde zur Verteidigung der damals sehr wohlhabenden Stadt errichtet. Er bestand früher aus elf Zwingern (fünfeckigen Bastionen), die sich nahezu ringförmig (deutlich mehr als 180 Grad) um die Stadt legten. Den Rest der Barriere bildete die damals unmittelbar an der Innenstadt vorbeifließende Ems. Heute stehen auf zwei Anhöhen noch Windmühlen. Die restaurierte Vrouw-Johanna-Mühle und die Rote Mühle (ohne Flügel, heute ein Kindergarten). Heute sind von den einstmals elf Zwingern noch acht übrig. In seiner Geschlossenheit und dem Grad seiner Erhaltung ist der Emder Wall heute dennoch eine Seltenheit. Der Wall wird von drei stadtauswärts verlaufenden Kanälen gekreuzt, die auf Brücken überquert werden können. Drei Ausfallstraßen kreuzen ebenfalls den Wall, wovon die wichtigste unterquert werden kann. Die anderen beiden Übergänge über die Straßen sind durch Zebrastreifen gesichert, so dass eine durchgehende Wanderung von einem zum anderen Ende des Walls problemlos möglich ist. Heute mit einer Vielzahl von Bäumen bestanden, wird der Wall von den Emder als Naherholungsgebiet geschätzt. Dem kann man nur beistimmen. Wir sehen viele Sportler, die diesen Park nutzen. Agierenden Joggern, Walkern oder Nordic Walkern und auch Radfahrer. Daneben ist der Wall ein beliebtes Ausflugsgebiet für Spaziergänger. Langsam gehen wir zurück zum Platz und genießen den Abend am alten Binnenhafen.

In Emden führt das Wasser bis in die Innenstadt. Der alte Binnenhafen in der Stadtmitte Emdens ist ein maritimes Erlebnis. Wir haben von diesem Standort aus eine Aussicht auf den Alten Ratsdelft, welcher die Geheimnisse früherer Zeiten verspüren lässt. Früher war Emden beispielsweise der wichtigste Umschlagplatz an der Nordsee. Zur dieser Zeit waren in der Seehafenstadt mehr Schiffe beheimatet als die gesamte Flotte Englands umfasste. Traditionell und doch Neuem aufgeschlossen, so präsentiert sich der „Alte Binnenhafen“. Wir stehen vor dem Hafentor, die Einfahrt zum mittelalterlichen Hafen, dem heutigen Ratsdelft.  Im Ratsdelft sehen wir verschiedene Museumsschiffe wie der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“ liegen. Hier können die nautischen Einrichtungen, die Maschinenanlagen und die Unterkünfte der Besatzung eingesehen werden. Auch das Museumsfeuerschiff  „Deutsche Bucht“, das seit 1984 im „Alten Binnenhafen“ liegt, kann besichtigt werden. Es hat die älteste intakte Feuerschiff-Maschinenanlage. Für die Heringsfischerei liegt der Heringslogger „AE7 Stadt Emden“ als Beispiel im Ratsdelft. Wer Lust hat kann von hier aus auch an Hafen- und Grachtenfahrten teilnehmen.

Da wir den Hafen von Emden auch noch besuchen wollen, fahren wir zum Wohnmobilstellplatz Yachthafen Außenhafen Emden / Emder Yacht Club“ 53°20`15„N/7°11`01„E. Wir bekommen einen schönen Platz und können sogar Schiffe gucken. Der Hafen von Emden ist ein Seehafen und liegt an der Mündung der Ems in die Nordsee. Er ist der westlichste an der Küste Deutschlands. Hier wird hauptsächlich Kraftfahrzeuge, Forstprodukte und Windenergieanlagen umgeschlagen. Außerdem ist Emden ein wichtiger Fährhafen zur Nordseeinsel Borkum. Nicht zu vergessen das Volkswagenwerk Emden. Der VW-Konzern entschied sich 1964 bewusst für eine Hafenstadt als neuen Produktionsstandort. Wir sehen hier im Außenhafen viele Autofrachter anlegen, die ihre Fahrzeuge entladen und mit neuen beladen. Der Hafen ist durch zwei Schleusen erreichbar. Die ältere und kleinere Nessenlander Schleuse dient der Binnen- und Sportschifffahrt und der Wasserregulierung im Hafen. Die Große Schleuse dient der Seefahrt und teils auch der Binnenschifffahrt. Nicht zu vergessen die Kesselschleuse. Sie befindet sich im Inland und ist ein in Europa einzigartiges Bauwerk. Die Rundkammerschleuse verbindet gleich vier Wasserstraßen für die Schifffahrt die hier zusammenlaufen. Den Jade-Ems-Kanal, den Emder Stadtgraben, das Fehntjer Tief und das Rote Siel aus dem Emden Hafen. Diese vier Wasserstraßen weisen zumeist unterschiedliche Wasserstände auf. Dann können wir den Leuchtturm Westmole sehen. Er steht am Außenhafen und markiert als Molenfeuer die Einfahrt zum Hafen. Das Highlight im Emden Hafen ist, wenn wieder ein gebautes Kreuzfahrtschiff aus der Meyer Werft in Papenburg die Große Seeschleuse im Emder Hafen erreicht. Das ist schon ein Erlebnis. Dann ist hier natürlich auch eine Menge los. Jeder will das Spektakel sehen.

Die Raststelle am Anleger in Emden-Petkum bietet einen wunderschönen Ausblick. Wir nehmen unsere Fahrräder und fahren an diese Stelle um uns davon zu überzeugen. Angekommen stellen wir fest, das die Aussage nicht übertriebene wurde. Diese Raststelle ist nicht nur besonders wegen ihrer schönen Anfahrt durch die schmalen Straßen und das Deichschart sondern bietet wirklich einen wunderschönen Ausblick. Kräftesammeln mit Hafen- und Emsblick, Meeresduft in der Nase und das leise Möwengekreische im Ohr. Es gibt eine kleine Wetterschutzhütte mit Sitzmöglichkeiten und noch dazu die Möglichkeit nach einer kleinen Stärkung die Ems zu passieren. 20 Minuten dauert die Überfahrt mit der kleinen nostalgischen Fähre „Ditzum“. Wie soll ich sagen: Eine tolle Krönung für Radfahrer.

Erlebt und entdeckt selbst die Besonderheiten der Seehafenstadt Emden.