Heute machen wir uns auf zu den Oberitalienischen Seen. Obwohl wir gut durchkommen, wollen wir eine Zwischenübernachtung in Freiburg machen. Dafür haben wir uns den Wohnmobilstellplatz „Stellplatz am Eschholzpark“ 47°59`58„N/7°49`32„E ausgesucht. Wir bekommen ein nettes Plätzchen, vertreten uns noch ein bisschen die Beine und lassen es nicht zu spät werden, denn morgen geht es früh weiter. Nach dem Frühstück gleich rauf auf die Autobahn in Richtung Italien durch den Gotthardtunnel. Bis auf ein paar kurze Stopps kommen wir gut durch. Dann sehen wir ihn auch schon, den ersten See: dem LAGO MAGGIORE. Wir kommen oben in Locarno an und fahren weiter über Ascona und immer an der Uferpromenade entlang nach Cannobio und Cannero Rivera. Wir fahren weiter nach Intra und sehen uns die Villa Taranto kurz an. Die Villa ist bekannt für den wunderschönen Garten. Wir sehen über den See und können unser erstes Ziel den Ort Baveno schon sehen.
Dort angekommen fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Lago Resort Cala Verde Benevo“ 45°54`41„N/8°30`1„E und stehen direkt am See. Da wir etwas spät dran sind ist es schon dunkel. Nachdem wir alles fertig haben, gehen wir in die Bar, bestellen uns einen Grappa und stoßen auf unseren Urlaub an. Als ich morgens aufstehe sehe ich die Berge, den See und Boote die im Wasser schunkeln. Was für ein Ausblick. Wir wollen zum Schiffsanlegeplatz und gehen erstmal durch den Ort. Wir sehen viele interessante Sehenswürdigkeiten, aber eine lockt uns am meisten an. Schon auf den ersten Blick erscheint dieser ansehnliche Gebäudekomplex, der sich um den geräumigen, mit Kopfsteinen gepflasterten Kirchplatz gliedert, von großem Interesse. Die romanische Kirche der Hll. Gervaso und Protasio erhebt sich über dem historischen Zentrum von Baveno. Der gigantische Monumentalkomplex ist am Stadtplatz zu Hause. Wirklich sehenswert.
Wir informieren uns über die Bootstouren und entscheiden und für die Tour 2. Mit einem kleinen Boot fahren wir rüber zuerst zur Isola Bella. Sie ist 320 Meter lang und 180 Meter breit mit dem Palazzo Borromeo bebaut. Das Boot fährt schön gemütlich und wir können die Aussicht voll genießen. Danach zur Isola Pescatori. Diese ist 350 Meter lang und 100 Meter breit mit einem romantischen Fischerdorf, einem kleinen Hafen und einer prägender Allee. Sie zählen zu den Barromäischen Inseln liegen etwa 400 Meter vor der Gemeinde Stresa. Wir erkunden die Inseln, sitzen in einen Café und trinken etwas. Am schönsten ist es immer irgendwo zu sitzen und den Menschen zu zusehen. Dann müssen wir uns auch schon beeilen, weil das Boot weiter fahren will. Wir kommen jetzt zur Isola dei Pescatori, auch Isola Superiore genannt. Auch hier haben wir genug Zeit die Insel zu erkunden. Die Zeit rennt aber so schnell, das wir auch schon wieder zurück fahren müssen. Ein toller sehenswerter Tag.
Wir fahren weiter zum zweiten See: dem LAGO DI ORTA über Omegna nach Orta San Giulio zum Wohnmobilstellplatz „ Camping Orta“ 45°48`4„N/8°25`15„E. Wir haben wieder Glück und stehen nicht weit vom Wasser entfernt. Das Wetter ist so schön und es gibt einen schönen Strand, somit beschließen wir hier länger zu bleiben. Außerdem wollen wir auch rüber zur Isola San Giulio. Nachdem wir uns ausgeruht haben, gehen wir in die malerische Altstadt. Der Ort liegt auf einer in den See hineinragende Landzunge. Wir gehen erst einmal zur Mario Motta, dem Hautplatz und Herzstück des Ortes. Hier fahren die Boote ab und wir erkundigen uns über die Fahrzeiten. Es gibt eine Kapelle die etwa 90 Meter hoch auf dem Kalvarienberg liegt und zwei interessante Kirchen. Einen wunderschönen Blick auf den Orta-See bietet die aus dem sechzehnten Jahrhundert stammende Kirche Maria Assunta. Am anderen Ende des Platzes entdecke ich ein Haus, das ich zunächst für eine Kirche halte, zumal es einen kleinen Glockenturm besitzt. In Wirklichkeit stehe ich vor dem ehemaligen Rathaus, das 1582 erbaut wurde. Es ist der Palazzotto della Comunitá, der von den Einheimischen auch Broletto genannt wird. Dieses Rathaus ist besonders sehenswert. Orta San Giulio ist ein Ort mit Charakter und voll von kleinen inhabergeführten Läden und bezahlbaren Restaurants mit wunderschönen Terrassen und Innenhöfen. In der Altstadt befinden sich sehr viele kleine kopfsteingepflasterte Gassen die oft von alten Steinmauern begrenzt sind. Dieser Teil ist für den Autoverkehr gesperrt. Wir suchen uns am Seeufer ein nettes Café und trinken erst einmal einen Espresso. Was für ein großartiger Ausblick. Hier könnten wir Stunden verbringen und die vielen kleinen Schiffe beobachten, die ab- und anlegen. Wir werfen immer wieder einen Blick zur Insel und freuen uns schon darauf diese zu besichtigen.
Nachdem wir heute Morgen die Tickets gekauft, haben fahren wir zur Isola San Giulio. Nach einer kurzen Bootsfahrt sind wir auch schon da, da diese nur 400 Meter entfernt ist. Auf der 275 Meter langen und 140 Meter breiten Insel zieht es allen Touristen und auch uns insbesondere zur Basilica di San Giulio. Der Anziehungspunkt hier ist eine prächtige romanische Kanzel aus dunklem, blaugrünen Serpentinit, die mit großen Reliefs von kämpfenden Fabeltieren, Adler und Heiligenfiguren verziert ist. Neben der Basilica liegt der Bischofspalast und die Benediktinerabtei Mater Ecclesiae. Wir gehen die einzige Straße entlanggeht, die um die Insel führt, und bewundern zahlreiche Herrenhäuser und Anwesen, die früher nur von Kirchenherren bewohnt wurden. Heute stehen diese im Privateigentum oder Eigentum von Körperschaften. Weiterhin sieht man prachtvolle grüne Gärten und Höfe. Die Insel bietet uns nicht nur ihre künstlerischen und historischen Kleinode, sondern auch Restaurants und Geschäfte. Wir aber gehen den „Weg der Stille und der Meditation“. Er führt über die gesamte Insel und du solltest nicht reden, wenn du ihn läufst. Ich glaube kaum, dass sich daran jemand hält. Wir fahren zurück und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Auf unserer Weiterfahrt machen wir in Arona einen Stopp. Wir fahren zur Burg Rocca di Arona die strategisch günstiger auf einer Anhöhe hoch über dem Lago Maggiore thront. Natürlich ist die exponierte Lage der Burg alles andere als zufällig gewählt, denn hier konnte die Festung über Jahrhunderte hinweg am besten der ihr zugedachten Verteidigungsfunktion gerecht werden. Genau gegenüber liegt die Zwillingsburg Rocca di Angera. Sie schrieb als einer der wichtigsten Kontrollpunkte der Region Geschichte. Deshalb ist die Rocca Borromea di Angera auch heute noch besonders sehenswert. Nachdem wir uns an dem atemberaubenden Blick von hier oben sattgesehen haben, verdauen wir den Eindruck bei einem kleinen Imbiss.
Weiter geht es zum dritten See: dem LAGO DI VARESE. Auf dem Wohnmobilstellplatz „ Area Sosta Camper Gavirate“ 45°50`23„N/8°43`15„E suchen wir uns einen schönen Platz am See. Hier ist es sehr ruhig und wir sind umgeben von einer parkähnlichen Landschaft. Wir unternehmen einen Sparziergang am See. Wir sehen Skulpturen am blauen See. Malerische Holzbrücken und Holzstege am Seeufer lassen uns immer wieder stehen bleiben, um dieses Bild einzufangen. Im Wasser sehen wir hunderte von Fischen schwimmen. Auf dem Weg finden wir in ein nettes Lokal und essen Pizza. Sowas von lecker!! Am Morgen sitzen Angler dicht an dicht und man spürt so richtig die Gelassenheit dieser Männer. Wir gehen zu der Stadt Gavirate und machen einen kleinen Bummel. Dabei entdecken wir eine kleine Kapelle und das Rathaus. Hier ist alles ganz gemütlich. Wir kaufen noch ein bisschen ein und dann setzen wir unsere Reise fort.
Es geht zum vierten See: dem LAGO DI LAGUNA. Wir fahren über Varese bis Riva Vitale und kommen zu dem Seedamm von Melide. Der Seedamm wir auch als der künstliche Damm bezeichnet, der die Seeenge des Luganer Sees zwischen Melide und Bissone im Schweizer Kanton Tessin überbrückt. Hier fahren wir über dem Luganer See und suchen uns einen Parkplatz. Eine fantastische Aussicht zu beiden Seiten. Die Sonne spielt mit und lässt das Panorama noch prächtiger aussehen als es sowieso schon ist.
Wir machen noch einen Abstecher nach Morcote. Der Ort liegt Tessin in der Schweiz und nur 10 Kilometer vor Lugano entfernt. Wir sehen uns die Kirche auf dem Berg Santa Maria del Sasso an. Der Satz stimmt. Der Ausblick von hier ist wirklich schöner als jede Postkarte. Jetzt geht es nach Lugano. Die Stadt ist umgeben von drei Aussichtsbergen. Hier halten wir uns nicht so lange auf. Es ist einfach zu voll. Ich muss dazu sagen, dass wir vor ein paar Jahren da schon mal waren und es deshalb auch nicht so schlimm ist. Weiter geht es nach Porlezza. Porlezza liegt an der Straße von Lugano nach Menaggio und hat eine malerische Altstadt, eine kleine Seepromenade und einen kleinen Strand mit türkisfarbenem Wasser. Man möchte sofort hineinspringen. Wir können leider nicht so lange bleiben und fahren weiter nach Menaggio und sind somit auch schon am fünften See: dem LAGO DI COMO angekommen. Menaggio fällt auf durch seine vielen Bürgerhäusern und zahllosen Straßencafés an der Piazza Garibaldi. Auch hier finden wir wieder einen schönen Badestrand und im Wasser schaukeln Boote, die nur darauf warten über das Wasser zu gleiten. Eine Fähre verbindet Menaggio mit dem Ort Varenna und Bellagio.
Unser Ziel ist der Wohnmobilstellplatz „Area Camper Colico“ 46°8`31„N/9°22`28„E am Rande der Stadt Colico. Es ist der erste Stellplatz, auf dem alle Mobilplätze mit einem Dach ausgestattet sind. Gute Idee. Colico ist die wichtigste Stadt im Norden des Comers Sees durch die industriellen Arbeitsplätze. Wir gehen noch ans Wasser und unternehmen einen Sparziergang. Wir sehen viele Wind- und Kitesurfer. Diese Sportarten und Segeln können hier unter exzellenten Bedingungen erlernt und ausgeübt werden. Die Sportschulen findet man nördlich des Ortes am Ufer. An einer Infotafel lese ich, dass es hier in der Nähe auf einer Halbinsel das alte Zisterzienserabtei Abbazia di Piona mit der Kirche San Nicolo befindet. Ein Juwel romanischer Baukunst. Da das auf unserem Weg liegt, sehen wir uns das an. Beeindruckend. Jetzt fahren wir zur schönen, stillen und beschaulichen Altstadt Varenna mit seinem kleinen alten Fischerhafen. Varenna ist der romantischste Ort am Comer See. Die Stadt scheint wie in den Fels gewachsen und als wenn sie von der mittelalterlichen Festung dem Castello di Vezio bewacht wird. Wir flanieren unten am Ufer den langen Strandweg entlang bis zur traumhaften Villa Monastero, einem ehemaligen Kloster mit ihren Terrassengärten. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen. Die Orte sind allesamt Bilderbuch schön.
Gleich hinter Varenna teilt sich der Comersee am östlichen Arm in den sechsten See: dem LAGO DI LECCO nach der Stadt Lecco genannt an seinem äußersten Ausläufer. Lecco liegt in der Lombardei. Hier ist die Vegetation karger und das graue Gestein schroffer und es herrscht ein angenehmes, mediterranes Klima. Eine Spezialität dieser Stadt ist der Gorgonzolakäse, der hier in Lecco reift. Hinter der Stadt Lecco geht der See in den Fluss Adda über und dieser fließt wiederum in den siebten See: dem LAGO DI GARLATE. Über den Fluß Adda gibt es in Lecco die Ponte Vecchio, die Brücke mit 11 Bögen. Ein tolles altes Bauwerk. Wer sehr Abenteuer lustig ist, die Seilbahnfahrt von Lecco zum Berg Piani d’Erna bietet ein herrliches Panorama über die Südostspitze des Comer Sees. Wer noch nicht genug hat kann dann oben auch noch wandern gehen. Von seiner schönsten Seite zeigte sich die Wanderung zum Monte Resegone immer dann, wenn er freien Blick auf die umliegenden Berge verschafft. Wir waren nicht so mutig und ziehen außerdem das Wasser den Bergen vor.
Wir müssen weiter und fahren über Olginate Richtung Bergamo. Vorbei an Bergamo geht es weiter über Colombi und kommen dann zum achten See: dem LAGO DI ISEO. Auf dem Wohnmobilstellplatz „ Camping Punta D` Oro“ 45°39`48´´N/10°3`19„E direkt am Ufer des Iseosees mit einem super Panorama bekommen wir einen tollen Platz. Die Stadt Iseo liegt in der Lombardei in der Provinz Brescia. Wir stehen noch nicht ganz, geht es erstmal zum Wasser und die Füße eintauchen. Wir sehen auch schon die Insel Monte Isola. Aber da geht es erst morgen hin. Wir trinken dann erst mal was und fahren dann mit den Fahrrädern in den Ort. Wir müssen nämlich auch noch ein bisschen einkaufen. Iseo hat einen sehr schönen Stadtkern in der Nähe der Schiffsanlegestelle. Schnell erreicht man – am Denkmal für Gabriele Rosa vorbei – die Piazza Garibaldi mit dem Standbild. Direkt daneben das historische Rathaus und die vielen von Arkadengängen beschatteten Geschäfte. Die Burg Castello Oldofredi wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut, verändert und erweitert. Der rechteckige Bau steht im alten Ortskern und ist teilweise zu besichtigen. Später wurde die Burg zu einem Kloster umgewidmet, heute beherbergt sie die örtliche Bücherei und das Militärmuseum. Sehenswert sind auch die Kirchen und das ehemalige Handelshaus. Nachdem wir uns am Fährableger nach den Fahrzeiten für morgen erkundigt haben, eingekauft haben – es war Wochenmarkt – kehren wir zurück, denn heute Abend wird gegrillt. Außerdem wollen wir noch ans Wasser und die herrliche Aussicht genießen. Als wir vom Strand zurückkommen haben wir einen kleinen Besucher auf meinem Fahrradlenker.
Gleich mit der ersten Fähre geht es rüber mit den Fahrrädern auf die Insel Monta Isola. Diese Insel ist die Größte in einem südeuropäischen See und hat 9 Kilometer Umfang und ragt mehr als 400 Meter über die Wasseroberfläche hinaus. Auf der Bergspitze liegt die Kirche Satuario della Madonna della Ceriola. Nach einer schnellen Überfahrt sind wir da und wollen einmal um die Insel fahren. Es gibt vier größere und fünf kleine Dörfer hier auf der Insel. In einem Dorf sind die Bewohner dabei das Dorf mit Kränze und Papierblumen zu schmücken. Wir erfahren, dass hier jeden September das Fest Santa Croce gefeiert wird. Es ist die schönste Insel, die wir bisher gesehen haben. Unterwegs halten wir an und essen erstmal ein erfrischendes Eis. Nachdem wir wieder am Steg für die Rückfahrt ankommen, stellen wir fest, dass die Rundfahrt ganz schnell vorbei ging. Es war zwischendurch ein bisschen anstrengend, aber dafür wurden wir mit tollen Ausblicken belohnt. Auf der Insel wird sich ausschließlich mit Fahrrädern, Motorollern und Motorrädern bewegt. Aufgrund der teils recht engen Gassen in den Orten wäre eine andere Regelung auch nicht sinnvoll. Wieder zurück, gehen wir noch eine Runde baden. Das Wasser ist so herrlich, das man gar nicht wieder rausgehen möchte. Aber jeder Tag geht einmal zu Ende und somit auch dieser Tag.
Jetzt kommen wir wohl zum bekanntesten aller Seen. Über Brescia fahren wir zum neunten See: dem Lago di Garda. Hier wollen wir zum Wohnmobilstellplatz „Area Sosta Camper Lugana Marine“ 45°27`37„N/10°37`60„E in Sirmione. Auch hier stehen wir wieder direkt am Wasser und da gehen wir auch gleich wieder hin. Wasser zieht uns magisch an. Wir haben einen guten Blick auf die Altstadt und die Burg die sich auf der Halbinsel, die in den See hineinragt, befinden. Sirmione gehört zur Provinz Brescia und der Region Lombardei. Wie fahren mit dem Fahrrad auf die Halbinsel. Die Altstadt ist durch ihre engen Gassen und ruhigen Plätzen geprägt. Dort befinden sich unter anderem Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants. Ein Laden fällt uns besonders auf. Dort wird alles verkauft, was mit Lavendel zu tun hat. Sehenswert. Am Ende befindet sich die Scaligerburg. Mit einem großen Hafenbecken und einer Ringmauer schließt sich das Städtchen vom Festland ab. Nur über eine Zugbrücke gelangt man über die tiefen Wassergräben durch ein Portal mit den Wappen der Scaliger (eine Leiter) und der Venezianer (geflügelter Löwe) in die Burg, von der aus man den Zugang zur Ortschaft kontrollieren konnte. Die Burg bietet einen Blick auf den Hafen von Sirmione, der ebenfalls von den Scaligern angelegt wurde. Der 47 Meter hohe Mastino-Turm im großen Hof war im Mittelalter Waffenkammer und Hauptgebäude der Militäranlage. Abseits vom belebten Zentrum gelangt man durch enge Gassen zu der Kirche Santa Maria Maggiore. Sehr auffällig hier ist die Blumenpracht der Bougainvillea. An einem Haus blüht sie in ihrer prächtigen Farbe Lila. Unglaublich schön. Wir fahren zurück. Es ist schon etwas spät geworden und die Sonne geht langsam unter. Wir gehen schnell zum Strand und dürfen diesen fantastischen Sonnenuntergang erleben.
Da wir die Folgen von Goodbye Deutschland verfolgen, haben wir natürlich mit bekommen, dass Didi und Hasi zum Gardasee ausgewandert sind um dort Currywürste und Pommes zu verkaufen. Außerdem erzählten sie ja auf welchen Wochenmärkten sie Ihren Imbisswagen immer aufstellen. Unter anderem auch in Peschiera del Garda. Wir fahren mit den Fahrrädern dahin und sind auch schnell fündig. Es war noch nicht so viel los an dem Stand und somit hatten wir Gelegenheit mit Didi zu sprechen. Das war nach dem schweren Unfall, den die beiden hatten. Sie war noch im Krankenhaus und er hatte eine Hilfe. Er kam dann mal aus dem Imbisswagen raus um kurz Pause zu machen. Ich nahm die Gelegenheit beim Schopfe und sprach ihn an, weil ich immer schon mal wissen wollte wie das so mit VOX funktioniert. Das Gespräch war sehr interessant und ich habe einiges erfahren. Alles dürfen die natürlich nicht erzählen. Natürlich haben wir auch bei ihnen am Stand gegessen und das war lecker. Sie hatten zu der Zeit selbstgemachte Saucen in einem Geschenkeglas und die haben wir als Geschenk für zu Hause mitgenommen. Peschiera del Garda liegt am Südostufer des Gardasees an der Stelle, an der der Mincio, der einzige Abfluss des Gardasees, den See verlässt. Teile der Altstadt trennen mit ihrenFestungsanlagen den Ort vom Festland. Der Ort verfügt über einen kleinen Yachthafen, einen Bahnhof und ist Standort der italienischen Armee. Wir sehen uns noch ein bisschen die Stadt an und fahren dann wieder zurück. Unsere Urlaubszeit nähert sich langsam dem Ende und wir überlegen uns am Abend wie wir wieder zurückfahren. Wir entscheiden uns über den San Bernardino Pass zu fahren, weil wir noch zum Bodensee wollen.
Der San-Bernardino-Pass verbindet das Misox mit dem Hinterrheintal. Durch die parallel zur Kantonsstraße verlaufende Autobahn, die den Großteil des Schwerverkehrs aufnimmt, ist dieser Pass auf beiden Seiten angenehm verkehrsarm. 1967 wurde der San Bernardino Tunnel gebaut und somit ist der Pass nur noch aus touristischer Sicht interessant. Aufgrund seiner Länge von über 100 Kilometern und beinahe 2000 Höhenmetern durchläuft der Pass die verschiedensten Landschaftsformen. Es gibt eine beinahe mediterrane Vegetation und je höher man steigt, desto mehr übernehmen Laub- und noch später Nadelwälder das Sagen. Ganz oben auf der Passhöhe befindet man sich in einer rauen und felsigen Hochgebirgslandschaft, umgeben von einigen hohen 2000er Bergen. Da wir oben hin und wieder durch die Wolken fahren, haben wir eine nicht so gute Aussicht.
Wir kommen nun zum letzten und zehnten See: dem Bodensee. Hier fahren wir nach Meersburg zum Wohnmobilstellplatz „ Ergeten in Meersburg“ 47°42`4„N/9°16`6„E und sind somit dicht an der Stadt. Meersburg liegt am nördlichen Ufer des Bodensees auf einer Höhe von 400 bis 500 Metern. Allein zwischen Unter- und Oberstadt besteht ein Höhenunterschied von 40 Metern. Meersburg hat einiges zu bieten. Burgen, Schlösser, Museen… Hier kann man einen abwechslungsreichen und unvergesslichen Tag verbringen. Wir machen uns auf den Weg zum Wahrzeichen dieser Stadt und besuchen die Burg. Hier tauchen wir ab in eine mittelalterliche Welt. Danach geht es nur einen Katzensprung entfernt zum Zeppelin Museum. Hier erfahren wir die Geschichte der Luftschifffahrt und können zahlreiche Originalgegenstände begutachten. Dann bummeln wir durch die Stadt und gehen zum Schluss natürlich auch noch an den Fährableger vom Bodensee. Wir setzen uns in ein Café und genießen hier am Bodensee noch ein bisschen die Sonne, die hier ab und zu mal durchkommt. Da wir grillen wollen, kaufen wir auf dem Rückweg noch ein und lassen den Abend gemütlich ausklingen. Dieser Abstecher zum Bodensee hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Italien ist ein Land der Romantik, der kulinarischen Genüsse und der Kultur, wie sie schon seit mehr als 3.000 Jahren gepflegt wird. Italien hat so vieles zu bieten. Macht euch selbst ein Bild.