Freunde von uns sind im Urlaub oft in Altentreptow bei ihren Eltern. Da wir zufällig zur gleichen Zeit Urlaub haben, nutzen wir die Gelegenheit in unserer Polnische Ostseeküstentour die beiden dort zu besuchen. Somit können die beiden uns dann endlich mal ihre Heimat zeigen. Unsere erste Station ist Greifswald. Da fahren wir zu dem Wohnmobilstellplatz „Stellplatz am Museumshafen“ 54°5`5„N/13°23`22„E, denn der liegt Stadt nah. Wir bekommen einen guten Platz und machen uns nach einer Tasse Tee auf den Weg. Hier in Greifswald bestimmen die drei Türme der drei gotischen Backsteinkirchen das Stadtbild. Der lange St. Nikolai, die dicke St. Marien und der kleine St. Jacobi  sind deren Namen. Das Herzstück der Altstadt ist der Markt. Hier steht das pommersche Landesmuseum, früher ein Kloster, präsentiert heute Erd- und Landesgeschichte. Um den Marktplatz stehen gut erhaltene Bürgerhäuser, bei denen die Nr.11 und Nr.13 besonders hervorstechen. Das Rathaus war einst ein Kauf- und Handelshaus. Auch die Ratsapotheke ist ein interessantes Gebäude. Sehenswert finden wir unter anderem auch das Theaterhaus, die Stadtbibliothek und zwei lebensgroße Bronzefiguren. Sie zeigen Fischer im Brunnenbecken, den Aalgreifer am Brunnenrand und die in der Nähe an einem Fenster wartende Fischersfrau. Auf dem Rückweg sehen wir uns den Greifswalder Museumshafen an. Er ist mit seinen mehr als 50 Schiffen der größte Museumshafen Deutschlands. Historische Schoner, Schlepper und Barkassen säumen den Fluss „Ryck“. Hier in Greifswald gibt es auch noch den Heimattierpark. Dieser bettet sich idyllisch in eine 3,6 Hektar große Parkanlage ein, in deren Mitte der Schwanenteich ruht. Über 100 Tierarten fühlen sich in den Gehegen heimisch – darunter bekannte Haustierrassen wie Esel, Schweine, Ziegen und Schafe, aber auch exotischere Genossen wie Erdmännchen, Kängurus, Stachelschweine, Nasen- und Waschbären und viele Vogelarten.

Heute fahren wir mit den Fahrrädern zum Kloster Eldena. Die eindrucksvolle Ruine, ein Monument des Mittelalters, liegt nur knapp 5 km entfernt im Osten der Hansestadt Greifswald. Als zentrales Motiv in den Gemälden des Malers Caspar David Friedrich, dem berühmtesten Sohn der Stadt, wurde die Klosterruine weltweit als Wahrzeichen der Romantik bekannt und berühmt. Hier gehen wir noch ein bisschen sparzieren und fahren dann weiter zu dem beschaulichen, ca. 800 Jahre alte Fischerdorf Wieck. Es liegt nördlich der Innenstadt an der Mündung des Ryck in den Greifswalder Bodden. Das unter Denkmal stehende Dorf gehört zu den ältesten Fischerdörfern an der norddeutschen Ostseeküste und wir können bestätigen dass es seinen maritimen Charme bis heute bewahren kann. Bereits am Ortseingang spüren wir, dass die Zeit hier langsamer geht als anderswo. Reetgedeckte Fischerkaten säumen die Dorfstraßen, verträumte Fischerboote wiegen sich im Hafenbecken und gemütliche Cafés und Fischrestaurants zieren die Hafenpromenade. Die Klappbrücke nach holländischem Vorbild ziert dieses Ort. Hier verweilen wir, trinken etwas und genießen diese Idylle.

Wir fahren weiter nach Altentreptow und verbringen hier eine gemütliche Zeit mit unseren Freunden. Die wohnen hier wirklich schön und haben es überhaupt nicht zur Ostsee. Unser nächstes Ziel ist Anklam. Hier fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Caravan Stellplatz Anklam“ 53°51`21„N/13°40`44„E. Hier in Anklam kam der weltbekannte Flugpionier Otto Lilienthal zur Welt. Ihm ist hier ein Museum gewidmet und das sehen wir uns an. Es erzählt uns, wie aus der Kulturgeschichte des Menschenflugs die Technikgeschichte des Flugzeugs wurde. Absolut sehenswert. Im 32 Meter hohen Steintor sehen wir uns die Ausstellung zur Stadtgeschichte an und nach 111 Stufen Aufstieg in den Turm haben wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Außerdem finden wir hier in  der Stadt prachtvolle Backsteingotik vor. Dazu zählen die Giebelhäuser und die Kirche St. Marien mit eindrucksvollen Fresken. Wir sparzieren noch ein wenig durch die Stadt und machen uns dann auf den Weg zurück.

Bevor wir die Grenze nach Polen überqueren, bleiben wir noch eine Nacht am Stettiner Haff. Auf dem Wohnmobilstellplatz “Caravan Stellplatz an der Uecker“ 53°44`4„N/14°2`58„E stehen wir direkt am Wasser neben dem kleinen Hafen.  Sehr schön. Die kleine Stadt Ueckermünde liegt verträumt und sanft eingebettet zwischen der Ueckermünder Heide und dem Stettiner Haff. Über die Ueckerbrücke hinweg, ist man praktisch schon im Zentrum der beschaulichen Altstadt. Hier besichtigten wir die Marienkirche mit dem schönen Altar im Stile des Rokoko und sehen eine Fischerfigur am Marktplatz. Hier genießen wir erstmal ein leckeres Eis. Danach gehen wir zum Pommerschen Schloss, dessen Geschichte im 12. Jahrhundert beginnt. Vom Turm aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf Ueckermünde und das Stettiner Haff. Außerdem befindet sich im Schloss das Haffmuseum. Wir entdecken einen Märchenpfad, der uns zahlreiche Bekannte aus Grimms Fantasiewelt zeigt und uns bis zum Strand begleitet. Die beeindruckenden Figuren sind in Pappel- und Weiden­bäumen geschnitzt. Bevor wir zurück zum Platz gehen, hat uns der Fischgeruch hungrig gemacht und somit führt uns der Weg zum Stadthafen. Mitten in der Altstadt schaukeln große und kleine Boote auf dem Wasser der Uecker. Wir finden ein nettes Restaurant, essen etwas und sehen dem Treiben hier am Hafen bis zum Sonnenuntergang zu.

Auf unserer Weiterfahrt kommen wir an Torgelow vorbei. Hier gibt es das Ukranenland, ein archäologisches Freilichtmuseum. Leider machte es auf uns einen nicht so interessanten Eindruck. Unsere Freunde hatten uns den Typ gegeben in Polen das historisches Wikingerdorf anzusehen. Also fahren wir weiter über Pasewalk, Stettin bis zur Insel Wolin. Sie ist die größte Insel von Polen. Auf dem Weg nach Wolin blicken wir auf Stettin und halten kurz am Oderufer an. Außerdem kommen wir durch urige Dörfer, tolle Landschaften und an einem Parkplatz vorbei. Auf diesem Parkplatz machen wir halt, weil uns hier ein Imbiss aufgefallen ist und wir hungrig sind. Am offenen Feuer wird Fleisch an einem langem Grill gebraten und dazu gibt es Salate. Das sieht alles so lecker aus, das wir gar nicht lange überlegen und wir uns hier den Bauch vollschlagen. Gut gesättigt geht es zum Wohnmobilstellplatz „Stellplatz Familie Lafrentz“ 53°49`58„N/14°37`23„E. Wir wollen 2 Tage bleiben und bekommen einen sehr schönen ruhigen Platz am Haff mit Blick auf das Wasser. Nach einer schönen Tasse Tee unternehmen wir noch einen Sparziergang hier am Wasser entlang und lassen den Tag bei dem tollen Wetter langsam ausklingen.

Wir nehmen unsere Fahrräder und fahren zu der Slawen- und Wikingersiedlung Wolin ein historisches, archäologisches Freilichtmuseum.  Wir stellen schnell fest, dass ein wesentlicher Teil des Museumskonzeptes auf der möglichst authentischen Darstellung des damaligen Lebens durch Angestellte und Vereinsmitglieder basiert. Zu erreichen ist sie über die Stadtbrücke von Wolin nach Recław (Hagen) und von dort über die kleine Brücke zur Plageinsel. Das Freilichtmuseum vor den Toren der heutigen Stadt, ist eine Rekonstruktion der frühmittelalterlichen Handelssiedlung, die von Wikingern und Slawen gemeinsam bewohnt war. Das liebevoll errichtete Wikinger Dorf besteht aus rund 30 Gebäuden, in denen verschiedene Handwerke dargeboten werden. Es gibt Landwirtschaft, schöne Gärten, zwischen den Gebäuden laufen Pferde, Gänse und andere Nutztiere. Wir schauen zu wie Brot auf dem heißen Stein gebacken wird, man kann beim Töpfern teilnehmen und lernen bei der Herstellung von Wolle und Filz. Außerdem gibt es an den Sommerwochenenden regelmäßige Veranstaltungen und Möglichkeiten mit alten Schiffen auf der Dziwna zu fahren. Es ist eine tolle Anlage und wir bekommen sogar einige Showeinlagen in Form von Schaukämpfen präsentiert. Das hat sich echt gelohnt. Wir fahren zurück und lassen den Tag Revue passieren.

Heute führt uns unsere Fahrradtour zuerst zum Städtchen Wolin auf dem südlichen Zipfel der gleichnamigen Insel. Uns fällt auf, das diese Stadt im Krieg arg gelitten hat. Öde Plattenbauten dominieren hier. Am Marktplatz finden wir das Heimatmuseum vor und gleich daneben das Rathaus mit seinen Zinnen geschmückt. Auf dem Marktplatz finden wir Händler vor, die ihre Waren anbieten. Wir sehen aber auch hübsche Bürgerhäuser. Dahinter steht  die St. Nikolauskirche mit ihrem hohen Turm. Wir gehen zurück zu den Fahrrädern und fahren am Wasser entlang nach Wzgorze Wisielcow, dem so genannten Galgenberg  wo sich ca. 30 Hünengräber befinden. Es ist Landschaftlich so schön hier. Gleich daneben ist eine Badestelle und wir nutzen die Gelegenheit zum Abkühlen. Wir befinden uns auf dem unteren Stück vom  Zipfel der Insel und somit ist es nicht weit auf die andere Seite. Wir fahren rüber und haben von hier aus einen traumhaften Panoramablick über das Stettiner Haff. Hier verweilen wir einige Zeit, weil wir uns gar nicht sattsehen können. Wir fahren zurück und besichtigen noch eine alte Holländische Windmühle. Das was davon übrig ist. Jetzt geht es zurück zum Platz.

Wir fahren weiter immer an der Dziwna entlang Richtung Ostsee nach Miedzywodzie. Hier suchen wir uns einen Parkplatz und gehen mal kurz an den Strand. Leider ist es hier ziemlich voll und somit fahren wir erst mal weiter nach Kołczewo. Hier haben wir Glück und es ist am Strand nicht so viel los. Die Aussicht ist einfach herrlich. Kilometer weit weißer Sand. Wir machen einen Sparziergang bevor es weiter geht nach Międzyzdroje zu Deutsch Misdroy zum Wohnmobilstellplatz „ Camping 24“ 53°55`21„N/14°26`9„E. Wir suchen uns einen guten Platz, denn hier wollen wir ein paar Tage bleiben. Dann gehen wir los in die Stadt. Dieses Ostseebad liegt geschützt an den bis zu 110 Meter hohen Hügeln der Endmoräne Nationalpark Wolin. Auch hier finden wir einen 3 Kilometer langen Sandstrand, eine Strandpromenade und eine Seebrücke mit Schiffverkehr nach Usedom. Die 375 Meter lange und 17,5 Meter breite Seebrücke ist ein Hingucker. Als Eingang dient ein Gebäude mit zwei Türmen. Am Ende der Seebrücke haben wir einen herrlichen Blick auf die östliche Kliff Küste und den Kaffeeberg. Da wollen wir morgen hin. Wir sparzieren auf der Promenade und sehen einen Walk of Fame. Auf dem Gehweg der Starpromenade lassen jedes Jahr berühmte polnische Schauspieler ihre Handabdrücke verewigen. Am Ende der Promenade findet man einen kleinen, romantischen Fischereihafen. Hier legen wir erstmal eine Pause ein und trinken etwas. Auf dem Rückweg gehen wir in das Wachsfigurenmuseum. Nicht jeder hat ein Foto mit Leonardo da Vinci oder Michael Jackson. Unter anderem sind da auch  kuriose Gestalten zu sehen. Der Besuch hier hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir gehen noch mal an den Strand und genießen einen schönen Sonnenuntergang.

Heute machen wir eine Wanderung zum Nationalpark Wolin zu dem mehrere Wanderwege führen. Wir gehen zuerst zum Aussichtspunkt auf dem Kaffeeberg (Kawcza Góra). Von hier aus haben wir einen schönen Blick über Misdroy. Dann gehen wir zum Gosan Berg (Góra Gosań), dem höchsten Punkt der Steilküste. Man kann über Treppen hinunter zum Strand steigen, wir lassen das und gehen weiter durch den reizvollen Wald des Nationalparks zum Wisent Gehege. Im relativ kleinen Tierparkbereich gibt es Wisente (Europas größtes Säugetier), Seeadler, Hirsche, Wildschweine und Rehe. Wandern kann man hier stundenlang. Wir gehen noch ein Stück am Küstenpanoramaweg entlang. Immer wieder herrliche Ausblicke übers Meer. Jetzt machen wir uns auf dem Heimweg zurück zum Platz. Lecker essen und den Rest des Tages genießen.

Da wir auch noch nach Swinemünde rechts der Swina zum Fort Gerharda, zum Leuchtturm, zur Ostmole und zum Strand wollen, machen wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg. Leider können wir nicht so dicht am Wasser fahren, wie wir erst gedacht haben. Aber egal. Nach 40 Minuten Fahrweg sind wir am Ziel. Wir sehen eine sehr gut erhaltene Festung zum Schutze der Küste aus dem 19. Jahrhundert mit preußischer Geschichte. Wir bekommen eine Broschüre mit mehrsprachigen Beschreibungen der einzelnen Stationen, so dass wir immer genau wissen, wo genau sich was befindet. Auch die Fotos und Zeichnungen sind hilfreich. Im Museum können wir uns weitere Fundstücke aus der damaligen Zeit ansehen. In dem Café trinken wir etwas und gehen nach draußen. Die militärischen Gegenstände, sehen aus als werden diese irgendwann vergammeln. Diese Orte sollten erhalten bleiben. Eine Taschenlampe in der Bunkeranlage ist ein Muss, da viele Gänge nicht beleuchtet sind. Ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert und regt zum Nachdenken an vergangene Zeiten an. Außerdem befinden sich hier Ziegen. Wer Ziegen hat braucht keinen Rasenmäher und lieb waren sie auch! Wir fahren weiter zum  Leuchtturm Świnoujście. Er ist der mit seinen 68 Metern der höchste Leuchtturm hier an der Ostsee. Der Aufstieg der 300 Stufen ist etwas beschwerlich und wir waren auch etwas aus der Puste, aber der Ausblick entschädigt sofort wenn man auf der Plattform steht. Wir haben einen großartigen Überblick auf Stadt, Hafen, Strand und Meer. Der Leuchtturm ist sehr alt, aber sehr gut erhalten und der Ausstellungsraum erläutert die Geschichte. Wir machen uns auf den Rückweg, denn wir wollen noch zur Ost Mole und zum Strand. Ich glaube der Strand ist wirklich zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Es ist genauso schön und breit wie der Sandstrand in Misdroy. Man kann endlos spazieren gehen und das Meer genießen. Wir gehen aber nur ein Stück am Wasser entlang und genießen diesen tollen Ausblick. Insgesamt war das heute ein sehr schön Tagesausflug.

Unsere letzte Station hier ist Karsibor zu Deutsch Kaseburg eine Insel im Stettiner Haff. Sie liegt in direkter Nachbarschaft der Insel Wolin und von ihr durch die alte Swine getrennt an der Kaiserfahrt (Kanał Piastowski), der Hauptschifffahrtsrinne für die Seeschifffahrt vom Stettiner Haff in die Ostsee. Hier befindet sich ein großes Vogelschutzgebiet und die großen Schilfgebiete werden zur Materialgewinnung für die Reetdachdeckerei genutzt. Uns interessiert die Siedlung Kaseburg (Karsibór) hier auf der Insel, die den gleichen Namen trägt. Ich habe gelesen, dass es hier einen kleinen Hafen gibt und man hier sehr gut Fisch essen kann. Das wollen wir heute machen. Wir fahren über eine Brücke und kommen in dem Dorf an der  Marina Karsibor an, parken und stellen fest, dass das Restaurant von außen nicht so viel verspricht. Aber als wir die Terrasse betreten werden wir eines besseren belehrt. Ein wunderschöner Ausblick. Wie suchen uns einen schönen Platz und genießen den tollen Blick. Das Essen ist hier TOP und das Personal freundlich und angenehm. Der Abstecher hat sich allemal gelohnt. Jetzt geht es zurück und wir fahren zu unserer letzten Station einen Insider Tipp oberhalb von Stettin zum Blankensee.  Zum Wohnmobilstellplatz „Stellplatz der Fischerei Reimer“ 53°23`36„N/13°14`3„E. Der Tipp war goldrichtig. Wir finden einen sehr schönen Platz in unberührter Natur an dem herrlichen Blankensee vor. Er ist günstig und frischen Fisch gibt es auch noch.  Für uns als Autark Camper geeignet, denn hier gibt es kein Strom. Wir genießen diesen idyllisch gelegen Platz direkt am See. Wir gehen uns noch ein wenig die Beine vertreten und lesen dass es hier Kraniche, Rehe und Wildgänse gibt. Leider müssen wir morgen wieder nach Hause.

Wir sind mit offenen Augen durchs Westpommern gereist und finden es eine attraktive Region. Macht euch auch ein Bild davon.