Da es dieses Wochenende so schön werden soll, haben wir uns überlegt rauszufahren. Wir entscheiden uns für das Wremer Tief an der Wurster Nordseeküste und steuern hier den Wohnmobilstellplatz „Camping Wremer Tief“ 53°38`50„N/8°29`44„E an. Dieser Stellplatz befindet sich am Wasser und hat einen schönen Grünstrand. Wir haben Glück und ergattern einen schön Platz seitlich zur Nordsee mit Blick auf den Containerhafen von Bremerhaven. Hier gibt es einen Kutterhafen und ein kleines Plateau mit Buden für das leibliche Wohl. Der Kutterhafen hier ist übrigens der älteste an der Wurster Küste. Wir sind früh losgefahren und werden jetzt erst einmal frühstücken. Herrlich. Sommer, Sonne, Meer. Was will man mehr. Wir sind bei Ebbe angekommen und jetzt ist schon das Wasser da. Wie schnell das immer geht. Wir unternehmen einen Sparziergang über den Platz und sehen ein paar nette Modelle an Wohnwagen. Auch damit kann man bestimmt einige nette Tage verbringen. Dann kommen wir an die Promenade und da auch Wind aufgekommen ist, peitscht das Wasser am Strand bis auf den Fußweg. Jetzt sind auch viele Surfer und Kitesurfer auf dem Wasser. Es gibt sogar ein paar Bademutige. Wir suchen uns eine Bank und sehen eine ganze Zeit lang dem Treiben hier am Strand zu. Immer wieder kommen Containerschiffe vorbei. Manche fahren nach Bremerhaven oder aber sie kommen von da. Wenn man so dicht am Containerhafen ist, sieht man erst wir groß die Schiffe sind. Wie die Zeit vergeht, obwohl man hin und wieder denkt, die Zeit ist stehen geblieben. So ruhig und entspannend ist es hier. Es ist Abendbrotzeit und wir holen uns lecker Fisch und dazu Currykartoffelsalat. Hab ich noch nie gegessen, aber richtig lecker. Immer wieder zieht es uns an den Strand, denn es gibt ja auch immer wieder was zu erleben. Vor allem jetzt wo es langsam dunkel wird, die Sonne untergeht und die Schiffe, der Containerhafen und der Leuchtturm mit ihren Lichtern Strahlen. Selbst die Kitesurfer sind noch unterwegs.

Heute wollen wir die Gegend mit dem Fahrrad erkunden und fahren zuerst zum Kutterhafen und zum Leuchtturm. Wir haben Flut und der Wind ist heute nicht ganz so toll. Wie friedlich die Kutter im Hafen liegen. Hier kann man übrigens auch seine Krabben fangfrisch direkt vom Kutter kaufen. Bei Ebbe fallen sowohl Hafenbecken als auch Fahrrinne fast trocken. Dann ist der Anblick der auf den schlickigen Grund des Hafenbeckens liegenden Boote und Kutter ungewöhnlich, aber typisch für die Wurster Küste und ein gehöriges Stück Nordseefolklore. Oben an der Ausfahrt des Hafens steht das Wahrzeichen Wremens, der Leuchtturm Kleiner Preuße. Hier ist ganz schön viel los. Kein Wunder, denn Leuchttürme sind immer wieder eine tolle  Fotokulisse. Die Grundlage des Hafens ist das Wremer Siel. Das Siel dient der Entwässerung des Marschlandes. Wir stellen immer wieder fest, dass egal wo man sich hier an der Nordseeküste befindet, jeder Ort seine eigene Idylle und seine Reize hat. Wir schieben die Fahrräder den Deich hoch und fahren dort oben weiter, denn jetzt geht es in den kleinen Ort. Wir wollen uns den Ort genauer ansehen und außerdem mal sehen wo wir hier heute Abend einkehren können. Wir biegen links ab und kommen direkt zur Willehadi-Kirche. Sie gilt mit ihrem 52 Meter hohen Turm als die mächtigste und älteste Kirche in Wursten. Wir fahren rechts weiter und kommen an schöne alte Häuser und Höfe vorbei. Sie bilden den alten Dorfkern und strahlen einen gewissen Charme aus. Unmittelbar in der Nähe der Kirche befindet sich die Museumsinsel mit dem Museum für Wattenfischerei und dem Kuriosem Muschel-Museum. Es gibt einen kleinen Lebensmittelladen, eine Bäckerei und natürlich ein Fischgeschäft. Wir fahren weiter und finden auch ein nettes Lokal für heute Abend. Wir kommen wieder am Deich an und fahren oben auf dem Deich weiter.

Wir wollen jetzt bis zum Container Terminal Bremerhaven fahren. Dafür müssen wir runter vom Deich und dann geht es circa 10 km immer am Wasser entlang. Wir halten immer wieder mal an, weil die Aussicht so schön ist und es natürlich immer wieder was zu sehen gibt. Unter anderem steht hier an der Küste eine einzelne Sonnenblume und wir sehen andere schöne Blumen. Jetzt fährt gerade eine Autofähre aus dem Hafen. Wir fahren weiter und sehen den Ochsenturm von Insum. Zu dem Namen des Turmes gibt es eine lustige Geschichte. Wir beschließen hin zu fahren und uns den Turm an zu sehen. Wir stellen die Räder ab und sind überrascht einen Friedhof mit richtig alten Grabsteinen zu sehen. Man kann den Turm sogar besteigen, wir aber beschließen weiter zu fahren. Wir fahren vorbei an Wiesen und haben den Blick auf das Wasser und die Felder. Die Kräne am Container Terminal werden immer größer. Auf der linken Seite liegt Weddewardener Büttel. Etwas weiter fahren wir rechts über den Grauwall-Kanal, vorbei an dem Richtfeuer Insum bis zur Spitze. Hier geht es auch nicht mehr weiter. Wir stellen die Räder ab und in dem Moment fährt ein  Containerschiff los. Ganz schön riesig die Dinger wenn man die mal so aus der Nähe sehen kann.  Dann werfen wir den Blick nach links und da steht sie, die Brückenparade. Ganz schön viele Kräne und so eine Menge Container. Wir sehen uns hier noch ein bisschen um und verweilen eine Zeit hier. Wahnsinn wie groß das hier alles ist. Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg. Also die Fahrradtour hierher hat sich gelohnt und die Ecke hier ist auf jeden Fall einen Blick wert.

Leider ist das Wochenende schon wieder um, aber bevor wir nach Hause fahren, geht es noch mal durch den Zollhafen von Bremerhaven. Im Autoterminal stehen mehrere Schiffe die gerade mit Fahrzeugen Be-oder entladen werden. Etwas steht das Traumschiff MS Amadea. Wir parken ab und sehen ein Filmteam. Hier wird gedreht. Wir dürfen hin, müssen aber ganz leise sein. Sie drehen gerade wie Frau Wussow die Gäste begrüßt. Wir erfahren, dass schon mehrere „Traumschiff“-Folgen im Kaiserhafen gedreht wurden, weil die „Amadea“ seit 2020 hier aufliegt. Sie drehen immer wieder die gleiche Einstellung. Das kann noch dauern. Die Statisten laufen vor dem Schiff hin und her und lassen sich gar nicht aus der Ruhe bringen. Wir machen uns wieder auf den Weg und fahren zur Schleusenstraße und haben richtig Glück. Hier bei der Aral Tankstelle bekommen wir einen Parkplatz.

Hier in Bremerhaven finden die Maritime Tage statt und heute ist der letzte Tag der „Lütte Sail“. Hier liegen bis zu siebzehn Schiffe im Neuen Hafen und bis zu fünfzig Schiffe im Alten Hafen. Wir gehen los und bekommen noch einiges zu sehen. Unter anderem die Alexander von Humboldt II und die Großherzogin Elisabeth. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen, essen ein Eis und sehen dem Treiben hier noch ein wenig zu.

Hier in Wremen kann man bei Flut am Grünstrand in der Nordsee baden oder Wassersport betreiben, bei Ebbe im Watt wandern, im Strandkorb die Seele baumeln lassen, die Aussicht auf das Meer genießen oder den Schiffsverkehr auf der Außenweser beobachten!