Wir gehen in die Stadt und bekommen dank der Verwandtschaft eine persönliche Stadtführung. Wir starten am charaktervollen Rathaus mit Rathausplatz. Hier steht die Statue „Bürger tragen ihre Stadt“, die den Brunnen auf dem Rathausvorplatz schmückt. Drei Figuren tragen gemeinsam symbolträchtige Bauwerke dieser Stadt: die Propsteikirche St. Peter, einen Förderturm und das Rathaus. Über das Viehtor kommen wir zur Alten Apotheke. Etwas weiter steht der Baumstammbrunnen. In der Gasse Paulsörter steht ein tolles Fachwerkhaus. In der Stadt selber gibt es natürlich auch immer wieder tolle Fachwerkbauten. Die Gastkirche ist dies älteste katholische Kirche der Stadt und die Gymnasialkirche mit dem vierjochigen Saalbau war ab 1658 Franziskanerkirche. Wir gehen weiter und kommen zur Engelsburg. Der Residenzbau der Engelsburg beschreibt die Form eines Hufeisens und stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der barocke Bau grenzt an den einzigen erhaltenen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer Recklinghausens. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Burg bewohnt. Recklinghausen war früher von Stadtmauer, Wall und Graben umgeben. Noch heute ist der damalige Verlauf der Stadtmauer entlang der Straßen, die die Altstadt umgeben, zu erkennen. Die Stadtmauer wurde von 17 Wehrtürmen gesichert, einer davon ist heute noch zu sehen. Das letzte erhaltene Stück der Mauer steht am Herzogswall. Es ist circa 200 Meter lang und trennt den kleinen Park der Engelsburg vom Wall. Wir sehen das Willy-Brandt-Haus, die Galerie Kutscherhaus und die Kirkeby-Skulptur. Das Ikonen-Museum Recklinghausen ist das weltweit bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Die Petruskirche ist das älteste sakrale Bauwerk der Stadt. Jetzt kommen wir zum Herzstück der Altstadt. Hier steht ein Fachwerkhaus mit Stufengiebel. Auf dem Altstadtmarkt finden zahlreiche Veranstaltungen statt und wir werden hier jetzt eine Pause einlegen und ein leckeres Eis essen. Während wir hier sitzen, fällt mir an einer Hauswand etwas auf. Ein senkrechter Garten. Genial. Mal eine tolle Idee. Der Gravemanns Hof ist das älteste erhaltene Ackerbürger- und Fachwerkhaus der Stadt und das Kaufmannshaus Verstege wurde als dreigeschossiges Fachwerkhaus errichtet. Es ist das zweitälteste Bürgerhaus der Altstadt. Die Lage an einer alten Handelsstraße nach Dortmund machten beide Häuser zum bevorzugten Sitz wohlhabender Kaufmannsfamilien. Dann hören wir die Stadtglocken. Sie erinnern an die ersten drei Rathäuser dieser Stadt. Das abgebildete Stadtsiegel mit dem Petrusschlüssel war Vorbild des heutigen Stadtwappens. Uns wird das Still-Gebäude und die Alte Vikarie gezeigt. Dieses mit seltener Zierform verschieferte Gebäude ist die letzte kirchliche Dienstwohnung aus der Barockzeit. Außerdem erfahren wir auch einiges über die die Geschichte von Recklinghausens Brauereien. Bei dem Rundgang haben wir auch ein Denkmal vom Steinkohlebergwerk Zeche König Ludwig entdeckt. In der Stadt gibt es außerdem immer wieder ein Reh aus Sandstein als Identifikationsfigur zu sehen. Das Tier weist darauf hin, dass die Ruhrfestspielstadt eine grüne Stadt ist, die Wälder, Wiesen, Seen, Bäche und Naturschutzgebiete zu bieten hat. Wir sind wieder am Ausgangspunkt angekommen. Wir haben soviel gezeigt und erzählt bekommen. Das ist der Vorteil wenn man jemanden hat, der sich bestens auskennt.
Unsere Tageszeitung hatte vor längerer Zeit einen Bericht über das Bonner Haus der Geschichte mit der Überschrift „Tiefes Eintauchen in die eigene Vergangenheit“ gebracht. Das hat mich neugierig gemacht. Also kam dieses Museum mit auf unsere Liste der Besichtigungsziele. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz an der Rheinaue in Bonn“ 50°42`36„N/7°8`22„E und freuen uns das wir einen Platz bekommen. Ehrlich gesagt haben wir nicht damit gerechnet. Mit dem Fahrrad sind wir schnell bei dem Museum und jetzt stehen wir vor dem Haus er Geschichte der Bundesrepublik Deutschland an der Bonner Museumsmeile der deutechen Zeitgeschichte seit 1945. Das Museum zeigt in seiner Dauerausstellung die deutsche Geschichte von 1945 bis zur Gegenwart und setzt in zahlreichen Wechsel- und Wanderausstellungen zusätzliche Akzente. Der Eintritt ist frei. Wir treten ein und begeben uns jetzt auf eine Zeitreise durch die deutsche Geschichte die mit den Nachkriegsjahren, Neuanfängen und der Teilung Deutschlands beginnt. Wir begegnen viele Dinge aus Alltag, Kultur, Wirtschaft und Weltgeschehen. Wir sehen alte Werbespots in einem 50er Jahre Kino und eine alte Eisdiele aus der Zeit. Es gibt eine Jukebox, einen Hippie-Bullie von Love and Peace und das Wirtschaftswunder Kaufhaus. Wir entdecken viele Dingen aus unserer Vergangenheit wieder. Immer wieder stoßen wir uns an und fragen: kennst du das noch oder das…Der digitale Wandel, die Globalisierung und ihre Einflüsse auf die Menschen sowie die Migration setzen neue Akzente. Aber auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklungen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung zur deutschen Zeitgeschichte vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Das Haus der Geschichte bietet so viel. 7000 Exponate, 4000 Quadratmeter Ausstellung und über 120 Stunden Bild und Ton. Die Exponate und Informationen waren sehr interessant und gut präsentiert. Es ist persönlich und spannend gemacht. Der Tag ist so schnell vergangen und wir haben soviel gesehen. Wir können einen Besuch des Hauses der Geschichte auf jeden Fall empfehlen. Wir hatten sehr viel Spaß dabei durch die Geschichte zu reisen.
Für unsere weiteren Besichtigungsziele fahren wir nach Rheinbreitbach zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Siebengebirgsblick in Rheinbreitbach“ 50°37`21„N/7°13`38„E. Diesen Platz haben wir für drei Tage reserviert. Nach dem Aufbau entschließen wir für einen Sparziergang an Rhein. Das Wetter dafür ist genau richtig und los geht es. Wir gehen in Richtung Bad Honnef zum Fähranleger Rolandseck. Die Fähre verkehrt auf dem Rhein zwischen dem rechten Ufer Bad Honnef und dem linken Ufer Rolandseck. Sie verbindet somit auch die beiden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Hier gibt es nettes Café und wir beschließen hier auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein einige Zeit zu verbringen. Eine gute Entscheidung, denn es gibt viel zu beobachten. Immer geht die Zeit so schnell vorbei und wir müssen uns schon wieder auf den Weg zurück machen. Dabei gehen wir einen Weg direkt am Rhein entlang und entdecken ein so schönes altes Haus. Wir vermuten das dieses Haus mal ein Hotel war. Wir gehen weiter und kommen am alten Personenfähranleger in Rheinbreitbach wieder an. Hier hat man wohl überlegt ein paar Bänke aufgestellt, die uns förmlich dazu einladen Platz zu nehmen.Das machen wir auch und genießen von hier aus den herrlichen Ausblick auf den Rhein. Wir sehen zu wie die vielen Schiffe Flussauf und Flussabwärts fahren und auch der eine und andere Ausflugsdampfer kommt vorbei. Auf dem Rückweg sehen wir noch einen alten Kalkbrennofen, Schilder mit den Hinweisen auf Rheinhochwasser an einem Felsen und ein Schild mit dem Hinweis auf ein ehemaliges Militärflugfeld. Es gibt doch immer wieder was zu entdecken, wenn man nur die Augen aufhält.
Hier am Platz gibt es Hütte mit vielen Prospekten die zum Spazieren gehen, wandern oder Radfahren einladen. Rheinbreitbach liegt an der Landesgrenze von Rheinlandpfalz und bietet mit seinem historischen Ortskern bestehend aus vielen Fachwerkhäusern und zwei Burganlagen einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen in den Westerwald. Wir haben uns für den historischen Stadtrundgang in Rheinbreitbach entschieden. Mit diesem Rundgang wollen wir die Geschichte der sehenswerten Gebäuden und Burgen kennenlernen. Wir starten am Renesseplatz an der Unteren Burg. Zu den interessanten Fachwerkhäusern gehören zum Beispiel das Gesindehaus und viele andere mehr mit sehr vielen schönen Besonderheiten wie Schnitzereien und Inschriften. An den Häusern finden wir Tafeln mit Beschreiben und informativen Hinweisen. So können wir nachlesen welche Bedeutung die Häuser damals hatten. Wir sehen ein herrschaftliches Anwesen mit spätmittelalterlichen turmartigem Mittelbau. Hier befindet sich die Obere Burg mit einem schönen Park. An vielen Straßenecken stehen Wegekreuze zum Beispiel mit barocker Kleeblattform. Ein Separatistendenkmal erinnert an die Schlacht im Siebengebirge. Zum Ort gehören die Leonarduskapelle und die Pfarrkirche St. Maria Magdalena mit dem dazugehörigem Marktplatz. Die in Rheinbreitbach gut erhaltenen alten Pfade werden heute noch als Innenortsverbindungswege genutzt und bildeten über Jahrhunderte hinweg den Zugang zu Feldern, Weinbergen, in den Wald, zu den Bergwerken und den Nachbarorten. Im Ort finden wir fünf Rasten. Die kleinen Tische gleichen einer Steinbank und dienen zum Abstellen schwerer Lasten oder einfach nur zum Ausruhen. Es gibt einen alten Bauernhof mit Mühle und ein Heimatmuseum. Ein besonderes Haus deutet mit seiner Inschrift „ Trotz schwerer Zeit und knappen Geld, so lang es Brot gibt, lebt die Welt“ weist auf eine alte Bäckerei hin. Ich finde den Spruch so passend! Auf unserem Rundweg sehen wir immer wieder ein großes schwarzes Kreuz. Dieses steht auf dem Aussichtspunkt Koppel mit Blick über den Ort und über das Siebengebirge. Auf dem Weg zum Koppel sehen wir ein Rest einer Erzaufbereitungsanlage und eine alte Ziegelei. Außerdem machen wir Bekanntschaft mit einem Schwarzstorch. So ein schönes Tier mit seinem roten Schnabel. Unsere Aufmerksam wird geweckt durch ein Kunstwerk einer Schule mit Motiven der Märchen der Gebrüder Grimm und wir erfahren, das die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm hier zu Besuch waren. Vor 160 Jahren kamen die Dichter und Sprachwissenschaftler erstmals in die Ortsgemeinde am Rhein. Am Ende von unserem Rundgang landen wir wieder am Ausgangspunkt und machen uns wieder auf den Weg zum Stellplatz. Aber vorher besuchen wir noch den kleinen Dorfladen um noch etwas einzukaufen.
Wir wollen auf die Burg Drachenfels und fahren mit dem Fahrrad am Rhein entlang bis nach Königswinter zur Station der Drachenfelsbahn. Die Wartehalle ist wie ein Museum und Info-Point zugleich. Neben vielen Exponaten zum Thema Siebengebirge erleben wir hier die Geschichte der Drachenfelsbahn. Filmvorführungen und Originalstücke der Bahnwerkstatt sowie Überbleibsel aus über 100 Jahren Zahnradbahnbetrieb informieren über das Siebengebirge und die Drachenfelsbahn von damals und heute. Es ist nicht viel los und wir können gleich mit der nächsten Bahn mitfahren. Die Drachenfelsbahn ist die älteste Zahnradbahn Deutschlands. Sie verbindet die im Rheintal gelegene Altstadt von Königswinter mit dem Siebengebirge und der Drachenfelsbahn mit Niebelungenhalle, dem Schloss Drachenburg, dem Burghof und dem Drachenfelsplateau mit Restaurant. Seit 1953 sind elektrische Triebwagen auf der Strecke unterwegs und bringen uns jetzt auf der 1520 Meter langen Strecke auf 289 Meter Höhe. Dabei haben wir einen traumhaften Blick über das Rheintal. Der Drachenfels ist gesäumt mit Weinbergen.
Da wir zuerst ganz nach oben wollen, fahren wir vorbei an Schloss Drachenburg, der Vorburg und dem Burghof. Jetzt kommen wir auf der Bergstation Drachenfelsbahn an. Von hier aus haben wir Zugang zum Drachenfels Restaurant und zur Drachenfelsruine. Aber zuerst genießen wir einfach die großartige Aussicht. Da das Wetter heute so toll ist haben wir von hier oben einen herrlichen Panoramablick nach allen Seiten. Wir sehen nicht nur die weiten Teile des Siebengebirges, sondern auch weit den Rhein hinunter und hinauf. Wir können sogar die Skyline von Bonn sehen und den Kölner Dom. Den schönsten Blick haben wir ganz vorne bei der runden Aussichtskanzlei mit der meterhohen Steinsäule dem Kaiser Wilhelm Denkmal. Je länger wir hier oben stehen, umso mehr entdecken wir. Hilfreich sind natürlich auch die vielen Informationstafeln. Jetzt haben wir so viele Eindrücke gewonnen und nehmen nun den Anstieg zur Burgruine in Angriff. Die Burgruine Drachenfels im Siebengebirge ist der Rest einer Höhenburg und steht auf den gleichnamigen Berg Drachenfels. Wir nehmen den Eselsweg zum aufsteigen (aber ohne Esel). Hier sehen wir, dass der Felsen unterhalb der Ruine mit großen Betonpfeilern gestützt wird. Das liegt daran, dass das Gestein des Felsen immer wieder für Bauwerke genutzt wurde. Wir lesen dass das Gestein unter anderen damit die Außenfassade des Kölner Doms errichtet wurde. Der Aufstieg ist trotz Steigung gar nicht so schlimm. Auf halben Weg befindet sich das Landsturmdenkmal in Form eines Obelisk, der an die Kämpfer gegen Napoleon erinnert. Die ehemals mächtige Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Heute ist eine sehenswerte Burgruine übrig. Zwei steile und sehr schmale Buntsandsteinfelsen tragen die eindrucksvollen Ruinen der Burg Drachenfels. Das größte und am besten erhaltene Bauwerk ist ein großer Turm. Ein Fenster beeindruckt mich am meisten. Wie ich erfahre, nennt man es das Kölner Fenster. Der Blick dadurch ist beeindruckend. Hier oben ist die Aussicht noch besser und die Kombination aus Panorama und Ruine macht die Burg Drachenfels zu einem besonderen Ort. Der Drachenfels ist auch bekannt, da sich hier die Geschichten um den Drachentöter Siegfried aus dem Nibelungenlied abgespielt haben sollen. Er tötete den Drachen, der die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte. Anschließend badete er in den Drachenblut, das ihn unverwundbar machte. Bis auf eine kleine Stelle an der Schulter, die ihm dann zum Verhängnis wurde. Aber dazu später mehr.
Wir fahren nun runter zum Schloss Drachenburg. Das Schoss nennt man auch das Juwel im Siebengebirge und thront hier über dem Rhein. Die Burg liegt auf halber Höhe des Drachenfelsen. Wir komme zuerst zur Vorburg. Hier ist der Ticketschalter der Museumsshop und der Eingang zum Schloss. Es geht los in der großen Halle in der Vorburg, in der eine große alte Kutsche steht. Dann können wir anhand eines Hinweisschildes den weiteren Weg wählen und wir entscheiden uns dafür erst einmal um das Schloss herum zu gehen. Bei diesem Rundgang stellen wir fest, dass das Schloss immer wieder anders aussieht. Irgendwie erinnert uns das Schloss an Schloss Neuschwanstein. Wahrscheinlich liegt es an diesem Märchenhaften Anblick. Wir kommen an dem Steinlager vorbei. Überall im Parkgelände fanden sich Werksteine ehemaliger Bauteile des Schlosses wieder und diese hat man hier zusammen getragen. Etwas weiter sehen wir einen Weg, der uns vorbei an großen Felsbrocken führt. Zwischen durch haben wir immer wieder einen schönen Blick auf den Rhein. An einer Gabelung sehen wir, wie ein Baum aus den Mauern einer Ruine gewachsen ist. Das sind die Reste der ursprünglichen Naturstein-Sockelmauern der nordischen Blockhäuser, die hier als Sommerhäuser genutzt wurden. Die Natur holt sich so einiges zurück. Jetzt sind am wieder am Schloss angelangt und kommen zum Schlosspark. Zwei goldene Hirsche thronen neben der Freitreppe und wirken sehr imposant. Von der Terrasse aus haben wir noch mal einen herrlichen Blick über das Rheintal. Wir umlaufen das Schloss einmal, bevor wir jetzt das Schloss betreten. Wir besichtigen als erstes das Erdgeschoss. Die Räume sind allesamt sehr gut erhalten und fast originalgetreu hergerichtet. Fast überall sehen wir wunderschöne Holzdecken, Buntglasfenster und viele herrliche, alte Möbel. Die großen Buntglasfenster werden von berühmten Künstlern geziert und an den Wänden sehen wir Gedichte bekannter Schriftsteller. Über das gewaltige Treppenhaus gelangen wir in die oberen Räume. Hier befinden sich unter anderem die Schlafgemächer. Interessant ist auch das Musikzimmer. Wir sind auf jeden Fall von dem Besuch des Schlosses fasziniert. Denn auch wenn das Schloss Drachenburg schon von außen ziemlich herrschaftlich und beeindruckend aussieht, so sind die Innenräume noch imposanter. Eigentlich wollten wir noch in die Nibelungenhalle, aber die Zeit ist so schnell vergangen, das wir nur noch ein paar Blicke innen erhaschen und uns das Gebäude von außen ansehen können. Die Nibelungenhalle ist ein Kuppelgebäude und liegt am Drachenfels, wo Siegfried den Drachen getötet haben soll. Zur Halle gehören noch die Drachenhöhle und ein Reptilienzoo. In der Drachenhöhle führt der Weg zu einem grünlich schillernden Weiher, an dem ein bemooster, 13m langer Drachen liegt. Siegfried hat ihn hier, laut der Sage, besiegt und sich durch das Bad im Drachenblut unsterblich gemacht. Nun ja. Wir können uns hier an der Halle jedenfalls noch ein Bild machen und gehen zurück zu Bahn. Ein letztes Mal fahren wir nun wieder mit der Bahn ins Tal zur Station. Was soll ich sagen. Es hat sich absolut gelohnt und ich kann nur jedem empfehlen sich mal auf den Drachenfels zu begeben.
Hier unten steht eine Emma. Das ist mein Name für die Besichtigungseisenbahnen. Ich komme hier mit dem Schaffner ins Gespräch und er lädt uns zu seiner letzten Fahrt durch Königswinter ein. Was für eine nette Geste. Königswinter ist eine Stadt am Rhein zu Füßen des Siebengebirges, dem ältesten Naturschutzgebiet in Deutschland. So bekommen wir auch noch einen Eindruck der Stadt mit kostenloser Führung. Uns fällt auf, das hier überall Esel vorhanden sind. Wir erfahren, das der Esel das heimliche Wappentier von Königswinter ist. Esel haben für die Menschen im Siebengebirge seit Jahrhunderten eine wichtige Bedeutung. Mit den Tieren wurden früher die Steine aus den Steinbrüchen zum Verschiffen an den Rhein gebracht. Als die Steinbrüche nach und nach stillgelegt wurden, wurde die mühselige Arbeit für die Esel nicht weniger. Statt der schweren Steine mussten sie jetzt schwere Touristen den Drachenfels hochschleppen. Nicht schön. An der Promenade sehen wir den Eselsbrunnen. Er erinnert an die Tradition des Ritts mit dem Esel auf den Drachenfels und zu anderen Zielen im Siebengebirge. Zurück von der Fahrt mit der Emma holen wir die Fahrräder und fahren an der Rheinpromenade zurück nach Rheinbreitbach. Auf dem Rhein sehen wir hin und wieder ein Schiff in Optik eines Haifischs. Witzig.
Unser nächstes Ziel ist das Deutsche Eck in Koblenz. Wir fahren bis zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Koblenz in Koblenz“ 50°22`58„N/7°36`1„E fast ausschließlich am Rhein entlang. Vorbei an Remagen und Anderlach. Da der Platz so groß ist, gibt es gar keine Probleme und finden schnell Stellplatz für uns. Das Wetter ist so herrlich und wir nutzen die Zeit in der Sonne bevor es mit den Fahrrädern zum Deutschen Eck geht. Wir machen uns auf und sind nach knapp 2 Kilometer auch schon da. Wir fahren über die Balduinbrücke und haben von da aus einen herrlichen Blick auf das Deutsches Eck und auf die Festung Ehrenbreitstein. Hier steht die Statur von Erzbischof Kurfürst Balduin, nachdem die Brücke benannt wurde. Wir fahren an der Uferpromenade von der Mosel entlang und suchen uns am Ende einen geeigneten Platz für die Fahrräder. Das Deutsche Eck ist eine künstlich aufgeschüttete Landzunge in Koblenz an der Mündung der Mosel in den Rhein. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das die Rheinprovinz zum 100. Geburtstag des Monarchen in Auftrag gegeben hatte, soll an die Deutsche Reichsgründung erinnern. Bevor wir zum Denkmal gehen, setzen wir uns unterhalb der Gondeln und trinken erst einmal etwas. Von hier aus haben wir schon mal einen guten Blick auf die Festung Ehrenbreitstein. Sie ist die größte Festung Europas und liegt 118 Meter über dem Rhein. Man kann mit der modernen Seilbahn 850 Meter über den Rhein hoch zum Plateau fahren. Von der Festung aus geht der Aufzug hinunter in der Ortsteil Ehrenbreitstein, wo man durch verwinkelte Gassen bummeln kann. Oder man nimmt die Fähre zur Überfahrt. Wir gehen am Rheinufer entlang und kommen so zu dem Denkmal. Als wir ankommen ragt hier vor uns das Kaiser Wilhelm Standbild in die Höhe. Mit seinen 37 Meter Höhe gehört es zu den imposantesten deutschen Bronzestandbildern. Hier blickt Kaiser Wilhelm auf den Punkt wo Vater Rhein auf Mutter Mosel trifft und gehört zum UNESCO Welterbe Oberes Mittelrhein. Die Siegesgöttin führt das Pferd und trägt in der anderen Hand die Kaiserkrone. 14 Meter hoch ist alleine schon das Reiterstandbild. Das monumentale Standbild von Kaiser Wilhelm I. sollte ein Dank sein für seine Bemühungen im Zuge der Gründung des Deutschen Reiches. 1897 wurde es eingeweiht und im 2. Weltkrieg zerstört, erfolgte erst 1993 eine Wiedererrichtung einer Nachbildung der ursprünglichen Skulpturengruppe. Irgendwie ist das Deutsche Eck auch ein Wahrzeichen für Koblenz. Wir kommen bestimmt noch mal wieder um auch den Rest von Koblenz zu erkunden. Wir schieben die Fahrräder an der Moselpromenade zurück bis zu der Brücke und genießen noch diese Eindrücke hier am Deutschen Eck.
Auf dem Weg zum nächsten Ziel kommen wir in Peterslahr vorbei und da hier die Steel Buddies ihren Sitz haben, besuchen wir diese. Steel Buddies – Knallharte Geschäfte ist eine Doku-Soap bei DMAX. Auch bekannt unter Morlock Motors. Man kann sich für eine Führung auf dem Gelände anmelden, aber leider war für den Mai schon alles ausgebucht. Aber egal, denn ich hatte eine Info, das man neben dem Gelände einen Weg entlang gehen kann und auch so einen Eindruck bekommt. Das Tor zum Gelände war verschlossen und wir haben auch gesehen das heute hier Filmaufnahmen statt finden. Also bitte nicht stören. Gesagt – getan. Wir gehen diesen genannten Weg entlang und wir sind auch nicht die einzigen die sich für die Steel Buddies interessieren. Erst ist der Blick nicht so gut, das hier viele Büsche stehen. Dann nach kurzer Zeit haben wir einen viel besseren Blick auf das Gelände. Ich möchte sagen, vielleicht noch eindrucksvoller und übersichtlicher als von unten. Natürlich bekommen wir auch Michael Manousakis zu Gesicht. Er fährt ein Fahrzeug von A nach B und wird dabei gefilmt. Auch seine Angestellten sind fleißig am arbeiten. Auf dem Weg treffen wir eine Person aus dem Ort, mit der wir schnell ins Gespräch kommen und er erzählt uns einiges über die Steel Buddies. Die Zeit vergeht beim Zuhören so schnell und als wir zu Uhr schauen, merken wir erst wie spät es schon ist. Wir müssen weiter denn wir werden am nächsten Stellplatz erwartet.
Als wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz auf dem Camping Freibad & Campingplatz Klingelwiese in Maxsain“ 50°33`10„N/7°45`38„E fahren, werden wir schon von unseren Freunden auf der Klingelwiese erwartet, die uns diesen Platz mit reserviert haben. Bei der Ankunft haben wir gleich einen tollen Blick auf den Badesee mit Liegewiese. Wir fahren zu unserem Platz und bauen erst mal auf. Später unternehmen wir einen Sparziergang und wir sehen wir groß dieser Campingplatz ist. Sehr schön gelegen sind die Angelseen mit Angelhütte. Das Angebot hier ist reichlich. Von Tretboot fahren bis sportliche Aktivitäten gibt es auch einen Kiosk der für das leibliche Wohl sorgt. Ein schöner Platz hier im Westerwald.
In einer Zeitschrift haben wir von einem Landschaftsmuseum Westerwald in Hachenburg gelesen und erfahren, das sich dieser gleich in der Nähe befindet. Den Besuch planen wir für den nächsten Tag. Schnell sind wir da. Hier ist die Geschichte des Westerwaldes und seinen Bewohner anschaulich an Gebäuden und Sammlungen dokumentiert. Das Museum liegt in einer reizvollen Parklandschaft am Ortsrand von Hachenburg. Wir sehen in acht typische Gebäuden der Region das bäuerliche Wohnen, das Leben und Arbeiten. Unter anderem führt uns eine Scheune, ein Backhaus und eine Ölmühle die bäuerliche Eigenversorgung vor Augen. Anschaulich wird uns gezeigt, wie Tischler, Töpfer, Schmiede und andere Handwerker ihre Gerätschaften erzeugten. Am besten finde ich die alte Dorfschule. Wie steigen eine kleine Treppe hinauf und sehen alte Schulutensilien, die wir noch aus unsrer Schulzeit kennen. Zum Gelände gehört auch eine Gartenfläche auf der Küchen- und Heilkräuter, Blumen, Garten- und Feldfrüchte angebaut werden. Ein Fachwerkhaus ist auch noch voll eingerichtet. Wohn- und Schlafstuben sowie Küchen aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind darin aus ausgestellt. Ein schönes Haus, das Hofgartenhaus ist das einzige Gebäude des Landschaftsmuseums, welches ursprünglich an diesem Standort errichtet worden ist. Alle anderen Gebäude des Museums wurden hierher versetzt. Im Obergeschoß des Eingangsgebäude besuchen wir noch zum Abschluss die Dauerausstellung zur zur Geschichte des Westerwaldes. Ein sehr interessantes, lehrhaftes und schönes kleines Landschaftsmuseum. Es hat uns sehr gut gefallen. Eigentlich wollten wir hier noch ein Cadillacmuseum ansehen, aber das gibt es nicht mehr. Schade. Somit geht es zurück zum Platz, wo wir noch eine erholsame Zeit verbringen, bevor es wieder nach Hause geht.
Schluchtenartige Täler, dicht bewaldete Gipfel, raue Felsen und ein traumhafter Blick auf den Rhein – beim Anblick des Siebengebirges kommen bestimmt viele ins Schwärmen. So viele Ausflugsziele, Stadtrundgänge, Museen, Wandern, Radfahren und Gastronomie. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Mal ansteuern.