Kurzentschlossen haben wir uns überlegt, mal zum Vareler Hafen zu fahren. Wir fahren in Varel zum Wohnmobilstellplatz „park4night Wohnmobilstellplatz 71B Am Hafen“ 53°24`20.52„N/8°10`53.3316„E und bekommen tatsächlich noch einen Platz. Oft wird dieser Platz gerne von Anglern genutzt. Eigentlich sieht es auch mehr wie ein Parkplatz aus, aber er erfüllt seinen Zweck. Das ist eben das Gute daran wenn man autark ist. Der Vareler Hafen ist ein Dockhafen im friesischen Varel und liegt am Südlichen Jadebusen. Das Fahrwasser führt von der Deutschen Bucht über die Innenjade und den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zum Vareler Tief. Wir machen uns zuerst auf den Weg zum Hafen mit Hafenpromenade und kommen an zahlreichen Fischrestaurants und Fischläden vorbei. Überall riecht es lecker nach Fischbrötchen. Fisch werden wir heute auch zum Abendbrot essen. Wir wissen nur noch nicht in welcher Form. Hier im Vareler Hafen sind viele Sportboote, einige Krabbenkutter und die Etta von Dangast. Außerdem befindet sich hier eine Bootswerft, ein Museum, eine Bier-Brauerei – die braut das Bio-Bier TIDE und die kleinste Kneipe Deutschlands Up´n Prüfstand. Wir entdecken den Future Fish. Dieser Fisch steht als Mahnmal gegen den Plastikmüll im Ozean.Wir gehen um das Hafenbecken herum, da wir von weiten eine nette Eisdiele sehen. Hier kaufen wir uns ein Eis, setzen uns in einen Strandkorb und sehen dem bunten Trubel auf der gegenüberliegenden Seite zu. Es gibt soviel zu sehen. Gleich daneben gibt es das Bahlsen Outlet. Wer gerne Kekse und andere Süßigkeiten isst, wird hier beim Bahlsen Fabrikverkauf fündig. Wir gehen weiter und finden das Museum Spijöök – Kurioses der Seefahrt. Das Spijöök ist ein Museum, in dem seltsame Legenden über die Seefahrt und die Küstenbewohner zu sehen und zu hören sind. Leider ist es heute geschlossen. Zu dem Museum gehört auch ein Hubschrauber, ein U-Boot und ein Museumsboot. Jetzt gehen wir auf Entdeckungsreise in der Seefahrt, denn noch ein Stück weiter gibt es einen Trödelladen, der alles aus der Seefahrt hat. Von der Laterne bis hin zu Seefahrtkarten. Außerdem kann uns der nette Mann überall etwas zu erzählen. Sehr interessant. Wir lesen ein Plakat und erfahren, das es hier auch einen Hafenbuttjer gibt. Der Hafenbuttjer gibt Hafenführungen und erzählt Geschichten rund um den Vareler Hafen und Döntjes aus dem Leben und die Erlebnissen eines „Hafenbuttjers“. Die Führung findet unter dem Motto: „Der Vareler Hafen im Wandel der Zeit“ statt und hat verschiedene Schwerpunkte wie zum Beispiel der Festungshafen und die Christiansburg. Denn im Hafenbereich lassen sich noch Spuren der alten Christiansburg finden, die im 17. Jh. errichtet wurde. Wir gehen wieder zurück und entdecken immer wieder etwas neues. Unter anderem gibt es auch noch einen alten historischen Drehkran und einen alten Schienenkran.
Zur Schleuse haben wir es nicht weit. Was uns als erstes auffällt, ist eine Skulptur über einen sehr großen Eismann. Vielleicht ist es auch eine Eisfrau. Wir erfahren, das diese Skulptur zu dem Skulpturenpfad Kunst am Deich gehört. Der Vareler Hafen liegt parallel zum Vareler Binnentief und ist hier über die Schleuse mit dem Jadebusen und damit mit der Nordseküste verbunden. Etwas weiter fließt der Fluss Jade in die Nordsee. Gleichzeitig verbindet der Hafen auch die Stadt Varel mit dem Jadebusen. Die erste Schleuse wurde 1846 als Sielschleuse errichtet. Die Anlage wurde 1977 durch zwei Neubauten ersetzt: Ein Schöpfwerk und eine Dockschleuse. Die Öffnungszeiten der Schleuse richten sich nach den Tidezeiten. Die Schleuse kann nur geöffnet werden, wenn es einen Gleichstand beim Innen- und Außenwasser gibt. Also meistens bei Flut. Wenn Ebbe ist, bleibt die Schleuse generell geschlossen. Wir nähern uns dem Schöpfwerk und sehen eine Informationstafel zu diesem Gebäude. Das Schöpfwerk „Vareler Siel“ ist ein schönes Bauwerk und liegt hier direkt neben der Wilhelm-Kammann-Schleuse. Die Vareler Schleuse ist ein schönes Highlight am Hafen und da gerade Ebbe ist, sehen wir im Watt genau die Fahrrinne. Wir gehen zuerst rechts von Schöpfwerk die Treppe runter und sehen am großen Außendeich sehr viele Schafe. Dann gehen wir bis vorne auf den Steg und sehen verschiedene Tiere, die sich durch die Ruhe und in der Sonne im Watt sehr wohl fühlen. Es befinden sich auch mehrerer Kutter hier und da gerade Ebbe ist, können wir uns die Kutter gut von hier oben aus ansehen. Nachdem wir hier eine ganze Zeit verbracht haben, gehen wir zurück und nehmen jetzt die Treppe an der linken Seite. Hier unten stehen ein paar Bänke und wir setzen uns, um einfach diese Idylle zu genießen. Wir können sogar bis nach Wilhelmshaven gucken. Wir gehen wieder zurück, weil wir uns ja die Schleuse auch noch ein bisschen genauer ansehen wollen. Von der Schleuse aus haben wir übrigens auch einen tollen Blick ins Innenland.
Wir gehen erst mal wieder zurück zum Platz und kommen später bei Flut noch mal her, weil wir uns unter anderem auch den Segelhafen ansehen wollen. Wir gehen noch mal zur Schleuse, da jetzt Flut gekommen ist und gehen zum Segelhafen. Hierbei kommen wir an Wiesen, Kanälen und alten Häusern vorbei. Wir erreichen den Segelhafen am Siel und nehmen eine kleine Stärkung im Bistro zu uns. Was ist der Vareler Hafen doch schön. Der Ausflug hat sich gelohnt.
Der Vareler Hafen hat heute als Handelshafen keine Bedeutung mehr, dafür aber eine unverwechselbare Atmosphäre, einen besonderen Freizeitwert und eine schöne Geschichte. Besucht dieses schöne Fleckchen Erde und lasst euch in einen der netten Fischrestaurants verwöhnen.