Woran denkt man wenn man Thüringen hört? An die Wartburg. Somit ist Eisenach unser erstes Ziel. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „Stellplatz Wohnmobile Waldhelm“ 51°0`9“N/10°19`39“E in Eisenach Stregda und bekommen einen schönen Platz mit Blick auf die Wartburg. Rund eine halbe Million Besucher pilgern jedes Jahr zu dem mittelalterlichen Schmuckstück, das auf einer Höhe im Südwesten von Eisenach liegt. Sie gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Geschichte Deutschlands verbunden. Der Reformator Martin Luther hielt sich hier als Junker Jörg versteckt und übersetzte während dieser Zeit das Neue Testament der Bibel in nur 11 Wochen ins Deutsche. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier und die Heilige Elisabeth von Thüringen lebte auf der Burg. Da wir einiges über die Burg erfahren wollen, nehmen wir an einer Führung teil. Wir hatten einen sehr freundlichen Führer, der auf eine sehr lustige Art uns die Geschichte der Burg erzählte. Interessant ist auch das Luther Zimmer. Man kann sich die Burg aber auch ohne Führung zumindest aus den Innenhöfen anschauen. Eine sehr tolle Burganlage mit einem gigantischen Ausblick auf den Thüringer Wald und die Stadt Eisenach. Das hat sich schon mal gelohnt.

Unser nächstes Ziel ist das Burschenschaftsdenkmal auf der Göpelskuppe. Wir konnten es schon von der Wartburg aus sehen. Das 33 Meter hohe Denkmal, ist den in den antinapoleonischen Freiheitskriegen gefallenen Studenten gewidmet, die unter Einsatz ihres Lebens für Einheit und Freiheit in Deutschland eintraten. Es ist seit über hundert Jahren ein beliebtes Ausflugziel. Durch eine schwere Eisentür betritt man das Denkmal  und wird im Inneren mit einem imposanten, goldverzierten Deckengemälde, Fensterglaskunst und einer reichen steinplastischen Ausstattung überrascht. Sechs Balkone bieten einen berauschenden Panoramablick auf den Thüringer Wald, die Hörselberge, Eisenach und die Wartburg.

Darauf freue mich besonders. Die Drachenschlucht. Sie ist eine Klamm im Thüringer Wald im Naturschutzgebiet zwischen Wartburg und Forstort Hohe Sonne am Rennsteig. Die Drachenschlucht, Landgrafenschlucht und einige Grotten in der Nähe wurden als geologische  Naturdenkmale unter Schutz gestellt. Die Erosionsformen gelten als eine der größten geologischen und morphologischen Sehenswürdigkeiten der Region. Wir betreten vorbei an einem Tümpel die Schlucht. Anfangs noch weit, verengen sich die Wände, steigen steil an und bilden so eine wildromantische Klamm, die an manchen Stellen nur schulterbreit ist. Unter den Füßen, die auf Gitterstegen gehen, rauscht ein Bach. Wir sehen auf Bildern, dass im Winter Tauwasser und Frost oft bizarre Eisformationen bilden, die sich soweit ausbreiten können, dass die Schlucht nicht mehr begehbar ist.  In der Tiefe der feuchtkühlen Schlucht sehen wir  besonders Moose, Kleinfarne, Felsenschnecken und Ruderfußkrebse. In den Moospolstern sollen sich seltene und hoch spezialisierte Arten von Krebstierchen und Schnecken befinden. Leider haben wir davon keine zu Gesicht bekommen. Das Durchlaufen der Schlucht ist ein absolutes Muss, wenn man in der Nähe ist. Was die Landschaft hier zu bieten hat, ist wirklich einmalig und jeden Blick wert. Auch bei Wetter, an dem die Sonne nicht scheint.

Wir müssen weiter, da es schon recht spät geworden ist. Wir fahren nach Bad Salzungen zum Wohnmobilstellplatz „Sole Reisemobilhafen“ 50°48`57“N/10°14`15“E. Ein schöner Platz ziemlich Stadtnah in Flussnähe. Bad Salzungen ist eine Kurstadt in Thüringen mit einem der  ältesten Soleheilbäder. Bad Salzungen bietet viele Sehenswürdigkeiten. Da wäre das schönste Gradierwerk Deutschlands im hennebergisch-fränkischen Fachwerkstil. Im Gradierwerk rieselt die Sole, deren heilende Wirkung vor allem bei Atembeschwerden gefragt ist, über Schwarzdornwände herab. Wir sind da auch einmal durch und tatsächlich tut sich da eine Wirkung. Wir sehen eindrucksvolle Fachwerkhäuser, alte Salzsieder- und Pfänner Häuschen oder Teile der ehemaligen Stadtmauer, das Rathaus von 1790, die Stadtkirche aus dem 18. Jahrhundert, die St. Andreaskirche, die alten Wehranlagen derSchnepfenburg (12./14. Jahrhundert) dem heutigen Amtsgericht und derHaunische Hof  ein Burgmannsitz aus dem 14. Jahrhundert gehören ebenso zum Stadtbild, wie moderne rekonstruierte oder neugebaute Wohn- und Geschäftshäuser. Im Zentrum, in unmittelbarer Nähe des Marktes, lädt der sagenumwobene Burgsee , das Wahrzeichen der Stadt, mit seiner wunderschönen Uferpromenade zum Sparziergang ein. Am See befindet sich das Planetarium. Im historischen Gebäude der “Alten Inhalation” befindet sich das Museum am Gradierwerk. Das Gebäude mit dem benachbarten Bohrturm und dem Museumsgarten ist ein neues kulturelles Zentrum. Im Museum am Gradierwerk in Bad Salzungen wird die Bedeutung der Solevorkommen und die Salzgewinnung für die Siedlungs- und Stadtgeschichte dargestellt. Ich finde diese Stadt sehr abwechslungsreich. Und nicht zu vergessen: Gesundheit und Wohlbefinden dank starker Bad Salzunger Natur-Sole, die SOLEWELT.

Weiter geht es zum Erlebnisbergwerk Merkers. Das ist ein Schaubergwerk im Ortsteil Merkers im westen von Thüringen. Tief unter den Hügeln der Rhön haben die Kräfte der Natur in Millionen von Jahren eine faszinierende Kristallgrotte geschaffen. Das Erlebnisbergwerk Merkers eröffnet dem Besucher die seltene Möglichkeit, neben bergmännischer Arbeitswelt und Tradition die Geschichte des Kalibergbaus, sowie die damit verbundenen sozialen technischen Entwicklungen kennenzulernen. Darüber hinaus bietet es mit der Kristallgrotte ein einzigartiges Naturwunder, das jeden Besucher in seinen Bann zieht. Für den “Bergmann auf Zeit” beginnt das Erlebnis in Merkers mit der Seilfahrt, die ihn – bestens gerüstet mit Helm und Geleucht – in 90 Sekunden auf 500 Meter Tiefe bringt. Wir sehen uns das ganze nur von außen an und bekommen auch so schon einen genauen Eindruck vom Bergwerk.

Die letzte Station für heute ist der Trusetaler Wasserfall. Durch eine Stauanlage unterhalb der Stadt Brotterodes wird  von dem Fluss Truse, ein Nebenfluß der Werra, von April bis Oktober ein Teil des Wassers umgeleitet und fließt mit leichtem Gefälle am Hübelsberg und Halbstein entlang. Auf einer Strecke von 3,5 km schlängelt sich der künstlich angelegte Wasserfallsgraben natürlich und harmonisch durch die Waldlandschaft. An der Stelle, wo die Felsauftürmungen aus vulkanischen Aktivitäten besonders plastisch und markant hervortreten, stürzt das Wasser in drei Kaskaden tosend 58 Meter in die Tiefe in ein Sammelbecken, bevor es dann wieder seinen Weg im eigentlichen Flussbett nimmt. Wir steigen 228 Stufen um den Wasserfall auch von oben anzusehen. Wer Lust hat kann sich gleich nebenan den Zwergen Park ansehen. Dort zeigen sich zahlreiche Gartenzwerge in allen erdenklichen Variationen. Wir schauen kurz über den Zaun und sind nicht sonderlich angetan. Einfach nur Geschmacksache. Wem es gefällt.

Jetzt fahren wir Schleusingen zum Wohnmobilstellplatz „Bergsee Ratscher“ 50°29`34“N/10°47`28“E und bekommen einen Platz nahe am Wasser. Hier lassen wir den Abend ausklingen. Hier in der Nähe befindet sich das Freilandmuseum Kloster Veßra und das Schloss Bertholdsburg. Beides  sehen wir uns an. Dann fahren wir zur  Stadt Oberhof bekannt als deutsches Wintersportzentrum. Besonders populär sind hier unter anderem die Sportarten Biathlon, Rennrodeln, Bobsport und Skilanglauf. Oberhof ist auch ein beliebtes Etappenziel für Rennsteigwanderer. Mit dem Rennsteiggarten, einem botanischen Garten für Gebirgspflanzen, besitzt Oberhof eine Sehenswürdigkeit besonderer Art. Dann weiter über Zella-Mehlis nach Suhl. Zella-Mehlis, in einem weiten Talkessel am Südhang des Thüringer Waldes und in unmittelbarer Rennsteignähe gelegen, kann sich besonderer landschaftlicher Schönheit rühmen. Suhl war über die Jahrhunderte eine vom Bergbau geprägte Stadt und wurde durch die ansässige Waffenherstellung als auch durch den Kraftfahrzeug- und Zweiradhersteller Simon bekannt. Suhl galt mal als Waffenschmiede Europas. Noch genießen Suhler Jagd- und Sportwaffen Weltruf. Auf Grund der sie umgebenden Gebirgslandschaft wird Suhl gern als die “City im Grünen” bezeichnet.

Das Beste kommt zum Schluss für den heutigen Tag. Das Bunkermuseum in Frauenwald am Rennsteig. Wir tauchen in die Stasi-Unterwelt ab. Das Bunkermuseum ist ein unterirdischer Gebäudekomplex. Wir nehmen an einer Führung teil und uns offenbart sich ein Einblick in die jüngste Geschichte Ostdeutschlands. Bei diesem Bunker an der Rennsteighöhe  handelt es sich um einen Führungsbunker. Ähnliche kamen schon im 2. Weltkrieg zum Einsatz. In der Zeit des kalten Krieges erbaut, verfügte der Bunker über modernste Nachrichtentechnik, eigene Stromversorgung, Telefon, Fernschreiber, mobile Funktechnik und diverse Abhöreinrichtungen. Die Tarnung war nahezu perfekt. Wir waren überrascht wie groß dieser Bunker ist. Der Mann, der uns hier durchführt, macht das echt nett und versucht alle Fragen zu beantworten. Die Besichtigung des Bunkers sollte man nicht verpassen. Wer dort einmal war und ernsthaft zugehört hat, wird sich fragen ob man diese Zeit (Nazi- oder Stasi) noch einmal möchte. Alles in allen echt sehenswert.

Unser  nächstes Ziel zum Übernachten ist der Wohnmobilstellplatz „ Stellplatz am Freizeitbad Saalemaxx“ 50°42`18“N/11°19`1“E in Rudolstadt. Für die nächsten geplanten Besichtigungen liegt der Platz hier im Saaletal gut und Zentral. Als erstes sehen wir uns die Klosterruine Paulinzella an. Die Ruine der ehemaligen Klosterkirche Paulinzella zählt zu den bedeutendsten romanischen Sakralbauten in Mitteldeutschland. Das Kloster wurde in der stillen Einsamkeit des Waldes als Marienzelle gegründet. Wenige Jahre später begann die Errichtung der Klosterkirche. Zum Kloster gehören auch das Amtshaus und das Jagdschloss. Wir sparzieren durch die Ruinen und ich kann mir vorstellen wie prachtvoll es hier mal gewesen sein muss. Es ist so stimmungsvoll. Es gibt auch eine Ausstellung zur Geschichte von Paulinzella. Jetzt geht es zur Burg Greifenstein. Sie ist eine mittelalterliche und eine der größten Burgruine bei Bad Blankenburg. Sie erhebt sich 390 Meter hoch auf dem Berg Greifenstein. Der Grund warum wir hierher gefahren sind ist die Falknerei. Sie ist eine von drei großen Falknerei in Thüringen. Da hier regelmäßig ein Flugprogramm stattfindet, wollen wir diese Show auch ansehen. Wir sehen in der spektakuläre Flugshow unter anderem eine Weißgesichtseule, einen sibirischen Uhu, unterschiedliche Adler, Falken und Bussarde. Außerdem bekommen wir nur hier einen Schakalbussard zu sehen. Das ist eine tolle Show. Hat sich echt gelohnt. Empfehlenswert!

Glück auf! Mit diesem traditionellen Bergmannsgruß heißt Sie Ihr Grottenführer herzlich willkommen. Wir sind jetzt am Schaubergwerk Feengrotten, Thüringens Wunder tief im Berg, angekommen. Hervorgegangen aus einem ehemaligen Alaunschieferbergwerk stehen die Feengrotten heute als die „farbenreichsten Schaugrotten der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde. Durch den Abbau des schwarzen Gesteins entstanden im Laufe der Zeit unterirdische Hohlräume, die die Natur in eine faszinierende Tropfsteinwelt verwandelt hat. Das sehen wir uns jetzt an. Als erstes bekommen wir einen roten Umhang und schon geht es los. Nach mehreren engen Gängen kommen wir in die größeren Räume der Grotte und sehen fanstatische, farbige Tropfsteine und weit über 100 verschiedene Brauntöne an den Wänden und am Gestein. So ein tolles Erlebnis. Die Grotten wurden uns auf eine so schöne Art und Weise näher gebracht, einfach Klasse. Wir hatten diese Grotten ja doch schon des Öfteren auf Bildern gesehen, aber diese können die wahre Schönheit nicht im Geringsten wiedergeben. Ein absolutes Muss bei einem Besuch in Thüringen. Die musikalische Darstellung am Ende der Führung empfanden wir als sehr gelungen. Jetzt besuchen wir noch das Erlebnisausstellung Grottoneum. Anfassen, Staunen und Entdecken, so lässt sich das Grottoneum wohl am besten beschreiben. Wir sehen wie früher Licht im Bergwerk entfacht wurde, wir lassen Sie Moleküle tanzen und Tropfsteine wachsen. Zum Abschluss sehen wir uns noch ein  Film über die interessante Entstehungsgeschichte der Feengrotten im Grottenkino an.

Der Wohnmobilstellplatz „Saalthal-Alter“ 50°37`17“N/11°30`31“E befindet sich am drittgrößten Stausee Deutschlands, dem Hohenwarte-Stausee auch Thüringer Meer genannt. Die Staumauer ist 75 Meter hoch und 412 Meter lang. Hier wurde mit dem Anstauen des Flusses Saale, größter Elbe-Nebenfluss, ein Paradies für Camping- und Wassersportfreunde, Angler und Menschen, die sich einfach in der Natur wohlfühlen, geschaffen. Der See windet sich wie ein Drache durch das herrliche Tal. Rechts und links schließen bewaldete Höhen den See ein, ähnlich einer Fjord-Landschaft. Schon beim Anfahren bewundern wir diese herrliche Landschaft, die man natürlich auch vom Wasser aus mit einem Fahrgastschiff, Motor- und Ruderboot erkunden kann. Auch für Sportbegeisterte bietet das Thüringer Meer z.B. Radfahren, Schwimmen, Angeln, Tauchen, Segeln, Surfen, Wasserskifahren oder mit dem Gleitschirm fliegen, für jeden Geschmack etwas an. Wir werden wir ein bisschen entspannen und sparzieren gehen, bevor es dann morgen weitergeht.

Die Saale schlängelt sich Fjordähnlich so schön durch das Land, das wir ihr einfach folgen und hin und wieder an schönen Aussichtspunkten anhalten. Malerisch am Ufer der oberen Saale liegt Schloss Burgk. Dann kommen wir dorthin wo Thüringer Wald, Frankenwald und Erzgebirge das Gebiet der oberen Saale umschließen, zur Stadt Saalburg-Ebersburg. Die reizvolle Mittelgebirgslandschaft mit den bewaldeten Höhenzügen bis zu 600 Meter und besonders die 9,2 qkm große Wasserfläche des größten Stausees Deutschlands der Bleilochstausee mit 28 Kilometer Uferlänge bildet eine ungewöhnlich schöne Harmonie. Die Bleilochtalsperre staut das Wasser der Saale und hat in Deutschland das größte Fassungsvolumen. Wir überqueren die Saale und fahren nach Bad Lobenstein zum Wohnmobilstellplatz „Stellplatz an der Ardesia-Therme“ 50°26`57“N/11°38`31“E. Bad Lobenstein liegt mitten im grünen Herzen Deutschlands zwischen Frankenwald, Thüringer Schiefergebirge und Saaletal. Das Neue Schloss, die Alte Wache (Stadtgalerie), der Parkpavillon im Kurpark und die Wagenremise (Stadtinformation) sind einige der Sehenswürdigkeiten und laden zu einem Besuch ein. Auch wir haben uns bei einem Stadtbummel die Beine vertreten. Jetzt lassen wir den Abend langsam ausklingen, denn morgen haben wir etwas Interessantes zu besichtigen. Das nimmt längere Zeit in Anspruch.

Früh fahren wir los zum Freilichtmuseum Mödlareuth. Hier befindet sich das Deutsch-Deutsches Museum Mödlarreuth auch Klein Berlin genannt. Mödlarreuth ist ein Dorf mit 40 Einwohnern, das zu einem Teil im Bundesland Bayern mit 16 Einwohnern und zum anderen Teil im Bundesland Thüringen mit 24 Einwohnern liegt. 41 Jahre lang verlief die innerdeutsche Grenze mitten durch das Dorf entlang des Tannbachs . Wir fahren auf den Parkplatz und bekommen sofort irgendwie ein komisches Gefühl. Alles ist hier noch wie damals erhalten und man kann sich gar nicht vorstellen, dass man ein Dorf einfach so geteilt hat. Schnell denken wir daran, wir es wohl gewesen wäre wenn man das bei uns zu Hause gemacht hätte. Abgeschnitten von Freunden und Bekannten. Vielleicht sogar von der Familie. Wir gehen zuerst zu dem Museum und sehen dass es einen Abschnitt des tatsächlichen Grenzabschnitts mit einbezieht. Das Museum gibt in seinen Ausstellungsräumen einen Überblick über die Grenzsituation und die Schicksale getrennter Familien und Personen, die über die Grenze zu flüchten versuchten. Ausgestellt sind Fahrzeuge der Grenzbehörden beider Seiten. Der Freilichtbereich zeigt neben der tatsächlichen Grenzbefestigung exemplarisch weitere Apparaturen und Befestigungen, die in den verschiedenen Bauphasen eine Überwindung der Grenze verhindern sollten. Wir erkennen sofort, dass uns die Geschichte der deutschen Teilung dargestellt werden soll. Hier steht geschrieben, dass man nach der Grenzöffnung die ganze 700 Meter lange Mauer schnellstmöglich abreißen wollte. Der Bürgermeister aber vorschlug, die Mauer im Bereich der ehemaligen Mühle auf etwa 200 Meter Länge sowie den Beobachtungsturm der Nachwelt zu erhalten. Das hat er gut gemacht. Dieses Museum bietet eine interessante Erinnerung an die historischen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte eines geteilten Deutschlands. Es ist sehr ergreifend und informativ. Wahnsinn……..Nehmt euch die Zeit und besucht es selbst einmal.

Wir haben gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Darum geht es jetzt auf den direkten nach Bad Berka zum Wohnmobilstellplatz „Stellplatz am Parkplatz P2“ 50°53`58“N/11°17`5“E. Wir haben richtig Glück und ergattern von den 3 Plätzen einen. Somit sind wir hier schön zentral für die nächsten Besichtigungen. Unser erstes Ziel ist das Freilichtmuseum Hohenfelden – im Herzen Thüringens. Es lädt uns auf eine Zeitreise in die Welt unserer Großeltern und Urgroßeltern ein. Mehr als 35 historische Gebäude aus vier Jahrhunderten und unterschiedlichen Regionen Thüringens gehören zum Museum. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben und die Bewohner gerade mal nicht zu Hause. Die älteste Bockwindmühle Thüringens steht hier und eine einzigartige Blumentopf-Töpferei. Prächtige Bauernhöfe mit Scheunen und Ställen, Bienenhäuser, Taubentürme, Schule, Brauhaus besichtigen wir hier und erleben wie die Menschen hier früher lebten, wohnten und arbeiteten. Sehr eindrucksvoll.

Als zweites fahren wir zum 1. Bratwurstmuseum im Dorf Holzhausen. Schon von weitem sehen wir ein Brötchen mit einer riesen Wurst drin. Natürlich aus Holz.  Dann empfängt uns ein riesiges Bild mit einem Bratwurstdinner. Hier ist eine permanente Ausstellung der Bratwurst gewidmet. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Geschichte der Thüringer Rostbratwurst. Wir fangen im Erdgeschoss an und bekommen Informationen über Schweinerassen, Fleisch- und Wurstverarbeitung, Rezepturen sowie Geräte zur Schlachtung und Herstellung der Bratwurst. Wir sehen nichts anderes als Bratwurst und das alles rund um die Bratwurst hat hier seinen Platz hat. Vom Schwein, der Schlachtung bis zu den Geräten und Maschinen zur Bratwurstherstellung reichen die Ausstellungstücke. Die Kulturgeschichte, Anekdoten und jede Menge Kurioses unter  anderem eine Bratwurstpost runden die Ausstellung ab. Wir gehen durch eine große Bratwurst mit Infotafeln an den Wänden. Jetzt denken wir, wir haben alles gesehen und ehe wir uns umdrehen, entdecken wir wieder was Neues. Es lohnt sich. Es ist lustig, aber auch kitschig. Wir wundern uns immer wieder, was es so alles gibt.

Unseren dritten Besuch widmen wir dem Gedenken aller die hier ihr Leben lassen mussten. Die Gedenkstätte Buchenwald. Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Wir können uns gar nicht vorstellen, dass hier etwa 266.000 Menschen, aus allen Ländern Europas, im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert waren. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56.000 geschätzt. Auf dem Gelände des ehemaligen Lagers wurde 1958 die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eröffnet. Ab 1991 wurde die Gedenkstätte Buchenwald neugestaltet. Sie enthält viele Ausstellungen zur Geschichte des Konzentrationslagers. Auf Beschluss der Regierung der DDR wurde 1954 mit dem Aufbau der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald begonnen. Bis 1958 entstand auf der Südseite des Ettersberges ein monumentales Nationaldenkmal. In die Gestaltung wurden drei große Massengräber einbezogen. Das didaktische Konzept der Anlage weist dem Besucher einen Weg vom Tod ins Leben: vom Krematorium durch das Lager kommend, führt der Weg hinunter zu den Gräbern und anschließend hinauf zum Glockenturm als dem Symbol der Freiheit und des Lichts. Im Zentrum stehen die deutschen kommunistischen Widerstandskämpfer. Mehr muss man nicht schreiben. Aber wir finden, das man  sich damit befassen muss.

Heute geht es zu unserem letzten Wohnmobilstellplatz „Knaus Reisemobilhafen Eschwege“ 51°11`32“N/10°4`2“E. Eschwege überrascht als eine attraktive Erlebnis-Stadt im Werratal in Hessen. Historische Altstadt mit Nikolaiturm, Hochzeitshaus, Fachwerkensemble am Marktplatz. Wir machen einen Bummel in die Altstadt und sehen noch Schätze wie das Stadtmuseum, dem einzigartigen Zinnfigurenkabinett und unterem anderem den Botanischen Garten. Wir lassen uns in einem Café  nieder und genießen das bunte Treiben hier. Hier erfahren wir, dass man auch einer Erlebnis-Stadtführung teilnehmen kann. Das heben wir uns auf. Wir kommen bestimmt noch malm wieder. Durch die Altstadt von Eschwege fließt die Werra und wir beobachten viel beim Paddeln in ihren Booten. Wir fahren mit den Fahrrädern die Werra entlang und kommen zum Werratalsee, der sehr  Stadtnah und eingebettet in eine wunderbare Mittelgebirgslandschaft ist. Wir umrunden den See auf einer Länge von 7 Kilometer. Wer keine Lust zum Radeln hat, kann auch mit dem Ausflugschiff Werranixe den See entdecken. Es gibt einen Sandstrand, Badestellen und vieles mehr. Ein schönes Ausflugsziel mal für ein verlängertes Wochenende. Zurück am Platz lassen wir den Abend und das Ende unserer Reise bei einem schönen Sonnenuntergang ausklingen. Morgen geht es nach Hause. Leider.

Thüringen ist immer wieder eine Reise wert.