Wir unternehmen eine Städtetour nach Bad Salzuflen und treffen dort einen guter Freund, der dort zur Kur ist. Wir fahren zu dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilpark Flachsheide in Bad Salzuflen“ 52°5`51“N/8°45`8“E und bekommen auch einen guten Platz. Wir sind erstaunt, wie voll es dieses Wochenende hier ist. Der Platz ist sehr schön und hier stehen wir im grünen, in direkter Nähe der VitaSol Therme und dem Stadtzentrum. Bad Salzuflen ist eine Stadt und Thermal-Heilbad im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen am Fuße des Teutoburger Waldes. Wir haben richtig Glück mit dem Wetter. Die Sonne scheint und somit machen wir uns auf zum Kurpark. Wir wollen uns das Gradierwerk-Ensemble mit Erlebnis-Gradierwerk und die Altstadt ansehen. Am Platz gibt es eine kleine Gästehütte mit viel Informationsmaterial über die Stadt und der Umgebung. Ich entdecken einen tollen Stadtplan und nehme einen mit. Da wir zu Fuß unterwegs wollen, geht es jetzt auf Entdeckungstour. Der Weg führt uns zu erst über eine große Brücke, vorbei an der VitaSol Therme. Hier sehen wir eine Statue mit drei Personen, die einen Ball halten. Höchst wahrscheinlich steht es für ein Sportsymbol. Weiter geht es zum nahe gelegenen Wildgehege mit Damwild, Kamerunschafe und schöne Vogelvolieren am Eingang des Geheges. Hier befindet sich auch das Gebäude in dem unser Freund untergebracht ist. Dann geht es weiter durch den Landschaftsgarten. Ein schöner Kurpark mit altem Baumbestand, sehr prächtig und gepflegt. Schöne alte Brücken überqueren die Salze. Und überall so prachtvoll angelegte Blumenbeete. Wir verlassen den Kurpark und vor und liegt der Kurparksee. Bereits von weitem sehen wir die riesige Wasserfontäne, die aus der Mitte des Kurparksees empor schießt. Wir überlegen kurz, ob wir eine Fahrt mit dem Ruderboot machen, verschieben das aber erst mal wieder. Jetzt geht es erst einmal zum Kneippbecken und schreiten wie ein Storch durch das Wasser. Bei jedem Schritt heben wir den Fuß komplett aus dem Wasser. Nach zwei Runden hören wir auf weil sich die Kälte jetzt bemerkbar macht. Im Anschluss durchlaufen wir noch den Barfußpfad, der sich gleich neben dem Tretbecken befindet. Dort aktivieren Kieselsteine, Tannenzapfen und andere ungewohnte Untergründe unsere Fußreflexzonen. Schnell vertrödeln wir hier unsere Zeit, aber es lohnt sich. Hier befindet sich auch der Leopold-Thermalsprudel, auch kurz Leopoldsprudel genannt. Es ist das bekannteste Wahrzeichen Bad Salzuflens, mitten hier im herrlichen Kurpark. Aus einer Tiefe von 534 Metern sprudelte mit 25 Grad Celsius die erste Salzufler kohlensäurehaltige Thermalquelle hervor mit 1.500 bis 2.000 Liter pro Minute. Dieser “Altthermal” hat eine Auslauftemperatur von 21,7 Grad Celsius, 7,1 Prozent Mineralgehalt und 1.298 Milligramm pro Kilogramm Kohlendioxid-Gehalt. Wir gehen weiter zum Solepavillon und zum Sole-Strand. Hier lassen wir für einen Moment im Strandkorb die Seele baumeln. Vor uns sprudelt fröhlich ein Wasserspiel vor sich hin. Auch die Baumelbank lassen wir nicht aus. Uns fallen immer wieder Schilder auf, auf denen verschiedene Übungen vorgeschlagen werden. Von Atemübungen bis Bewegungsübungen. Am Ende des Parks steht das Kurhaus, die Wandelhalle und die Konzerthalle.

Wir gehen weiter und kommen jetzt zu den Gradierwerken. Beeindruckend groß stehen sie hier am Übergang zur Stadt. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Gradierwerk mit der Aufschrift „Bad Salzuflen Thermalbad“. Außerdem ist es das längste der drei Gradierwerke. Die Wände bestehen aus aufgeschichteten Schwarzdornballen über die die Sole geleitet wird. Diese Sole rieselt an den Wänden herab, zerstäubt an den fein verzweigten Schwarzdorn und sorgt für ein meerähnliches Klima in der Nähe der Gradierwerke. Uns zieht ein mächtiges Bauwerk in seinen Bann: Das Erlebnis-Gradierwerk. Es zählt zu den modernsten Gradierwerken in Europa und verfügt über außergewöhnliche Details. Das Erlebnis-Gradierwerk ist 80 Meter lang und gibt nicht nur einen Einblick in die Bauweise der Gradierwerke, sondern beherbergt auch eine Reihe von Besonderheiten, die die Anlage einmalig machen. Es wird sowohl von außen als auch von innen mit der aus bis zu 1.000 Meter Tiefe gewonnenen Sole berieselt. Ein Gang mit kleinen Ruhenischen führt in die Sole-Nebelkammer und modernste Lichttechnik setzt das gesamte Bauwerk stimmungsvoll in Szene. Über eine massive Holztreppe kommen wir zur Aussichtsplattform. Wir haben einen herrlichen Ausblick über das gesamte Gradierwerk-Ensemble, die Stadt und den Kurpark. Auch die Gradierwerke gehören zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Sie wirken wie riesige Freiluft-Inhalatorien. Bis zu 600.000 Liter Sole aus drei Bad Salzufler Quellen rieseln täglich über Schwarzdornwände, zerstäuben zu feinstem Nebel. Die beim Zerstäubungsprozess entstehenden Aerosole beleben mit jedem Atemzug den Körper. Wir setzen uns bei Sonnenschein und blauen Himmel auf eine Parkbank, schließen die Augen und atmen tief wie am Meer. Es ist richtig schön und gesund. Es fehlen nur noch die Möwen. Ein besonderes Highlight bietet die TerraPol Salzgrotte. Ein wunderschöner Ort, um mal eine Stunde zu relaxen. Sehr schön zum Verweilen ist auch der Rosengarten mit dem Leopold Bad. Eigentlich sind es mehrere Gebäude, die einfach mit dem Begriff benannt werden. Da ist das Leopold-Bad, das Inhalatorium und das alte Badehaus. Die sind miteinander verbunden und bilden ein schönes denkmalgeschütztes Gebäudeensemble hier am Rosengarten. Mit über 3000 Rosen und Stauden wie Lavendel, Salbei und Schleierkraut entsteht ein farbenprächtiges Blütenbild.

Wir beenden unsere Ruhepause und gehen in die Altstadt. Wir haben uns auch hier einen Rundgangplan für die Sehenswürdigkeiten besorgt. Dieser Rundgang gibt uns 20 Stationen vor. An jeder Station erfahren wir Wissenswertes über die Stadt, ihre Menschen und ihre Geschichten. Wir gehen die Lange Straße entlang bis zum Salzhof, sehen sehr schöne Fachwerkhäuser mit dreigeschossigen, vierfach vorkragenden Giebel und dem reichen Rosettenschmuck. Die Häuser mit der Nr.3 und 5 wurden als Ackerbürgerhäuser errichtet. Das schönste Fachwerkhaus hat das Haus mit der Nr.7. Ein weiteres schönes Haus ist das mit der Nr.29. Es ist ein prächtiger traufenständiger Fachwerkbau. Interessant ist der Torbogen mit seiner Inschrift und die beiden Wappen der Bauherren. Nicht zu vergessen die Fachwerkhäuser Nr.33 und 35 mit den Rosettenschmuck an den Fachwerkfassaden und die originelle Lukentür mit geschnitzten Pilaster im Giebel. Für uns das schönste Fachwerkhaus trägt die Nr.41. Dieses Ackerbürgerhaus hat einen dreigeschossigen, vierfach vorkragenden Giebel und ist auch reich an Rosettenschmuck. Es ist bestimmt das meist fotografierte Haus. Am Salzhof angekommen, beginnen wir hier unseren Rundgang. Außerdem beginnt hier die Geschichte des Mineralheilbades Salzuflen. An Siedepfannen und Badewannen erinnern heute nur noch die Paulinenquelle und das Salzsieder-Denkmal. Die Paulinenquelle ist die älteste genutzte Solequelle der Stadt, benannt nach der Fürstin Pauline zur Lippe und wird heute als Gradierquelle genutzt. Das Salzsieder-Denkmal erinnert an die bis 1926 auf dem Salzhof stehende Saline. Hier auf dem Salzhof herrscht reger Betrieb. Ich entdecke ein weiteres Denkmal mit einem Soldaten drin. Ich lese, dass es für 450 Jahre Schützenverein hier aufgestellt wurde. Gerade wird der Wochenmarkt abgebaut, der hier jede Woche stattfindet. Außerdem der Salzhof der Versammlungs- und Festplatz für Großveranstaltungen aller Art. Ein Platz vor den den Fachwerkhäusern wird hier „Hinter der Wiekegenannt. Hier fließt der Fluss Salze entlang und wir sehen ein auf sieben Pfeilern gebautes Fachwerkgiebelhaus, auch „Klein Venedig“ genannt. Der Überbau ist im Flussbett abgestützt. Hier haben zeitweise Färber Leinen im Salzwasser gespült. Am Judengang stoßen wir auf auf Spuren einer jüdischen Gemeinde, die hier seit dem 17. Jahrhundert gelebt hat und dann dem Naziterror zum Opfer gefallen sind. Wir gehen weiter bis zur Mauerstraße. Wie der Name schon erkennen lässt, steht hier noch ein gut erhaltenes Stück der Stadtmauer die ursprünglich fast fünf Meter hoch und ein Meter dick war. Des weiteren sehen wir das Mahnmal „Alte Synagoge. Es steht auf den Grundmauern der ehemaligen zerstörten Synagoge. Die Geschichte darüber ist auf einer Tafel unter dem siebenarmigen Leuchter festgehalten.

Wir gehen durch eine Seitenstraße und kommen beim Postamt raus. Auffällig an diesem hervorragenden roten Backsteingebäude ist der große Schriftzug Postamt und der Deutsche Adler über dem Schriftzug. Etwas weiter an der Steege sehen wir ein nettes Café und finden draußen auf der Terrasse einen Platz mit schöner Aussicht. Auf der rechten Seite sehe ich noch ein sehenswertes, Traufen ständiges Fachwerkhaus mit vielen Schnitzereien und Malereien. Gegenüber von uns sehen wir die Salze, die hier in einem gemauerten Flussbett offen auf den Salzhof zufließt. Ich stehe kurz auf und gehe hinüber. Ein paar Stufen runter gegangen, habe ich einen tollen Blick auf die Salze. Auf diesem kleinen Plateau stehen auch nette Holzliegen zum Ausruhen um die Zeit hier an diesem schönen Ort zu genießen. Am Schlieper Tor erinnern im Straßenpflaster integriere Granitblöcke an das ehemalige Stadttor. Wir sind gestärkt und führen unser Weg flussabwärts fort. Hier wird das rechte Ufer von der Millau-Promenade, genannt nach der südfranzösischen Partnerstadt, gesäumt. Hier bblicken wir auf das stark veränderte Gebäude der ehemaligen Stadtmühle. Wir überqueren die Salze über eine Brücke die dem Monsignore Sebastian Kneipp gewidmet ist. Auf der linken Seite steht das Lokal „Zum Salzsieder“. Ein weiteres tolles Fachwerkhaus mit Aufschrift über der Dielentür.

Wir kreuzen die Wenkenstraße und entdecken hier den historischen Mittelpunkt des Altstadt-Quartiers. Auf diesem kleinen Platz wurden wahrschlich früher mal Märkte abgehalten und bekam deshalb den heutigen Namen Hafermarkt. Die Häuser Haus Backs, Haus Koch und Haus Wenkenstraße 10 fallen uns besonders auf. Das letzte genannte ist ein dreigeschossigen, traufenständige Ziegelsteinbau mit einer lateinischen Inschrift über einem Fenstersturz. Sehenswert ist hier eine kleine malerische Gase ohne Namen. Weiter geht es in der Turmstraße. Hier steht das Fachwerkhaus Schuseil, in der sich eine Zigarrenfabrik befand. Hier in der Turmstraße sehen wir die Reste der alten Stadtmauer und kleine Fachwerkhäuser in denen früher die Handwerker, Salinenarbeiter und Tagelöhner wohnten. Jetzt steht er vor uns, der imposante Wehrturm, der heute den Namen Katzenturm trägt. Dieser Turm ist von drei Stadttürmen als einziger übrig geblieben. Da er auf dem höchsten Punkt der Stadtbefestigung stand, wurde er als Frühwarnsystem genutzt. Ein Stück weiter steht die Stadtkirche auf dem Hallenbrink. Der Kirchenturm hat eine Höhe von 52 Meter. Auf der linken des Turm sehen wir einen Stein mit eingemeißelter Inschrift. Es ist der älteste Hinweis zur Geschichte der Kirche. Gegenüber steht die erste gebaute Stadtschule. Ein prächtiges Fachwerksgebäude mit einem Kuppelwalmdach und zusätzlich noch ein imposanter Backsteinbau, die Rote Schule. Wir gehen weiter über eine alte Steintreppe in Richtung Markt. Hier in diesem Bereich stand früher das Ostertor. Ich sehe noch an einer Hauswand angebracht einen alten Stein.

Jetzt stehen wir auf dem historischen Marktplatz. Das hier mal ein reges Markttreiben stattgefunden hat, sehen wir an einem Marktbrunnen. Dieser ziert ein Marktfrau und einen Jungen mit Körben voller Gemüse. Gebäude rings um den Marktplatz weisen auf den großen Handel mit Salz und den dadurch entstandenen Wohlstand hin. Sehr schön ist die alte Apotheke mit aufgesetzten Fachwerkgiebel. Interessant hier sind auch die beiden alten Bürgermeisterhäuser Nr.32 und 34 mit ihren verzierten Schmuckgiebeln. Das Haus Am Markt 34 war 300 Jahre der Wohnsitz des Bürgermeisters und wird deshalb das Bürgermeisterhaus genannt. Ein schönes Schild weist darauf hin. Es hat ein spitzbogiges Einfahrtstor, ist durch zweigeschossige Erker geprägt und wird durch drei steinernen Figuren am Giebel gekrönt. Das Haus Am Markt 32 fällt durch seine schneckenförmigen gewundenen Verzierungen und Obelisken als äußere Abschlüsse am Giebel auf. Auffallend hier über der Tür ist ein Adam und Eva Reliefstein mit zwei Wappenschilder über dem Eingang. Das alte historische Rathaus ist ein zweigeschossiges spätgotisches Bruchsteinhaus. Das besondere an dem Gebäude sind die Staffelgiebel mit Ornamentik. Vor dem spitzbogigen Portal befindet sich eine Steintreppe und es wurden drei Wappen, die Lippische Rose, das Stadtwappen und ein Sternwappen an der Fassade angebracht. Heute dient das Rathaus als Standesamt und beherbergt ein Restaurant, in dem wir Essen waren und es weiterempfehlen können. Auf dem Marktplatz habe ich noch eine Platte im Pflaster entdeckt. Diese wurde zum Gedenken 50 Großgemeinde hier eingelassen.

Man lernt nie aus. Wir haben erfahren, das bis 1990 Hoffmann´s Stärkefabrik hier Bad Salzuflen ansässig war. Es wurde hauptsächlich Wäschestärke und Speisestärke hergestellt. Ich kenne das noch aus meiner Jugendzeit. Da wurde das viel benutzt. Die weiße Katze war das Sinnbild für die Reinlichkeit. Das Eduard-Hoffmann-Denkmal steht gegenüber dem ehemaligen Werkstor der Hoffmann´s Stärkefabriken. Wer noch Lust kann sich das Schloss Stietencron etwas außerhalb ansehen. Es diente als Sitz des Rittergutes Schöttmar. Zur Zeit ist dort die Musikschule von Bad Salzuflen untergebracht. Es ist spät wir haben Hunger und somit begeben wir uns wieder in den Ratskeller. Das Essen ist dort aber auch wirklich gut. Hier verbringen wir noch einen gemütlichen Abend. Wir haben mal wieder viel gesehen und eine schöne interessante Stadt kennengelernt.

Alle Städte haben ihren Reiz. Hier genießt man einen naturnahen, gesunden Urlaub in einer historischen Altstadt mit prächtigem Schloss, schöne alte Fachwerkhäuser und einer Soletherme. Hier habt ihr Entspannung für alle Sinne.