Wir waren im Sommer auf einer Oldtimer Ausstellung für PKW`s und Youngtimer. Dort haben wir erfahren, dass es in Stadtlohn ein SIKU- und Audi-Modellautomuseum & Oldtimer-und Youngtimermuseum gibt. Da sind wir hellhörig geworden. Da wir schon immer mal zum Eisenbahnmuseum in Haaksbergen fahren wollten und wir gesehen haben, dass die beiden Orte gerade mal 35 Kilometer auseinanderliegen liegen, war schnell eine Wochenendtour mit dem Wohnmobil geplant.  Das Museum war schnell gefunden und der Parkplatz ist groß genug. Schon beim Eintreten spüren wir die Gemütlichkeit und die tolle Atmosphäre die hier herrscht. Über zwei Etagen erstreckt sich das weltweit größte und einzigartige SIKU/WIKING – und Audi-Modellautomuseum & Oldtimer- und Youngtimermuseum. Auf insgesamt über 2.200 qm Ausstellungsfläche finden Sie die volle Bandbreite an Modellfahrzeugen der Firmen SIKU und Audi. Wir können an einer Führung teilnehmen, aber wir entscheiden uns dafür, alleine durch das Museum zu gehen. Wir beginnen den Rundgang mit den Glasvitrinen und finden es gut, dass es so gute Wegweiser gibt, somit kommen wir überall vorbei. Dicht an dicht stehen die Vitrinen und alle sind voll mit kleinen Modellen. Hier gibt es über 36.000 SIKU/WIKING Modelle von 1951 bis heute und mehr als 11.000 Audi Modelle. Ein bunter Mix von bekannten Klassikern wie BMW, DKW, Mercedes, Tempo, VW, Traktoren, Zweiräder, Hubschrauber und Flugzeuge runden Ausstellung ab. Selbst der BVB, mein Lieblingsverein, hat hier seine eigene Vitrine bekommen. Es gibt auch eine Ausstellung von alten  Haushaltsprodukten, Zugabenartikel unter anderem für die Firma Stollwerk und Margarinefiguren. Selbst zahlreiche Entwurfszeichnungen bekommen wir zu sehen. Aber nicht nur das. Auch Spielzeuge verschiedener Hersteller aus guter alter Zeit ergänzen das Angebot und wir erleben eine kleine Reise in unsere eigene Kindheit. Jetzt widmen wir uns den über 90 Oldtimer und Youngtimer. Hier liegt der Schwerpunkt bei der Marke Audi sowie bei den Audi Sonderkarosserien. Es gibt zum Beispiel eine Audi 5000 Picasso Stretchlimousine und einen Audi A6 2.5 TDI quattro Pollmann Bestattungswagen. Es befinden sich hier auch viele Prototypen und Einzelstücke u.a. von ARTZ, Bischofberger, Crayford, Picasso, Pollmann und Treser. Jedes Fahrzeug trägt seine eigene Geschichte. Wir lassen uns davon faszinieren wie z. Bsp. aus einem einfachen Audi 100, Typ 43 ein Bischofberger Wohnmobil wurde oder die Zusammenführung eines Audi 100 Avant quattro C3 Feuerwehr nach vielen Jahren mit dem Audi A4 Avant vom Bayerischen Roten Kreuz. Für Liebhaber von Audi ein Muss, für Fans von schönem Blech oder kleinen Modellautos eine Bereicherung. Bringt euch ein bisschen Zeit mit und lasst euch von der Bauweise und den Geschichten der Autos verzaubern. Schon beim Betreten des Museums roch so lecker nach nach Kaffee und Kuchen. Wir entscheiden uns dafür hier unsere Kaffeepause zu verbringen. Wir suchen uns ein Stück von diesen tollen selbstgebackenen Kuchen aus und genießen diesen bei einer Tasse Kaffee. Dabei kommen wir noch in ein Gespräch und erfahren, mit wieviel Liebe dies Museum aufgebaut wurde und gepflegt wird. Außerdem erfahren wir, dass man viele verschiedene Events in diesem Museum buchen kann. Modellliebhaber werden erstaunt sein.

Eigentlich wollten wir die Nacht in Stadtlohn verbringen, aber der Stellplatz sagt uns überhaupt nicht zu. Wir fahren ein bisschen weiter bis zum „Wohnmobilstellplatz Zwillbrock Parkplatz1 in Vreden“ 52°3`15“N/6°41`41“E. Hier gefällt es uns. Wir suchen uns einen schönen Platz aus und auf Nachfrage beim Nachbarn wegen der Bezahlung, erfahren wir, dass es hier nichts kostet. Da haben sich doch die paar Kilometer gelohnt. Wir unternehmen noch einen Sparziergang nach Zwillbrock. Zwillbrock ist ein Kirchdorf und eine Bauerschaft in der Stadt Vreden im Münsterland. Das kleine Dorf liegt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Straße zwischen Vreden und dem niederländischen Groenlo. Ein kleinerer Teil der Bauerschaft befindet sich direkt daneben auf niederländischem Gebiet in der Gemeinde Berkelland. Zwillbrock ist bekannt durch die Barockkirche St. Franziskus und das Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn. Zudem ist Zwillbrock auch ein Angelparadies. Es ist von atemberaubender Natur umgeben und steht für sauberes Wasser. Zwei Teiche stehen hier für Angelbegeisterte bereit. Der erste Teich hat eine Fläche von etwa 3,5 ha und weist eine Wassertiefe bis zu 8 m auf. Der kleinere zweite Teich  hat eine ebenso beachtliche Fläche von 0,5 ha und ist bis zu 4,5m tief. Hier kommt jeder Angler zu seinem Fisch. Wer eine kleine Wanderung unternehmen möchte, kann auf dem Rundwanderweg von 5,8 km die Zwillbrocker Venn kennenlernen. Unterwegs befinden sich Bänke, Schutzhütten zum Verweilen und zahlreiche Schilder liefern wichtige und nützliche Informationen. Wir lesen, dass man von zwei Aussichtskanzeln eine ungestörte Sicht auf den großen Lachmöwensee mit seinem beeindruckenden und jahreszeitlich wechselnden Vogelreichtum hat. Außerdem kann man zur Brutzeit die berühmten Flamingos beobachten. Hier werden wir sicherlich noch mal herkommen. Von und aus eine tolle Zwischenstation um in die Niederlande zu fahren.

Weiter geht es zur Museumseisenbahn in Haaksbergen. Haaksbergen ist eine Gemeinde in den Niederlanden und liegt in der Region Twente südlich von Enschede. Das Museum wird von der Stichting Museum Buurtspoorweg (MBS) betrieben. Obwohl hier am Bahnhof viel Betrieb herrscht, finden wir recht schnell einen Parkplatz ein paar Gehminuten entfernt. Es zischt und dampft. Ein leises Rattern. Das Museum Buurtspoorweg ist kein normales Museum, denn es fährt auf 125 Jahre alten Eisenbahnschienen. In einer restaurierten Dampfeisenbahn erkundigt man die ehemalige Bahnstrecke zwischen Haaksbergen und Boekelo. Man begibt sich dabei auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Damals wurden auf der gut ca. 10 Kilometer langen Bahnlinie Kohle, Salz, andere Güter und Personen befördert. Heute lädt hier das Museum zum spannenden Geschichtsunterricht auf Schienen ein. Die Sammlung des Museums besteht aus Dampflokomotiven, Diesellokomotiven, restaurierten Eisenbahnwaggons und einer Sammlung historischer Objekte. Wir sehen, wie die Menschen in der Vergangenheit gereist sind. Das Museum veranschaulicht, wie die Lokalbahnen in der Region aussahen und was sie für die sozioökonomische Entwicklung der Region bedeuteten. Die Lokführer, Feuerwehrmänner und Schaffner sind alle authentisch im traditionellen alten Stil gekleidet. Wir erkunden das Bahnhofsgelände, denn es gibt viel zu sehen. Schon beim Kauf einer Eintrittskarte erlebt jeder ein Stück Bahngeschichte. Alles ist sehr liebevoll hergerichtet. Der Bahnhof Haaksbergen stellt den Betriebsmittelpunkt dar. Neben dem restaurierten Empfangsgebäude finden wir auch eine Werkstatt, ein Lokschuppen sowie weitere bahntechnische Anlagen wie Wasserturm und Drehscheibe. Diese wurden teilweise nach alten Plänen neu gebaut oder von anderen Ortschaften erworben. Es gibt viel zu sehen. Leider können wir heute keine Bahnfahrt unternehmen, da das Museum geschlossen hat. Aber wir haben trotzdem einen sehr guten Eindruck in Geschichte des Museums erhalten. Ein sehr netter Mitarbeiter sprach uns an und wir teilten ihm mit, dass wir extra aus Deutschland gekommen sind. Er zögerte nicht lange, zeigte und erklärte uns vieles auf diesem Gelände. Großes Lob. Es hat sich wirklich gelohnt.

Museen haben immer eine ausgedehnte Geschichte und erzählen gerne davon. Egal wie groß, wie klein und um was es in dem Museum geht.