Eigentlich wollten wir die Nacht in Stadtlohn verbringen, aber der Stellplatz sagt uns überhaupt nicht zu. Wir fahren ein bisschen weiter bis zum „Wohnmobilstellplatz Zwillbrock Parkplatz1 in Vreden“ 52°3`15„N/6°41`41„E. Hier gefällt es uns. Wir suchen uns einen schönen Platz aus und auf Nachfrage beim Nachbarn wegen der Bezahlung, erfahren wir, dass es hier nichts kostet. Da haben sich doch die paar Kilometer gelohnt. Wir unternehmen noch einen Sparziergang nach Zwillbrock. Zwillbrock ist ein Kirchdorf und eine Bauerschaft in der Stadt Vreden im Münsterland. Das kleine Dorf liegt an der deutsch-niederländischen Grenze und der Straße zwischen Vreden und dem niederländischen Groenlo. Ein kleinerer Teil der Bauerschaft befindet sich direkt daneben auf niederländischem Gebiet in der Gemeinde Berkelland. Zwillbrock ist bekannt durch die Barockkirche St. Franziskus und das Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn. Zudem ist Zwillbrock auch ein Angelparadies. Es ist von atemberaubender Natur umgeben und steht für sauberes Wasser. Zwei Teiche stehen hier für Angelbegeisterte bereit. Der erste Teich hat eine Fläche von etwa 3,5 ha und weist eine Wassertiefe bis zu 8 m auf. Der kleinere zweite Teich hat eine ebenso beachtliche Fläche von 0,5 ha und ist bis zu 4,5m tief. Hier kommt jeder Angler zu seinem Fisch. Wer eine kleine Wanderung unternehmen möchte, kann auf dem Rundwanderweg von 5,8 km die Zwillbrocker Venn kennenlernen. Unterwegs befinden sich Bänke, Schutzhütten zum Verweilen und zahlreiche Schilder liefern wichtige und nützliche Informationen. Wir lesen, dass man von zwei Aussichtskanzeln eine ungestörte Sicht auf den großen Lachmöwensee mit seinem beeindruckenden und jahreszeitlich wechselnden Vogelreichtum hat. Außerdem kann man zur Brutzeit die berühmten Flamingos beobachten. Hier werden wir sicherlich noch mal herkommen. Von und aus eine tolle Zwischenstation um in die Niederlande zu fahren.
Weiter geht es zur Museumseisenbahn in Haaksbergen. Haaksbergen ist eine Gemeinde in den Niederlanden und liegt in der Region Twente südlich von Enschede. Das Museum wird von der Stichting Museum Buurtspoorweg (MBS) betrieben. Obwohl hier am Bahnhof viel Betrieb herrscht, finden wir recht schnell einen Parkplatz ein paar Gehminuten entfernt. Es zischt und dampft. Ein leises Rattern. Das Museum Buurtspoorweg ist kein normales Museum, denn es fährt auf 125 Jahre alten Eisenbahnschienen. In einer restaurierten Dampfeisenbahn erkundigt man die ehemalige Bahnstrecke zwischen Haaksbergen und Boekelo. Man begibt sich dabei auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Damals wurden auf der gut ca. 10 Kilometer langen Bahnlinie Kohle, Salz, andere Güter und Personen befördert. Heute lädt hier das Museum zum spannenden Geschichtsunterricht auf Schienen ein. Die Sammlung des Museums besteht aus Dampflokomotiven, Diesellokomotiven, restaurierten Eisenbahnwaggons und einer Sammlung historischer Objekte. Wir sehen, wie die Menschen in der Vergangenheit gereist sind. Das Museum veranschaulicht, wie die Lokalbahnen in der Region aussahen und was sie für die sozioökonomische Entwicklung der Region bedeuteten. Die Lokführer, Feuerwehrmänner und Schaffner sind alle authentisch im traditionellen alten Stil gekleidet. Wir erkunden das Bahnhofsgelände, denn es gibt viel zu sehen. Schon beim Kauf einer Eintrittskarte erlebt jeder ein Stück Bahngeschichte. Alles ist sehr liebevoll hergerichtet. Der Bahnhof Haaksbergen stellt den Betriebsmittelpunkt dar. Neben dem restaurierten Empfangsgebäude finden wir auch eine Werkstatt, ein Lokschuppen sowie weitere bahntechnische Anlagen wie Wasserturm und Drehscheibe. Diese wurden teilweise nach alten Plänen neu gebaut oder von anderen Ortschaften erworben. Es gibt viel zu sehen. Leider können wir heute keine Bahnfahrt unternehmen, da das Museum geschlossen hat. Aber wir haben trotzdem einen sehr guten Eindruck in Geschichte des Museums erhalten. Ein sehr netter Mitarbeiter sprach uns an und wir teilten ihm mit, dass wir extra aus Deutschland gekommen sind. Er zögerte nicht lange, zeigte und erklärte uns vieles auf diesem Gelände. Großes Lob. Es hat sich wirklich gelohnt.
Museen haben immer eine ausgedehnte Geschichte und erzählen gerne davon. Egal wie groß, wie klein und um was es in dem Museum geht.