Unsere Reise sollte in Minden beginnen. Die Hinfahrt über Land stimmte uns schon in den Urlaub ein, denn die Reise wird uns auf der Deutschen Märchenstraße entlang der Weser führen. In Minden am Wohnmobilstellplatz „Kanzlers Weide“ 52°17´13´´N/8°55´32´´E angekommen, wurden wir gleich damit überrascht, dass wir uns hier heute Abend nicht hinstellen können. Auf dem Platz war ein Schützenfest und eine kleine Messeausstellung. Der Ausweichplatz kam für uns nicht in Frage und somit fuhren wir nach Bückeburg. Das war naheliegend, da wir uns das Wasserschloss sowieso ansehen wollten. Also auf. Zum Glück mussten wir ja nicht mehr lange zu dem Wohnmobilstellplatz „Am Schloss“ 52°15´28´´N/9°2´46´´E fahren. Bückeburg ist eine kleine, nette Stadt mit einem Hubschraubermuseum. Sehenswert ist natürlich das Bückeburger Wasserschloss, seiner Fürstlichen    Hofreitschule mit historischer Reitkunst und den Fürstlichen Marstall.

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Minden. Parken konnten wir auf dem vorgesehenen Parkplatz. Von dort aus geht man bequem über die Glacis-Fußgängerbrücke, die über die Weser führt und ist auch gleich in der Innenstadt. Unser Ziel war die Schiffsmühle, die Altstadt, das Schnurrviertel, der Dom und das Puppen-Museums-Cafe.

 

 

 

 

 

Erst wollten wir entlang der Weser zum Mindener Wasserstraßenkreuz laufen, aber das war dann doch ein bisschen weit. Somit sind wir an der Weser zurück zur Kanzlers Weide und dann zum Wasserstraßenkreuz gefahren. Dieses Wasserstraßenkreuz ist für die Großschifffahrt ausgelegt. Ein den Mittellandkanal über die Weser führendes Bauwerk. Parken kann man gut an der Schachtschleuse. Leider hatte die Schlachtschleuse geschlossen und somit konnten wir diese nur von außen besichtigen. Aber auch das ist sehr interessant. Einen schönen Rundgang gibt es entlang vom Oberhafen in Richtung Mittellandkanal bis zum Wasser- und Schifffahrtsamt. Da angekommen hat man einen tollen  Blick auf den Mittellandkanal. Von da geht es rechts weiter am Nautik-Stern vorbei, der ein bisschen versteckt  hinter einem Strauchwerk liegt,  zurück zum Parkplatz.

 

 

 

 

 

Da es im Herbst recht schnell dunkel wird, machten wir uns wieder auf den Weg um dem Kaiser Wilhelm in Porta Westfalica noch Besuch abzustatten. Den Blick von da oben sollte man auf keinen Fall auslassen. In der denkmalgerecht wieder errichteten Ringterrasse nach historischem Vorbild befindet sich ein modernes Besucherzentrum. Das sollte man besuchen, weil es sehr informativ ist.

 

 

 

 

 

Begleitet wurden wir mit diesem tollen Sonnenuntergang auf der Fahrt zu unserem nächsten Übernachtungsplatz. Da wir nicht so weit fahren wollten, endete die Fahrt in Bad Eilsen auf dem Wohnmobilstellplatz „Am Remisengelände“ 52°14´22´´N/9°6´10´´E gleich gegenüber dem Kurpark. Sehenswert sind die fünf Parkanlagen. Der  von der Aue durchflossenen Kurpark mit altem Baumbestand und Tuffsteinbrunnen, der Englische Garten, den Park der Stille, den Park zur schönen Aussicht und den Bergkurpark.

 

Unser nächstes Übernachtungsziel war die Münchhausenstadt Bodenwerder. Der Weg dorthin führte uns immer an der Weser entlang. Kurz vor Hessisch Oldendorf sind wir ins Landesinnere zum Hohenstein 341m hoch. Ein felsiges Hochplateau am Westrand des Süntel. Den weitesten Blick gewährt die „Kanzel“, ein vorstehendes Felsstück. Auf dem Weg dahin wurden wir beschenkt von einer Farbenpracht an Laub.

 

 

 

 

 

Wieder an der Weser angekommen, kamen wir zu dem wunderschönen Ortsteil Fischbeck. Stift Fischbeck hat eine  sehr lange Klostertradition und ein noch heute belegten ev. Damenstift. Die romantische Stiftkirche hat eine ungewöhnlich prächtige Ausstattung. Auch der Garten und überhaupt ist dieser Ort einfach sehenswert und einen Besuch wert.

 

 

 

 

 

Hinter Hameln haben wir die Weser überquert und sind zum Wasserschloss und Rittergut Hämelschenburg gefahren. Welches an der Emmer im Emmerthal liegt. Gleich daneben befindet sich das Trakehner Gestüt Hämelschenburg. Leider hatte das Schloss schon geschlossen und wir setzen uns nach einem kurzen Rundgang wieder in Bewegung Richtung Bodenwerder.

 

 

 

 

 

Wenn man über Land fährt, sieht man immer wieder interessante Dinge wie diese Bäume am Straßenrand und schöne Landschaftseindrücke.

 

 

 

 

 

In Bodenwerder angekommen, der Wohnmobilstellplatz „Am Mühlentor“ 51°58´48´´N/9°31´6´´E liegt in der Altstadt direkt an der Weser, machten wir uns auf den Spuren vom Lügenbaron Münchhausen. Sehenswert ist das Schloss Münchhausen, heutiges Rathaus, einst das Herrenhaus des Münchhausen-Gutshofs und die Geburts- und Sterbestätte des Freiherr von Münchhausen, der Grottenpavillon, das Münchhausen-Museum mit Münchhausen-Brunnen und die fachwerkreiche Altstadt mit Brunnen. Immer wieder wird man mit ihm konfrontiert und man erinnert sich daran, wie der Lügenbaron seine Geschichten den  Mitmenschen erzähte.

 

 

 

 

 

Nächsten Morgen sind wir früh abgereist, da wir einiges auf dem Programm hatten. Unser Weg führte uns immer weiter entlang der Weser. Die Straße schlängelte sich parallel  genauso durch die Landschaft wie der Fluss. Es schien die Sonne und man konnte sich an der Natur mit so einem tollen Farbspiel gar nicht satt sehen. Und somit ist jede Fahrt natürlich auch sehr kurzweilig.

 

 

 

 

 

Und dann liegt sie vor dir. Burg Polle, eine malerische Ruine über einer Weserschleife. Der einstige Hauptsitz der Grafen von Everstein. Um hier über die Weser zu kommen benutzt man die Gierseilfähre von Polle. Heute war der Verkehr der Fähre eingestellt, da der Wasserstand hier in Polle in der Weser zu weit gesunken war. Das war nicht weiter schlimm, weil wir sowieso auf dieser Seite der Weser weiterfahren wollten. Aber zuerst genossen wir den schönen Ausblick und dann informierten wir uns an den Hinweisschildern über den Bau und die Konstruktion dieser Fähre. Nicht umsonst sagt man „Reisen bildet“.

 

 

 

 

 

Immer weiter der Weser entlang war unser nächstes Ziel die Stadt Bevern. Als eines der repräsentativsten Gebäude der Renaissance zeigt sich das Schloss Bevern im Weserraum. Es wurde als regelmäßige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof mit Wassergraben, zwei Brücken und einem Schlossgarten errichtet. Ein Sparziergang führte uns einmal um das Schloss herum und übermittelte uns einen Eindruck der Lage dieses Schlosses.

 

 

 

 

 

Aber nicht nur Natur, Schlösser und Städte sind hier interessant. Wenn man schon mal hier ist, sollte man unbedingt den Abstecher in Kauf nehmen und  zum Wildpark Neuhaus fahren, der mitten im Naturpark Solling-Vogler liegt. Hier hat man die Möglichkeit, Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Auf einem landschaftlich reizvollen Rundweg über 2,5 km durch alten Baumbestand und mit interessanten Einblicken, ist es ein besonderes Erlebnis die heimischen Wildtierarten „hautnah“ in Freigehegen zu erleben. Der Besuch hat sich wirklich gelohnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da wir ein ganzes Stück ins Landesinnere gefahren sind, mussten wir nun wieder zurück in Richtung Weser. Nach ein paar Kilometer haben wir Covery erreicht und sind durch die Allee, genannt auch „neuer Weg“, direkt auf das Klosterkomplex Covery zugefahren. Das ehemalige Benediktinerkloster Corvey ist ein bedeutender Ort, der auf einzigartige Weise Kunst, Kultur, Architektur und Geschichte verbindet. Auf dem Klosterfriedhof befindet sich das Grab von dem Dichter Hoffmann von Fallersleben. Die Anlage ist das wichtigste Ausflugsziel der Region, finden wir jedenfalls. Der Sparziergang entlang der Klostermauern ist schon sehr beeindruckend.

 

 

 

 

 

So langsam kommt die Dämmerung und so fahren wir weiter nach Höxter zum Wohnmobilstellplatz „Auf dem Floßplatz“ 51°46´26´´N/9°23´15´´E. Der Platz liegt direkt an der Weser mit Blick auf die Altstadt. Jetzt lassen wir die Eindrücke erst mal auf uns einwirken und genießen den Sonnenuntergang. Am nächsten Morgen bummelten wir durch die Altstadt von Höxter, die Fachwerkstadt am Weserbogen. Hier gibt es wirklich sehenswerte Gebäude. Unter anderem das alte Rathaus, wertvolle Baudenkmäler in der Weserbachstraße und Stummrigestraße. Herausragend sind das Haus Schäfer an der Marktstraße und viele andere schöne Fachwerkhäuser. Die Kirche ist dort das älteste Gebäude der Stadt. Bekannt ist die Stadt auch durch das Märchen Hänsel und Gretel.

  

 

 

 

 

 

 

 

Zurück zum Stellplatz setzen wir unsere Reise fort. Wieder weiter entlang der Weser fuhren wir nach  Fürstenberg. Das Schloss Fürstenberg, früher Teil der Porzellanfabrik Fürstenberg, beherbergt heute das Museum Schloss Fürstenberg als Porzellanmuseum. Das Museum vermittelt einen Eindruck in die Geschichte der Marke mit dem berühmten „F“.

 

 

 

 

 

Weiter der Weser entlang überquerten wir die Weser über die fast neue Weserbrücke für einen Besuch in der Stadt Beverungen. Beverungen liegt am Dreiländereck NRW-Niedersachsen-Hessen. Hier stehen noch viele historische Fachwerkgebäude. Unter anderem das Rathaus, das Cordt-Holstein-Haus, das barocke St. Johannes Baptist denkmalgeschütztes Kirchengebäude und das alte Fährhaus. Das Fährhaus, erbaut 1853, technisches Denkmal mit großer hölzerner Seilwinde, die zum Spannen des Fährseils diente.

 

 

 

 

 

Jetzt war es nicht mehr weit bis Bad Karlshafen. Diese Stadt liegt richtig schön in einer Weserschleife. Zuerst ging es zum Wohnmobilstellplatz „am Campingplatz“ 51°38´40´´N/9°26´51´´E. Wir bekamen einen Platz direkt am Wasser. Vor uns ruhten die Ausflugsschiffe, die den Betrieb schon eingestellt hatten.  Außerdem hatten wir einen Blick auf den Hugenottenturm auf einem Felssporn der Hessischen Klippen. Am nächsten Tag nahmen wir die Stadt in Augenschein. Diese Stadt lädt förmlich zu einem ausgiebigen Sparziergang ein. Bekannt ist Bad Karlshafen durch das Soleheilbad und Gradierwerk. Sehenswert hier ist der denkmalgeschütze barocke Ortskern, der sich um das Hafenbecken legt. Dieser Ortskern unterliegt einer strengen Geometrie. Das Hugenottenmuseum in einer ehemaligen Tabakfabrik lohnt sich auch. Das heutige Rathaus war einst ein Pack-und Lagerhaus und schöne Cafés laden förmlich dazu ein, sich hier am Hafenbecken länger aufzuhalten.

 

 

 

 

 

Ein beliebtestes Ausflugsziel hier ist natürlich der „Skywalk“ auf der Felsenkanzel zwischen Bad Karlshafen und Würgassen auf den Hannoverschen Klippen. Der Skywalk ist 90 m hoch und besteht aus 25 Tonnen Stahl und wurde zu einer Touristenattraktion ausgebaut. Gut vier Meter ragt die Plattform über den Rand der Klippe. Für Besucher gehört der Skywalk zum Pflichtprogramm und somit waren auch wir da. Der Weg dorthin führt circa 200 m durch einen Wald. Angekommen haben auch wir auf die Weser herabgeschaut und den Panoramablick genossen.

 

 

 

 

 

Unsere letzte Station dieser Reise ist Hann. Münden. Da wir weiterhin entlang der Weser fahren wollten, und noch ein paar Punkte auf dem Programm hatten, fuhren wir zeitig los. Zuerst ging es nach Lippoldsberg. Hier befindet sich eine romantische Klosterkirche. Wenn ein Bauwerk durch schlichte Erhabenheit überzeugt, dann diese romanische Klosterkirche. Die alte Klostermühle ist heute Wasserkraftwerk.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann überquerten wir die Weser und fuhren weiter zur „Sababurg“ auch Dornröschen­schloss genannt. Die Sababurg ist ein Ruinenkomplex  einer Höhenburg im sagenumwobenen Reinhardswald, der sich im nordhessischen Landkreis Kassel erstreckt. Unterhalb des Schlosses befindet sich der Tierpark Sababurg mit über 80 Arten und einer Greifvogelstation. Der durch alten Baumbestand und mächtige Farne „märchenhaft“ wirkende Urwald Sababurg ist ein Sparziergang wert. Auf der Burg entstand die Idee für das Brettspiel Sagaland. Unterhalb der Burg steht die Gänsemarie.

 

 

 

 

 

Wir fuhren dann die gleiche Strecke wieder zurück und überquerten abermals die Weser, weil wir rechts der Weser bleiben wollten, um nach Bursfelde zu gelangen. Dabei fährt man durch sechs sehr unterschiedliche Fachwerkortschaften zwischen Reinhards-und Bramwald bis zur Großgemeinde Oberweser. Die Weser verläuft hier in schön gelegenen Schleifen und man folgt der Weser auf idyllischen Straßen. In Bursfelde besichtigten wir das bedeutende Reformkloster. „Hören, was am Ort klingt“ ist das Motto des Geistlichen Zentrums Kloster Bursfelde. Die romanische Doppelkirche St. Thomas und St. Nikolaus, heute zweigeteilt mit schönen Wandbemalungsresten. Das barocke Gutshaus mit dazu gehörigen Landarbeiterhäusern ist heute ein Tagungszentrum.

 

 

 

 

 

Nach der Besichtigung verließen wir die Weser und fuhren ins Landesinnere zu dem kleinen Ort Dransfeld. Einen besonderen Anziehungspunkt stellt der Hohe Hagen mit dem 51 m hohen Gaußturm dar. Der Gaußturm erinnert an Carl Friederich Gauß. Vom Hohen Hagen führte Carl Friedrich Gauß,Professor der Mathematik in Göttingen, die Gradvermessung des Königreichs Hannover durch. Auch das Museum und  die Dransfelder Rampe, ein inzwischen stillgelegter Streckenabschnitt der ehemaligen Eisenbahnstrecke GöttingenDransfeldHann. Münden. Dransfelder Rampe war der Beiname eines Steigungsabschnittes für das Streckenstück zwischen Groß Ellershausen und Dransfeld, das mit 18 Promille den stärksten Anstieg aufwies. Leider war der Gaußturm geschlossen und somit konnten wir den Blick vom Gaußturm in Richtung Nordosten über Göttingen hinweg zum Harz nicht genießen und fuhren dann weiter.

 

 

 

 

 

Angekommen in Hann. Münden fuhren wir zum Wohnmobilstellplatz „Tanzwerder – Weserstein51°25´11´´N/9°38´55´´E. „Doktor Eisenbarth“-Figur am Ortseingang darf natürlich nicht fehlen. Hier waren wir mitten im Geschehen und konnte uns alles gut zu Fuß ansehen. Gut gerüstet machten wir uns am nächsten Morgen auf zur Stadtbesichtigung.  Hann. Münden ist eine Fachwerkstadt und liegt harmonisch am Zusammenfluss von Fulda und Werra zur Weser. Unser erstes Ziel war der Weserstein an der Nordspitze des unteren Tanzwerders. Da wo Werra und Fulda sich küssen……Über die Werrabrücke sind wir dann in die Altstadt. Sehenswert hier ist unbedingt das gotische Rathaus mit Eisenbart-Figurenumlauf mit Glockenspiel. Die St. Blasiuskirche, die Gebäude Küsterhaus, Pastorenhaus und Windmühle. Das Welfenschloss mit Museum, die Stadtwehr und die Tillyschanze. Also, da hat man schon ein umfangreiches Programm und zum Abschluss des Tages kann man sagen, dass es sich gelohnt hat. Hier gibt es wirklich eine schmuckreiche, stilistisch und vielfältige  Fachwerkbebauung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Abend endete mit einem schönen Sonnenuntergang und am nächsten Morgen ging es zurück nach Hause.

 

 

 

 

 

Auch auf Heimweg begleitete uns die Sonne noch ein wenig und bescherte uns eine angenehme Rückfahrt.