Kurzentschlossen fahren wir heute nach Schillig an die Nordsee zum Wohnmobilstellplatz „Am Campingplatz Schillig“ 53°42`4„N/8°1`29„E. Wir stehen mit Blick zur Nordsee direkt vor dem 23 Meter hohem gelben Leuchtturm mit runder gelber Laterne und plattem Deckel mit überstehendem Kragen. Schillig ist ein Badeort für jedermann, liegt in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischem Landkreis Friesland und ca. 20 Kilometer von Wilhelmshaven entfernt. Vor Schillig liegen die Inseln Wangeoog, Mellum und Minsener Oog. Die Camping Fans kommen hier auf dem ältesten Campingplatz Deutschlands voll auf ihre Kosten, da man hier der Natur sehr nahe ist. Wie auch unsere  Freunde, die schon seit etlichen Jahren hier auf dem Campingplatz ihren Stammplatz haben. Wir wollen mal sehen ob die da sind und ihnen einen kurzen Besuch abstatten. Wir haben Glück und freuen uns, sie an zu treffen. Nachdem wir zusammen einen Kaffee getrunken haben, gehen wir noch zum Wasser. Hier ist der Deichabschnitt gepflastert und man kommt über eine Treppe ins Wasser. Rechts von uns befindet sich ein schwarzer dreibeiniger Turm mit runder Galerie, Schrägfenster verglaster schwarzer Laterne und spitzer Kuppel. Zusammen bildet er mit dem hinter dem Deich stehenden Oberfeuer eine Richtfeuerlinie. Beide Feuer wurden während eines Ausbaus der Jade für die Seeschifffahrt errichtet. Nach Abschaltung der Richtfeuerlinie im Jahre 1987 diente das ehemalige Unterfeuer noch bis 1998 als Quermarkenfeuer im Verbund mit dem Richtfeuer Voslapp. Wir gehen weiter am Wasser entlang und kommen an einer Surfschule vorbei. Wassersport kommt hier nicht zu kurz. Egal ob Kitesurfen, Windsurfen oder Stand-Up Paddling. Alles ist möglich. Uns fallen viele Drachen am Himmel auf und sehen die Drachenwiese. Jedes Jahr findet hier auch ein großes Drachenfest statt. Für die Kinder gibt es einen großen Spielplatz und am Strand spielen die Leute Fußball, Volleyball oder Frisbee. Sportlich kann man sich hier wirklich austoben. Wir halten uns links und kommen an der der neuen Marienkirche aus dunklem Bachstein vorbei. Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes, das jedoch nicht rechtwinklig, sondern gerundet umschrieben ist. Dadurch sind die Wandflächen wellenförmig rhythmisiert. Das Motiv der Welle kehrt in der Dachkonstruktion wieder, die an anrollende und aufbrandende Meereswogen erinnert. Das Dach gibt durch große Glasflächen den Blick zum Nordseehimmel frei. Jetzt gehen wir zurück zum Platz und lasen den Abend langsam ausklingen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Heute gehen wir an den Strand. Der lange Sandstrand lädt uns förmlich zum Sonnenbaden ein. Hier können wir entspannen und uns erholen. Wir suchen uns einen schönen geschützten Platz in dem Naturstrand vor den Dünen im weichen Sand und schauen direkt auf das Meer hinaus. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Insel Mellum und Minser Oog. Irgendwie ist das hier ein wahres Strandparadies. Das Wasser entfernt sich langsam und somit machen wir uns auf gehen ins Watt, um eine Wattwanderung zu unternehmen. Wir können ziemlich weit rausgehen und sehen ein alter Frachter Wrack hier im Watt liegen. Wir sammeln Muscheln und blicken zurück. Ganz weit weg vereinen sich Sand, blauer Himmel und das nasse Watt zu einem unglaublichen Schauspiel. Wir sehen große Tanker und Containerschiffe auf dem Weg zum Jade Weser Port nach Wilhelmshaven fahren. Sie fahren so dicht am Ufer, das man meint sie streifen das Nordseeheilbad. Wir lassen uns gerne vom Anblick vorbeifahrende Schiffe faszinieren. Egal wo wir uns am Wasser befinden. Wir genießen immer wieder gerne diese Weite und unser Blick reicht bis in Unendlichkeit. Langsam machen wir uns auf den Rückweg und sehen wieviel Flora und Fauna Schillig bietet. Dabei sammeln wir auch noch ein paar schöne Steine für unsere Tischdeko.Ein Stück weiter kommt uns auch noch der blau weiße Watt´n Express entgegen. Wenn man Lust hat kann man mit ihm am Außendeich entlang der Strandpromenade von Horumersiel direkt am Wasser oder bei Ebbe in Tuchfühlung mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer bis zum Strand von Schillig fahren. Man kann hier Aussteigen und später wieder Zusteigen und somit einen Tag am Sandstrand von Schillig genießen. Am Platz angekommen entspannen wir uns von dem unterhaltsamen Tag am Strand bei einem schönen Sonnenuntergang über dem Wattenmeer. Das ist immer wieder ein magischer Moment wie die Sonne so langsam ins Meer verschwindet. Das perfekte Finale.

Damit auch wir nicht ganz unsportlich sind, unternehmen wir heute eine Fahrradtour. Zuerst kommen wir an der Stumpenser Mühle vorbei, die am  Restaurant eigenen Forellensees liegt. Dann kommen wir zu dem kleinen Ort Hohenkirchen. Hier befindet sich mitten im Ort ein sehenswertes Gotteshaus. Die Hohenkircher Kirche, auch „Gaukirche” genannt, war lange Zeit die Mutterkirche des Wangerlands. Sie steht auf zwei Wurten und muss sich laut einer Urkunde dort schon 1143 befunden haben. Das Wahrzeichen von Hohenkirchen ist der rund 30 Meter hohe und weithin sichtbare Wasserturm.  Er liegt westlich des Ortes auf der Warft „Landeswarfen“. Der Wasserturm wurde 1934 als Klinkerbau errichtet. Seit den 1970er Jahren wird er nicht mehr als Wasserturm genutzt. Nach verschiedenen Verwendungen, u. a. als Ausstellungsraum, Clubhaus eines Motorradclubs und als Funkmaststandort, wird derzeit eine neue Verwendung gesucht. In Hohenkirchen befand sich auch die „Wangerlandkaserne“, die 2003 geschlossen wurde. Wir fahren weiter nach Minsen. Minsen ist ein Ortsteil der Flächengemeinde Wangerland und liegt in der nordöstlichen Ecke der ostfriesischen Halbinsel. Unmittelbar angrenzend liegt der kleinere Ort  Förrien, ebenfalls auf einer Warf. Des Weiteren zählen zu Minsen einige Streusiedlungen. Nördlich von Minsen führt bei Küstersmatt, wo regelmäßige Führungen zu den Salzwiesen stattfinden, ein ausgeschilderter Pfad zum Meer. Dahinter beginnt das Wattgebiet „Neues Wanger Watt“. Der alte Dorfkern liegt auf einer Rundwarf mit einem Durchmesser von etwa 220 Metern und einer Höhe von sechs Metern. Darauf sind die Häuser kreisförmig angeordnet. Mittig liegt eine weitere künstliche Erhöhung mit einem Durchmesser von etwa 60 Metern und zwei Metern Höhe. Dies ist die Kirchwarf, auf der sich Kirche und Friedhof befinden. Das Wappenbild von Minsen zeigt auf blauem Grund eine Nixe, das Seewiefken (friesische Koseform von Seewief für Seeweib). Ihr Oberkörper ist unbekleidet und das blonde Haar ist zu einem Zopf geflochten. Die rechte Hand hält sie mit drohendem Zeigefinger hoch. Der silberne, schuppenbedeckte Unterkörper endet als Schwanzflosse. Die Wappenfigur beruht auf einer alten Sage. Danach fingen Fischer aus Minsen, eine Nixe mit Fischunterleib. Sie konnte wieder in die Nordsee entfliehen und habe aus Rache die Dorfsiedlung durch eine Sturmflut vernichtet. Außerdem befindet sich hier das Nationalpark-Haus Wangerland. Ein bisschen weiter kehren wir ein  in Hannys Radlercafe. Ein sehr gemütliches Café in Horum mit schönen Sitzplätzen im Garten. Hanny macht alle ihre Kuchen und Brote selbst. Hier verbringen wir unsere Pause bevor es dann zurück zum Platz geht und auch schon bald wieder nach Hause.

Wer hier herkommt, wird der Natur ganz nahe sein, der wird das Meer rauschen und die Möwen kreischen hören.