Wir brauchten gar nicht lange zu überlegen wo unsere Reise hingehen soll. Eine Reportage im Fernsehen und die Erinnerung an den Urlaub vor 9 Jahren mit unserem Argentinischen Austauschschüler haben uns darauf gebracht in den Harz zu fahren. Schnell ist die Rundreise erstellt und im ersten Ziel  Bad Harzburg nehmen wir den Wohnmobilstellplatz „An der Soletherme“ 51°52`6„N/10°33`30„E. Dieser liegt zentrumsnah. Nachdem wir Tee getrunken machen wir uns auf in den Ort. Dieser liegt am Nordrand des Harzes umgeben von Wäldern und schönen Tälern. Mit seinen sechs Heilquellen und dem Thermalsolebad ist es ein beliebtes Heilbad. Wir gehen durch den Kurpark in dem es viele verschiedene Figuren zusehen gibt. Rechter Hand befinden sich die Bergbahn-Talstation und das Haus der Natur. Wir gehen weiter durch den Ort. Es gibt viele schöne Häuser. Unter anderem das „Weiße Haus“, die Radauburg, das Kammerlichtspielhaus und die Trink und Wandelhalle. Wir genießen die Ruhe bei einem Eiskaffee im Café Winuwuk. Geht dort hin wenn ihr mal hier seid, es lohnt sich.

Auf dem Rückweg zum Platz gehen wir noch in den Baumwipfel Pfad der sich gleich gegenüber vom Stellplatz befindet. Man muss über so eine Brücke und dann geht es auch gleich hoch. Man geht kreisförmig nach oben. Dort angekommen habe ich es mir viel höher vorgestellt, aber er ist trotzdem gut. Nicht sehr lang, aber informativ. Gleich daneben befindet sich auch der Hochseilpark. Also wer Lust hat kann sich hier austoben.

Bevor wir nach Wernigerode weiterfahren, besuchen wir noch den Radauwasserfall. Dieser stürzt hier 22 Meter hohe Felsklippen in die Tiefe. Leider war er heute eher spärlich mit Wasser bestückt, so dass es sich nicht wirklich gelohnt hat ein Foto zu machen. In Wernigerode auch bunte Stadt am Harz genannt, finden wir gleich einen Parkplatz unterhalb des Schlosses. Hier fährt auch die „Emma“ ab, mit der wir zum Schloss hochfahren mit anschließender kleiner Stadtrundfahrt. Wir steigen an der Altstadt aus, weil wir hier das kleinste Haus der Stadt, die vielen schönen Fachwerkhäuser, den Marktplatz mit seinen farbenprächtigen Häuserfassaden, das Rathaus,  die gut erhaltenen Kunst- und Kulturdenkmäler, das Gothische Haus und den Wohltäterbrunnen ansehen wollen. Es gibt noch vieles mehr was man sich anschauen kann, aber das alles aufzuzählen wäre jetzt zu lange. Wir machen uns auf zurück zum Parkplatz an dem ein Sky High Turm steht. Wer möchte kann hier hoch in die Luft fahren. Uns ist es einfach zu teuer.

Als nächstes besuchen wir die sagenumworbene Teufelsmauer in Timmenrode. Ein schroff gezackter Sandsteinrücken. Hamburger Wappen oder drei Zinnen heißt ein besonders markantes Felsgebilde. Die drei steilaufragenden Felsnadeln der Sandsteinformation ähneln dem Wappen der Hansestadt  mit dessen drei Türmen. Unterhalb der Felsformation erstreckt sich auf der Südseite ein kleiner Talkessel. Auf seiner Südseite liegen die Kuhställe genannten Felshöhlen. Gegenüber, am südöstlichen Rand des Kessels, erstreckt sich die Höhle Teufelsloch an deren Außenseite die Rittertreppe entlangführt. Die Ansicht ist schon ein einmaliges Erlebnis. Auf der Weiterfahrt kommen wir immer wieder an Felder mit herrlichen, roten mit Mohnblumen vorbei. Irgendwie kann man sich daran nicht sattsehen.

Angekommen in Thale fahren wir hinauf zum Wohnmobilstellplatz „Auf dem Hexentanzplatz“ 51°43`54.4„N/11°1`33.05„E. Hier ist nicht so viel los und somit haben wir freie Auswahl auf einen tollen Platz. Da es schon etwas später ist, wollen wir erst einmal einen Blick hinab in die Bodetalschlucht werfen, denn wir stehen auf einem 451 Meter hohen Felsen mit einem weiten Plateau. Außerdem hat man von hier oben einen sehr guten Blick bis zum Brocken und zur gegenüberliegenden Roßtrappe. Hier oben befinden sich außerdem die Walpurgishalle und das Bergtheater. Mit einer Schwebebahn kann man hinunter ins Tal fahren oder auch hinunterwandern. Wir bleiben lieber hier oben und genießen einen wundervollen Sonnenuntergang an der Schlucht.

Heute Morgen fahren wir früh los, da wir einiges auf dem Programm haben. Als erstes fahren wir nach Stolberg. Stolberg liegt im Südharz eingebettet in vier enge Täler. Auf einen nach drei Seiten abfallenden Bergsporn steht das Stolberger Schloss. Wir parken am Ortseingang. Die Straßen sind hier sehr eng und somit machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Irgendwie fühlt man sich hier um Jahre zurück. Vielleicht liegt es an unterschiedlichen Fachwerkhäusern die schon alles sehr alt aussehen. Wir sehen große, kleine, krumme und schiefe Häuser die sich aneinander reihen. Auf dem Weg zum Marktplatz kommen wir an einen alten Bäcker und Schlachter vorbei. Hier kaufen wir uns Brot und lecker Wurst. Das Schöne an einigen Läden ist, das sie noch die alte Innenausstattung haben. Am Marktplatz stehen das Rathaus mit Sonnenuhr und der Saigerturm. Dieser ist übrig geblieben von der einstigen Stadtbefestigung. Am Ende der Straße zum Schloss steht das Rittertor. Dieses Tor schützte den Stadtausgang. Daneben steht der Klingelbrunnen. Außerdem gibt es hier noch eine schöne Apotheke, das Museum, das alte Bürgerhaus, die Kirche und viele weitere Wohnhäuser mit tollen Fassaden und Verzierungen. Diese Stadt ist wirklich sehenswert. Hier herrscht so eine Ruhe und Stille. Schade ist nur das hier heute viele Läden geschlossen haben. Aber was Solls, denn zum Abschluss gehen wir die FRIWI-Keksfabrik besichtigen und decken uns mit leckeren Keksen ein. Die sind aber auch lecker. Auf dem Weg zurück gönnen wir uns noch ein Eis aus dem Hauseigen Café von FRIWI. Noch ein letzter Blick und dann geht es weiter.

Weiter geht es in Richtung Nordhausen. Wir wollen zur Gedenkstätte Mittelbau Dora. Dieses Konzentration Lager war ein Außenlager von Buchenwald und ist wenig entfernt vom 304 Meter hohen Kohnstein. Unter diesem Berg liegen rund 50 unterirdische Fabrikhallen, die zusammen einen 10 Kilometer langen Stollen ergeben. Nach dem Krieg wurden die Hallen größtenteils wieder abgebaut und ein vom Stollen wurde gesprengt.

Ein bisschen weiter 2 Kilometer von Ilfeld ist sich der Rabensteiner Stollen. Die Förderung wegen geringen Ertrags wurde eingestellt. Heute befindet sich hier ein öffentlich zugängliches Steinkohle-Bergwerksmuseum. Allerdings das einzige zu besichtigende Steinkohlebergwerk. Bislang ist ein Teil vom 6,5 Kilometer langen Stollen für den Besucher erschlossen.

Etwas weiter als Hasselfelde ist die Westernstadt Pullmann City Harz. Auf einem großen Areal wurde hier eine Westernstadt nachgebaut, die uns die Zeit des Wilden Westen erleben lassen soll. Das wollen wir uns ansehen. Es soll wechselnde Showprogramme, Tiergehegen und anderes zur Verfügung stehen. Wir parken unser Wohnmobil ab und machen uns auf zur Kasse. Als wir den Preis hören  stockt uns der Atem. Soviel Abenteuer können uns gar nicht bieten was diesen Preis rechtfertigen würde. Wir lasen das und können nun leider nicht den Alltag der Cowboys und Indianer hautnah erleben. Dafür erleben wir sicherlich noch viele andere Sachen, die weitaus interessanter sind.

Dann fahren wir eben jetzt schon Elbingerode zum Wohnmobilstellplatz „Camping am Brocken“ 51.77572°N/10.79526°E. Hier bleiben wir 2 Tage und bekommen auch einen schönen Platz. Wir machen es uns draußen gemütlich, denn es ist herrliches Wetter und die Leute drum herum sind sehr nett.

Morgens fahren wir früh zur Rappbodetalsperre und wollen und die „TITAN RT“ Hängebrücke ansehen. Schnell einen Parkplatz gefunden, was gar nicht so leicht ist. Wir haben das Gefühl hier sind tausende von Menschen. Wir sehen die Hängebrücke gleich neben der Staumauer über dem 100 Meter tiefen Rappbodetales. Die Brücke besitzt einen etwa 458 Meter langen frei hängenden Bereich und mit den Verankerungen im Fels auf beiden Talseiten ist die gesamte Konstruktion sogar fast einen halben Kilometer lang. Im Kontrast zu dem massiven und wuchtigen Betonbollwerk wirkt die Hängebrücke besonders filigran. Trotzdem bringt sie fast 120 Tonnen auf die Waage und stellt somit auch nicht gerade ein Leichtgewicht dar. Ich weiß nur eins: Keine 10 Pferde bekommen mich da rauf. Ich bin nicht ängstlich, aber…….ich habe Respekt vor solchen Sachen. Wir schauen den Mutigen noch eine Weile zu und fahren dann weiter.

Es geht nach Rübeland zu den Tropfsteinhöhlen Baumannshöhle und Hermannhöhle. Sie stehen unter Naturschutz und gehören mit zu den schönsten in Mitteleuropa. Angekommen entscheiden wir uns für die Baumannshöhle. Den Namen hat sie, weil ein Herr Baumann sie entdeckte als er nach Erz suchte. Anhand der Bilder finden wir diese interessanter. Ich denke beide haben ihre Reize, aber wir mussten uns nun mal entscheiden. Mal sehen ob wir Recht haben. Nach 20 Minuten geht es auch schon los. Die Führung dauert eine Stunde und das was wir sehen ist wirklich interessant. Die Dame erklärt alles sehr verständlich und lässt uns auch Zeit alles in Ruhe zu betrachten. Besonders sehenswert ist der Goethesaal. In dem befindet sich ein See. Hier finden auch schon mal Theateraufführungen statt. Auch die Schildkrötenschlucht, die Palmengrotte und die Säulenhalle bieten beeindruckende Naturerlebnisse. In der Grotte befindet sich auch ein Bärenskelett. Man hatte die versteinerten Knochen hier gefunden. Man geht so oft rauf und wieder runter, dass man gar nicht weiß in welcher Höhe man sich befindet. Wir kommen somit oberhalb eines Berges wieder heraus. Jetzt geht es zurück zum Platz und dann wollen wir noch die Sonne genießen.

Bevor wir zum heute zum nächsten Platz fahren, machen wir noch einen Abstecher nach Sorge. Der Ort liegt zwischen  Braunlage und Tanne. Von 1945 bis 1990 lag Sorge an der deutsch-deutschen Grenze. Deshalb wurden wir auf diesen Ortaufmerksam, denn hier befinden sich ein Grenzmuseum und eine Grenzlandschaft. Hier ist noch ein Abschnitt der ehemaligen innerdeutschen Grenze erhalten geblieben, der zum Freilandmuseum ausgebaut wurde und in Deutschland einmalig ist. Hinzu gekommen ist ein kleines Grenzmuseum mit diversen Artefakten aus der Zeit des Kalten Krieges. Das Grenzmuseum befindet sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude, das zu diesem Zweck restauriert und eingerichtet wurde. Die Präsentation belegt in anschaulicher Weise die Besonderheiten des Lebens an der innerdeutschen Grenze im Bereich des Harzes. Ein Rundweg mit insgesamt 10 großen Informationstafeln verbindet die genannten Angebote Museum im Bahnhofsgebäude, Ring der Erinnerung und Freilandgrenzmuseum. Der Ort versucht die Erinnerung an die Zeit der Teilung Deutschlands wach zu halten und Kenntnisse über diesen Teil der Geschichte unseres Landes anhand von Original-Objekten und Zeitdokumenten zu vermitteln. Der Abstecher hat sich gelohnt.

Weiter geht es nach Elend. Dieser kleine Ort liegt in einem weiten Talkessel der Kalten Bode. Hier steht die kleinste Holzkirche des Harzes.  Auf der Suche nach ihr ist uns ein alter Bahnhof aufgefallen, an dem wir Halt gemacht haben um ihn uns anzusehen. Schade das das Gebäude hier so brach liegt. Uns ist schon öfter aufgefallen, dass so viele schöne Gebäude oder auch kleine Orte irgendwie stiefmütterlich behandelt werden.

Wir fahren weiter nach Schierke zum Wohnmobilstellplatz „Am Schierker Stern“ 51°45`27„N/10°41`00„E und buchen für 2 Tage. Dieser Platz liegt nett an einem Waldrand ganz in der Nähe vom Bahnhof der Brockenbahn. Da es erst nachmittags ist, nehmen wir die Fahrräder und fahren in den Ort. Wir wollen nämlich noch ein Flasche Schierker Feuerstein kaufen wenn wir schon mal hier sind. Schierke liegt am Südfuß vom Brocken. Leider sind hier im Ort nur noch wenige harztypische Häuser zu sehen. Es gibt noch unter anderem eine kleine Kirche, das Rathaus, die Villa Charlotte und eine Apotheke in dem man den Kräuterlikör kaufen kann. Dann ist da noch die Multifunktionsarena Schierker Feuerstein Arena. Die Schierker Feuerstein Arena ist aus einem Natureisstadion hervorgegangen, das an dieser Stelle für die 1. DDR-Meisterschaften im Wintersport 1950 errichtet worden und über die Jahre baufällig geworden war. Dieses Eisstadion war Heimstätte des Eishockeysportverein Schierke. In einem Café trinken wir eine Eisschokolade und haben einen herrlichen Blick auf den Wurmberg. Wir müssen los bevor die Läden schließen, denn wir wollen ja noch den Feuerstein kaufen. Die Verkäuferin hat uns noch einiges über die Erstehung des Liköres und über den Ort erzählt. Dann kam noch Schierker Bier dazu. Sah lecker aus. Als wir wieder am Platz waren wurde das Bier erst einmal probiert. Es schmeckt auch gut.

Heute geht es auf den Brocken. Er ist mit 1142 Meter der höchste Berg im Harz. Woher er seinen Namen hat weiß man nicht so genau. Vielleicht durch seine wahrhaft monströse, brockenhafte Gestalt. Viele wandern oder fahren mit dem Fahrrad auf den Brocken. Wir nehmen die Brockenbahn obwohl die Fahrt 44,- Euro pro Person kostet. Nicht weil wir zu faul sind, sondern ab dem alten tollen Bahnhof mit dieser alten Bahn gemütlich hinauf fahren wollen. Wir gehen den Weg zum Bahnhof zu Fuß und merken ziemlich schnell,  dass hier der Borkenkäfer ganz schön zugeschlagen hat. So viele Fichten sind tot. Ganze Flächen. Schade. Die Fahrt im historischen alten Wagon hat eine besondere Atmosphäre und geht ziemlich schnell rum weil man viel zu sehen hat. Der Brocken gehörte damals zum absoluten Sperrbezirk und ist seit der Wende viel besucht. So auch an diesem Tag. Das Plateau ist Wald frei und dort befindet sich ein Gipfelstein auf dem die Höhe festgehalten ist. Um diesen Gipfelstein befindet sich die Brockenuhr. Sie wurde als kreisrunde Wegweiser Windrose mit einem Durchmesser von 40 Meter ausgeführt. Rundum zu befinden sich Richtungstafeln mit Städtenamen und Entfernungsdaten drauf. Wir sehen zwei granitische Felsformationen. Den Hexenaltar und die Teufelskanzel. Es gibt hier oben unter anderem die Wetterbeobachtungsplattform der Wetterstation, den 123 Meter hohe Sendeanlage, das Brockenhausein Hotel, ein Brockenmuseum, einen Gedenkstein für Heinrich Heine, einen für Goethes Anwesenheit, den Bahnhof und einen Rundweg. Ihr seht also, hier oben gibt es viel zu sehen. Für den Rückweg nehmen wir die Schmalspurbahn. Ein tolles Erlebnis. Einmal sollte man hier oben gewesen sein. Unten angekommen sehen wir uns noch ein bißchen den Bahnhof an und gehen gemütlich wieder zum Platz zurück.

Weiter geht es nach Braunlage im Mittelpunkt des Harzes. Wir parken an der Station der Kabinenseilbahn. Mit dieser Bahn wollen wir als erstes auf den Wurmberg. Er ist mit 971 Meter Höhe der zweitgrößte Berg hier im Harz. Die Fahrt bis nach oben dauert ca. 20 Minuten. Ungefähr auf halber Höhe des Südhangs steht die Gaststätte Rodelhaus neben der Mittelstation der Wurmbergseilbahn. Wir haben einen phantastischen Blick auf den zum Greifen nahen Brocken. Fast der gesamte Nationalpark Harz liegt Ihnen hier oben zu Füßen. Leider gibt es die große Wurmbergschanze nicht mehr, an gleicher Stelle entsteht  ein Aussichtsturm. Den neu angelegten Bergsee kann man auf einem eigens angelegten Rundweg umwandern. Der Wurmberg bietet für uns hier oben ein 360 Grad-Panorama bei super tollem Sonnenschein. Hier gibt es jetzt ein vielfältiges Gastronomieangebot in gemütlichen Hütten, urigen Gaststuben und auf aussichtstreichen Sonnenterrassen. Leider ist das nichts für uns. Die Ruhe hier gibt es nicht mehr. Dafür viel Trubel. Wer es mag??!! Wir finden es schade und machen uns wieder auf den Weg ins Tal.

Da Braunlage für Wintersport bekannt ist darf das Eisstadion hier natürlich nicht fehlen.  Zurzeit ist es wegen Umbauarbeiten geschlossen. Wir gehen weiter und kommen in den Ort. Ich weiß jetzt gar nicht wie es beschreiben soll, aber wir finden es hier nicht mehr so schön wie es mal war. Es gibt ein paar nette Häuser, eine schöne Kirche und Skiverleihe wohin man sieht. Wir finden ein nettes Café und nehmen einen kleinen Imbiss zu uns. Schauen uns noch ein wenig um und machen uns zurück zum Parkplatz.

Jetzt fahren wir zum Torfhaus. Der Name stammt aus dem sporadisch erfolgten Torfabbau. Der kleine Höhenluft- und Wintersportort liegt rund 800 Meter hoch und ist die höchstgelegene Siedlung Niedersachsens. Der Tourismusort besteht vorwiegend aus Ausflugslokalen, Jugendheimen, Skihütten, ein Ferienkomplex mit Hotel, Hütten, einem Outdoor-Geschäft und großen Parkplätzen. Am Rande des Parkplatzes „Brockenblick“ wurde ein Nationalpark-Denkmal errichtet. In der Mitte des Monuments befindet sich eine Erdkugel aus Metall, darum stehen jeweils in einem Winkel von etwa 120° drei Felsblöcke. An einem der Felsblöcke befindet sich eine Schrifttafel mit einer Beschreibung zum Monument. Wir sehen in die Ferne und genießen den Ausblick. Hier oben ist ein von  Motoradfahrern stark frequentierter Treffpunkt. Das ist auch heute so.

Unser nächstes Ziel ist Sankt Andreasberg. Er ist der höchstgelegene der sieben Bergstädte und liegt zwischen wiesen- und waldbedeckten Berghängen. Eine Besonderheit hier ist das Silberbergwerkmuseum Grube Samson und die Sommerrodelbahn am Matthias-Schmidt-Berg. Die Rodelbahn ist 550 Metern und hat einen Höhenunterschied von 130 Metern. Zur Startposition kann man mit einer Doppelsesselbahn hinauffahren oder aber wandern. Neben der der Bergstation der Sesselbahn gibt es ein Berggasthaus. In einem Schlitten geht es dann den Berg wieder hinunter. Wir haben uns das von unten angesehen und weil es spät war weitergefahren zu unserem Übernachtungsziel.

Angekommen in Walkenried fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Knaus Reisemobilhafen Walkenried“ 51°35`22„N/10°37`28„E. Hier übernachten wir und fahren dann weiter über Bad Sachsa, Bad Lauterberg, Herzberg und Osterode zur Ockertalsperre. Eigentlich wollen wir diese Städte ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen, aber hier ist es in jeder Stadt so voll, das wir Schwierigkeiten haben einen Parkplatz zu bekommen. Was aber nicht weiter schlimm ist, da wir bis auf Osterode ja schon mal in diesen Städten waren. Somit sind wir mehr und weniger durch die Städte durchgefahren. In Osterode angekommen sind wir darüber verwundert, dass auch so viel los ist. Merkten dann aber, dass hier eine Ausstellung der Polizei, der Feuerwehr und vom THW Stattfindet. Das finden wir interessant und ergattern auch schnell einen Parkplatz. Die haben hier wirklich alles aufgebaut. Es gibt Infostände, einen Hubschrauber, Testparcours, einen Polizeihund mit Show, die Polizeiband macht Musik und vieles mehr. Mensch, die Zeit rennt und wir wollen doch auch noch ins Zentrum. Osterode ist das Tor zum Südharz. Hier gibt es eine gut erhaltene Altstadt mit malerischen Fachwerkhäusern und dem nahegelegenen Sösestausee. Der Kornmarkt ist der Mittelpunkt und Hauptplatz. Das Rathaus, die Ratswaage und das Heimatmuseum sind sehenswert. Ein Eis beim Italiener war zu verlockend bei diesem schönen Sonnentag. Auf dem Rückweg zum Parkplatz können wir noch einen Blick auf die Reiterstaffel der Polizei erhaschen.

Auf geht es zur Ockertalsperre und fahren auf den 489 Meter hohen Wiesenberg nach Schulenberg auf den Wohnmobilstellplatz „Ortsmitte“ 5°50`11„N/10°26`7„E mit Blick auf den Ockerstausee. Der Ort wurde 1954 nach hier oben verlegt, nachdem das alte Bergdorf durch das Aufstauen der Oker überflutet wurde. Das war eine super Entscheidung. Wir steigen aus und dann dieser Blick. Besser kann man nicht stehen. Wir sitzen lange draußen und beobachten aus der Ferne das Treiben auf dem Ockerstausee. Segelschiffe, Schwimmer, Kanufahrer nutzen das super Wetter aus. Und dann der Sonnenuntergang.

Wir genießen diese wunderschöne Aussicht noch bis zum Mittag und fahren dann weiter. Unten angekommen machen wir einen Stopp an dem Romkerwasserfall. Dieser ist künstlich erschaffe, fällt hier 64 Meter in die Tiefe und ist somit der höchste Wasserfall im Harz. Das Wasser wird aus der Kleinen Romke abgeleitet und stürzt in mehreren sehr steilen Kaskaden talabwärts. Unten wird es aufgefangen und fließt in die Oker. Bewacht wird er von einem hübschen Frosch. Betrachten kann man dieses Schauspiel vom kleinsten Königreich der Welt, die Romkerhall. Die Romkerhall war ein ehemaliges Jagdschlösschen von  König Georgs V. von Hannover und ist heute ein Hotel und Restaurant. Von innen sieht es aus wie ein kleines Schloss. Am Parkplatz befindet sich das Romker Wasserkraftwerk.

Da es noch wärmer werden soll, beschliessen wir irgendwo an einen See zu fahren und einfach den Rest vom Urlaub als Badeurlaub zu nutzen. Wir wollen zum Südsee Camp fahren. Auf den Weg dorthin machen wir aber noch einen Abstecher um Max & Moritz zu besuchen. Der Maler und Dichter Wilhelm Busch hat in Mechtshausen die letzten neun Jahre bis zu seinem Tod in einem Pfarrhaus gelebt. Im alten Pfarrhaus wurde ihm zu Ehren ein Museum eingerichtet, in dem neben seinen Werken seine Wohn- und Arbeitsräume zu besichtigen sind. Man kann in diesem „Wilhelm-Busch-Haus“ die beiden von Wilhelm Busch bewohnten Zimmer besichtigen und wissenswertes aus dem Leben des Künstlers erfahren. Es gibt dort außerdem die Gegenheit, Bücher und andere Andenken zu erwerben. Vor der Kirche steht eine Max & Moritz Statue und auf dem Friedhof befindet sich die Grabstätte Buschs. Auf dem Ortseingang Schild sehen wir auch Bildnis von ihm. Mechtshausen ist wirklich ein kleiner idyllischer und ruhiger Ort. Ich kann gut nachvollziehen, dass Wilhelm Busch hier gern seine alten Tage verbrachte.

So jetzt geht es ab nach Wietzendorf zum auf den Wohnmobilstellplatz „ Südsee Camp“ 52°55`53„N/9°57`55„E. Als wir ankommen sehen wir schon den schönen See und können gar nicht abwarten hinein zu springen.  Schnell finden wir einen geeigneten Platz, ziehen uns um und brauchen nur über die Straße zu gehen. Das Südsee-Camp liegt mitten in der Lüneburger Heide, etwa 2 km von dem alten Heideort Wietzendorf entfernt. Umgeben von Wäldern und blühenden Wiesen, ist das Südsee-Camp mit seinem 3,5 ha großen Naturbadesee und dem langen einladenden, schönen weißen Sandstrand ein wahres Urlaubsparadies. Auf der anderen Seite des Sees sehen wir die Badebucht für die Kinder mit dem Piratenschiff und einem großen Spielplatz. Als wir ins Wasser gehen, merken wir schnell dass es nach ein paar Schritten schnell tiefer wird. Die tiefste Stelle soll 8 Meter haben und das Wasser der Südsee gehört zu den reinsten Badegewässern in der Lüneburger Heide. Das Wasser hat eine gute Temperatur  und wir wollen gar nicht mehr raus gehen. Was wir dann aber doch tun, denn wir können ja jetzt jederzeit sofort wieder ins Wasser. Gegen Abend erkunden wir das große Gelände und stellen fest, dass es hier auch einen Hochseilgarten mit drei verschiedenen Parcours gibt. Außerdem den Dschungel-Golf. Der Name wird dieser Attraktion mehr als gerecht. Zwischen Krokodilen, Affen, Schlangen, Wasserfällen und Flussläufen muss man auf abenteuerliche Art und Weise den Ball manövrieren. Auf dieser 18-Loch-Kunstrasen-Minigolfanlage werden auch ungeübte Golfer viel Spaß haben…Wir wollen auch, aber leider ist er schon geschlossen. Viel zu früh wie wir finden. Wir gehen weiter durch Campingplätzen und Campinghäuser die idyllisch angelegt sind und finden sogar ein subtropischen Badeparadies mit modernem Wellenbad, Wildwasserkanal, Whirlpools. Für das leibliche Wohl wird hier auch in jeder Form gesorgt. Auch ein kleiner Supermarkt ist vorhanden. Was braucht man mehr. Wir verbringen hier drei wundervolle Tage mit viel Badespaß und supertollen Sonnenuntergänge.

Leider schwenkt das Wetter um und wir überlegen hier noch etwas Sinnvolles zu machen. Uns fällt ein, das hier ganz in der Nähe der Vogelpark Walsrode ist und machen uns auf den Weg zum Wohnmobilstellplatz „Parkplatz Weltvogelpark Walsrode“ 52°53`0„N/9°35`45`E. Der ist super denn wir brauchen keine 5 Minuten zu Fuß zum Park. Wir trinken noch Tee und machen uns dann auch gleich auf. Wir haben Glück und können uns Shows der Greifvogel und Fütterung der Pelikane ansehen. Wir nehmen den Rundweg und gehen durch viele Hallen und an Käfigen vorbei. Natürlich gibt es freilebende Vogelarten. Der Park ist schön angelegt und es gibt wirklich viel zu sehen. Wenn ihr oben seit dann nutzt es, es lohnt sich. Nach ungefähr 5 Stunden haben wir dann alles gesehen und verlassen den Park. Morgen geht es leider wieder nach Hause.

Wir haben auf dieser Reise viel gesehen, viel erlebt und viele Menschen kennengelernt.

Sucht euch „euer“ Thema heraus und macht mehr aus eurem nächsten Harz-Besuch!