Die Ostsee ist immer wieder schön und deshalb starten wir diesmal im Ostseebad Rerik. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „ Ostseecamp Seeblick“ 54°07`43“N/11°38`42“E und bekommen einen Platz mit Blick auf die Ostsee. Hier wollen wir drei Tage bleiben und mit dem Fahrrad die anliegenden Orte Kühlungsborn, Heiligenhafen und Bad Doberan erkunden. Rerik liegt am nordöstlichen Ende des Salzhaffes, eines Teils der Wismarer Bucht zwischen dem Festland und der Halbinsel Wustrow. Wir fahren mit dem Fahrrad zum ehemaligen Fischerdorf Alt Gaarz – heute Rerik – das malerisch zwischen Ostseeküste und Salz Haff liegt. Hier ist es abwechslungsreich. Flach-und Steilküste, Sand-und Naturstrand, Wald-und Felder in der Umgebung. Wir gehen zuerst zum Hafen und merken sofort den maritimen Charme des alten Fischerdorfes. Hier liegen die Netze zum Trocknen aus und die Möwen warten auf Leckerbissen von den zurück­kehrenden Kuttern. Wer Lust hat kann mit einem Fahrgastschiff einen Ausflug zum Salz Haff oder auch zur Insel Poel machen. Wir genießen die Atmosphäre bei einem Eis und begeben uns dann auf die andere Seite. Hier haben wir einen Blick über das Salz Haff. Die Aussichts­plattform auf dem Schmiede Berg eröffnet uns eine tolle Aussicht über den Strand, die Seebrücke und die Ostsee. Dann begehen wir die 170 Meter lange Seebrücke und blicken zurück auf den tollen Strand. Langsam machen wir uns auf den Rückweg und kommen an der schönsten Landkirche an der mecklischen Ostseeküste die St. Johanneskirche vorbei. Echt sehenswert.

Gegen Abend unternehmen wir noch einen ausgedehnten Spaziergängen entlang der Steilküste hier am Strand vom Platz. Wir sehen urige Bäume, aufgeweckte Möwen und die seltsamsten Formen an Steinen. Muscheln natürlich nicht zu vergessen. Genießen den Sonnenuntergang und freuen uns auf morgen.

Unser heutiges Ziel ist der Bahnhof von Kühlungsborn. Wir nehmen deshalb den direkten Weg zum dorthin, denn wir wollen mit der dampfenden Bäderbahn Molli nach Bad Doberan zu einem Flohmarkt nahe der Rennbahn. Angekommen müssen wir noch etwas warten. Wir nutzen die Zeit für einen Bummel über diesen schönen alten Bahnhof, für einen Besuch im Molli-Museum und trinken noch etwas. Dann geht es los. Nostalgie pur. Die 15,43 Kilometer lange Strecke verbindet Kühlungsborn, Heiligendamm und Bad Doberan. Wir fahren circa 40 Minuten.

Die Bahn hält direkt am Bahnhof “Ostseerennbahn” in Bad Doberan. Dieser exklusive Zusatzhalt findet  nur an Veranstaltungstagen wie heute statt.  Bad Doberan ist übrigens bekannt durch seine gotische Klosterkirche, dem heutigen Doberaner Münster. Wir gehen durch eine der historischen drei Alleen von der Landstraße zur Rennbahn. Rechts haben wir einen Blick auf die Ostseerennbahn. Der Flohmarkt ist ganz schön groß und finden beim herum stöbern ein paar nützliche Teile fürs Wohnmobil.

Wir nehmen den letzten Zug und kommen auf halber Strecke an Heiligendamm vorbei. Da wollen wir aber erst morgen hin. Dann geht’s weiter zurück nach Kühlungsborn auch „grüne Stadt am Meer“ genannt. Zu Recht, denn hier gibt es viele Mischwälder rund um den Ort. Von den Stadtteilen Kühlungsborn Ost und Kühlungsborn West liegt an der 3 Kilometer langen Strandpromenade der 133 Hektar große Stadtwald. Wir durchfahren ihn, weil wir noch zum Yacht und Bootshafen wollen. Hier liegen nicht nur kleine und große Segelboote, auch stattliche Yachten legen hier an. Das Treiben hier in der Bummelmeile Hafen ist sehr interessant. Wir fahren zurück durch den Ort mit seiner Fülle an historischen Gebäuden im Stil der Bäderarchitektur zur Seebrücke. Kühlungsborn hat sein eigenes und ungewöhnliches Stadtbild. Leider sind auch viele schöne Häuser zu Ruinen geworden. Uns fällt besonders ein wunderschönes Gebäude an der Promenade auf. Das ehemalige Baltic Café. Hoffentlich fällt es nicht dem Bagger zum Opfer. Auf der 240 Meter langen Seebrücke hören wir das seichte Plätschern der Ostsee und das Geschrei der Möwen. Am Ende haben wir einen Blick auf den sechs Kilometer langen Sandstrand. Für mich eines der schönsten Orte hier in an der Ostsee. Hier bin ich noch ein zweites Mal.

Auf dem Rückweg legen wir noch eine Kaffeepause am Bastorfer Leuchtturm BUK ein. Da er auf dem 79 Meter hohen Signalberg steht, ist er das höchstgelegene Leuchtfeuer der mecklen­burgischen Ostseeküste. Mit einer Höhe von dann insgesamt 95 Metern warnt er die Schiffe vor der lang­gestreckten Sandbank „Hannibal“ vor der Wismarer Bucht. Der runde rote Turm mit dunkelfarbiger Kuppe ist 21 Meter hoch. Nachdem wir die 55 Stufen hinaufgestiegen sind, haben wir eine tolle Aussicht über die Ostsee und die nahe gelegenen Orte. Die Sicht reicht sogar bis nach Dänemark und zur Insel Fehmarn. Die Besteigung des Turms hat sich echt gelohnt. Bei einer Wanderung oder einer Fahrradtour ist er ein unbedingtes Muss. Wer Lust hat kann noch einen kleinen Abstecher zur Wat-und Tretanlage machen. Wir genießen es und unseren Beinen tut es gut. Nach dieser Abkühlung geht’s zurück zum Platz.

Heute nehmen wir den Radweg an der Küste entlang und wollen nach Heiligendamm. Dazu fahren wir in Kühlungsborn durch eine Lindenallee vorbei an den Mischwald. Die Bäume an der Küste vom Wind geprägt sehen sehr urig aus. Heiligendamm ist das älteste Seebad Deutschlands. Der Ort wird aufgrund der von der See aus sichtbarer weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die „Weiße Stadt am Meer“ genannt. Das einzigartige Luxus Strandhotel in Heiligendamm ist regelrecht das Ortszentrum. Es ist ausgezeichnet mit 5 Sternen und vor allem durch den G8-Gipfel im Jahr 2007 den meisten Leuten ein Begriff. Ein großer Granitstein mit Gedenktafel erinnert an die Gründung dieses Ortes. Wir sind fasziniert von den weißen klassizistischen Häusern und dabei fällt uns eines ganz besonders auf. Es ist die Burg Hohenzollern. Direkt am Meer am kilometerlangen Sandstrand stehen die Villen an der Strandpromenade auch Perlenkette genannt. Leider warten hier einige davon noch auf ihre Erlösung. Schade fürs Gesamtbild. Wir gehen auf die 200 Meter lange Seebrücke und genießen den unvergesslichen Blick auf die weiße Stadt. Wieder zurück bei den Fahrrädern gehen wir den Rückweg an und unser Blick fällt immer wieder auf die schöne Ostsee.

Wir machen uns heute Morgen früh auf den Weg. Auf unserer Weiterfahrt zur Insel Darß und Zingst wollen wir noch in Nienhagen und Warnemünde halten. In Nienhagen angekommen finden wir schnell einen Parkplatz und besuchen den „Gespensterwald“. Mit einer Breite von etwa 100 Metern und einer Länge von ca. 1 300 Metern ist der Wald nicht so groß. Wir machen uns deshalb zu Fuß auf den Weg, um uns die ungewöhnlichen und bizarren Formen der Bäume anzusehen. Wir lesen das die verschiedenen Bäume sind 90 bis 170 Jahre alt sein sollen. Sie stehen relativ weit auseinander. Zwischen ihnen wächst fast gar nichts und somit hat das Licht viel Platz in den Wald zu strahlen. Das ergibt tolle Motive für einmalige Fotos. Wenn ihr mal in der Nähe seid, schaut unbedingt mal in diesen Wald hinein.

Weiter geht es nach Warnemünde .Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „ Mittelmole Rostock Warnemünde“ und schmeißen unsere Überlegung eventuell hier zu übernachten schnell wieder über Bord. Wenn man nur wenn die riesen Kreuzfahrtschiffe quasi direkt an einem vorbeifahren sehen will. Okay. Aber sonst. Also wird hier nur geparkt. Heute stehen hier auch zwei von diesen Schiffe und somit herrscht hier ziemlicher Trubel. Wir gehen zuerst zur Westseite des „Alten Stroms“ in Richtung Leuchtturm und Mole. Dort sehen wir viele liebevoll renovierte Kapitänshäuser mit Geschäften und Gaststätten. Hier können wir auch die ein- und auslaufenden Fischkutter, Ausflugschiffe und Yachten beobachten. Auch wir gehen den 541 Meter langen Weg zur West Mole. Am Ende der West Mole befindet sich die12m hohe grüne Leuchtbake. Wir sehen die Wahrzeichen von Warnemünde, den 37 Meter hohen Leuchtturm und den Teepott. Anschließend gehen über den Fischmarkt zurück um zur Ostseite zur gelangen. Hier können wir den Fischern beim Fische putzen und räuchern zu sehen. Wir gehen weiter und sehen jetzt die 12m hohe rote Leuchtbake. Wie auf der West Mole ist auch der Weg auf der Ost Mole bis zur Molen Spitze glatt asphaltiert. Der Geruch frisch geräucherten Fischs lässt das Wasser im Munde zusammen laufen. Wir holen uns ein Fischbrötchen und müssen aufpassen, dass uns die Möwen diese nicht klauen. Wir gehen zum Wohnmobil zurück und fahren weiter.

Das Ziel ist Dierhagen an der Halbinselkette zum Fischland-Darß-Zingst. Der Ort liegt zwischen der Ostsee und dem Saaler Bodden. Wir fahren zum Wohnmobilstellplatz „Ostsee Camp Dierhagen“ 54°17`24“N/12°20`5“E und finden einen schönen Platz. Es gibt sechs Ortsteile. An der Ostseeseite befindet sich Dierhagen Strand, Dierhagen Ost und Neuhaus. Am Bodden liegen Dierhagen Dorf, Dändorf und Körkwitz Hof. Wir fahren mit den Fahrrädern zuerst in Richtung Bodden zum Fischereihafen und kommen an sehr schönen Kapitänshäusern und Bauernhöfen vorbei. Hier kann man wirklich Ruhe und Entspannung genießen. Wir verweilen hier noch ein bisschen, gönnen uns ein lecker Fischbrötchen und fahren dann weiter am Bodden entlang vorbei an Wiesen und Wälder. Hier befindet sich ein Pferdehof und auf den Weiden stehen die unterschiedlichsten Pferde. Hier ist es wirklich idyllisch. Das weitere Ziel unserer Radtour ist Dierhagen Strand, gehen an den 7 Kilometer langen feien Sandstrand  haben von hier aus wieder einen tollen Blick auf die Ostsee.

Wir fahren weiter auf der Halbinselkette, die teilweise nur 200 Meter breit ist nach Ahrenshoop. Am Ortseingang dieses Künstlerortes finden wir schnell einen Parkplatz. Hierher kamen viele Künstler. Einige blieben nur einen Sommer, andere für immer. Noch heute kommen immer wieder Künstler hierher. Das kann ich voll nachvollziehen. In den beiden Fischer- und Bauerndörfer Althagen und Nienhagen herrscht eine herrlich ländliche Atmosphäre. Wir gehen am Strand entlang und kommen zum 18 Meter hohen Steilufer am Ortsende. Von hier aus haben wir einen weiten Blick auf den richtig tollen Sandstrand und auf die Ostsee. Für den Rückweg nehmen wir den Weg durch den Ort und kommen an vielen reetgedeckten Häusern, Kunstkaten und an der Schifferkirche vorbei. Wir sind beeindruckt von der Unberührtheit und Schönheit des Fischlandes und der Natur zwischen Meer und Bodden.

Unsere Weiterfahrt führt jetzt zum letzten Ziel unserer Reise. Wir fahren nach Zingst zum Wohnmobilstellplatz „Wellness-Camp Düne 6“ 54°26`1“N/12°42`2“E. Zingst ist der größte Ort der Halbinselkette und liegt zwischen Ostsee und Bodden. Bekannt ist der Ort durch die Kraniche, denn hier ist die Drehscheibe für einen Kranichzug. Bis zu 40000 Tiere nutzen die flachen Boddengräser. Am besten kann man sie vom Schiff aus beobachten die vom Hafen aus ab fahren. Kraniche sind interessante Vögel und wir ihr sicherlich bemerkt habt ist er mein absoluter Lieblingsvogel und ziert deshalb meine Seite. Es fasziniert mich immer wieder diese Vögel zu beobachten. Wir wollen mit der Molly eine Rundfahrt machen und direkt bei uns am Platz starten. Wir fahren zuerst Richtung Strand und steigen dort aus um an den Strand zu gehen. Dort gehen wir auf die 270 Meter lange Seebrücke und erhaschen ein paar Blicke auf ein paar Kraniche. Am Ende der Seebrücke befindet sich eine Tauchgondel, wer Lust hat kann hier auf Entdeckungstour gehen. Schön gelegen ist dort das Kurhaus. Danach gehen wir in den Ort und müssen uns beeilen, denn die Bahn kommt schon wieder und wir wollen ja noch mehr sehen. Zurück am Platz nehmen wir die Fahrräder und fahren noch zum Hafen. Eine tolle Atmosphäre empfängt uns dort. Hier stehen Zeesboote die früher für das Fischen genutzt wurden und heute dem Freizeitvergnügen dienen. Es gibt viele nette Fischrestaurants und wir zögern gar nicht lange und genießen einen netten Abend hier am Hafen.

Heute wollen wir mit dem Fahrrad nach Prerow fahren und nehmen den Weg an der Küste. Prerow wird auch das Ostseebad im Grünen genannt und liegt an der Nordseite der Halbinsel Darß. Wir kommen zuerst am naturbelassenen Strand an und dann gehen auf die 394 Meter lange Seebrücke und verweilen dort auf den Sitzgelegenheiten. Diese Brücke ist etwas in die Jahre gekommen, da das Holz schon unter den Füßen knarrt. Aber sie ist romantisch. Von der 16,5 Meter hohen Düne hat man einen guten Blick. Wir weiterradeln durch den Ort und uns fallen viele reetgedeckte Häuser mit blumenreichen Gärten und wunderschön bemalten Haustüren auf. Diese lassen auf die Geschichte dieses Ortes hindeuten, denn dies war früher ein Seefahrerort und die Seefahrer bemalten ihre Türen mit der übriggeblieben Farbe von den Schiffen. Sehenswert hier ist die Seemannkirche und ist zudem die älteste. An der Spitze der Insel liegt der Darßer Ort. Dort steht auch der 35 Meter der Leuchtturm, den man per Fahrrad oder Kutsche erreichen kann. Hier verändert sich der Strand jedes Jahr durch Wind, Sturm, Wellen, Wasser und Stürme und bleibt hoffentlich noch lange so ein super toller Naturstrand.

Leider geht es heute wieder zurück nach Hause. Wir haben auf dem Weg noch etwas Interessantes gesehen. Hier steht ein übergroßer Tisch mit Stühlen.  Fährt man über Barth kommt man an dem netten kleinen Fischerort Bodstedt vorbei. Von hier aus hat man noch einen schönen Blick auf die Insel.

Wir kommen bestimmt noch mal wieder.