Da die Weser fast vor unserer Tür liegt, bietet es sich für uns an, die Weser Stück für Stück abzufahren. Dabei stellen wir fest, wie schön es an der Weser ist uns wie viel es dort zu sehen gibt. Diesmal geht es nach Lemwerder und wir fahren dort zu dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Reisemobilhafen am Peter-Baxmann-Platz in Lemwerder“ 53°9`27„N/8°37`2„E. Hier gibt es genug Plätze und wir können uns einen schönen Platz aussuchen. Wir wollen an die Weser und uns hier im Ort natürlich auch einiges ansehen. Ich habe gelesen, das es eine Kleeblattroute gibt und an den Sehenswürdigkeiten Schilder zum nachlesen gibt. Wir beginnen mit unserem Sparziergang und gehen zuerst zur Weser-Side-Gallery. Hier steht die Hochwasserschutzwand des ehemaligen Flughafengeländes. Auf dieser Wand entstand 2018 auf einer Länge von ca. 1000 Meter diese Freiluftgalerie. Viele Graffiti-und Street-Art-Künstler haben hier viele einzig artige Kunstwerke geschaffen. Wir wollen uns die Kunstwerke ansehen und gehen hier von Bild zu Bild entlang. Wir müssen feststellen, das es abwechslungsreich ist. Jeder hat hier seine Fantasie spielen lassen und diese auf die Mauer gebracht. Einige Bilder sind sehr lustig, andere wiederum regen zum nachdenken an. Ist schon irgendwie beeindruckend. Am Ende stellen wir fest, es hat sich gelohnt. Außerdem haben wir von hier aus einen tollen Blick auf die Weser.

Wir gehen den gleichen Weg an der Gallery zurück und wollen zu dem 15 Meter hohen Aussichtsturm Weitblick. Wir entdecken das erste Schild der Kleeblattroute und bekommen tolle Informationen. Jetzt steigen wir die 64 Stufen vom Turm hinauf und werden mit einem Blick über die Dächer von Lemwerder, dem Flusslauf der Weser und der Mündung der Lesum belohnt. Wie der Name schon sagt, haben wir hier oben einen weiten Blick. Schön das heute die Sonne vom Himmel strahlt. Wir steigen wieder hinunter und gehen den Weg weiter in Richtung Yachthafen. Hier entdecken wir eine richtig schöne Ton-Stele und lesen, das es davon sieben hier im Ort gibt. Diese hat den Titel Arbeitskampf DASA und ist ein Teil eines Jugendprojekts – Aufwachen- jetzt wird geträumt.

Weiter geht der Weg zur Fähre. Die Fähre fährt hier über die Weser nach Vegesack. Wir sehen dem Fährverkehr ein wenig zu und gehen weiter zu der alten Kapelle am Deich. Durch ein kleines Tor betreten wir das Gelände der kleinen Kapelle. Es handelt sich hier um ein einschiffiger Backsteinbau aus dem 13.Jahrhundert und ist das älteste Gebäude in Lemwerder. Diese schöne Kapelle steht auf der höchsten Stelle des Ortes und im alten Teil der Kapelle sind die Mauern 1,15 Meter dick. Niedlich ist der seitlich abgesackte Turm. Ich hätte mir die Kapelle gerne von innen angesehen, aber leider war die Tür verschlossen. Aber durch die Fenster konnte ich einiges vom inneren der Kirche erkennen. Auch auf dem Gelände der kleinen Kapelle am Deich finden wieder eine von der schönen Ton- Stelen. Diese ist dem Thema Walfang gewidmet.

Der Weg führt uns weiter am Deich entlang. Wir sehen so schöne alte Häuser und entdecken immer wieder Storchennester. Wie wir so nach oben Ausschau halten, taucht plötzlich hinter dem Deich ein rot-weißer Leuchtturm auf. Wir gehen den Deich hinauf und haben nicht nur einen guten Blick auf den Leuchtturm, wir können sogar die Weser sehen. Seit 1983 weisen diese neuen Leuchttürme auf dem Ritzenbütteler Sand den Schiffen auf der Weser den Weg. Zu guter Letzt machen wir uns jetzt auf den Weg zu dem schwarzen Leuchtturm von Lemwerder. Der 22,5 Meter hohe Leuchtturm wurde 1898 beim Bremer Vulkan gebaut und diente als Schifffahrtszeichen in der Lichtfeuerlinie der Unterweser. Er wurde mit einem Petroleumfeuer mit Gürtellinse und Reflektor in Betrieb genommen. Später wurde er bis zu seiner Außerbetriebnahme elektrisch befeuert. Die Plattform darf man nicht betreten. Auch hier finden wir wieder Schilder der Kleeblattroute mit guten Hinweisen vor. Wir machen uns auf den Weg zurück zum Platz. Der Hunger schleicht sich ein.

Wir fahren weiter an der Weser entlang und kommen an der Nobiskuhle in Altenesch vorbei. Dieses Gewässer hat einen Durchmesser von 150 Meter und ist durch einen Deichbruch entstanden. In einem Buch lesen wir folgende Sage über die Nobiskuhle. Nach dieser Sage haben Bauern den Deichschänder Nobis von Bremen mit einer Kuh und einem roten Rock bestochen, bei extremem Hochwasser einen Anschlag auf den Deich bei Altenesch zu verüben. Mit der Folge, dass das Wasser mit ungeheurer Wucht durch den Deich brach und das Hinterland überschwemmte. Der ertappte Nobis wurde durch die nachfolgende Spatengerichtsverhandlung in der Weise bestraft, ihn bei lebendigem Leibe in einer mit Nägeln versehenen Tonne in das Wasserloch zu rollen. In einer Ballade, die sich mit der Sage befasst, heißt es: „De rode Rock, de bunte Koh, de deckt mi armen Sünner to!“ Wir fahren in eine Seitenstraße und sehen am Deich die Flosse eines Wales. Hier halten wir kurz, gehen ein Stück auf dem Deich spazieren und können noch mal auf Nobiskuhle und die Alte Ochtum blicken. Den nächsten Stopp machen wir an dem St.-Veit-Denkmal an der Landstraße 875 in Altenesch. Dieses Denkmal wurde hier auf dem Veithügel an der Stelle einer verfallende Kapelle auf dem ehemaligen Schlachtfeld aufgestellt. Es erinnert an eine Schlacht mit den Stedinger und ist dem Schutzheiligen St.Veit gewidmet.

Jetzt geht es zum Ochtumer Sperrwerk. Hier suchen wir uns einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz „park4night Wohnmobilstellplatz am Ochtumer-Sperrwerk“ 53.12322°N/8.64833°E. Landschaftlich ist dieser Stellplatz super. Ein schöner ist natürlich schnell gefunden und somit begeben wir zur Besichtigung des Sperrwerks. Das Sperrwerk liegt in der Mündung der Ochtum in die Weser und dient dem Hochwasserschutz. Es fügt über zwei 10 Meter breite Öffnungen, die bei Hochwasser durch die Hub Tore verschlossen werden können. Da auf der Ochtum starker Sportbootsverkehr herrscht, wurde eine 20 Meter lange und 8 Meter breite Kammerschleuse gebaut. Wir gehen über die Brücke, die über das Sperrwerk führt. Damit die Segelboote ihre Masten bei der Passage nicht herunter klappen müssen, gibt es hier auch eine Klappbrücke. Für ein paar Fragen steht uns das nette Personal zu Verfügung und erklärt uns das eine und andere. Unter anderem auch die Funktion des Werkes. Nach dem wir bestens aufgeklärt wurden, unternehmen wir jetzt einen längeren Spaziergang und haben eine weite Aussicht über die Rastpolder Duntzenwerder. Dann kommen wir zum Yachthafen Hasenbühren. Hier gibt es ein Restaurant und einige schicke Boote zu sehen. Wir gehen gemütlich an der Weser wieder zurück. Hier wird auch mit Hinweisschilder auf den Klimawandel hingewiesen. Ganz witzig gemacht mit dem Fahrrad oben am Schild. Außerdem entdecken wir auch noch ein Modell vom Sperrwerk. Leider nicht mehr auf dem neusten Stand. Jetzt holen wir uns zum Abendessen an dem Fischverkaufsstand ein paar leckere Fischbrötchen, die wir dann draußen mit Sonnenuntergang genießen. Richtig lecker. Sehr zu empfehlen.

Wir fahren weiter bis nach Hasenbüren, parken und gehen noch mal an die Weser. Von hier blicken wir noch mal nach rechts und links auf die Weser und sehen auf der anderen Seite den Weserport Terminal.

Hier lädt die Weser zu schönen Spaziergängen mit Blick auf den Schiffsverkehr oder zu tollen Fahrradtouren ein, um die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Es gibt viel zu entdecken aber auch Erholung pur. Weser, Weiden und Wasser prägen das Bild an der Weser, egal ob dörfliche Idylle und industrielle Betriebsamkeit. Wind, Wolken und Sonnenschein wechseln sich ab, wie Ebbe und Flut in der Weser.