Es zieht uns dieses Wochenende mal wieder nach Butjadingen. Wir fahren zum kleinen Fischerort Fedderwardersiel in unmittelbarer Nachbarschaft von Burhave. Es gibt mehrere Stellplätze hier. Wir entscheiden uns für den Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Yachtclub Butjadingen“ 53°35`35„N/8°21`27„E und bekommen einen guten Platz. Vom Platz aus haben wir guten Blick auf die Segelschiffe, die Weser und Bremerhaven. Das Nordseebad Fedderwardersiel liegt an der Außenweser und der Hafen ist über einen Priel mit der Fahrrinne der Weser verbunden. Nach dem wir unseren Tee getrunken haben, wollen wir noch einen Sparziergang machen und entscheiden uns am Yachthafen entlang Richtung Küste zu gehen. Da jetzt Ebbe ist, kann man den Priel und die Fahrrinne richtig gut sehen. Interessant sind auch immer wieder die großen Frachter, die Bremerhaven anfahren. Jetzt sehen wir auch den Leuchtturm. Der schwarze dreibeinige Gittermast mit einer Höhe von 9 Meter steht an der Ostseite der Hafeneinfahrt von Fedderwardersiel, im Norden der Halbinsel Butjadingen, zwischen Jade und Weser.  Leuchttürme spielen in der Schifffahrt eine wichtige Rolle. Vor allem in der Nacht dienen sie den Seemännern zur Positionsbestimmung, Warnung vor Untiefen oder zur Fahrwassermarkierung. Die Bauweise der Leuchttürme kann sehr unterschiedlich sein. Auch in der Wesermarsch prägen die unterschiedlichen Leuchttürme das Bild unserer Region.

Dann kommen wir zum Hafen. Es sieht schon irgendwie lustig aus, wenn die Krabbenkutter ohne Wasser im Watt stehen. Bei Flut fahren von hier die traditionellen Kutter zum Krabbenfang raus auf die Nordsee. Wenn sie nach erfolgreichem Fang wieder in den Sielhafen einlaufen, können die Krabben frisch vom Kutter gekauft werden. Diesen Genuss lässt man sich nicht entgehen. Hier steht auch die MS WEGA II. Mit diesem Schiff kann man Ausflüge in die faszinierende Welt des Wattenmeers unternehmen. Zum Beispiel in Richtung Containerterminal Bremerhaven, zum Leuchtturm Roter Sand oder zum Kormoranturm und den Seehundbänken. Wir wollen auch einen Ausflug machen, aber leider ist es dieses Wochenende nicht möglich. Naja, ist ja nicht so schlimm. Hier sind wir ja nicht das letzte Mal. Auf dem Rückweg zum Platz gehen wir noch mal zum Yachthafen und sehen uns die Segelboote an und werfen auch noch mal Blick rüber nach Bremerhaven. Wenn es schon etwas dunkel ist und in Bremerhaven die Lampen alle an sind, sieht es besonders schön aus.

Es gibt natürlich auch noch viele andere Sehenswürdigkeiten, die man sich hier ansehen kann. Am Hafen sieht man die grüne Glockentonne und am Deich steht eine alte Hafenbahn. Wer sich über die Besonderheiten seiner Urlaubsregion informieren will, für den gibt es in hier das Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel mit vielen spannenden Ausstellungen und Aktionen rund ums Watt und zur Geschichte Butjadingens. Auch der Rettungsschuppen und das ehemalige Rettungsboot „Wilhelmine Wiese“ muss man sich mal ansehen. Dann ist da das „Alte Hafenmeisterhaus“. Es war, wie der Name schon sagt, der Sitz des Hafenmeisters. Fedderwardersiel war damals noch ein bedeutender Handelshafen, denn die Aussenweser verlief noch auf der Butjadinger Seite. Der Dachboden des Hauses wurde als Getreidespeicher genutzt. Das Korn wurde über eine Dachgaube hinein und hinaus transportiert. Auch sehr interessant ist das Sieltor. Besonders ist der große Stuhl in Form einer Scholle. Und nicht zu vergessen, überall Schafe. Sind ja auch irgendwie niedlich.

Wir wollen uns natürlich auch zum Langwarder Groden. Ausgeschildert ist dieser Rundweg mit netten Schildern, auf den Fietje und Fiete abgebildet sind und uns den Weg weisen. Der Langwarder Groden liegt zwischen Fedderwardersiel und Langwarden. Wir fahren mit dem Fahrrad bis zur ersten Station und lesen uns erst einmal das große Hinweisschild durch. Ein ca.4 km langer Rundwanderweg und ein 2 km langer Naturentdeckungspfad bieten unsNaturerlebnisse der besonderen Art. Von mehreren Beobachtungsständen, Stegen und einer Brücke, die auf den Vordeich führt, lässt sich der ständige Wechsel zwischen Ebbe und Flut besonders gut überblicken. Auf zahlreichen Infotafeln werden wir mehr zu Natur und Landschaft erfahren. Interaktive Modelle laden zum Entdecken dieses interessanten Lebensraums ein. Na, dann mal los. Ich muss sagen, es ist wirklich schön und so Natur belassen. Ein Bohlenweg führt direkt hinein in 70 Hektar Salzwiesenentwicklungsfläche und ermöglicht uns so faszinierende Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des Wattenmeeres. Eine ca. 35 Meter lange Holzbrücke führt über das erweiterte Sieltief.  Um uns herum flattern Schmetterlinge, schnattern Gänse und wir hören die Vögel singen. So ruhig ist es hier. Wir sehen sogar einen Seehund, der hier ganz entspannt in der Sonne liegt. Jetzt sind wir durstig und sehen, dass es hier gleich in der Nähe in Feldhausen eine Deichschäferei gibt, zu der auch ein Melkhus gehört. Da fahren wir erst einmal hin. Hier gibt es leckere regionale Milchprodukte wie Eis, Butjadinger Creme oder Quarkspeise mit Früchten. Wir suchen uns was aus und hinterlegen das Geld für Eis und Getränke in die bereitgestellte Kasse. Das war lecker. Auf dem Rückweg kommen wir am Sieltor vorbei und hier befindet sich ein großes Fischgeschäft der Butjadinger Fischereigenossenschaft, in dem wir uns fangfrischen Fisch fürs Abendbrot holen. Denn heut gibt es Fischplatte.

Da es recht windig ist und viele Kitesurfer auf dem Wasser sind, gehen wir noch mal zur Promenade. Hier ist im Wattenmeer eine Kitesurfzone ausgewiesen. Das Wasser ist so stark in Bewegung, das sogar die Wellen das Wasser auf die Promenade peitschen. Wir müssen richtig aufpassen, damit wir uns keine nassen Füße holen. Wir gehen bis zum Steg und sehen rechts eine lebensgroße Frauenfigur im Badeanzug aus Eiche. Das ist die „Die Badende“. Sie gehört zu den anderen  Skulpturen die hier an der Promenade stehen. Eigentlich wollen wir auch auf den Steg, aber der steht zur Hälfte unter Wasser. Also lassen wir das lieber. Wie schon gesagt, wir kommen noch mal wieder.

Hier, wo das Land flach ist, der Himmel weit und das Meer zum Greifen nah ist, beginnt Urlaub. Auch wenn es nur ein Wochenende ist.