Mal wieder war unsere Tageszeitung der Auslöser einer Tour. Ein Bericht über Auswanderer führt uns nach Damme. Die Stadt liegt im Landkreis Vechta und ist auch als Karnevalsstadt bekannt. Damme liegt zwischen den Dammer Bergen und dem Dümmer See. Wir fahren zum „Wohnmobilstellplatz am Olgahafen in Damme“  52°31`45“N/8°18`35“E am Dümmer See. Wir wären gerne zu einem Stellplatz in Damme gefahren, aber leider gibt es dort keinen. Ist für uns aber auch kein Problem, denn wir haben fast immer die Fahrräder mit dabei. Nachdem wir gemütlich Tee getrunken haben und einen kurzen Sparziergang zum See gemacht haben, fahren wir nach Damme. Nach 30 Minuten gemütlicher Fahrt sind wir auch schon da. Zuerst besuchen wir die Wassermühle Höltermann. Wir gehen ein kleines Stück im Wald entlang und dann sehen wir die Mühle auch schon. Der Standort ist auf einem Bauernhof. Da hier sehr viele Pferde stehen, denke ich, wird das hier heute ein Reiterhof sein. Es gibt einen kleinen Steg und von hier aus können wird die Mühle genauer besichtigen und das Mühlenrad sehen. Wir gehen um das Gebäude herum und sehen ein historisches Gebäude vom Heimatverein Damme. Hier befindet sich heute ein Mühlenmuseum und auf Wunsch kann man die Einrichtung, die Ausstattung und den Verlauf des Mahlens in einer Führung erzählt bekommen. Hier draußen stehen auch Informationstafeln über die Geschichte der Mühle. Auch ein paar Mühlensteine können wir hier besichtigen. Wir halten uns noch ein bisschen bei den Pferden auf und dann geht es zurück zu den Rädern.

Nicht weit von hier befindet sich das Stadtmuseum Damme in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Hier gibt es die Ausstellung über die Auswanderer, von der ich gelesen habe. Aber nicht nur das sehen wir. Die Ausstellung erzählt über die Geschichte und die Entwicklung des Dammer Carnevals, von der frühesten Besiedlung bis zur jüngsten Geschichte um den Dammer Eisenerzbergbau und von Orts- und Regionalgeschichte. Vor dem Gebäude stehen ein alter Eisenerzzug und ein Förderrad. Hinter dem Gebäude entdecken wir noch die alten Gleise und den Bahnsteig. Von hier fuhren die Züge in aller Welt und heute gibt es hier Stadtgeschichte. Als wir das Museum betreten werden auch gleich mit dem Carneval konfrontiert. Zuerst werden wir von einem „Schwellkopf“ begrüßt, wie er regelmäßig im Dammer Fastnachtumzügen erschien. Überall Masken und tolle Kostüme. In einer Glasvitrine sehen wir Prinzenkostüme und eine Fahne. Wir sehen viele Orden und lesen viel über Geschichte zum Dammer Carneval. Danach erfahren wir einiges über das Dammer Eisenerz. Dies wurde in den Dammer Bergen abgebaut. Es gibt eine Abbaukammer und viele Gerätschaften zu sehen. Wir gehen durch eine originale Gefängnistür und kommen jetzt zu der aktuellen Sonderausstellung von der US-Auswanderung aus Damme im 19. Jahrhundert. Das Sozialgefüge steht am Anfang der Sonderausstellung, denn die Heuerlingsfamilien, alleinstehende Knechte und Mägde waren es, die massenweise nach Amerika auswanderten. Hier in der Sonderausstellung ist als Kernstück das Zwischendeck eines Segelschiffs nachgebaut, um rund um eine Auswanderer-Familie die Belastung durch diese Überfahrt-Bedingungen anschaulich zu machen. Diejenige Großstadt in den USA mit dem höchsten Anteil an deutschstämmigen Bewohnern ist bis heute Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio. Ihr rapides Wachstum im 19. Jahrhundert hatte sie den gründungswilligen Einwanderern aus dem gesamten Deutschen Reich zu verdanken. Richtig toll und sehr interessant. Es gibt viel zu lesen und trotzdem ist es kurzweilig und sehr gut nachzuvollziehen. Ein Besuch im Stadtmuseum lohnt sich auf jeden Fall.

Da wir noch Kaffee trinken wollen, fahren wir noch in die Stadt Damme und finden ein nettes Café. Ein sehr einladendes Kuchenbüffet bringt uns in Versuchung auch noch ein Stück Kuchen  zu essen. Jetzt machen wir noch einen kleinen Sparziergang durch die Stadt und sehen unter anderem die katholische Pfarrkirche St. Viktor. Wegen ihrer Größe und Bedeutung für die Region heißt sie im Volksmund auch Dammer Dom. Das Dielinger Tor, Fachwerkdurchfahrt zum Kirchplatz zu St. Viktor, erbaut 1964 nach historischem Vorbild und das Rathaus. Schön ist auch der Fachwerkbau der Gaststätte Butke-Bollmann mit der Narrensäule. Auf historischer Säule befindet sich das 1999 errichtetes Denkmal des Dammer Narren. Es wird langsam dunkel und wir müssen noch zurück zum Platz. Auf geht es.

Wir haben eine Region voller Geschichten und Geschichte vorgefunden. Es gibt noch viel zu sehen. Da wäre der Bergsee, das Abenteuer Bergbau, tolle Aussichtstürme, Mühlen, Verkehrslandplatz und viele Museen und Ausstellungen. Nicht zu vergessen: Tolle Fahrradtouren! Wir kommen wieder.