Heute Morgen waren wir uns ganz schnell darüber einig übers Wochenende weg zu fahren. Eigentlich war unsere Idee rüber nach Holland zu fahren, haben uns aber dann für das ostfriesische Fischer- und Hafendorf Ditzum entschieden. Das war eine gute Entscheidung, denn von weiten sieht man schon den Kirchturm und die historische Mühle über den Hausdächern. Ein toller Anblick, denn soeben geht zu unserem Glück auch der Himmel auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Wir haben uns für den Wohnmobilstellplatz „Reisemobilplatz Ditzum-Am Deich“ 53°18´11´´N/7°17´10´´E entschieden. Wie der Name schon sagt, liegt dieser direkt am Deich an der Unter Ems unweit vom Hafen. Der andere wäre im Ort gewesen, das hat uns nicht gefallen. Die Ems mündet etwa 2 Kilometer weiter in den Dollart. Wegen seiner abseitige Lage in der nordwestlichsten Ecke des Rheiderlands ist es auch als „Endje van de Welt“ bekannt.

 

 

 

 

 

Wir haben erst einmal einen Kaffee getrunken und sind dann los um den Ort zu entdecken. Gleich am Platz führt ein Weg auf den Deich. Von hier kommt man direkt zu dem Sielhafen. Der ist einzigartig in Ostfriesland. Der Hafen ist zwar nicht groß, dafür aber sehr idyllisch. Ein richtig tolles Bild geben die  vielen bunten Krabbenkutter und im Fischereimuseum kann man alte historische Fischkutter besichtigen. Außerdem bekommt Einblick in die Emsfischerei. Der Fischgeruch kann einen schon verleiten ein Fischbrötchen zu kaufen, dazu trägt natürlich auch der nette Fischwagen bei. Wir haben uns aber dazu entschieden heute Abend in einem Restaurant hier vor Ort Fisch essen zu gehen. Nicht zu übersehen ist die große Werft. Sie baut und repariert Holzboote. Wir sind den Weg auf dem Deich weiter gegangen und kamen zur Anlegestelle der letzten verbliebenen Ems Fähre. Sie fährt rüber in den Emder Stadtteil Petkum.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir gehen noch ein Stück am Wasser weiter bis zum Ditzumer Siel-Schöpfwerk,  überqueren den Deich verfolgt von vielen Schafen und kommen so in den Ort. Als erstes sehen wir uns die Kirche an. Der Kirchturm sieht aus wie ein Leuchtturm. Er wird von einer hohen Spitze mit einem vergoldeten Turmknauf und Wetterhahn bekrönt. Etwas weiter kommt man zur Mühle. Sie ist eine zweistöckige Galerieholländer. Sie thront mitten im Ort. Außerdem hat Ditzum sogar ein Buddelschiffmuseum mit Deutschlands größter Sammlung an Buddelschiffen. Das wollen wir uns unbedingt ansehen und müssen feststellen, dass es leider geschlossen hat. Genauso wie das Ditzumer Teehus. Schade. Man kann eben nicht alles haben. Immer wieder treffen wir auf schöne Restaurants und Cafés. Eines davon hat es uns besonders angetan und so besuchen wir Opas Krinos Bäcker Café. Das ist richtig urig, hier lassen wir uns ein Eis schmecken. In einer Seitenstraße entdecken wir dann noch Duins Lüttje Laden. Einen Tante Emma Laden von früher wo die Süßigkeiten noch mit der Hand abgezählt werden. Genial.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück gehen wir wieder auf dem Deich entlang und blicken auf das Emssperrwerk. Es ist schon ein ingenieurtechnisch beachtenswertes Bauwerk. Es dient als wasserwirtschaftliches Großbauwerk des Küstenschutzes.  Hier gibt es immer wieder Sommerstaus bei Überführungen von Kreuzfahrschiffen der Papenburger Meyerwerft. Morgen werden wir uns das Sperrwerk mal genauer ansehen. Dann werden wir einen Sparziergang in die andere Richtung auf dem Deich unternehmen. Ich denke das wird sich lohnen. Die Landschaft und das Wetter laden förmlich dazu ein. Ditzum ist ein Erholungsort der Sinne.

 

 

 

 

 

Auf dem Weg nach Hause haben wir noch einen kleinen Umweg eingeplant und sind über den Ort Pogum zu einer Aussichtsplattform am Dollart-Weg gefahren. Von hier aus blickt man über dem gesamten Dollar. Eine super Aussicht. Wir fahren weiter nach Leer und über die 464 Meter lange Jann-Berghaus-Brücke über die Ems. Dahinter machen wir Stopp in einer Parkbucht und lesen einige Informationstafeln durch. Dabei erfahren wir, dass diese Brücke eine der größten Klappbrücken Westeuropas ist und viel über ihre Funktion. Man lernt doch nie aus. Wenn ihr mal in der Nähe seid, besucht die Brücke. Sie ist sehenswert.