Wisst ihr eigentlich das es eine Dorfrepublik an der Elbe gibt oder das im Wendland so viele Rundlingsdörfer stehen? Wir bis heute auch nicht. Mit dieser neuen Erkenntnis habe ich ein kleine Rundtour an der Elbe zusammengestellt. Unser erstes Ziel ist natürlich die Dorfrepublik Rüterberg und wir fahren zu dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Dorfrepublik Rüterberg in Dömitz“ 53°9`7„N/11°11`8„E und finden einen Stellplatz zum Wohlfühlen vor. Ich habe für 2 Tage reserviert, aber gleich auf 4 Tage verlängert, da es hier landschaftlich so schön ist und wir viele Fahrradtouren unternehmen wollen.

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Rüterberg ist ein Ortsteil von Dömitz in Mecklenburg-Vorpommern und liegt zwischen Dömitz und Hitzacker. An zwei Seiten grenzt er sogar an Niedersachsen. 22 Jahre lang war das Dorf zur Zeit der deutschen Teilung aufgrund der Vorschriften der DDR Grenzsicherung von Sperranlagen umgeben. Rüterberg war mit einem drei Meter hohe Zaunsystem komplett umgeben und wurde so entlang der Elbe zur BRD getrennt. Richtig bekannt wurde das Dorf durch den Status der Dorfrepublik Rüterberg. Nachdem wir uns eingerichtet haben, gehen wir zu dem Aussichtsturm an der Elbe. Von hier oben haben wir so tollen Blick auf die Elbe. Gleich nebenan steht auf einer Landzunge über einer Elbbiegung der ehemalige Grenzturm. Das historische Grenzbauwerk wurde zu einer Ferienoase umgebaut. Wir gehen weiter, denn wir wollen uns die Gedenkstätte ehemalige Grenze-Rüterberg ansehen. Es gibt einen Zaun, eine Schranke und ein Gedenkstein für die Opfer. Der Platz dafür hätte nicht besser gewählt sein können. Wir nutzen noch mal den Blick auf die Elbe, bevor wir zurück zum Platz gehen.

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Wir kommen mit den Platzbesitzern ins Gespräch und erfahren, das hier zum 10. Jahrestag der Dorfrepublik eine Heimatstube entstanden ist. Wenn wir Interesse hätten sollten wir den Ex Bürgermeister anrufen und mit ihm einen Termin zur Besichtigung vereinbaren. Gesagt-getan. Also auf zur Heimatstube. Hier erleben wir nicht nur eine vielfältige Sammlung zum Leben in einem Grenzdorf, sonder lernen auch die DDR-Zeiten kennen. Wir sehen unter anderem Original-Uniformen der ehemaligen Grenztruppen der DDR, Fotos, Dokumente, Beschilderungen und vieles mehr aus der Zeit als Sperrgebiet. Darüber hinaus sind Ausstellungsstücke aus der ehemaligen Dorfschule sowie Leihgaben der Rüterberger zu sehen, die das Leben und den Alltag auf dem Dorfe vor dem 2. Weltkrieg anschaulich darstellen. Wir erfahren wir so viel von dem netten Herrn, denn er hat die Zeit selbst mit erlebt und seine Erzählungen leben richtig. Ich mag das. So schnell vergehen 2 Stunden.

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Wir beschließen noch einen Rundgang durch das Dorf zu unternehmen. Wir haben erfahren, das bei Abriss des Grenzzauns jeder Dorfbewohner ein Stück davon bekommen hat und tatsächlich entdecken wir in den Gärten die Zaunstücke in verschiedenen Weise genutzt, wieder. Es gibt viele schöne alte Häuser und auch die Straßen sind teilweise noch original erhalten. Wir sehen im Dorf sehr viel Grünfläche und das macht es hier so idyllisch. Außerdem kann man hier sehr viel selbstgemachtes wie Honig, Marmelade, Wurst und Likör am Straßenrand kaufen. Und alles sehr einladend verpackt. Einfach schön.

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Gleich hinter dem Stellplatz befindet sich ein nationales Geotop. Und zwar die Tongrube Rüterberg. Hier erfahren wir Wissenswertes über den Bergbau. Rüterberg hatte früher eine Ziegelei und hier wurde Bergton gewonnen und auf Loren zum Klinkerwerk transportiert und zu Klinker verarbeitet. Die dunklen, hart verarbeiteten Klinker wurden auch auf der Elbe nach Hamburg verschifft. Mehr als 80 Jahre lang wurde hier Ton per Hand abgebaut. Hier erwarten uns Spuren der Vergangenheit. Mit der Grenzsicherung wurde das Areal 1968 stillgelegt. Die Natur eroberte sich nach und nach die Flächen zurück, während immer mehr Menschen das damalige Sperrgebiet verließen. Hier steht auch noch eine Lore und ein Infoschild. Ein kleiner Weg mit einer Treppe führt hinunter zur Grube und wir umwandern die Tongrube. Irgendwie ist es hier wie ein kleiner Urwald. In der Grube ist nach und nach sogar ein See entstanden. Der Rundgang ist ca.1,2 Kilometer lang und überall befinden sich Infoschilder. Am Ende des Rundgangs gibt es auch wieder eine Treppe, die uns hoch führt und wir kommen an einer schönen Blumenwiese an. Auf einer Bank mitten in der Wiese setzten wir uns und genießen die Stille und erleben die Vielfalt der Natur hautnah.

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Von Rüterberg aus kann man tolle Fahrradtouren machen. Wir fahren zum Skywalk Dömitzer Eisenbahnbrücke. Die alte Eisenbahnbrücke in Dömitz steht nur noch zum Teil. Die Elbbrücke war eine 986 Meter lange Eisenbahnbrücke aus Sandstein und Stahl über der Elbe und gehörte zu den längsten Strombrücken Deutschlands. Heute ist die im zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke eine Ruine und Attraktion zugleich, denn 130 Meter Gleisbett wurden zu einem Skywalk umgebaut. Vier Vorlandbrücken wurden dafür saniert. Weil das Bauwerk die innerdeutsche Grenze querte, unterblieb natürlich ein Wiederaufbau. Die heute noch existierenden 16 Vorlandbrücken mit dem zugehörigem Brückenkopf stehen heute unter Denkmalschutz. Schon von weitem können wir das Bauwerk sehen. Einsam und ungenutzt steht sie in malerischer Kulisse an der Elbe. Auf dem Weg dahin entdecke ich noch ein Denkmal. Das Brückendenkmal. Auf einem übermächtigen Sockel fest verankert erinnert ein Segment der alten Elbbrücke Dömitz an die vierzig Jahre dauernde Teilung. Das Denkmal steht am Rande eines Parkplatzes. Es ist zum Gedenken der Opfer des Bombenangriffes auf die Elbbrücke vom 20.April 1945. Das sehen wir uns natürlich auch etwas genauer an. Die Fahrt geht weiter und angekommen stellen wir die Fahrräder ab und gehen sogleich auf den 8 Meter hohen Skywalk. Beeindruckend. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die Stadt Dömitz auf der östlichen Seite der Elbe und können über die ganze Flusslandschaft der Elbe sehen. Auch das Gebäuden mit den Schießcharten am Anfang der Brücke haben die typische Bauart einer Festung. Der Bau war eine gute Entscheidung. Wer sich für die Geschichte der Brücke interessiert, wird im Museum in Dömitz in der Abteilung Elbschifffahrt fündig. Es gibt aber auch Infotafeln hier vor Ort. Wir wollen noch zur Festung Dömitz und somit fahren wir einen Teil des Elberadweges zurück. Immer wieder drehen wir uns um und sehen uns das Denkmal noch mal an.

Nachdem wir die Elbe wieder überquert haben, biegen gleich rechts ab und fahren an der Elbe weiter bis zur Festung Dömitz. Hier am Parkplatz vor der Festung, unweit vom Elbdeich, befindet sich auch ein Mahnmal aus Original-Streckmetallzaun zur Erinnerung an die verlaufende innerdeutsche Grenze. Da Dömitz im Sperrbezirk lag, benötigten Anwohner und Besucher einen Passierschein um die Stadt betreten zu dürfen. Grund dafür war die Lage an an der Elbe. Bei der Besichtigung der Festung haben wir in einem Raum eine Ausstellung darüber gesehen und angesehen. Sehr interessant. Von weiten können wir den ehemalige Grenzturm am Hafen sehen. Gut das der nicht abgerissen wurde, denn so können wir uns ein Bild davon machen, wie die Grenze zwischen Mecklenburg und Niedersachsen kontrolliert wurde. Durch das weiß und die drei Farben von Mecklenburg Vorpommern fällt der alte Grenzturm schnell auf.

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Jetzt geht es zur Zitadelle, die heute als Festung Dömitz bezeichnet wird. Wir stellen die Fahrräder ab und bekommen durch Infomaterial schon mal einen Eindruck darüber, was uns hier erwartet. Von den hohen Mauern aus Backsteinen, mit Bastionen, Kasematten und der interessanten Zugbrücke sind wir schon mal von der Festungsanlage in Form eines Fünfecks beeindruckt. Sie ist heute der einzige vollständig erhaltende Festungsbau der Renaissance in Norddeutschland. Vor dem Eingangsbereich der Festung steht das Wallmeisterhaus. Wir betreten die Zitadelle über den Wassergraben durch die Zugbrücke und kommen in den Festungstunnel, wo schon die ersten Kanonen stehen. An jeder des Fünfecks befindet sich eine mit Kanonen bewerte Bastion mit den Namen Cavalier, Held, Drache, Greif und Burg. Diese gewaltigen Bastionen sind erhalten geblieben. Die Kasematten der Bastionen Drache und Burg sind im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Die Bastion Cavalier hält eine Informationsausstellung bereit. Die Bastion Greif zeigt die multimediale Ausstellung „Im Grunde“ des UNESCO-Biosphärenreservates. Das höchste und imposanteste Gebäude der Festung ist das Kommandantenhaus. Der markante Bau enthält noch Teile einer mittelalterlichen Burg. Heute hat hier das Museum Festung Dömitz seinen Sitz. Im ehemalige Zeughaus finden Dauerausstellung statt. Unter anderem auch von der Eisenbahnbrücke. In der historischen Hauptwache befindet sich eine Ausstellung zum niederdeutschen Schriftsteller Fritz Reuter und zur Stadt- und Festungsgeschichte. Fritz Reuter gehört zu den bekanntesten Bewohner hier in der Festung, allerdings unfreiwillig. Das Blockhaus diente der Infanterie um den inneren Festungsbereich zu verteidigen. Heute werden auch hier Ausstellungen gezeigt. Die Kommandantenremise hatte die Funktion eines Stallgebäudes. Es war vorrangig für den Festungskommandanten bestimmt. Darin befanden sich seine Pferde und Kutschen sowie andere Haustiere. In diesem Gebäude ist ein kleiner Kolonialwarenladen zu sehen, wie er typisch für die Versorgung damals war. In dem schönen Innenhof steht eine Freilichtbühne für kulturelle Veranstaltungen. Man kann sogar einmal um die Festungsanlage herum gehen. Die Zitadelle sollte man gesehen haben. Die tolle Brücke am Eingang, die gut erhaltene Festung, alles einfach sehenswert.

Da wir ja schon mal hier sind, sehen wir uns auch mal die Stadt an. Die Altstadt von Dömitz ist eine Insel, umgeben von den Flüssen Elbe, Dove Elbe und Elde. Zu erreichen ist die Altstadt über die Tor- und Hafenbrücke. Es gibt hier insgesamt 14 Stege und Brücken. Zuerst fahren wir zum Hafen mit Schleuse der Müritz-Elde-Wasserstraße. Hier am Hafen steht der ehemalige Grenzturm und ein ehemaliger Speicher. Im Jachthafen gibt es kleines Lokal und wir erfrischen uns erst einmal an einem Getränk. Auf der Getränkekarte entdecke ich original DDR-Softeis. Das muss ich jetzt probieren. Kann man essen. Wir fahren in die Altstadt und beginnen an der Johanniskirche. Wir sehen Spuren der Vergangenheit. Die Altstadt wirkt auf uns wie verlassen. Viele Geschäfte sind leer und baufällig. Trotz alledem sehen wir auch schöne alte Häuser und heimelige Gassen. Beim Rundgang kommen wir an 22 historisch interessanten Gebäude vorbei und Schilder informieren über die jeweilige Geschichte und architektonische Besonderheiten. Am Wall stehen ehemalige Wohnhäuser ehemaliger Schifferfamilien und viele alte Fachwerkhäuser. An einer Toreinfahrt und einem Treppenaufgang sehen wir Fratzengesichter von Menschenköpfen oder Fabelwesen. Es gibt es schöne Eingangstüren an den Denkmalgeschützten Häusern. Am Rathausturm ist ein Drachenkopf als Wasserspeier zu sehen. Sehenswert ist auch die Wetterfahne aus Zinkblech gefertigt in Form eines Fisches und der ist 1 Meter lang . Außerdem auch noch sehenswert ist das ehemals kölsche Gesellschaftshaus und ehemalige Wasserwerk. Wir kommen wieder zum Marktplatz und sehen an der Ecke einen Eisladen Namens Eispirat. Hier wird das original DDR Softeis verkauft, da ich am Hafen gegessen hatte. Gleich gegenüber gibt es den Imbiss Delikat. Da wir noch essen müssen, werden wir das gleich hier machen. Es gibt Spezialitäten wie Bierknacker, deftige Rauchwurst oder Currywurst. Die traditionelle Wurst im Brötchen ist vielen noch aus DDR-Zeiten bekannt. Wir bestellen uns das Trabibier und dazu stilecht die Kettwurst im Brötchen. Was soll ich sagen…. Lecker.

Da es so warm ist, beschließen wir an die Elbe zu gehen. Nach 15 Minuten Fußweg über ein Feld kommen wir direkt zu Elbe. Hier sind kleine Buchten mit ein bisschen Strand Charakter. Da hier sie Strömung in der Elbe ganz schön heftig ist, bleiben wir hier auch nur Rand um uns abzukühlen. Das ist sonst einfach zu gefährlich. Aber so ist es auch okay. Wir sind alleine und es so schön still und ruhig. Hin und wieder kommt mal ein Boot oder ein kleines Schiff vorbei. Wir genießen es hier.

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Ich habe von einem Lost Place hier in der Nähe erfahren und fahren wir als nächstes hin. Es ist die Alte Papierfabrik in Neu Kaliß. Schon von weiten sehen wir den hohen Schornstein. Wir finden schnell einen Parkplatz und schon allein der Blick durch das große Schmiedeeiserne Tor ist beeindruckend. Nach einer kurzen telefonischen Anmeldung kommt eine Person die uns öffnet und dann auch noch eine Führung mit uns macht. Wir sind begeistert. Zuerst bekommen wir eine Einleitung und dann einen Film über die Geschichte der Papierfabrik gezeigt. 1872 wurde der Grundstein gelegt. Nach dem ersten Weltkrieg war das Gelände 11.000 Quadratmeter groß. 1946 begann man wiederum mit der Demontage des Werkes. 1949 ging die Produktion wieder weiter und in den weiteren Jahren entwickelte sich die Produktion ständig weiter. 1992 wurde der Betrieb als nicht mehr sanierungsfähig eingestuft. Heute ist es baugeschichtliches Industriedenkmal bestehend aus vielen Hallen und Gebäuden. Es erstreckt sich zwischen den Flussarmen der Elde. Das historische Fabrikgelände an der Straße des Friedens steht unter Denkmalschutz. Es gibt Werkhallen, ein Transformatorhaus, ein Torhaus, eine Drehscheibe für eine Kleinbahn, eine Kanalbrücke und Werkswohngebäude. Wir dürfen in ein paar Gebäude und bekommen schnell den Eindruck davon wie hier früher gearbeitet wurde. Es hängen auch überall alte Fotos von damals aus. So können wir uns einiges gut vorstellen. Wir sehen einen alten Friseurraum, alte Utensilien, alte Dekorationsstücke und so vieles mehr. Besonders schön ist der Lichteinfall der Sonne durch die tollen alten Fenster. Wenn wir durch die Fenster schauen sehen wir, das sich hier die Natur schon einiges zurückgeholt hat. Aber das macht nichts. Im Gegenteil, das macht ein Lost Places aus.

Auf der Weiterfahrt entdecken wir das Vielanker Brauhaus. Das ist eine deutsche Brauerei und Destille. Hier werden etwas 10 verschiedene Biere hergestellt. Darunter auch einige Craft Beer Sorten. Außerdem werden unter der Marke Vielanker auch Erfrischungsgetränke und Cider hergestellt. Man kann hier auch im Hauseigenen Hotel übernachten. Es gibt auch ein Brauereigewölbe. Wer möchte kann hier an einer Brauereiführung sowie an einem hochwertigen Bier- und Wiskytasting im Gewölbekeller teilnehmen.

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Angekommen an dem Parkplatz der Stixer Wanderdüne stellen wir das Fahrzeug ab und unternehmen einen Spaziergang zur Düne. Die Stixer Wanderdüne ist ein Überbleibsel eines ausgedehnten Wanderdünengürtels. Wir gehen ein Stück an der Straße entlang und biegen dann in einen Kiefernwald ab. Nach ein paar 100 Meter erreichen wir den ausgebildeten Binnendünenbereich mit offenen Sandflächen. Die Wege ab hier bestehen jetzt auch nur noch aus feinstem Sand. Wir gehen hinauf bis zum Dünenscheitel. Da das Wetter gut ist, haben wir von hier oben eine gute Aussicht. Die Wanderdüne ist ca. 9,5 Hektar groß und entstand vor ca.10.000 Jahren. Manchmal kann man sehen, das die großen Kiefern vom Sand bis zum Wipfel mit Sand zugeweht und wieder freigelegt werden. Wir lesen, das die Düne immer noch wandert. Durch die Sonne ist der farbliche Kontrast zwischen dem weißen Sand und den dunklen Kiefern richtig beeindruckend. Langsam machen wir uns wieder auf den Weg zum Parkplatz, da wir uns noch zwei Gedenkstätten ansehen wollen.

In der Festung Dömitz haben wir von den Gedenkstätten Vockfey und Konau/Popelau der innerdeutschen Grenze gelesen. Da fahren wir jetzt hin. Zuerst fahren wir zu der Denkpyramide in Vockfey. Die Pyramide ist genauso wie die Dokumentationsstätte aus Materialien der zwangsweise abgerissenen Häuser entstanden. Man kann sich gar nicht vorstellen, das diese Menschen einfach zwangsausgesiedelt wurden und zwar mussten sie innerhalb von 48 Stunden ihr Hab und Gut verlassen. 13 Höfe waren davon betroffen. Die Höfe wurden einfach zerstört oder teilweise gesprengt. Alles nur weil man Angst davor hatte, das die Menschen das Land verlassen könnten. In der Info-Stätte können wir viel darüber nachlesen und wir sehen noch Utensilien der Höfe, die noch gefunden wurden. Dann kommen wir zu den Dörfer Konau und Popelau. Diese Dörfer liegen direkt an der Elbe. Auch diese beiden Dörfer befanden sich damals im 5 Kilometer Sperrbezirk. In einer Scheune finden wir das Museum Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze. Wir betreten das Museum und sind irgendwie betroffen von den Schicksale dieser Menschen. Wir können Videoaufzeichnungen ansehen und viel nachlesen. Menschen erzählen davon wie sie es damals erlebt haben. Wie gesagt, man kann es sich nicht vorstellen.

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In Boizenburg angekommen, finden wir schnell einen Platz auf dem Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz am Hafen in Boizenburg/Elbe“ 53°22`35„N/10°42`60„E. Die Fliesenstadt Boizenburg ist die westliche Stadt von Mecklenburg und liegt am Dreiländereck mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Da es schon spät geworden ist, beschließen wir heute Abend essen zu gehen. Wir beginnen den Tag mit unserem Altstadtrundgang am Hafen und gehen zuerst zur Alten Boize. Hier kommen wir zum Baumwerk Weidenschneck, eine einzigartige natürliche Attraktion mit Naturbühne und zum Symphonischen Weidengang. Kleine Wallanlagen umschließen die Altstadt. Die vielen kleinen Fachwerkhäuser, die unmittelbar am inneren der Gräben stehen, sind durch mehr als 45 Brücken mit dem Mittelwall verbunden. Sie prägen das Stadtbild und geben dem Ort den Beinamen Klein-Venedig des Nordens. Besonders reizvoll ist der kleine „Wallpavillon“, ein sechseckiger Fachwerkbau, der auf hölzernen Stelzen steht und dessen Dach mit einem Morgenstern bekrönt ist. Der Weg führt weiter am Wasser entlang bis wir zum Färbersiel kommen. Am Bollenberg steht ein historisches Doppelhaus mit einer Toreinfahrt mit Holztür. Entlang der Markttorstraße gehen wir zum Fliesenmuseum. Wie sollte es auch anders sein, das Fliesenmuseum hat geschlossen. Zwar nur über Mittag, aber darauf wollen wir nicht warten. Wir sehen in der Stadt verteilt so viele schöne Fliesenmotive an den Häusern, das wir eine Vorstellung davon bekommen, was in dem Museum gezeigt wird. Jetzt wissen wir auch warum man auch Fliesenstadt sagt. Danach geht es zum Markt. Hier steht das Rathaus mit Laubengang und seinen tollen Arkaden. Über dem Eingang hängt eine alte Waage. An der einen Seite befindet sich eine Sonnenuhr. Im Turm ist eine Glocke und das Schlagwerk der Rathausuhr. Gleich neben dem Marktplatz steht die Stadtkirche St. Marien. Sie ist eine Backsteinhallenkirche und wurde auf der höchsten Erhebung der Stadt errichtet. Wir treffen auf das Heimatmuseum in dem es eine Ausstellung über das kleinstädtische Alltagsleben gibt. Da die Stadt dicht an der Elbe liegt, geht es hier um Themen wie Fischerei, Schiffbau Handel, Hochwasser, aber auch ihre Geschichte der Grenzstadt. Sehenswert ist auch die ehemaligen Synagoge. Sie war der religiöse Versammlungsort der jüdischen Gemeinde. Außerdem zu sehen ist auch ein Brunnen, das Bürgerhaus, das Stadthaus und jede Menge schöne alte Fachwerkhäuser mit ihren tollen Haustüren. Boizenburg ist irgendwie eine kleine romantische Stadt an der Elbe. Wir kommen wieder am Hafen an und gehen zurück zum Platz.

Wir wollen wieder über die Elbe und fahren nach Bleckede. Die Elbfähre Amt Neuhaus fährt das ganze Jahr und setzt laufend zwischen den Elbseiten von Bleckede nach Neu Bleckede über. Das ist für uns günstig, da wir uns somit nicht an eine Uhrzeit binden müssen. Als wir ankommen, müssen wir einige Minuten warten. Wir steigen aus und gehen an die Elbe. Hier entdecken wir noch einen Wachturm. Ein einsamer Zeitzeuge ist der graue Grenzturm oben auf dem Deich. Von hier aus hatten die bewaffneten DDR-Soldaten die deutsch-deutsche Grenze voll im Blick. Sie bewachten die gesamte Umgebung, denn kein Mensch durfte die DDR verlassen. Deshalb fuhr natürlich zu DDR-Zeiten die Fähre nicht. Ab 1989 pendelt sie wieder hin und her. Wir gehen zurück denn jetzt müssen wir auf die Fähre. Leider ist die Fahrt schon wieder nach 5 Minuten vorbei. Es hätte  auch gerne länger dauern können. Das war eine schöne Überfahrt.

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Auf dem Weg nach Hitzacker halten wir noch kurz an dem 16 Meter hohen Aussichtsturm Kniepenberg. Von da oben haben wir natürlich eine super Aussicht über die Elbe und die Elbtalaue. Nach einer halben Stunde klettern wir wieder runter und fahren weiter. In Hitzacker angekommen fahren wir zum Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilparkplatz Bleichwiese in Hitzacker/Elbe“ 53°8`58„N/11°3`4„E. Der Stellplatz befindet sich am Ortsrand und ist somit ideal für unseren Stadtrundgang geeignet. Hitzacker ist eine Stadt im nördlichen Teil des Landkreises Lüchow-Dannenberg und liegt im Wendland. Hier mündet die Jeetzel in die Elbe. Diese beiden Flüsse prägen das Städtchen. Die Altstadt mit ihren schmucken Fachwerkhäusern liegt auf einer Flussinsel. Wir starten unseren Rundgang an an der schönen Uferpromenade die nach Prinz Claus aus der Niederlande benannt. Hier entdecken wir weiße Pfosten mit bunten Markierungen die uns die vergangen Wasserhochstände anzeigen. Hier befindet sich auch der kleine Sportboothafen. Wir gehen weiter und kommen zur der Holzbrücke die über die Jeetzel führt. Von hier oben haben wir eine schöne Aussicht auf das Siel. Wir gehen jetzt in die Altstadt und kommen zum Marktplatz. Hier sehen wir einen Brunnen mit einer Bronzeskulptur einer Fischgestalt, De Grode Butt. Es ist ein Denkmal an Elbe und Fische. Der Hintergrund dieser Skulptur ist eine Sage. Wir haben uns diese erzählen lassen. Interessant. Gegenüber vom Brunnen steht das alte Rathaus. Es ist das ehemalige fürstliche Amtshaus der Stadt. Der Eingang ist hinterm Haus mit einem schönen angelegten Garten. Wir gehen weiter durch die Gassen mit den tollen alten Fachwerkhäusern und kommen zu einem prächtigen Gebäude. Es ist das Museum Hitzacker Das Alte Zollhaus. Hier erfahren wir viel über die Geschichte der kleinen Stadt und treffen auf berühmte Persönlichkeiten. Es gibt auch immer wieder Sonderausstellungen. Übrigens: An den alten Häusern sind Schilder angebracht mit dem Hinweis Häuser erzählen…. Eine tolle Sache, denn wir erfahren so viel über die Häuser. Außerdem haben die Fachwerkhäuser sehenswerte Haustüren. Die St.-Johannes-Kirche liegt ein bisschen am Rande. Unser Rundgang ist zu Ende und wir befinden uns wieder am Schöpfwerk. Das Schöpfwerk ist eines der drei Bausteine der Hochwasserschutzanlage in Hitzacker. Es ist ausgestattet mit drei riesigen Propellerpumpen die pro Sekunde 60 Kubikmeter Wasser ableiten können und Auslaufrohren mit einem Durchmesser von 2,5 Metern. Hitzacker ist wirklich eine malerische Altstadtinsel. Wer Lust hat, kann noch das Archäologische Zentrum mit Freilichtmuseum besuchen. Auf dem Gelände stehen fünf Gebäude sowie Stationen zum Thema Handwerk, Umwelt und Alltagsleben. Oder einen Spaziergang zum Weinberg unternehmen. Auch schön.

Uns ist in Hitzacker aber noch etwas besonderes aufgefallen. Am Zwergenbrunnen am Eingang zur historischen Fachwerkinsel haben wir die ersten Zwerge entdeckt. Dann waren sie plötzlich überall und alle haben sogar alle ein Schildchen neben sich mit ihren Namen drauf. Es gibt insgesamt 48 Zwerge, die bei Zwergenrallye gefunden werden können. Wer auch die Rallye machen möchte, bekommt in der Tourist Info die Unterlagen. Es gibt sogar was zu gewinnen. Also viel Spaß! Wir finden die Zwerge lustig und nenne mal ein paar: Goldie der Münzenfinder, Pistorius der Brezelzwerg, Audi der Horcher, Vocatus der Rufer, Lectito der Lesezwerg, Ferrero der Schmiedezwerg, Velo der Radlerzwerg, Denti der Zahnarztzwerg, Orion der Sterngucker, Murus der Maurerzwerg, Gelato der Eiszwerg, Geisha die Japanzwergin. Außerdem gibt es zu den Zwergen die alte Sage „Die Zwerge Von Hitzacker“. Einfach mal lesen, die ist lustig.

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Jetzt geht ins das Wendland zu den Rundlingsdörfern. Dazu fahren wir zu dem für uns zentralen Wohnmobilstellplatz „Wohnmobilstellplatz Am ehemaligen Landhaus in Küsten“ 52°58`38„N/11°3`52„E in der Region Lüneburger Heide, Elbtalaue und Wendland. Im Wendland ist der dörfliche Siedlungstyp des Rundlings weit verbreitet und erhalten. Ich habe sehr viel darüber gelesen und bin schon gespannt auf die Rundlingsdörfer. Fast alle Rundlingsdörfer tragen heute noch Ortsnamen slawischen Ursprungs. Bei über 100 Dörfer ist die Rundlingsform im Ortsbild noch zu erkennen. Ein entsprechendes Rundlingsmuseum, auch Wendlandhof genannt, ist ein Freiluftmuseum in Lübeln und steht auf dem Plan unserer Fahrradtour. Im Wendland ist auch die Krimireihe Wendland mit Ulrich Noethen als Kommissar Stiller gedreht worden. Nur mal so am Rande. Für unsere Fahrradtour habe ich 10 Rundlingsdörfer ausgesucht. Unter anderem Jabel – hat derzeit 60 Anwohner, Lübeln, Meuchefitz, Reetze, Schreyahn und Satemin. Küsten hat eine wunderschöne Kirche. Meuchefitz ist bekannt durch die alte Feldsteinkirche und Jeetzel durch die Kapelle. In Jameln sehen wir ein Haus aus dem Jahre 1681 und wir können am Sruchbalken lesen wie teuer das Haus mal war. Jedes Dorf hat seine eigene Sehenswürdigkeit. Wir starten hier in Küsten. Leider müssen wir ein Stück an der Hauptstraße entlang fahren, aber dann führt uns der Rundweg über kleine schmale Wege von Dorf zu Dorf. Fast 40 Kilometer umfasst die Tour. In Santemin, das größte Rundlingsdorf, legen wir eine Pause ein und genießen in dem Lokal den besten Flammkuchen den je gegessen habe. So lecker. In einem Dorf sehen wir viele Störche, die gerade ihre ersten Flugversuche unternehmen. Lustig. An unserem Stellplatz haben wir auch ein Storchennest mit fünf Störche. Welch ein Schauspiel. Bei den Rundlingsdörfer wurden die Bauernhöfe kreisförmig um den gemeinsamen Dorfplatz gebaut. Die meisten haben nur eine Zufahrt und die meisten Dörfer stehen unter Denkmalschutz. Das alles ist heute noch gut erkennbar. Die Bauernhöfe stammen aus der Zeit zwischen 1770 und1870. Ich kann eigentlich gar nicht sagen , welches das schönste Rundlingsdorf ist. Jedes Dorf hat seinen eigenen Charme. Sie haben alle einen ganz besonderen Flair und auch die Landschaft in der Umgebung der Dörfer ist auf jeden Fall eine Fahrradtour von Dorf zu Dorf wert.

Eine weitere Fahrradtour unternehmen zur der Stadt Lüchow. Die Fachwerkstadt Lüchow ist als Kreisstadt der Mittelpunkt des Wendlands. Durch die Stadt fließt der Fluss Jeetzel. Hier in Lüchow gab es mal ein Schloss, wovon aber nur noch der Amtsturm übrig ist. Der Amtsturm ragt als fünfgeschossiges Gebäude auf einen Sockel aus Feldsteinen 22 Meter in die Höhe. Vom Turm aus hat man einen weiten Rundblick über das gesamte Wendland. Vor dem Turm befindet sich noch ein Gedenkstein an den Erbauer der Stadt nach einen großen Stadtbrand. Hier stellen wir die Fahrräder ab und beginnen mit unserem Rundgang. Wir gehen zuerst zur Drawehner-Jeetzel-Brücke. Hier befand sich der alte Hafen und von hier aus wurden viele Waren bis nach Hamburg verschifft. Der Weg an der alten Stadtmauer entlang führt uns bis zur nächsten Brücke an der Langen Straße, die Haupteinkaufsmeile der Stadt. Die Lange Straße gehört mit zur Deutschen Fachwerkstraße. Links sehen wir das Museum Hüter der Zungen, dem weltweit einzigen Stones Fan Museum, welches der britischen Rockband The Rolling Stones gewidmet ist. Wir kommen zum Marktplatz mit dem Rathaus. Das Rathaus beherbergte im 18. und 19. Jahrhundert die Königliche Leggeanstalt. Diese diente der Überwachung von Anbau und Vermarktung des von den Bauern  hergestellten Leinens. Das erklärt die Bronzefigur der beiden Bäuerinnen am Brunnen. Auf der ausgerollten Leinenrolle stehen die Namen der Dörfer in denen einst Leinen gewebt wurde. Der Marktplatz wird von dem ehemaligen Färberhaus eingegrenzt. In dem Färberhaus wurde das Leinen weiterverarbeitet und eingefärbt. In Lüchow sehen wir idyllische Fachwerkhäuser, die alte Burgapotheke einen kleinen Pavillon aus Glasbausteinen. Der weitere Weg führt uns in die Bergstraße. Das Haus Nr. 54 ist eines der ältesten noch komplett erhaltenen Häuser. Eine kleine Gasse links führt in die Reeperbahn. Das hat nichts mit dem Hamburger Nachtleben zu tun. Hier lebten und arbeiteten einst die Taumacher und die Seiler, die sogenannten Reepschläger. Am Ende der Bergstraße steht ein ehemaliger Wasserturm. Übrigens stehen in der Stadt vor den Sehenswürdigkeiten immer Informationstafeln. Wir gehen durch einen kleinen Park, kommen am ehemaligen Gefängnis vorbei und sehen vor einem Fachwerkhaus eine kleine Bronzefigur, die einen Metallarbeiter darstellt. Sehenswert sind auch die beiden Kirchen in der Stadt. Die St. Johannes-Kirche ist das ältere Bauwerk. Zu guter Letzt sehen wir uns den Glockenturm an. Es ist das letzte Überbleibsel der spätmittelalterlichen Lüchower Stadtmauer. Links vom Turm steht die alte Post. Im Turmdurchgang empfangen uns farbenfrohe Graffitimotive. Über dem Durchgang sehen wir eine Gedenktafel. Hier endet unser Rundgang und zur Belohnung gönnen wir uns ein Eis. Es geht zurück zu den Fahrrädern. Für den Rückweg nehmen wir wieder den schönen Weg entlang der Rundlingsdörfer.

Die Elbe gehört mit zu den längsten Flüssen Deutschlands und bietet entlang der 1100 Kilometer so viel abwechslungsreiches und interessantes. Sie fließt vorbei an schroffe Täler, alten Burgen, malerische Altstädten und Schlösser. Jeder kann hier etwas für sich finden. Atme tief durch. Schlendere durch die Natur und entlang der Elbe. Lass den Alltag hinter dir. Achtsam oder aktiv. Du entscheidest.