Obwohl wir von hier oben kommen, waren wir tatsächlich noch nie in Wittmund. Manchmal ist das so. Irgendwie hatten wir nie einen Bezug zu dieser Stadt. Aber das werden wir heute mal ändern und begeben uns in die Stadt Wittmund. Tatsächlich sind wir schon nach 20 Minuten zu Fuß in Wittmund. An der Kreuzung am Stadtanfang sehen wir ein großes Flugzeug ausgestellt. Es handelt sich hier um eine ausgemusterte F-4F Phantom II die hier seit 2006 aufgeständert steht. Gleich daneben befindet sich die Kaserne und taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“. Diese ist ein Traditionsverband der Luftwaffe. Auf dem Kasernengelände haben wir die Möglichkeit die Militärgeschichte Sammlung und die Regionalausstellung zu besichtigen. Wir gehen weiter und sehen auf der linken Seite den Schlosspark und den Schlosswall. Uns fällt auf, das es immer wieder Schautafeln gibt, die uns Aufschluss über die wichtigsten Ereignisse über die Geschichte von Wittmund geben und in diesem Fall auch über das ehemalige burgähnliche Wittmunder Schlosses. Das Schloss diente als Festpunkt und Stützpunkt an der nahen Grenze zum Jeverland. Der Park lädt zum spazieren gehen ein. Das machen wir auch und kommen beim Wittmunder Marktplatz wieder an. Hier sehen wir das kunstvoll gestaltende historische Kreishaus zu Wittmund mit Wappen. Im Kreishaus befindet sich historischer Sitzungssaal und eine ostfriesische Bauernküche. Daneben steht das Wittmunder Amtsgericht im Klassizistischen Stil erbaut. An der Südseite vom Marktplatz sehen wir die Stadthalle, in der sich die Tourist Information befindet. Direkt vor uns blicken wir auf die Bronzeplastik „Treiber mit Hund und Schafe“. Dies soll an den früheren Handel mit Schafen auf diesem Marktplatz erinnern. Das Wahrzeichen von Wittmund ist die Peldemühle. Das ist die älteste einstöckige Gallerieholländer Mühle von Nordwestdeutschland. In Verbindung mit dem über 250 Jahre alten Backhaus wird hier die Verarbeitung des Getreides vom Mehl zum Brot demonstriert. Außerdem ist das Kunst- und Kulturzentrum in der Mühle beheimatet. Unser Stadtrundgang geht weiter und wir entdecken das Wittmunder Stadtoriginal „Jan Schüpp“ auf einem Brunnen. Die ca. 1 Meter hohe Skulptur steht in Arbeiterkleidung auf den Brunnen. Mit amüsiertem Gesichtsausdruck hält Jan Schüpp eine große Schüppe mit beiden Händen am Griff und Stiel fest. Das Schüppen-Blatt zeigt in seine Richtung, so dass er sich sprichwörtlich selber auf die „Schüppe“ nimmt. Das ist das Motto der ostfriesischen Stadt. Er wurde durch das Ostfriesen-Abitur bekannt. Übrigens: Das Ostfriesen-Abitur ist ein uriger Spaß mit viel Abwechslung und Unterhaltung. Dann entdecken wir das Robert von Zeppelin- und Fliegermuseum. Hier können wir viel über die Technik von Fahrrädern mit Hilfsmotor und Zeppelinen über Druckmaschinen bis hin zu Militärfliegerei entdecken. Die Original-Exponaten, die hier zu Verfügung gestellt wurde, ist in dieser Form einzigartig. Vor dem Museum steht ein Zeppelin-Spielgerät für Kinder zum klettern. Wir sehen das älteste Bürgerhaus aus dem Jahre 1733. Das Haus hat eine barocke Giebelfront. Sehr schön gelegen und mitten im Zentrum gibt es die St.-Nicolai-Kirche. Auf dem Kirchplatz steht das Denkmal einer Germania. Sie steht dort in kriegerischen Pose und ist das Sinnbild des Deutschtums. In der Mühlenstraße entdecken wir mehre schöne alte Wohnbauten aus Backstein. Eins schöner als das andere. Das bekannteste ist das Groot Hus mit dem geschwungenen Glockengiebel und eine schmiedeeiserne Wetterfahne. Das markanteste Haus ist das Haus Finkenburg mit dem kleinen Türmchen. Auch noch nennenswert ist das Verlagshaus des Anzeiger für Harlingerland und der Ostfriesen-Zeitung. Wer noch ein bisschen Zeit hat, kann sich noch die Sammlung im Skulpturengarten Funnix ansehen.
In der Stadt werden wir auch Aufmerksam auf den „Hands of Fame“ – Die berühmten Hände von Wittmund. In der Innenstadt erwartet uns diese besondere Attraktion. Das sieht aus wie der „Walk of Fame“ in Hollywood, nur das es hier nur Handabdrücke sind. Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Musik, Sport und Show haben ihren persönlichen Händeabdruck auf einer Tonplatte hinterlassen. In 2010 wurde der deutschlandweit einzigartige „Bundespräsidentenplatz“ eingeweiht. Hier sind die Handabdrücke der Bundespräsidenten im Boden verewigt. Inzwischen ist in der Fußgängerzone eine kleine Dauerausstellung mit zahlreichen Bildern und Exponaten eingerichtet. Ein Verein kümmert sich darum, das es immer mehr berühmte Handabdrücke in Wittmund geben wird. Damit nicht nur wir, sondern auch andere Personen nicht immer auf den Boden schauen müssen, gibt es jetzt auch Stelen auf den die Tonplatten präsentiert werden. Eine tolle Aktion.
Wir wollen gerade unseren Rundgang beenden, da entdecken wir eine der letzten Kneipen „Bei Bodo“ und da wir sowieso Hunger haben, gehen wir hinein. Seit 70 Jahren gibt es diese Schalke-Kneipe schon. Hier treffen sich nicht nur die Fußballfans, sondern auch der Stammtisch. Wir sind total begeistert von dieser urigen Kneipe und entdecken sogar noch ein altes Sparfach. Wir sehen maritime Relikte wie ein Steuerrad als Lampe über dem Stammtisch. Auf der Speisekarte finden wir Schnitzel, Steak, Bratkartoffeln und Kartoffelsalat. So toll wie die Atmosphäre der Kneipe so lecker ist auch das Essen. Wir haben uns hier sehr lange aufgehalten und können diese tolle Kneipe nur weiter empfehlen. Wir machen uns gut gesättigt auf dem Heimweg.
Oft runden Unternehmungen die kleinen Touren ab und bringen schöne Erinnerungen. Das zusammen bietet Wittmund mit all seinen Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Auch auf dem Fahrrad in der Umgebung gibt es noch mehr zu entdecken, denn die Nordsee ist nicht weit.